Die vorletzte Etappe der BIKE Transalp endete nach nur 58 Kilometern in der Altstadt von Trento. Zur Abwechslung ging es heute mit nur 1436 Höhenmeter mehr bergab als bergauf. Entsprechend schnell – nach gut zwei Stunden – kamen die ersten Teams ins Ziel. Der Italiener Marco Rebagliati und der Norwegische Meister Ole Hem sicherten sich mit nur einer Sekunde Vorsprung ihren zweiten Etappensieg und verteidigten den 3. Platz in der Gesamtwertung.
Insgesamt waren die drei Top-Teams dicht beieinander, trotz wiederholter Versuche, anzugreifen. An der Gesamtwertung hat sich am 6. Tag nicht viel geändert. Nach einem 2. Platz auf der heutigen Etappe bleibt das Gelbe Trikot bei Urs Huber (SUI) und Simon Stiebjahn (GER), die „ein kontrolliertes Rennen“ gefahren sind. Zwar habe es einige Angriffs- und Konterversuche auf der recht kurzen Strecke gegeben, „im Großen und Ganzen sind wir aber gemeinsam gefahren“, sagte Urs Huber.
Auf Platz 3 landeten mit 25 Sekunden Rückstand die Titelverteidiger Jochen Käß und Daniel Geismayr (Centurio Vaude), die nach ihrem Sturz auf der 5. Etappe wieder aufs Rad gestiegen sind, „und probieren, was geht“, sagte Käß, der trotz Verletzung am Ellenbogen weiter im Rennen ist.
Absolut glücklich waren die Etappensieger: „Ich kann es gar nicht glauben“, sagte Rebagliati. „Eigentlich wollten wir heute nur unseren dritten Gesamtplatz verteidigen…“
In der Masters-Kategorie räumten einmal mehr die Italiener ab. Pierluigi Betelli und Ivan Degasperi konnten mit ihrem Tagessieg erneut rund 1:30 Minuten auf die Gesamtführenden gut machen. Den ehemaligen Weltmeister Massimo Debertolis (ITA) und den Costa Ricaner Dax Jaikel noch einzuholen, könnte dennoch schwierig werden, da ihr Vorsprung mehr als 4 Minuten beträgt. Das drittschnellste Masters Team kommt ebenfalls aus Italien: Thomas Piazza und Viktor Paris.
BULLS-Blog: Wie eine andere Welt – Inside-Einblicke von Hansueli Stauffer
Hallo liebe MTB-News-Leser,
ich darf ja hier als „Gast“ beim Team Bulls, eigentlich werde ich nur vom Distributor in der Schweiz mit Bulls Bikes unterstützt, mit dabei sein. Das macht super Laune und ist genial. Die Unterstützung die wir Fahrer hier vom Betreuerteam erhalten, ist wirklich klasse. Das habe ich so als Fahrer bisher noch nicht erlebt.
Unsere Leistung war heute sehr gut. Wir konnten uns bis kurz vor Ziel in der Spitzengruppe mit vier Teams halten. Erst ganz zum Schluss hatte ich Mühe dem Tempo vom Team Bulls 1 und Willier 7 Force zu folgen. Als wir auf der Abfahrt dann aber das Team Centurion Vaude nochmals gesehen haben, hat uns der Ehrgeiz gepackt und wir wollten unbedingt noch als Dritter auf das Tagespodium.
Die Motivation war wohl ein wenig zu viel des Guten, denn kurz vor Ende des Downhills habe ich mir einen Hinterraddefekt eingefangen. Richtig ärgerlich! Den Kampf um das Podium hatte ich für diesen Tag trotzdem noch nicht aufgegeben und ich wollte Jochen Käß, der im Finale wohl vom Sturz gestern eher benommen wirkte, auch auf der Felge noch abfangen. Bis 300 Meter vor dem Ziel sah es auch gut aus, doch dann riss zu allem Überfluss auch noch meine Carbonfelge in Zwei und so war es aus mit dem Angriff auf‘s Podium. Die letzten Meter bis ins Ziel der 6. Etappe in Trento durfte ich dann zu Fuß zurücklegen.
So wurde es nur Rang 4 heute… Und wir bleiben auch Vierter im Gesamtklassement. Das jedoch mit ordentlichem Abstand nach vorne und nach hinten. Schade, der Platten gestern, zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt, hat uns zu viel Zeit gekostet. Klasse aber, dass wir heute mal bis ins Final als Backup Team ganz vorne in der Spitze mit unserem Top-Duo dabei waren. Wir hätten so als Team in jeder Situation reagieren können und einen Defekt von Simon oder Urs ausgleichen können.
Jetzt hoffen wir mal, dass die Beiden das morgen nach „Hause“ fahren und wir alle dann morgen den Sieg bei der Transalp 2019 feiern können.
Aber nicht zu früh freuen und nochmals einen Tag voll konzentrieren!
Bis bald.
Gruezi Hansueli :-)
Alle Ergebnisse findet ihr hier.
Alle Artikel zur BIKE Transalp 2019:
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- Transalp 2019 #7: Drama um Team Bulls – Käß/Geismayr schnappen sich den Titel
- Transalp 2019 #6: Bulls baut Vorsprung aus – Zweiter Tagessieg für Hem/Rebagliati
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- Transalp 2019 #3: Rebigliati/Hem mit Tagessieg, Centurion-Vaude verteidigt Gelb
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- Transalp 2019: Die Arbeitsgeräte von Simon Stiebjahn und Urs Huber unter der Lupe
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