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Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro
Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro - neben dem Gewicht war für uns auch eine entscheidende Frage: Braucht es ein Lockout? Wie sensibel sind die Gabeln auf kleine Schläge?
90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails
90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails - auch hier muss das Fahrwerk aber ordentlich arbeiten. Komfort, Kontrolle, Sicherheitsempfinden – nichts ist unwichtig!
Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran
Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran - wo verschmelzen die Grenzen zwischen den Einsatzbereichen und wie verhalten sich die „kleinen“ Gabeln, wenn es mal wilder wird?
Härtetest um Grenzen auszuloten
Härtetest um Grenzen auszuloten - was ist wirklich drin mit der Trail-Gabel, wie weit kann man gehen, wo muss man die Handbremse ziehen?
Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht
Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht
Quick-Release-Achse
Quick-Release-Achse - anwenderfreundlich, da ohne Werkzeug zu bedienen, aber etwas schwerer. Vor allem praktisch, wenn die Räder öfter zum Transport demontiert werden.
Schraubachse mit Hebel
Schraubachse mit Hebel - auch hier kann Werkzeug-frei bedient werden, alternativ zieht man den Hebel bei der DT Swiss einfach ab. Andere Hersteller wie zum Beispiel Fox bieten Nachrüstoptionen an. Standard ist die Version mit Schnellspanner.
Klassische Schraubachse
Klassische Schraubachse - die Schraubachse lässt sich ohne Werkzeug nicht öffnen, ist dafür aber am leichtesten, weil kein Spannmechanismus integriert werden muss. Wir haben immer ein Multitool an Bord – also für uns eigentlich kein Nachteil.
Volle Einstellbarkeit
Volle Einstellbarkeit - an der Pike Ultimate kann man auch die RCT3-Dämpfung fahren, dann wiederum bekommt man nicht die volle Einstellbarkeit. Welcher Kompromiss ist der bessere? Das ist abhängig von den individuellen Anforderungen.
Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus
Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus - anwenderfreundlich und trotzdem kann man die Druckstufendämpfung unabhängig vom Lockout-Hebel erhöhen oder senken. Dafür fehlt die Möglichkeit der Highspeed-Verstellung.
Lockout über den Lowspeed-Regler
Lockout über den Lowspeed-Regler - so bekommt man ein Lockout, muss aber immer wieder zur vorherigen Lowspeed-Position zurückfinden. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, die Gabel zu sperren, aber weniger anwenderfreundlich als ein RCT3- oder Fit4-Hebel.
Die Reifenfreiheit im Vergleich
Die Reifenfreiheit im Vergleich - grenzenlos bei Intend, üppig bei Marzocchi und Rockshox, Fox und DT teilen sich das Mittelfeld, knapper geht es bei DVO und Manitou zu.
Fox 34 Factory – Tipp Trail
Fox 34 Factory – Tipp Trail - Mit der 34 bietet Fox ein recht teures, aber sehr leichtes und breit abstimmbares Produkt an. Den Anforderungen an den Trail-Bereich erfüllt diese Federgabel am besten. Geringes Gewicht, exzellente, unkomplizierte Setup-Empfehlung, feinfühlige Dämpfung und ein Lockout für Bergsprints. Für das Trail-Bike greift die 34 damit die meisten Punkte ab.
DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice
DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice - DVOs Trail-Federgabel knüpft bei der Leistung da an, wo die Diamond für den Enduro-Einsatz aufgehört hat. Bei der Performance erzielte sie Bestnoten. Das etwas höhere Gewicht nehmen Chris und Jens für diese Performance zum vergleichsweise guten Preis gerne in Kauf!
Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung
Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung - Die günstigste Gabel im Test ist nicht bis ins letzte Detail ausgereift, wie die Top-Performer, liefert aber auf dem Trail grundsolide Leistung. Einfach und schnell abgestimmt, ist die Z2 nicht die feinfühligste Gabel, kommt dafür mit einer stimmigen Feder und solider Grunddämpfung.
DT Swiss F535 One – Tipp Enduro
DT Swiss F535 One – Tipp Enduro - Ihre nicht ganz ideale Anwenderfreundlichkeit überspielt die DT Swiss F535 One nicht nur durch die schicke Optik, sondern vor allem dann, wenn der Trail Fahrt aufnimmt. Wo andere Gabeln schon zum Bremsen auffordern, wacht die DT erst auf, kann mit viel Kontrolle und ordentlich Dämpfung auch in hartem Gelände noch einiges einstecken.
Intend Hero
Intend Hero - Als Sonderling polarisierte die Intend Hero auf jeden Fall. Wer nicht gern von der Stange kauft und das entsprechende Kleingeld übrig hat, bekommt einen Staubsauger für entspannte Singletrails. Um die Hero für härteres Gelände zu optimieren, benötigt es etwas mehr Aufwand, als an anderen Produkten.
Manitou Mattoc Pro
Manitou Mattoc Pro - Bei der Mattoc Pro kann man fast alles einstellen – Fluch und Segen. Wer die Möglichkeiten kennt und für sich nutzen kann, profitiert durch einen wandelbaren Charakter, der von Hero bis 34 alles leisten kann.
RockShox Pike Ultimate
RockShox Pike Ultimate - In ihrer aktuellsten Evolutionsstufe hat die Pike einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und ist den besten Performern des Testfeldes dicht auf den Fersen. Charakterlich kann sie sich vor allem durch das kontrollierte und kraftsparende Fahrverhalten etwas von der Konkurrenz absetzen.
Preisduell
Preisduell
Gewichtsduell
Gewichtsduell
Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne
Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne - sie schafft es, eine große Bandbreite abzudecken und kann sowohl bergab, als auch bergauf überzeugen. Einziges Manko: Günstig ist diese Gabel nicht.
Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite
Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite - auch wenn ich von den Setup-Empfehlungen etwas abweichen musste und Volumenspacer nötig waren, konnte die Pike hohe Kontrolle mit feinfühligem Arbeiten kombinieren, ohne dabei aber jegliches Feedback zu nehmen.
Fokus auf den Trail
Fokus auf den Trail - je intuitiver sich ein Produkt fahren lässt, desto besser. Das passiert, wenn mein Rad unter mir zuverlässig seinen Dienst verrichtet und ich keinen Gedanken an das Material verschwenden muss.
Fahrspaß ist für mich am wichtigsten
Fahrspaß ist für mich am wichtigsten - kann man sich voll und ganz auf den Trail und die Linien konzentrieren, rückt alles andere in den Hintergrund. Hier läuft die DVO Sapphire zur Höchstform auf.
Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail
Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail - Fox überzeugt mit der 34 mit einem sehr leichten und stimmigen Gesamtpaket für den Trail-Einsatz. Die Gabel könnte für meine Gewichtsklasse etwas steifer sein. Fährt man nicht mit der Brechstange, bietet diese Nachgiebigkeit einen deutlichen Komfortgewinn. Die Dämpfung ist gegenüber den letzten Versionen deutlich besser geworden und hält dem Fahrinput nicht nur mehr entgegen, sondern schont dabei auch die Kräfte für lange Ausfahrten.
Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler
Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler - in den zahlreichen Vergleichsfahrten fand ich besonders die Direkt-Vergleiche zwischen 34 und Z2 interessant. Hält man mit kurzem Federweg auch gerne mal in Wurzelfelder rein, folgt der rote Blitz den Lenkeingaben direkter und man profitiert von einem sehr agilen Fahrverhalten. Für schwere Fahrer, die es gerne mal heftig angehen, ist sie eine gute Wahl. Mehr Gegendruck und Kraft von oben hilft ihr über die geringere Sensibilität hinweg.
Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl
Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl - die Abstimmung der Dämpfung an der DVO ist ebenso gelungen wie das Chassis. Nicht zu weich und nicht zu steif macht die Sapphire besonders viel Spaß, wenn man gerne auf Linie fährt. So arbeitet sie auch heftigere Schläge sauber weg und vermittelt viel Fahrsicherheit. Mit der Gabel kann man das Trail-Bike gerne mal als Enduro entfremden und es richtig laufen lassen.
Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt
Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt - Die Leistungsfähigkeit moderner Trail-Bikes ist beeindruckend und stellt die Trail-Federgabel vor eine große Herausforderung.
Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt
Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt - Um Steuern zu können, ist Bodenkontakt notwendig und für den muss die Federgabel sorgen.
Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß
Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß - Hier werden Gegenhalt und Pop gefordert – kann man mit Schuss in die Kurve halten, ohne die Balance zu verlieren? Bügelt die Gabel alles nieder oder erhöht sie den Spieltrieb?
Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken
Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken - Bei der Landung zeigt sich, wie die Endprogression ausfällt und wie sie Einsetzt, verwindet sich die Gabel bei der Landung außerdem oder führt sie zuverlässig?

Sieben Türchen stehen offen, sieben Federgabeln sind getestet und die Testberichte veröffentlicht. Zeit, ein Fazit zu ziehen und zusammenzufassen. Zu Beginn haben wir uns gefragt: Was müssen Federgabeln in diesem Sektor leisten, welche Schlüsselfaktoren sollte man beachten und wo liegen die Grenzen zu einer waschechten Enduro-Federgabel? Und wir haben Antworten gefunden. Türchen auf für unser Fazit zum Suspension-Adventskalender.

Trail-Federgabeln im Test

Braucht man für die meisten Hometrails überhaupt viel Federweg? Reicht vielleicht auch mal etwas weniger? Nach etlichen Stunden Fahrzeit mit den Trail-Federgabeln aus unserem Test können wir das sehr deutlich mit einem JA! beantworten. Wir waren sowohl auf entspannten Singletrails unterwegs und auch auf Strecken auf denen sich in der Vergangenheit schon diverse Enduro-Racebikes beweisen mussten. Die Trail-Federgabeln schlugen sich auch dort noch erstaunlich gut und wenn man bereit ist, es etwas weniger direkt durch das Wurzel- oder Steinfeld anzugehen, dann vermisst man selten die größere Enduro-Gabel.

Primär liegt das an der fortgeschrittenen Technik – insbesondere aber am Innenleben. Federkennlinien und Dämpfungen sind deutlich leistungsfähiger geworden in den letzten Jahren. Und das auch im gerne von Enduristen belächelten 140 mm Sektor. Auch wenn die Struktureinheiten kleiner und leichter ausfallen, muss man selten über eine im Federweg reduzierte Enduro-Gabel im Trail-Bike nachdenken. Eine sehr brauchbare Abfahrtsperformance bekommt man schon im kleineren und leichteren Paket.

Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro
# Das Trail-Bike sollte noch besser bergauf gehen als ein Enduro - neben dem Gewicht war für uns auch eine entscheidende Frage: Braucht es ein Lockout? Wie sensibel sind die Gabeln auf kleine Schläge?
90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails
# 90 % der Zeit bewegt man sein Trail-Bike voraussichtlich über entspannte Singletrails - auch hier muss das Fahrwerk aber ordentlich arbeiten. Komfort, Kontrolle, Sicherheitsempfinden – nichts ist unwichtig!
Diashow: 7 Trail-Federgabeln im Vergleichstest: Das Fazit
Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler
Fox 34 Factory – Tipp Trail
Die Reifenfreiheit im Vergleich
Klassische Schraubachse
Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl
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Unser Testfeld umfasste diverse Ansätze und Interpretationen einer modernen Trail-Federgabel. Schwächen leistet sich diese Produktgruppe nur noch wenige. Das ist auch gut so, denn an der aktuellen Evolutionsstufe des Trail-Bikes – modern, flache Winkel, längere Geometrien – wird die Front auch stärker beansprucht als noch vor ein paar Jahren. Fahrspaß bergab ist ebenso garantiert wie eine sinnvolle Abstimmung und Gewichtsregionen, bei denen auch auch die Leute glücklich werden, denen Leichtbau am Trailbike wichtig ist.

Spannend war einmal mehr die Varianz im Testfeld: Je nach Konzept sowie Auslegung der Dämpfung und Feder fällt der Charakter unterschiedlich aus – einmal mehr haben wir davon sieben verschiedene. Als Endkunde kann man sich ziemlich genau herauspicken, was man will. In unserem Abschlussbericht gehen wir aber nicht nur auf die Unterschiede ein. Wir vergleichen jede Gabel mit derjenigen, die preislich sowie mit der, die vom Gewicht her am nächsten liegt. Doch damit nicht genug. Es wird ausführlich beschrieben, in welchem Bereich sich eine Gabel am wohlsten fühlt und für welchen Einsatz wir sie empfehlen. Als Sahnehäubchen kommt noch das ganz persönliche Ranking der Haupttester obendrauf.

Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran
# Moderne Trail-Bikes rücken immer näher an Enduro-Räder heran - wo verschmelzen die Grenzen zwischen den Einsatzbereichen und wie verhalten sich die „kleinen“ Gabeln, wenn es mal wilder wird?
Härtetest um Grenzen auszuloten
# Härtetest um Grenzen auszuloten - was ist wirklich drin mit der Trail-Gabel, wie weit kann man gehen, wo muss man die Handbremse ziehen?

Wer im Intro aufgepasst hat, wird den fehlenden Überraschungsgast bemerken. Der kommt nächste Woche – und zwar sehr ausführlich!

Die Grundsatzfragen

Gewicht vs. Performance

Hier spaltet sich das MTB-Lager fast immer. Während die einen ihr Bike in Excel planen und von jedem Teil genau wissen, wie viel es auf die Waage bringt, gibt es auch Fahrer, die nicht mal wissen, wie schwer ihr gesamtes Bike ist. Das Prinzip „leicht, stabil, günstig“ lässt sich für hier um den Punkt „gute Performance“ erweitern. Kann eine leichte Federgabel alle notwendige Technik sowie Präzision und Sicherheitsgefühl bei der Abfahrt in sich vereinen? Hier sind die Entwickler der verschiedenen Firmen gefragt und wie sie ihr Produkt ausrichten. Diese Ausrichtungen konnten wir herausfahren: Es gab Produkte, die sich eher in gemäßigtem Gelände und bei entspannter Fahrweise wohl fühlten. Im Umkehrschluss zeigten sich andere Vertreter fast schon unwillig in der Mitarbeit auf diesem Terrain. Sie fingen erst bei einer schnellen Fahrweise und der direkten Linienwahl durchs Grobe an, ideal zu arbeiten.

Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht
# Die Trailfedergabeln in der Gewichtsübersicht

Die Achsfrage

Etwas erstaunt waren wir über die Wahl der Achsen an unseren Test-Federgabeln. Von sieben Federgabeln kann die Achse nur an dreien Werkzeug-frei montiert werden. Marzocchi und Fox setzen auf die bekannte Quick-Release-Option, an der DT Swiss F535 gibt es immerhin einen eingesteckten Hebel. RockShox‘ Pike kann mit einer Quick-Release-Achse nachgerüstet werden und auch DVO hat eine QR-Achse in Angebot.

Was ist hier die bessere Entscheidung? Komfort bei der Demontage des Vorderrades versus Gewicht – an sich eine Glaubensfrage. Sollte man dem einen oder anderen Systeme einen nennenswerten Performance-Vorteil zugestehen? Wir finden nicht. Dennoch: Gewichtsfetischisten können durch einige Nachrüst-Optionen nochmals ein paar Gramm einsparen. Werkzeug herauskramen zum Radausbau nervt euch? An fast allen Gabeln können Schnellspann-Achsen nachgerüstet werden.

Quick-Release-Achse
# Quick-Release-Achse - anwenderfreundlich, da ohne Werkzeug zu bedienen, aber etwas schwerer. Vor allem praktisch, wenn die Räder öfter zum Transport demontiert werden.
Schraubachse mit Hebel
# Schraubachse mit Hebel - auch hier kann Werkzeug-frei bedient werden, alternativ zieht man den Hebel bei der DT Swiss einfach ab. Andere Hersteller wie zum Beispiel Fox bieten Nachrüstoptionen an. Standard ist die Version mit Schnellspanner.
Klassische Schraubachse
# Klassische Schraubachse - die Schraubachse lässt sich ohne Werkzeug nicht öffnen, ist dafür aber am leichtesten, weil kein Spannmechanismus integriert werden muss. Wir haben immer ein Multitool an Bord – also für uns eigentlich kein Nachteil.

Welches Achssystem findet ihr bei einer Trail-Federgabel passender?

Die Lockoutfrage

Braucht es ein Lockout? Wer auf das letzte Quäntchen Leistungsabgabe aus ist, wird diese Frage mit einem eifrigen Nicken beantworten. Über ein Lockout verfügen DVO Sapphire, Fox 34, Manitou Mattoc und Marzocchi Z2. Bei DT Swiss und RockShox gibt es ein optionales Lockout. Bei der Pike Ultimate muss man dafür allerdings die gesamte Kartusche tauschen, an der F535 gibt es einen dreistufigen Hebel oder eine Lenker-Fernbedienung.

Vorlieben für beide Varianten wurden auch von den Testern abgedeckt. So spalten sich unsere Meinungen: Während sich Chris gerne mal stehend im Sprint mit Cross Country-Racern misst, nimmt Jens bergauf lieber als Möglichkeit wahr, entspannt seine Mitfahrer mit Geometrie- und Suspension-Gelaber vollzutexten.

Als Abfahrts-affine Mountainbiker und Suspension-Nerds spielen wir aber auch gerne mit den Möglichkeiten, die eine Gabel zu bieten hat. Was uns beschäftigte: Schränkt mich ein Lockout in der Abfahrt ein? Opfere ich Verstellmöglichkeiten zugunsten des Extra-Modus? Hier wird man vor die Wahl gestellt: Die Bewegung voll und ganz kontrollieren oder komplett abstellen? An der Fox 34, der Manitou Mattoc, der Marzocchi Z2 und der DVO schränkt der Lockout nicht die Feinjustage ein. Der 34 fehlt allerdings der HSC-Regler. Beim Rest bekommt man aber volle Kontrolle über die Dämpfung.

Volle Einstellbarkeit
# Volle Einstellbarkeit - an der Pike Ultimate kann man auch die RCT3-Dämpfung fahren, dann wiederum bekommt man nicht die volle Einstellbarkeit. Welcher Kompromiss ist der bessere? Das ist abhängig von den individuellen Anforderungen.
Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus
# Lockout & Lowspeed-Regler für den offenen Modus - anwenderfreundlich und trotzdem kann man die Druckstufendämpfung unabhängig vom Lockout-Hebel erhöhen oder senken. Dafür fehlt die Möglichkeit der Highspeed-Verstellung.
Lockout über den Lowspeed-Regler
# Lockout über den Lowspeed-Regler - so bekommt man ein Lockout, muss aber immer wieder zur vorherigen Lowspeed-Position zurückfinden. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, die Gabel zu sperren, aber weniger anwenderfreundlich als ein RCT3- oder Fit4-Hebel.

Braucht eine Trail-Federgabel eurer Meinung nach einen Lockout oder ähnliches?

Reifenfreiheit

Aufgrund ihrer Bauweise steckt die Intend Hero natürlich das komplette restliche Feld in die Tasche. Grenzen sind nur zu den Seiten gesetzt – und da gibt es genug Platz, selbst mit dicken 2,5″ WideTrail-Reifen auf 30 mm Maulweite. Dahinter reihen sich Z2 und Pike ein, die beide vor allem nach oben ordentlich Luft haben. Zu den Seiten hat die Pike etwas mehr Freiheit als die Marzocchi. Ähnliche Seiten-Freiheit gibt es an der Fox 34 und der DT F535. Am engsten sind DVO und Manitou.

Wer seine Saison in den Winter erweitert, wird gegebenenfalls etwas mit der Reifenfreiheit zu tun haben. DVO und Manitou sind als amerikanische Hersteller möglicherweise nicht so oft mit solchen Bedingungen konfrontiert, wie wir Mitteleuropäer. Italien (hier wurde das Casting der Z2 entwickelt) und Deutschland hatten das eher im Lastenheft stehen. Auch bei RockShox in Colorado kann es matschig werden – dass die Pike ausreichend Platz bietet, ist absolut nachvollziehbar. Für die Schweizer scheint die Winter-Saison hingegen eher mit Wintersport belegt zu sein.

Die Reifenfreiheit im Vergleich
# Die Reifenfreiheit im Vergleich - grenzenlos bei Intend, üppig bei Marzocchi und Rockshox, Fox und DT teilen sich das Mittelfeld, knapper geht es bei DVO und Manitou zu.

Unsere Hauptempfehlungen

Tipp Trail: Fox 34

Fox 34 Factory – Tipp Trail
# Fox 34 Factory – Tipp Trail - Mit der 34 bietet Fox ein recht teures, aber sehr leichtes und breit abstimmbares Produkt an. Den Anforderungen an den Trail-Bereich erfüllt diese Federgabel am besten. Geringes Gewicht, exzellente, unkomplizierte Setup-Empfehlung, feinfühlige Dämpfung und ein Lockout für Bergsprints. Für das Trail-Bike greift die 34 damit die meisten Punkte ab.

Wir machen kein großes Geheimnis draus: Wir waren nicht immer Fans der Fox 34. Bereits in der Vergangenheit wurde die Gabel an Trail-Bikes verbaut, die man sehr schnell bewegen konnte – dadurch kam man allerdings schnell an ihre Grenzen der Dämpfung und wünschte sich dann eher eine Fox 36. Fox hat die Kritik erhört und nachgebessert. Mit der aktuellen Evolutionsstufe liegt ein sehr ausgereifteres Produkt vor. Zwar ist die 34 Factory die teuerste Gabel in Massenproduktion aus dem Testfeld – dafür liefert sie aber auf dem Trail ab. Bergauf hilft der Lockout, wenn man wirklich Gas geben will, bergab steht die Gabel stabil im Federweg und zeigte sich sogar auf schnellen, ruppigen Trails von einer sehr souveränen Seite. Kombiniert mit dem geringen Gewicht, dem gelungenen Basis-Setup und der schicken Optik erfüllt sie das Lastenheft zu beiden Seiten des Spektrums sehr gut. In Summe passt die Fox 34 Factory aus dem Testfeld am besten zum Einsatz in modernen Trail-Bikes.

Fox 34 Factory im Test: Der Platzfuchs auf dem Trail

In den letzten Jahren hat die Fox 34 sehr viele Detailverbesserungen erfahren und wurde konstant weiterentwickelt. Das zeigt sich auch deutlich im Fahreindruck: Gewicht, Dämpfung, Fahrgefühl und Verstellbarkeit liegen auf allerhöchstem Level. Wer bereit ist, den aufgerufenen Preis zu zahlen, erhält eine der aktuell leichtesten und besten Gabeln am Markt im Trailbike-Sektor.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Feinfühlige und kontrollierte Performance
  • Komfortabel, ohne unsportlich zu sein
  • Potenziell leichteste Gabel im Testfeld
  • Funktionelle und einfache Setup-Empfehlung

Contra

  • Hoher Preis

Tipp der Redaktion: DVO Sapphire

DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice
# DVO Sapphire 34 D1 – Editors Choice - DVOs Trail-Federgabel knüpft bei der Leistung da an, wo die Diamond für den Enduro-Einsatz aufgehört hat. Bei der Performance erzielte sie Bestnoten. Das etwas höhere Gewicht nehmen Chris und Jens für diese Performance zum vergleichsweise guten Preis gerne in Kauf!

Aufsitzen, wohlfühlen. Nicht immer konnte DVO durch Fehlerfreiheit glänzen und verpasste so im letzten Enduro-Federgabeltest den Testsieg. Nicht so an der Sapphire 34. Sie ist sicher nicht die leichteste Gabel im Testfeld, wartet dafür mit einem sehr fairen Preis auf. Für sein Geld bekommt man auch sehr viel geboten. Bei der Abfahrtsperformance ist sie noch ein Quäntchen besser als die Fox und fühlt sich in grobem Gelände aufgrund der höheren Steifigkeit wohler. Wer also sein Trail-Bike gerne etwas breiter einsetzen und dazu noch Geld sparen möchte, sollte sich die DVO Sapphire genauer anschauen. Beide Haupttester schätzten trotz sehr unterschiedlicher Gewichtsklassen die gute Dämpfung und wären zum aufgerufenen Preis gerne bereit, das etwas höhere Gewicht in Kauf zu nehmen.

DVO Sapphire 34 D1 im Test: Trail-Federgabel im Enduro-Gewand?

Eine unkomplizierte und sehr gut nutzbare Einstellbarkeit überzeugten uns an der DVO Sapphire ebenso wie ihre angenehm gewählte Steifigkeit. Somit generiert sie mehr Fahrperformance auch an kurzhubigeren Bikes. Fordert man die Gabel in heftigerem Gelände heraus, um ihre Limits zu finden, zeigt sie keinerlei Schwächen. Was die DVO Sapphire an Leistung bietet, würde selbst einer Enduro-Gabel gut zu Gesicht stehen – so hilft sie, Bikes mit weniger Federweg noch breiter einzusetzen. Nicht umsonst ist die DVO Sapphire der Liebling der Tester.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Feinfühlig und effizient
  • Preis-/Leistungsverhältnis
  • Simpel trotz vieler Verstellmöglichkeiten

Contra

  • Nichts für Grammfuchser
  • Highspeed-Druckstufe etwas schwergängig verstellbar

Tipp Preis-Leistung: Marzocchi Z2

Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung
# Marzocchi Z2 – Tipp Preis-Leistung - Die günstigste Gabel im Test ist nicht bis ins letzte Detail ausgereift, wie die Top-Performer, liefert aber auf dem Trail grundsolide Leistung. Einfach und schnell abgestimmt, ist die Z2 nicht die feinfühligste Gabel, kommt dafür mit einer stimmigen Feder und solider Grunddämpfung.

Marzocchi ist zurück und platziert sich dank fairem Preis und zuverlässiger Funktion ganz weit vorne, wenn es um das Preis-Leistungs-Verhältnis geht. Zurück zu den Wurzeln geht es mit offenem Ölbad und charakteristischer M-Gabelbrücke. Aber auch Fox-Technologie wird weiter verwendet: Der Druckstufen-Dämpfungs-Aufbau der Grip- sowie der Rail-Dämpfung gleichen sich funktionell und auch die Evol-Luftfeder wird von Fox entliehen. Auf dem Trail kann die Z2 zwar nicht mit der feinfühligsten Arbeitsweise glänzen – bei viel Tempo und Nachdruck macht die Gabel ihren Job aber sehr gut und war vor allem für schnelle und schwere Tester ein Segen. Abgerundet wird die zuverlässige Performance durch einen sehr einfachen Setup-Prozess, bei dem man nur wenig falsch machen kann.

Marzocchi Z2 im Test: Simpel, solide, super?

Raus aus der Kiste, Setup-Guide befolgen, losfahren! Wer wenig Interesse daran hat, Klicks zu zählen und ständig hier und da noch etwas mehr herumzuprobieren, wird frohlocken. Die Marzocchi Z2 ist eine extrem einfach zu verstehende und simple Gabel, die dafür einen verdammt guten Job macht und gleichzeitig den Geldbeutel schont. Marginale Nachteile beim Gewicht und der Sensibilität werden durch hohe Steifigkeit und gute Grunddämpfung überstrahlt. Vor allem wer etwas mehr auf die Waage bringt oder ein kurzhubiges Bike gerne mal in härteres Gelände ausführt, wird mit der Marzocchi Z2 glücklich werden. In Summe: Einfach. Gut.

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Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Gute Preis-Leistung
  • Gute Grunddämpfung
  • Hohe Steifigkeit

Contra

  • Hohes Gewicht
  • Etwas anstrengend zu fahren

Tipp Enduro: DT Swiss F535 One

DT Swiss F535 One – Tipp Enduro
# DT Swiss F535 One – Tipp Enduro - Ihre nicht ganz ideale Anwenderfreundlichkeit überspielt die DT Swiss F535 One nicht nur durch die schicke Optik, sondern vor allem dann, wenn der Trail Fahrt aufnimmt. Wo andere Gabeln schon zum Bremsen auffordern, wacht die DT erst auf, kann mit viel Kontrolle und ordentlich Dämpfung auch in hartem Gelände noch einiges einstecken.

„Fühlt sich ganz schön gut an.“ Diese Aussage mit einem bestätigenden Gesichtsausdruck kam öfters von diversen Testern nach Testläufen auf schnellen, ruppigen Trails. Hier liefert der jüngste Suspension-Sprössling des Schweizer Herstellers ab. Hohe Steifigkeit, effizient-stramme Dämpfung und eine Luftfeder mit gutem Support ab Werk schieben die F535 eher in Richtung Enduro als in den Trail-Sektor. Im Vergleich mit den waschechten Trail-Gabeln im Test spiegelt sich das auch beim Gewicht wider: Das Schweizer Taschenmesser ist im Testfeld am schwersten. Auch der aufgerufene Preis ist nicht besonders günstig. Wer sein Trail-Bike hauptsächlich auf technischen, schnellen Trails bewegt und auf dem kleinen Rad seine Enduro-Jungs am Hinterrad ärgern will, bekommt mit der DT die passende Gabel.

DT Swiss F535 One im Test: Wilderei im Enduro-Segment

Eine Gabel, die für jeden Einsatzbereich taugt? Wer gerne mit Nachdruck unterwegs ist und Komfort zugunsten Bestzeiten hinten anstellt, wird von der DT Swiss F535 One begeistert sein. Sie fühlt sich eher im abfahrtsorientierten Spektrum wohl und passt trotz des Federwegs von 140 mm durchaus auch in den Enduro-Bereich: Struktureinheit und Dämpfung sind identisch zur langhubigen Version, was auf dem Trail definitiv spürbar ist. Je härter man diese Gabel fährt, desto besser funktioniert sie: Selbst mit 140 mm begeistert die DT Swiss F535 One auf groben Linien und wird damit zu einem idealen Begleiter für Leute, die auch auf dem Trailbike gerne flott in grobem Gelände unterwegs sind.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Dämpfungsqualität für aktive Fahrer
  • Steifigkeit
  • Nehmerqualitäten

Contra

  • Schwerste Gabel im Testfeld
  • Nicht das komfortabelste Modell
  • Fummelige Einstellung via Torx T10

Die weiteren Kandidaten

In wertungsfreier, alphabetischer Reihenfolge:

Intend Hero

Intend Hero
# Intend Hero - Als Sonderling polarisierte die Intend Hero auf jeden Fall. Wer nicht gern von der Stange kauft und das entsprechende Kleingeld übrig hat, bekommt einen Staubsauger für entspannte Singletrails. Um die Hero für härteres Gelände zu optimieren, benötigt es etwas mehr Aufwand, als an anderen Produkten.

Die Intend Hero ist definitiv ein Sonderling: geringstes Gewicht, höchster Preis und einzigartigste Bauweise im Testfeld. Auf dem Trail kann die knallblaue Gabel in moderatem Gelände durch hohe Feinfühligkeit und ein verzeihendes Fahrverhalten punkten. Wer gerne auf exakter Linie unterwegs ist, muss etwas mehr Zeit ins Setup investieren, als bei den Mitbewerbern und gegebenenfalls einen Retune vornehmen. Vor allem im Direktvergleich zeigten sich die verschiedenen Steifigkeits-Auslegungen der Upside-Down- und der Right-Side-Up-Bauweise. Bei der lateralen Steifigkeit liegt die Hero vorn, wodurch sie durch den Federweg hindurch äußerst feinfühlig arbeitet. Bei der torsionalen Steifigkeit bildet die Intend im Testfeld das Schlusslicht. Diese Eigenheit polarisiert: Die einen lieben es, die anderen hassen es.

Intend Hero im Test: Ein hoher Preis für höchste Performance und besten Service?

Polarisierend – so würden wir den Testeindruck der Intend Hero mit einem Wort beschreiben. Brutale Steifigkeit gegenüber Bremsnicken, aber verzögertes Einlenken und geringe Präzision gegenüber schnellen Richtungswechseln. Staubsauger-artiges Arbeiten in gerader Fahrt am Boden und harte Durchschläge bei Sprüngen, solange man nicht deutlich Aufwand in die Abstimmung investiert. Gleichzeitig ist sie die teuerste Gabel im Testfeld. In Summe ist die Hero wohl ideal für Leute, die das besondere Nischenprodukt suchen und mit dem Bike lieber am Boden unterwegs sind.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Geringes Gewicht
  • Sehr feinfühlig
  • Arbeitet extrem gut unter Bremseinsatz bei Schlägen

Contra

  • Lenkpräzision nicht auf dem Level der Mitbewerber
  • Für hartes Gelände braucht man interne Anpassungen

Manitou Mattoc Pro

Manitou Mattoc Pro
# Manitou Mattoc Pro - Bei der Mattoc Pro kann man fast alles einstellen – Fluch und Segen. Wer die Möglichkeiten kennt und für sich nutzen kann, profitiert durch einen wandelbaren Charakter, der von Hero bis 34 alles leisten kann.

Manitous Mattoc ist neben 34 und Pike am längsten auf dem Markt und vollgestopft mit technischen Raffinessen. Die Mattoc ist ein mächtiges Werkzeug – damit man es aber nicht falsch einsetzt, muss man lernen, damit richtig umzugehen. Bei der Fülle an verschiedenen Möglichkeiten und Wegen zum Ziel verlangt dieser Lernprozess entweder einiges vom Fahrer ab oder sorgt für eine potentiell hohe Fehlerquote beim Setup. Mit Verständnis fürs Produkt wird die Mattoc Pro zum schizophrenen Chamäleon – sie vereint verschiedenste Charaktere in sich und ist fast unbegrenzt anpassbar. Getrübt wird der Testeindruck durch das sich entwickelnde Buchsenspiel.

Manitou Mattoc Pro im Test: Multifunktions-Werkzeug für den Trail

Die Manitou Mattoc ist nichts für Anwender, die schon mit dem Verständnis einer Druckstufe hadern: Zu komplex und vielfältig sind die Einstellbarkeit von Luftfeder, Dämpfung und die Abhängigkeiten dazwischen. Wer aber bereit ist, sich genügend Zeit für die Feinabstimmung der Manitou Mattoc zu lassen, erhält eine Federgabel mit genau dem Fahrverhalten, das man sich wünscht. Richtig eingestellt, konkurriert die Mattoc fast schon mit größeren Enduro-Federgabeln.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Luftfeder-Abstimmungsmöglichkeit
  • HBO-Durchschlagschutz
  • Qualität der Zugstufe

Contra

  • Buchsenspiel
  • Für schwere/schnelle Fahrer zu weich
  • Nicht jeder durchschaut alle Funktionen

RockShox Pike Ultimate

RockShox Pike Ultimate
# RockShox Pike Ultimate - In ihrer aktuellsten Evolutionsstufe hat die Pike einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und ist den besten Performern des Testfeldes dicht auf den Fersen. Charakterlich kann sie sich vor allem durch das kontrollierte und kraftsparende Fahrverhalten etwas von der Konkurrenz absetzen.

Einen großen Sprung nach vorne macht die Pike Ultimate: Geringes Gewicht, ein Preis im Mittelfeld, ein makelloses Äußere und stark verbesserte Setup-Empfehlungen ließen die Pike ein paar Sprossen im Ranking steigen. Auf dem Trail macht sich vor allem das kraftsparende und kontrollierte Fahrverhalten gut. Die Pike ist eine der sensibelsten Gabeln im Test, lässt sich ohne große Änderungen etwas höher im Federweg fahren und fügt sich so hervorragend in den Einsatzbereich Trail ein. Rein hinsichtlich der Performance liegt die aktuelle Pike nur sehr knapp hinter dem Testsieger Fox 34, ist dafür aber auch günstiger. In Summe ist die RockShox Pike Ultimate eine sehr gute Federgabel für den Trail-Einsatz.

RockShox Pike Ultimate im Test: Eine alte Bekannte wird erwachsen

Die RockShox Pike Ultimate ist in der aktuellen Evolutionsstufe auf einem sehr hohen Level angekommen. Man fährt die Gabel weiterhin eher über die Feder, für diese stimmt allerdings die Setup-Empfehlung sehr viel besser als zuvor. Durch eine kleine Anpassung lässt sich die Höhe der Front an das restliche Testfeld angleichen. Danach profitiert man vom sehr sensiblen, aber kontrollierten Fahrverhalten, einer hohen Souveränität im Gelände und einem angenehmen Chassis-Flex, der weder zu steif noch zu weich ausfällt.

Artikelbild

Pro / Contra

zum Test

Pro

  • Hohe Sensibilität
  • Ausgewogenes Chassis
  • Verbesserte Setup-Empfehlung

Contra

  • Leichte Schwächen bei der Dämpfung unter schweren Fahrern

Im Direktvergleich

Bei einer Entscheidung für ein Produkt spielen oft zwei Hauptfaktoren eine Rolle: das Gewicht oder der Preis. Wir haben uns alle Produkte angeschaut und dann abgewogen. Wer hat in der jeweiligen Paarung die Nase vorn? Die Vergleiche sind nach aufsteigendem Preis sortiert – es gibt allerdings auch doppelte Paarungen, bei denen der Preis und das Gewicht am nächsten lagen.

Preisduell
# Preisduell
Gewichtsduell
# Gewichtsduell

Preisduell: DVO Sapphire (899 €) vs. Manitou Mattoc Pro (999 €)
Genau 100 € trennen DVO Sapphire und Mattoc Pro. Beide Gabeln verfügen über diverse Einstellmöglichkeiten, wobei die Mattoc auf Volumenspacer verzichtet und mit dem IRT aus technischer Sicht und zugunsten einer feineren Justage die Nase vorn hat. Bei der Zugstufe und der Druckstufe schenkt man sich nichts. Hier wird jeweils Lowspeed bei der Zugstufe sowie Low- und Highspeed bei der Druckstufe abgedeckt. Ein hydraulischer Durchschlag-Schutz an der Mattoc macht sie im gesamten Testfeld ziemlich einzigartig, wobei die Sapphire eine einstellbare Negativfeder hat (OTT). Hier entscheidet der geneigte Kunde, ob er alle Rädchen braucht oder eben nicht.

Vom Fahrverhalten überzeugte die DVO mit einer deutlich besseren Steifigkeit, die aber unter anderem mit einem Mehrgewicht von 95 g erkauft wird.


Gewichts- und Preisduell: DVO Sapphire (2.060 g / 899 €) vs. Marzocchi Z2 (2.057 g / 699 €)
Schlappe 3 g trennen rot und blau. Wer das im Blindtest auf dem Trail spüren kann, den stellen wir direkt als Tester ein. Ihr ähnliches Gewicht äußert sich auch in einer ähnlichen Charakteristik bei der Umsetzung des Lenkinputs und der Linientreue. Beide Gabel begeistern so vor allem schwerere Fahrer und die, die ein direktes Fahrverhalten schätzen.

Bei den Einstellmöglichkeiten ist die Z2 der Sapphire allerdings deutlich unterlegen. Auf Highspeed-Druckstufe und OTT sowie eine gerasterte Druckstufe muss man verzichten. Dafür hat man aber noch 200 € übrig für andere Spielsachen.


Gewichts- und Preisduell: Manitou Mattoc Pro (1965 g / 999 €) vs. RockShox Pike Ultimate (1.877 g / 1.030 €)
Beim Preis schenken die beiden sich nicht viel, knappe 100 g Unterschied zeigen sich beim Wiegen. RockShox’ Pike Ultimate steigt dabei in die leichtere Klasse auf. Interessant ist hier, dass die Pike sich mit dem geringeren Gewicht auf dem Trail trotzdem präziser bei der Linienwahl anfühlt und etwas schneller im Umsetzen von Lenkeingaben ist. Bei der Einstellbarkeit macht die Manitou Mattoc diejenigen glücklich die mehr herumexperimentieren möchten. RockShox bietet die unkompliziertere Variante.


Gewichtsduell: DT Swiss F535 One (2.194 g) vs. DVO Sapphire (2.060 g)
Die beiden schwersten Gabeln im Test, kommen aus der Schweiz und den USA. Dabei hat die DT allerdings mit 134 g nochmal ordentlich mehr auf den Rippen, was teilweise sogar von 160 mm Enduro-Federgabeln unterboten wird. Ein Plus fürs Fahrverhalten? Beide Gabeln sind sehr direkt und folgen den Eingaben des Fahrers prompt. Die DT Swiss F535 One ist dabei noch etwas gnadenloser als die DVO Sapphire. Für Linien-Heizer genau das richtige. Die sollten aber auch etwas mehr in den Armen haben, denn die Schweizerin erfordert hier etwas mehr Muskelkraft für die auftretenden durchgereichten Vibrationen und die stramme Grunddämpfung. Etwas verzeihender ist da die DVO Sapphire. Sie verfügt über einen breiteren Einstellbereich und schont im Chassis und der Dämpfung die Kräfte.


Preisduell: DT Swiss F535 One (1.149 €) vs. Fox 34 Factory (1.189 €)
Für 40 € weniger beim Gabelkauf bekommt man noch einen guten Reifen oder aber man entscheidet sich für die teurere Fox 34. Der Vergleich der beiden ist spannend, da die DT Swiss die 34 nicht ganz ernst nehmen möchte und in Richtung 36 winkt. Ganz falsch liegt sie damit nicht, denn die F535 ist sogar schwerer als die 160 mm-Version der Fox 36 Grip2. Die beiden trennen 124 g zu Ungunsten der DT. Der Abstand zur 34 beträgt dann ziemlich schwerwiegende 324 g.

Auf dem Trail spürt man das deutlich. Hier steht ein Welterweight gegen ein Lightweight im Ring. Mit der DT an der Front mutiert das Trail-Bike zum um 2 cm gekürzten Enduro-Bike. Insbesondere die Unterschiede in der Steifigkeit sind nach wenigen Metern offensichtlich. Bei der Dämpfung geht der Fuchs aber dann erstaunlich lange nicht zu Boden. Während die F535 Geschwindigkeit braucht, um zu überzeugen, arbeitet die Fox auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten schon fleißig die Unebenheiten aus dem Weg. Wird die Fahrt dann zur Fuchsjagd, ist es lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis sich der Vierbeiner geschlagen geben muss.


Gewichts- und Preisduell: Fox 34 Factory (1.870 g / 1.189 €) vs. Intend Hero (1.839 g / 1.799 €)
Ein Mann aus Freiburg gegen einen Weltkonzern. Beide Gabeln führen die Gesamt-Gewichtswertung an. Intend nutzt eine Stahl-Steckachse und bietet keinen Schnellspanner an. Fox hat für zirka 60 € mehr ebenfalls eine Nachrüst-Option für Gramm-Zähler. Somit ist sie bei gleichen Bedingungen an der Achse hauchfein mit 11 g unter der Intend. Beim Preis wird der Unterschied größer. Hausgemacht und exklusiv sind für die Hero 610 € mehr fällig.

Auf dem Trail sind die beiden, was die Steifigkeit angeht, nicht die extremsten Enden des Spektrums aus dem Testfeld. Hier müsste die Intend gegen die DT antreten – die Fox ist weitaus weniger direkt. Bei der Bremssteifigkeit liegt die Fox deutlich unter der Intend, dafür ist sie gegenüber Lenkeingaben überlegen. Während man also bei der Hero zwei extremere Werte und Verhaltensweisen zwischen diesen beiden Krafteingaben auf dem Trail hat, ist die Fox ausgewogener und berechenbarer. Wer großen Wert auf die Bremssteifigkeit legt und gerade das Upside-Down-Feeling in Wurzel- und Steinfeldern sucht, kann mit den Extremen an der Intend glücklicher werden.

Dämpferseitig ist die 34 inzwischen auf einem sehr hohen Level angekommen. Will man mit der Intend eine ähnliche Dämpfungsqualität erreichen, sollte man den günstigen Service eines Re-Tunes nutzen und am besten selbst ein wenig mit Shims und der Luftkammer experimentieren. Das bietet die Möglichkeit, etwas über die Funktionen einer Gabel zu lernen und da hinzukommen, wo man möchte. Wer damit überfordert ist, findet an der Fox 34 solide Basis-Setup-Empfehlungen und kommt gegebenenfalls schneller ans Ziel.

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Welche Vergleiche vermisst ihr? Sollen wir noch einen Direktvergleich ergänzen?

Welche Trail-Federgabel war der Favorit der Testgruppe?

Chris

Gewicht steht für mich schon seit einiger Zeit hinter der Performance eines Produkts. Downhill ist wichtiger als Uphill, Feedback ist mir lieber als eine Sänfte. Komfort ist für mich einzig bei der Wahl der Übersetzung nicht besonders wichtig. Ansonsten lege ich viel Wert auf angemessene Steifigkeitswerte, kraftsparende Produkte und Teile, die zu einem intuitiven Fahrverhalten beitragen. Außerdem bin ich jemand, der gerne etwas tiefer in die Tasche greift, um sich später nicht mit Kompromissen herumärgern zu müssen.

In meinen Top 3 finden sich deswegen die RockShox Pike Ultimate, die Fox 34 und die DVO Sapphire 34 D1. Fangen wir mit Platz 3 an: Die Pike konnte mich auf längeren Abfahrten in unbekannten französischen Wäldern bei sehr trockenen und rutschigen Bedingungen zuverlässig gen Tal bringen. Lange Tage auf dem Rad macht dieses Produkt hervorragend mit und die Arme werden definitiv nicht zum limitierenden Faktor – auch wenns mal schnell wird und rumpelt. Eine Sänfte ist die Pike trotzdem nicht – auch Pop bietet sie und kann damit durch Fahrspaß punkten.

Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne
# Fox 34 liegt für mich in dieser Klasse weit vorne - sie schafft es, eine große Bandbreite abzudecken und kann sowohl bergab, als auch bergauf überzeugen. Einziges Manko: Günstig ist diese Gabel nicht.
Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite
# Auch die Pike zeigte sich im Testfeld von einer guten Seite - auch wenn ich von den Setup-Empfehlungen etwas abweichen musste und Volumenspacer nötig waren, konnte die Pike hohe Kontrolle mit feinfühligem Arbeiten kombinieren, ohne dabei aber jegliches Feedback zu nehmen.

Platz 2 – die 34: Fox‘ Trail-Gabel begleitete mich auf EWS-Strecken mit teils zornigem Untergrund, steilen Abschnitten, aber auch sehr flotten Teilen. Auch wenn nach mehreren 1.000 Tiefenmetern hartem Gerümpel die Arme nicht mehr ganz frisch sind, kann die leichte Gabel durch viel Kontrolle im Gelände überzeugen. Tüpfelchen auf dem i ist für mich das Lockout (und die dahinter steckende, sehr spannende Dämpfungsarchitektur). Üblicherweise fahre ich ohne Gabel-Lockout, mit der 34 bin ich bergauf öfter an die Schmerzgrenze gegangen und konnte so in der gleichen Zeit etwas mehr Kilometer auf die Trails brennen.

Winner, winner – DVO Sapphire: Auch was sich nicht reimt, kann gut sein! Ab der ersten Minute verrichtet die DVO unauffällig, aber verdammt zuverlässig und gut ihren Job. Vom Jumptrail, über enge, technische Strecken, bis hin zu schnellen Abfahrten. Setup gemacht, fertig. Genau so, wie es sein soll: Man muss keinen Gedanken an seine Federgabel und ihre etwaigen Eigenheiten verschwenden. Volle Konzentration auf den Trail und volle Kraft voraus! Beim aktuellen Straßenpreis kann man noch dazu fast von einem Schnäppchen reden. Da nehme ich die 200 g Mehrgewicht gerne in Kauf.

Fokus auf den Trail
# Fokus auf den Trail - je intuitiver sich ein Produkt fahren lässt, desto besser. Das passiert, wenn mein Rad unter mir zuverlässig seinen Dienst verrichtet und ich keinen Gedanken an das Material verschwenden muss.
Fahrspaß ist für mich am wichtigsten
# Fahrspaß ist für mich am wichtigsten - kann man sich voll und ganz auf den Trail und die Linien konzentrieren, rückt alles andere in den Hintergrund. Hier läuft die DVO Sapphire zur Höchstform auf.

Jens

Wenn ich etwas in der Vergangenheit zu schätzen gelernt habe, dann ist es ein sorgloses Produkt, eine gute Geometrie und eine gute Suspension. Wir fahren viele Testräder und wenn man sein eigenes Bike bewegen kann, dann möchte man die Zeit lieber auf dem Trail als in der Werkstatt verbringen. Ich schätze die Möglichkeit, immer wieder neue Regionen zu entdecken. Dabei weiß ich oft nicht, wie viele Kilometer oder wie viele Höhenmeter mir noch bevorstehen. Streckenprofile, Untergrund und Hindernisse sind ebenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich sie sehe, unbekannt. Hierbei ist es wichtig für mich, ein Bike unter mir zu haben, das sehr berechenbar ist und auch schnellen, kurzfristigen Eingaben folgt. Eine gute Federkennlinie mit Gegenhalt und Progression sowie eine kräfteschonende Dämpfung helfen mir dabei, auch spontan kreativere Linien zu fahren.

Meine Top 3 beginne ich mit der Fox 34 Factory: Preislich ist sie für meinen Geschmack noch etwas hoch angesiedelt, bietet aber ein sehr stimmiges Gesamtpaket. Lange Jahre bin ich mit einer getravelten 36 RC2 unterwegs gewesen, weil mich die 34 auch in kurzhubigen Bikes nicht wirklich überzeugen konnte. Zu gering war der Gegenhalt und die Dämpfung hielt mir nicht genug entgegen. Mit der aktuellen Version ist das anders. Es ist beeindruckend, was die Gabel – auch im Zusammenhang mit ihrem Gewicht – leistet. Im Trail-Bike ist sie für mich sehr gut nutzbar.

Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail
# Schlüssiges Gesamtpaket mit dem Focus auf Trail - Fox überzeugt mit der 34 mit einem sehr leichten und stimmigen Gesamtpaket für den Trail-Einsatz. Die Gabel könnte für meine Gewichtsklasse etwas steifer sein. Fährt man nicht mit der Brechstange, bietet diese Nachgiebigkeit einen deutlichen Komfortgewinn. Die Dämpfung ist gegenüber den letzten Versionen deutlich besser geworden und hält dem Fahrinput nicht nur mehr entgegen, sondern schont dabei auch die Kräfte für lange Ausfahrten.
Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler
# Rumpeln und scheppern für einen schmalen Taler - in den zahlreichen Vergleichsfahrten fand ich besonders die Direkt-Vergleiche zwischen 34 und Z2 interessant. Hält man mit kurzem Federweg auch gerne mal in Wurzelfelder rein, folgt der rote Blitz den Lenkeingaben direkter und man profitiert von einem sehr agilen Fahrverhalten. Für schwere Fahrer, die es gerne mal heftig angehen, ist sie eine gute Wahl. Mehr Gegendruck und Kraft von oben hilft ihr über die geringere Sensibilität hinweg.

Platz 2 – Marzocchi Z2: Jeder kennt diesen Moment, dem Monate an Überlegungen und Abwägen vorausgegangen sind. Es geht um den Neuerwerb eines Bikes oder Anbauteils, das wieder einmal ein Loch in den Geldbeutel reißen wird. Teil der Überlegungen ist der gebotene Mehrwert und ob man nicht auch mit dem simpleren und somit günstigeren Produkt seinen Spaß haben kann. Über kleinere Schwächen an der Dämpfung der Marzocchi Z2 kann ich somit getrost hinwegsehen. Das Gewicht stört mich nicht und ich war begeistert vom direkten Fahrgefühl der Gabel. In meiner Gewichtsklasse ist ein aufs letzte Gramm optimiertes Produkt oft weniger lange haltbar. Mehrgewicht geht hingegen häufig mit einer längeren Nutzungsdauer einher, was mir in Summe noch mehr Geld spart.

Platz 1 – DVO Sapphire: Ähnlich wie die Z2 murrt die Sapphire in den seltensten Fällen über das, was man ihr zum Vertilgen vorsetzt. Ihre Dämpfungsqualität lag noch etwas über der der Fox 34. Sie ist durch High- und Lowspeed-Compression sowie das OTT etwas genauer auf meine Vorlieben abstimmbar. Gepaart mit ihrer soliden Bauart und der entsprechend robusten Linientreue ist sie eine Trail-Federgabel, die auf entspannten Wegen ebenso Spaß macht wie auf heftigeren Trails. Der zweitgünstigste Preis ist dabei ein zusätzliches Schmankerl.

Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl
# Dämpfungsqualität und präzise in der Linienwahl - die Abstimmung der Dämpfung an der DVO ist ebenso gelungen wie das Chassis. Nicht zu weich und nicht zu steif macht die Sapphire besonders viel Spaß, wenn man gerne auf Linie fährt. So arbeitet sie auch heftigere Schläge sauber weg und vermittelt viel Fahrsicherheit. Mit der Gabel kann man das Trail-Bike gerne mal als Enduro entfremden und es richtig laufen lassen.

Gesamtfazit

Sparfüchse finden mit der Marzocchi Z2 einen idealen Begleiter, während die kurzhubigen Enduro-Heizer die DT F535 One lieben werden. Den meisten Fahrspaß hatten die beiden Haupttester mit der DVO Sapphire.

Wir wollten aber herausfinden, welcher Federgabel-Hersteller das stimmigste Gesamtpaket für den Traileinsatz bietet. Es wurde hitzig diskutiert und es gab einige speziellere Vorlieben im letzten Ranking. Lässt man persönliche Vorlieben aber außen vor und fokussiert sich auf die Schlüsselpunkte, die im Bereich Trail wichtig sind, so zeigte sich die größte Schnittmenge in einem Produkt. Das stimmigste Produkt für diesen Einsatzbereich lieferte die Fox 34 Factory ab. Ihr Zusammenspiel aus niedrigem Gewicht, guter Dämpfung, passender Setupempfehlung und Nutzerfreundlichkeit ließ sie auf den Trails am restlichen Testerfeld vorbeiziehen.

Wo und wie haben wir getestet?

Um die Federgabeln bestmöglich vergleichen zu können, wurden sie von mehreren Testern in unterschiedlichstem Gelände und unter verschiedenen Bedingungen getestet. Dabei wurden so lange verschiedene Setups getestet, bis für jedes Modell und jeden Fahrer ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wurde. Anschließend wurden die Federgabeln in direkten Showdowns gefahren – am gleichen Tag, unter gleichen Bedingungen, back-to-back. Bilder sagen bekanntlich mehr als 1.000 Worte – hier sind ein paar Eindrücke des Geländes unserer Testsessions:

Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt
# Nur weil im Direktvergleich zum weiterhin populären Enduro 2-3 cm weniger Federweg vorhanden sind, ist man nicht auf Forstwege beschränkt - Die Leistungsfähigkeit moderner Trail-Bikes ist beeindruckend und stellt die Trail-Federgabel vor eine große Herausforderung.
Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt
# Kleine Schläge in offenen Kurven – hier ist die Feinfühligkeit der Gabel und die Dämpfung gefragt - Um Steuern zu können, ist Bodenkontakt notwendig und für den muss die Federgabel sorgen.

Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß
# Flowtrails machen mit weniger Federweg mehr Spaß - Hier werden Gegenhalt und Pop gefordert – kann man mit Schuss in die Kurve halten, ohne die Balance zu verlieren? Bügelt die Gabel alles nieder oder erhöht sie den Spieltrieb?
Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken
# Aber auch vor Sprüngen sollte eine Trail-Federgabel nicht zurückschrecken - Bei der Landung zeigt sich, wie die Endprogression ausfällt und wie sie Einsetzt, verwindet sich die Gabel bei der Landung außerdem oder führt sie zuverlässig?

Alle getesteten Trail-Federgabeln wurden primär in den eigenen Bikes der Haupttester Jens Staudt und Chris Spath bewegt. Der große Vorteil: Charakter und Fahreigenheiten der Bikes sind bereits bis ins letzte Detail verfeinert worden, das Setup fürs Heck stimmt. Die Bikes wurden schon mehrere Jahre auf den Trails bewegt und man kennt ihr Fahrverhalten in- und auswendig. Demzufolge konnten wir uns ganz auf die Federgabel konzentrieren und die Limits ausloten.

Unter dem Punkt Tuning-Möglichkeiten haben wir in den kommenden Einzeltests die vorgenommenen Änderungen, Setups und Empfehlungen dokumentiert. Außerdem gehen wir in den einzelnen Reviews genauer auf die Optimierungsmöglichkeiten der sieben Kandidaten in unserem Federgabel-Test ein.

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Wer hat getestet?

Tester-Profil: Jens Staudt
56 cm95 kg91 cm61 cm190 cm
Jens fährt von Bahnrad bis Downhill alles, was zwei Räder und eine Kette hat. Bikes fürs Gelände am liebsten in herausforderndem, technischen und steilem Gelände, egal mit welchem Federweg.
Fahrstil
Schnellste Linie, auch wenn es mal ruppig ist
Ich fahre hauptsächlich
Singletrails, sprunglastiger Local Spot, Freeride, DH
Vorlieben beim Fahrwerk
Straff, gutes Feedback vom Untergrund, viel Druckstufe, moderat progressive Kennlinie
Vorlieben bei der Geometrie
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger), Lenkwinkel tendenziell eher flacher

Tester-Profil: Christoph Spath
49 cm70 kg94 cm60 cm190 cm
Chris fährt gerne alles, von Dirt Jump über Trail und Enduro bis Downhill, gerne schnell, in grobem Gelände und mit viel Luftstand
Fahrstil
flüssig
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
auf der straffen Seite, viel Druckstufe, Balance zwischen Front und Heck
Vorlieben bei der Geometrie
vorne lang, hinten mittellang, flacher Lenkwinkel

Um euch den bestmöglichen und breitesten Testeindruck zu bieten, fahren immer mehrere Tester ein Produkt. Neben den aufgeführten Testern mit detaillierten Profil arbeiten wir immer mit weiteren Fahrern unterschiedlicher Könnerstufen, Gewichte, Körpergrößen sowie Vorlieben zusammen. Im direkten Dialog stellen wir das richtige Setup sicher und dokumentieren in gemeinsamen Ausfahrten die Eindrücke. Dies stellt sicher, dass wir alle Eigenheiten eines Produkts in allen Bereichen beurteilen können.


  1. benutzerbild

    HTWolfi

    dabei seit 01/2008

    Also ich gebe jetzt einfach mal das Cannondale Jekyll als Beispiel. Wenn man durch ruppiges Gelände fährt, hält es nicht so gut Geschwindigkeit, wie andere Bikes. Das Hinterrad scheint sich eher in Hindernissen zu verkeilen, als darüber hinweg zu rollen. Um in solchen Sektionen die Geschwindigkeit zu halten, hilft es das Heck anzulupfen und sich so ein bisschen durchs Gelände zu pushen. Da sind Klickpedale ganz angenehm. Geht man mit Flats mit dem Körpergewicht nach vorne, um das Heck leicht zu machen und bekommt dann einen Schlag aufs Heck, werden die Füße gern mal vom Pedal geschlagen smilie
    Danke!
    So gesehen, müssten sich alle Hardtails mit Flats furchtbar fahren. smilie
  2. benutzerbild

    bs99

    dabei seit 10/2007

    Tun sie in ruppigem Gelände ja auch, also Hardtails im Allgemeinen.

  3. benutzerbild

    Grinsekater

    dabei seit 08/2002

    Danke!
    So gesehen, müssten sich alle Hardtails mit Flats furchtbar fahren. smilie
    Beim Hardtail lässt du dich ja bewusst darauf ein. Hab selbst eins in Nutzung. Es stellt sich nur die Frage ob man, wenn man schon den Federweg hat, nicht auch etwas mehr davon haben sollte. smilie
  4. benutzerbild

    525Rainer

    dabei seit 09/2004

    Er fährt die alte 36er ohne EVOL, ein Vergleich der aktuellen 36er wäre da deutlich aussagekräftiger. smilie
    Für mich hat das mit der alten gabel auch eine aussagekraft. Neues Sportfahrwerk im gelände bringt keine vorteile. Alte langhuber bringens nach wie vor.
  5. benutzerbild

    GrazerTourer

    dabei seit 10/2003

    Für mich hat das mit der alten gabel auch eine aussagekraft. Neues Sportfahrwerk im gelände bringt keine vorteile. Alte langhuber bringens nach wie vor.
    Aber was überlegst du dann überhaupt zwischen lyrik und 36er, wenn es eh quasi egal ist? Da würde ich hinten bei deiner bewährten Felge bleiben. Wenig druck, scharfkantige Alufelge....da ärgerst du dich evtl mehr als über eine Lyrik, die sicher top funktioniert, wenn du evtl mehr Luftdruck fahren musst oder ein paar Reifen durchstanzt.

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