Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Bikebranche schon seit längerem – Trek hat jetzt einen umfassenden Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, in welchem sie darlegen, wie sich die Emissions bei ihnen zusammensetzen. Dabei steht nicht nur die Produktion der Fahrräder im Fokus, sondern auch die der Komponenten, der Logistik und der CO2-Ausstoß des gesamten Unternehmens über Rennsportaktivitäten bis hin zur Klimatisierung der Betriebsstätten.

Weil der Emissionsausstoß mit dem Eintreten der Einschränkungen durch Covid vorübergehend einen gewaltigen Rückgang in der Industrie verzeichnet hat, etwa dadurch, dass keine Geschäftsreisen mehr stattfanden oder Veranstaltungen und Arbeitswege der Mitarbeiter entfallen sind, nimmt Trek im Nachhaltigkeitsbericht ein Unternehmensjahr vor 2020 als Beispiel. In Zusammenarbeit mit WAP Sustainability Consulting ist dieser Bericht entstanden.

Beispielhaft werden vier Modelle der US-Amerikaner herangezogen und im Detail dem CO2-Ausstoß nachgegangen. Das betrifft nicht nur die Produktion bei oder für Trek selbst, auch die Herstellung der einzelnen Komponenten fließt in den Bericht ein. Herangezogen werden die Modelle Marlin, Madone, Fuel EX und Rail.

Dabei kommen auch spannende Details zutage, wie etwa, dass das Madone aufgrund seines aufwendig produzierten Rahmens mit 197 kg CO2e pro Modell einen höheren Ausstoß als die MTBs Marlin (116 kg CO2e) oder Fuel EX (153 kg CO2e) verursachen, die mit erheblich mehr Komponenten ausgestattet sind, wie etwa die Federelemente, die einen wesentlichen Teil des CO2-Ausstoßes verursachen.

Auch in dem Bericht aufgeführt sind die 10 Schwerpunkte des Unternehmens, um den CO2-Fußabdruck jetzt und in Zukunft zu reduzieren. Das betrifft etwa die Reduzierung von Luftfracht, die Vermeidung von Deponieabfällen oder die Verbannung von Plastikabfall aus den Verpackungen. Auch hier werden Zahlen aufgeführt, etwa beim Verzicht auf Plastik, womit etwa 88 % der Deponieabfälle bei Mountainbikes vermieden werden konnten. Insgesamt ist es Trek so gelungen 196.700 kg Deponieabfall insgesamt seit 2020 zu vermeiden.

Auch der Ausblick auf die Frage, was das Thema Fahrrad im Straßenverkehr, ganz unabhängig von Trek betrachtet, bewirken kann, wird aufgezeigt. Ein spannender und umfassender Einblick, der für jeden interessant sein dürfte, der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst.

Trek Nachhaltigkeitsbericht in PDF-Form:

Trek Bicycle - TK21_Trek Sustainability Report_DE

Was sagt ihr zum Nachhaltigkeitsbericht von Trek? Was findet ihr gut, was seht ihr kritisch?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Trek
  1. benutzerbild

    gurkenfolie

    dabei seit 04/2003

    Hilf mir auf die Sprünge. Was passt daran nicht, wenn an X Tagen im Jahr das Auto nicht für den Arbeitsweg bemüht wird, stattdessen das Rad. Kann man dann doch schon recht simpel so hinrechnen.

    Bsp.: 100 Tage Bike statt Auto. 20 km Arbeitsweg gesamt. 100 x 20 = 2.000 km Autofahren gespart. 2.000 km Autofahren entsprechen ca. 416 kg CO2-Äquiv.
    Damit, ist der CO2-Impact der Produktion (nach den im Artikel genannten Zahlen) schon ziemlich schnell wieder drin.
    Oder willste jetzt noch Duschen, erhöhter Energiebedarf des Körpers etc. mit einfließen lassen? (Um das Rad schlecht zu rechnen?)
    Vll. Überlegen sich dann noch ein paar von diesen Umsteigern aufgrund der guten Erfahrungen, vll. gar kein neues Auto mehr zu kaufen.
    mir gings nicht um die harten einsamen Wölfe die bei -35° auf der Bundesstrasse radeln, sondern um die angesprochene E bike Fraktion.

    Was machen die Umsteiger dann die anderen 150 Tage im Jahr? Die Bahn (wenn sie mal nicht streiken) fährt ja auch nicht emissionslos.
  2. benutzerbild

    HW-RIDER

    dabei seit 12/2020

    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Rebound-Effekt: Leider passiert es häufig, dass Menschen durchaus ökologischer handeln, dies aber gleichzeitig als Entschuldigung für die zusätzlichen nicht ökologischen Aktionen auslegen. Das führt tatsächlich dazu, dass ein wesentlicher Teil der ökologischen Massnahmen eliminiert werden.

  3. benutzerbild

    Eisbein

    dabei seit 01/2005

    mir gings nicht um die harten einsamen Wölfe die bei -35° auf der Bundesstrasse radeln, sondern um die angesprochene E bike Fraktion.

    Was machen die Umsteiger dann die anderen 150 Tage im Jahr? Die Bahn (wenn sie mal nicht streiken) fährt ja auch nicht emissionslos.
    Ich nehme an, sie bleiben bei den verbleibenden 120 Tagen bei ihrem gewohnten Verhaltensmuster. In meinem Beispiel - Auto.
    Es ist doch unerheblich, was an den Tag passiert an denen das Verhalten nicht angepasst wird. Wichtig und das ist die Klimaschutzwirkung, ist, dass an 100 Tagen im Jahr nicht mehr Auto gefahren wird.

    Wo siehst du da eine Milchmädchenrechnung? Es kann von keinem ein 100 % Wandel/Verzicht erwartet werden. Bzw. dieser Wandel nur dann positiv bewertet werden.

    Zur Bahn: Bilanziell fährt der DB-Fernverkehr 100% mit Ökostrom. Im Nahverkehr findet mal Zahlen von um die 30g/km. Selbst dann werden 75-85% der Emissionen gegenüber der Autofahrt gespart. Das ist doch gut.
  4. benutzerbild

    bubble blower

    dabei seit 09/2001

    Soweit ich dies für mich beurteilen kann, wirkt der Bericht nicht wie ein ausschließlich von der Marketingabteilung herausgegebenes optimistisch stimmendes grünwaschendes Erzeugnis. Hier hat man sich schon mal mit der Materie auseinandergesetzt. Ob dabei deutlich mehr herauskommt als eine akribische Analyse des Ist- Zustandes und weitere Absichtserklärungen? Immerhin lebt diese Firma ja auch vom Konsum und der beständigen Umwälzung.

  5. benutzerbild

    hellmachine

    dabei seit 08/2007

    Schön, bewusst mit dem Thema umzugehen. Trotzdem ist der Bericht vor allem Marketing.

    Denn Trek hat in der Hand, wie transparent es gegenüber einem bezahlten Beratungsunternehmen sein möchte, hier die WAP Sustainability Consulting LLC, eine normale gewinnorientierte GmbH.

    Ergebnisse zu präsentieren, wo Entstehung und Kriterien aber unklar sind, hilft auch nicht. Umfassen z.B Betriebsstätten alle asiatischen Produktionsstandorte?

    Transparent wäre es gewesen, eine unabhängige NGO einzubinden. Diese würde klare Maßstäbe bieten, und so wäre auch eine Vergleichbarkeit gegeben.

    Zum Thema Nachhaltigkeit zählt natürlich auch soziale Verantwortung.
    Da primär in Schwellenländern produziert wird, ein sicher heisses und nicht minder interessantes Thema.

    Aber ja: Mit so einem Bericht hat man zumindest irgendwelche Fakten geschaffen, an denen man sich messen lassen muss.

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