Steckbrief: Trek Top Fuel GX AXS 9.8 Gen 4
| Einsatzbereich | Trail |
|---|---|
| Federweg | 120-140 mm/120-130 mm |
| Laufradgröße | 29ʺ, Mullet (29″/27,5″) |
| Rahmenmaterial | Aluminium, Carbon |
| Gewicht (o. Pedale) | 13,3 kg |
| Rahmengrößen | S, M, ML, L,XL (im Test: L) |
| Website | www.trek.com |
| Preisspanne | 2.499–11.499 € |
Trek hat mit der Generation 4 des Top Fuels ein neues Trail-Bike geschaffen, das nicht so wirklich in die Fußstapfen des alten Modells passen will. Im Vergleich mit dem von uns getesteten Trek Top Fuel Gen 3, das mit 12,1 kg und leichter Ausstattung eher im Down-Country-Bereich unterwegs war, wurde die vierte Generation mitten ins Trailsegment gefeuert. Anstatt einer Rock Shox Sid mit 120 mm Federweg kommt eine Rock Shox Pike mit 130 mm Federweg zum Einsatz. Die Reifen haben ein gröberes Profil und das Fahrwerk ist potenter geworden. Auch das Gewicht entspricht mit 13,3 kg eher dem eines leichten Trail-Bikes. Trek-typisch werden viele Anbauteile aus dem Hause Bontrager verbaut, der Antrieb besteht aus einer GX AXS Transmission und das Fahrwerk kommt aus dem Hause RockShox.
Die Veränderungen in der Geometrie mit einem 0,5° flacheren Lenkwinkel hier und ein paar Millimeter mehr Stack da sind eher konservativ. So auch die Formsprache: Das Top Fuel identifiziert man sofort als Trek. Neu ist der vierfach verstellbare Mino Link, mit dem sich die Geometrie sowie die Kinematik leicht verändern lassen. Außerdem ist das neue Top Fuel „mulletproof“, sodass auch 27,5″-Hinterräder für mehr Party auf dem Trail gefahren werden können. Trek-typisch werden Modelle aus Aluminum und Carbon angeboten, die sich preislich zwischen 2.799 € und 11.499 € bewegen. Wem die Ausstattungen so gar nicht zusagt, der kann sich ein individuelles Trek Top Fuel auf Grundlage eines Framesets bauen. Die Carbonversion liegt inklusive Dämpfer bei 3.999 € und der Alurahmen bei 2.499 €.
Im Detail
A Trek looks like a Trek, looks like a Trek. Klar, es gibt ein paar Modelle von Trek, die fallen aus diesem Muster heraus, aber das Top Fuel Gen 4 ist ein Paradebeispiel für die klassische Trek-Formsprache. Dennoch haben sich auch bei diesem Rahmen ein paar Dinge getan. Zunächst mal ist er 200 g leichter geworden, was die Weight-Weenies unter uns freuen dürfte. Trotz der Gewichtsersparnis wurde der Kofferraum beibehalten und der Vierfach-Mino-Link zur Verstellung der Geometrie sowie der Progression verbaut. Die weniger progressive Kinematik-Option des Top Fuel Gen 4 entspricht beinahe der des Vorgängermodells. Mit einer neuen progressiveren Einstellung soll das Top Fuel Gen 4 noch mehr einstecken können als das alte Modell, während es dank des erhöhten Anti-Squat von knapp unter 100 % im Sag-Bereich noch besser bergauf gehen soll. Dem altbewährten ABP-Hinterbau bleibt Trek treu.
Zum Transport von Multitools, Müsliriegeln und der obligatorischen Flasche dient der Kofferraum, dessen Deckel mit Montagepunkten für einen Flaschenhalter versehen ist, sowie eine Werkzeug-Montage-Option an der Unterseite des Oberrohrs. Wer diese mit Werkzeug, Schlauch und weiteren Accessoires versehen will, hat richtig viel Platz. Ähnlich sieht es am Flaschenhalter aus: Mit einer normalen 650 ml-Flasche ist noch richtig viel Platz im Rahmendreieck, sodass die großen 1 l-Flaschen bei unserer Rahmengröße L ohne weiteres reinpassen. Mein Referenzgegenstand für den Kofferraum ist meine OneUp-Pumpe. Ich habe sie in den Rahmen reinbekommen, aber nur sehr schwer wieder raus, sodass ich die Pumpe klassisch an der Flaschenhalteraufnahme montieren musste. Kurzum: Mit dem Top Fuel kann man auch lange Tage im Sattel durchziehen, ohne lästige Rucksäcke oder Hip Bags nutzen zu müssen.
Damit die Geräuschkulisse im Wald die Bache nicht in den Wahnsinn treibt, wurden die innenverlegten Züge in flexible Röhrchen gepackt, ein Unterrohrschutz aus Gummi angebracht und ein dicker Kettenstrebenschutz verbaut. Manche Kofferraumdeckel haben die Eigenschaft zu klappern – nicht so beim Top Fuel. Der Kofferraumdeckel schließt mit etwas Spannung und ist durch die umlaufende und im geschlossenen Zustand gepresste Dichtung lautlos.
Das Top Fuel ist ein Meister der Vielfalt. Trek erlaubt es, Federgabeln zwischen 120 mm und 140 mm Federweg zu nutzen. Außerdem ist auch ein Dämpfer mit mehr Hub zugelassen, sodass man aus dem Hinterbau bis zu 130 mm Federweg herauspressen kann. Hinzu kommt die Option auf ein Mullet-Setup. Das Top Fuel lässt sich also in einem Spektrum von XC-Möhre bis zum Mullet-Party-Trailbike nutzen. Leider bietet Trek ausschließlich die 130/120 mm-Konfiguration von der Stange an.
Auch bei den verwendeten Standards lässt Trek nichts anbrennen. Boost Spacing, UDH-Schaltauge, geschraubtes BSA-Innenlager, Standard Tapered Gabel (1,5″ auf 1 1/8″), 185 x 50 mm Dämpfer (mehr Hub zulässig), 34,9 mm-Sattelstütze und kein Knock Block. An diesem Bike können an jeder Stelle Standard-Komponenten verbaut werden. Ausreißer, wie die besonderen Dämpfer bei anderen Modellen, durch den Steuersatz verlegte Züge oder den genannten Knock Block, spart man sich. Danke!
Geometrie
Die Geometrie des neuen Top Fuel wurde gegenüber dem Vorgänger zwar nicht revolutioniert, aber ein wenig modernisiert. Die Veränderungen bei Reach, Stack, Tretlagerhöhe und anderen Kerndaten der Rahmen-Geo sind in der 29er-Version nahezu unverändert und bewegen sich im Rahmen dessen, was man bei einem kurzhubigen Trailbike erwartet: Ein Lenkwinkel von 65,5°, bei unserer Rahmengröße L ein Reach von 477 mm und ein Stack von 612 mm sind nicht revolutionär, aber absolut funktional und bewährt. Die auffälligste Veränderung beim Top Fuel der vierten Generation sind die mitwachsenden Kettenstreben, die bei den Größen S und M 435 mm betragen, bei den Größen ML und L auf 440 mm anwachsen und in der Größe XL bei 445 mm ankommen. So bekommt man etwas mehr Druck auf die Front und insgesamt mehr Laufruhe ins Rad, was insbesondere, wenn es schnell und ruppig wird, etwas mehr Sicherheit vermitteln sollte. Je nachdem, was man mit dem Top Fuel vorhat (29er, Mullet, 120 mm Federweg an der Front, 140 mm an der Front, High und Low Setting) verändert sich auch die Geometrie. Da ist Tabellen studieren angesagt, das könnt ihr am besten hier.
| Rahmengröße |
S
|
M
|
ML
|
L
|
XL
|
|---|---|---|---|---|---|
| Laufradgröße | 27,5″ / 650B29″ | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
| Reach | 417 mm422 mm | 447 mm452 mm | 462 mm467 mm | 477 mm482 mm | 507 mm512 mm |
| Stack | 570 mm566 mm | 603 mm599 mm | 607 mm604 mm | 612 mm608 mm | 630 mm626 mm |
| STR | 1,371,34 | 1,351,33 | 1,311,29 | 1,281,26 | 1,241,22 |
| Lenkwinkel | 65,5°65,9° | 65,5°65,9° | 65,5°65,9° | 65,5°65,9° | 65,5°65,9° |
| Sitzwinkel, effektiv | 76°76,5° | 76,9°77,3° | 76,2°76,6° | 75,9°76,3° | 75,2°75,6° |
| Sitzwinkel, real | 69°69,5° | 70°65,9° | 70°65,9° | 70°65,9° | 70°65,9° |
| Steuerrohr | 105 mm | 105 mm | 110 mm | 115 mm | 135 mm |
| Sitzrohr | 360 mm | 410 mm | 420 mm | 435 mm | 470 mm |
| Kettenstreben | 435 mm434 mm | 435 mm434 mm | 440 mm439 mm | 440 mm439 mm | 445 mm444 mm |
| Radstand | 1.151 mm1.150 mm | 1.188 mm | 1.210 mm | 1.227 mm | 1.271 mm1.270 mm |
| Tretlagerabsenkung | 16 mm10 mm | 32 mm26 mm | 32 mm26 mm | 32 mm26 mm | 32 mm26 mm |
| Tretlagerhöhe | 342 mm348 mm | 345 mm351 mm | 345 mm351 mm | 345 mm351 mm | 345 mm351 mm |
| Einbauhöhe Gabel | 522 mm541 mm | 541 mm | 541 mm | 541 mm | 541 mm |
| Gabel-Offset | 43 mm | 43 mm | 43 mm | 43 mm | 43 mm |
| Federweg (hinten) | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm | 120 mm |
| Federweg (vorn) | 130 mm | 130 mm | 130 mm | 130 mm | 130 mm |
Ausstattung
Als Testbike hat uns das Trek Top Fuel GX AXS 9.8 Gen 4 gedient. In Größe L bringt dieses 13,31 kg auf die Waage – für den Test haben wir es im Auslieferungszustand gelassen und lediglich die Griffe getauscht.
Das Topfuel GX AXS 9.8 kommt mit vielen Komponenten der Marke Bontrager sowie Bremsen, Antrieb und Fahrwerk aus dem Hause SRAM/RockShox. Der Antrieb besteht aus der SRAM GX Transmission-Gruppe die wir bereits an etlichen Testbikes und im Einzeltest fahren konnten. Beim Fahrwerk setzt das Modell auf eine RockShox Pike Select+, die mit der Charger 3.1-Dämpfung ausgestattet ist und 130 mm Federweg liefert. Im Vergleich zur Pike Ultimate wird lediglich auf die Buttercups verzichtet. Als Dämpfer setzt Trek den Rock Shox Deluxe Ultimate RCT ein, der im Hinterbau des Top Fuel 120 mm Federweg bereitstellt. Die SRAM Level Bronze-Bremsanlage sorgt in Kombination mit 180 mm SRAM Centerline-Bremsscheiben für die nötige Verzögerung.
Trek, beziehungsweise Bontrager stellen die weiteren Anbauteile. Bei unserem Testbike kommt das einteilige Bontrager RSL-Cockpit zum Einsatz, mit 45 mm Vorbaulänge und 820 mm Breite. Auf der 170 mm Bontrager Line-Variostütze sitzt ein Sattel von Bontrager mit einer Breite von 145 mm. Auf den Bontrage Line Comp 30-Laufrädern sind Bontrager Gunnison-Reifen mit einer Breite von 2,4″ montiert.
- Federgabel Rock Shox Pike Select+ 130 mm
- Dämpfer Rock Shox Deluxe Ultimate RCT
- Antrieb SRAM GX Transmission
- Bremsen SRAM Level Bronze mit 180 mm Centerline-Bremsscheiben
- Laufräder Bontrager Line Comp 30
- Reifen Bontrager Gunnison 2,4″
- Cockpit Bontrager RSL (45 mm / 820 mm)
- Sattelstütze Bontrager Line Dropper Post (170 mm)
Auf dem Trail
Vor der ersten Ausfahrt versuche ich immer, erst einmal ein Grundsetup zu finden. Das besteht aus dem passenden Luftdruck im Fahrwerk, Reifendruck sowie Sattel- und Lenkerhöhe. Eigentlich kein Hexenwerk – allerdings bräuchte ich schon etwas Hexerei, damit ich das einteilige Cockpit des Top Fuels auf meine bevorzugte Höhe bekomme. Denn leider fehlt für mich einfach ein Stück Gabelschaft, um das Cockpit hochzusetzen. Wäre das mein Bike, würde das zunächst bedeuten, einen neuen Vorbau und einen neuen Lenker zu shoppen. Die Griffe sind für meine Pranken einfach zu dünn und zu hart und mussten somit direkt weichen. Ansonsten hat hier für mich vorerst alles gepasst. Das Grundsetup war mit knapp unter 30 % Sag am Dämpfer und dem Gabeldruck nach RockShox-Vorgabe schnell gemacht. Meine ersten Ausfahrten bin ich in der flachen Einstellung und im progressiveren Setting gefahren.
Der Uphill gestaltet sich mit dem Trek super entspannt. Der Sattel ist da, wo man ihn sich wünscht. Man sitzt leicht gestreckt auf dem Bike und kann das Top Fuel so wirklich den ganzen Tag bergauf und in der Ebene bewegen, ohne irgendwelche Schmerzen wegen komischer Körperhaltungen zu kassieren. Den Dämpfer habe ich immer offen gelassen – das Bike wippt dann kaum und die Reifen tun das Übrige, um den Uphill erträglich zu gestalten. Die Rollen nämlich tatsächlich ganz passabel in Anbetracht der guten Downhill-Performance. Doch dazu gleich mehr.
Der erste Trail ist flowig, mit ein paar engen, schnellen Ruts und eher größeren Schlägen. Es gibt aber nicht ganz so viele Wurzeln, die einem die Unterarme zerschießen. Das perfekte Gebiet, um dem Trek Top Fuel die Sporen zu geben. Das Bike geht super durch enge und weitere Passagen des Trails. Die Balance aus Laufruhe und Verspieltheit ist super gelungen, wenn ich auch behaupten würde, dass das Bike eher Richtung Laufruhe als Verspieltheit tendiert. Dadurch wird das Bike in den meisten Situationen trotz des geringen Federwegs super beherrschbar. Die großen, vorhersehbaren Schläge schluckt das Top Fuel gut weg, ohne zu viel Federweg freizugeben. Im Gegenteil, im progressiven Setting muss man sich schon ziemlich frevelhaft verhalten, um den Federweg voll zu nutzen.
Das Top Fuel bewegt sich bei dem Gekloppe nicht lautlos, aber sehr leise. Der einzige Wermutstropfen an dieser Stelle ist die für mich minimal zu niedrige Front. Gepaart mit den etwas längeren Kettenstreben, die auf 440 mm gewachsen sind, ist die Lastverteilung in meinen Augen nicht ganz optimal und ich habe gerade, wenn es steil wird, etwas zu viel Last auf der Front. Das ist aber durch die Enduro-Brille gesprochen: Ein XC-Fahrer findet sicherlich die passende Lenkerhöhe und fühlt sich wohl.
Der zweite Trail ist vollgepackt mit Wurzeln, Senken, Steinen und vielen unrhythmischen, harten Schlägen. Ein typisch ausgebombter Trail in flach wurzelnden Waldgebieten. Hier kommt das Trek mit seinen 130 mm Federweg an der Front und den 120 mm am Heck an seine Grenzen. Zwar kann man in solchen Gefilden immer noch schnell und sicher fahren, allerdings muss man schon sehr auf die Linienwahl achten und viel Kraft investieren. Vergeigt man die Linienwahl, verzeiht das Rad nicht besonders viel und es wird, insbesondere wenn man in verblocktem Terrain landet, sehr wild und man wird ordentlich durchgeschüttelt. Die Trail-lastige Geo hat mich in solchen Situationen aber immer vor einem Sturz bewahrt. Es bleiben aber nur 130 mm Federweg an der Front und 120 mm am Heck.
Mir ist aufgefallen, dass das Heck nicht ganz mit der Gabel mithalten kann. Ein Blick an den Dämpfer verrät, dass ich den Federweg nicht ganz habe nutzen können. Ich habe das Setting dann auf die weniger progressive Stellung umgebaut: Eine Aktion von ca. einer Minute, und der Hinterbau gibt bereitwilliger den Federweg frei und baut etwas mehr Traktion auf. So ist das Bike insgesamt etwas weniger anstrengend zu fahren. Der Hinterbau ist in diesem Setting auch mal durchgeschlagen, allerdings an Stellen, bei denen mir auch andere Bikes mit mehr Federweg in die Knie gehen. Der straffe Charakter bleibt in dem Setting erhalten.
Ein großes Lob muss ich Trek für die Reifen aussprechen. Diese rollen zum einen wirklich gut, haben eine gute Dämpfung und einen für das Bike angemessenen Grip. Und zwar im Nassen wie im Trockenen. Klar, es gibt schnellere Reifen, es gibt griffigere Reifen, aber das Top Fuel muss in meinen Augen einen Spagat schaffen. Zum einen muss die Kiste zum Hämmern einladen, aber trotzdem besser klettern als ein Enduro oder All-Mountain-Bike. Reifen sind hier eine Schlüsselkomponente. Vergeigt hat es Trek leider mit den Bremsen und der Variostütze: Die SRAM Level-Bremsen gepaart mit 180 mm-Scheiben schreien schon beim Anblick nach Krämpfen in den Unterarmen. Das steife Cockpit macht das Ganze nicht besser. Leider ist die Dropperpost regelmäßig, trotz Spiel im Zug, ein wenig ausgefahren, sodass ich auf dem Trail immer mal wieder kurz den Sattel belasten musste, um die Dropperpost wieder einzufahren. Nervig.
Wer wird mit dem Top Fuel glücklich? Da müssen in meinen Augen viele Faktoren in der Gleichung stehen. Welches Gelände habe ich vor der Tür? Habe ich noch weitere Bikes? Was habe ich überhaupt vor? Als n+1 Bike ist das Top Fuel perfekt geeignet. Ich habe das Bike etwa ein halbes Jahr neben einem Enduro-Bike und Trail-Bikes zur Verfügung gehabt und habe immer wieder nach dem Trek gegriffen. Es ist zwar im Downhill nicht die perfekte Waffe für unsere ausgebombten Nadelwaldtrails, aber für große Runden, bei denen man vielleicht auch mal weiter weg vom Startpunkt im Nachbarort landet, ist es perfekt. Lange Tage im Sattel und hier und da mal ein paar Kilometer Asphalt oder Waldweg in der Horizontalen sind überhaupt kein Thema. Als Solobike wäre mir das Top Fuel in meiner Umgebung zu straff und zu wenig vergebend. Würde ich allerdings in einem Gebiet leben, das eher geprägt ist von flowigen Trails ohne viel kräftezehrendes Gehämmer, könnte das Top Fuel durchaus die Waffe für alles sein. Wäre es meins, würde ich mir einen 140er Airshaft und einen Dämpfer mit mehr Hub in den Einkaufswagen legen, damit das Bike besser zu den Bedingungen vor meiner Haustüre passt. Bei der großen Vielseitigkeit liegt das Potenzial des Bikes: XC oder Trailbike, 29er oder Mullet – mach draus, was du willst!
Das ist uns aufgefallen
- Flip Chip Es gibt Flip Chips an Bikes, die will man nicht verändern, weil einem dann das halbe Fahrrad auseinanderfällt. Nicht so bei Trek: Die Anpassung mit dem Flip Chip dauert kaum eine Minute und lässt sich auch im Wald leicht realisieren.
- Ein top Kompromiss Das Trek ist kein Spezialist, es ist vielseitig. Flott bergauf, flott bergab, es kann alles richtig gut! Aber es ist eben kein XC- oder Enduro-Bike, sodass man durchaus auch Abstriche in Kauf nehmen muss.
- Leise, kein Knarzen, stressfrei Wir haben immer wieder Bikes, die nach drei Touren knarzen und wo an irgendeiner Stelle Handlungsbedarf besteht. Nicht so beim Top Fuel. Die Montagequalität ist super – hier hat sich keine einzige Schraube gelöst, nichts geknarzt und nebenbei ist es beim Fahren noch leise.
- Unglaublich vielseitig Das getestete Trek Top Fuel GX AXS 9.8 ist im Line-up das Middle of the Road Bike. Mehr Federweg, weniger Federweg, Mullet, alles machbar. Wer das Top Fuel ganz grob für das richtige Bike für sich hält, kann im Nachgang den Charakter des Rades noch maßgeblich beeinflussen und muss nicht gleich zu einem neuen Bike greifen.
- Level-Bremsen Die Bremsen hinken dem Potenzial des Bikes hinterher. Wir würden die 180er-Bremsscheiben ungefahren demontieren und auf 200er-Bremsscheiben umrüsten.
Das Trek Top Fuel ist mal wieder eines dieser Bikes, die zeigen, dass weniger oft mehr ist. Effizient bergauf, straff aber sicher bergab ist wohl die sehr kurze Kurzfassung unseres Test-Ergebnisses. Das Trek Top Fuel kann potenziell noch so viel mehr: Mullet, 29er, mehr oder weniger Federweg – deine Wahl. So wie wir das Bike testen durften, ist das Top Fuel ein super Trail-Bike mit Hang zu einem eher straffen, aber effizienten Fahrwerk. Fazit – Trek Top Fuel Gen 4
Trek Top Fuel Gen 4 – Pro / Contra
Stärken
Schwächen
Könnte das Trek Top Fuel eure neue Allzweckwaffe für den Trail werden? Lasst einen Kommentar da!
Testablauf
Wir hatten die Möglichkeit, das Trek Top Fuel fast ein halbes Jahr lang gründlich zu testen. Dabei musste sich das leichte Trail-Bike sowohl auf unseren Hometrails im Taunus als auch auf den Trails rund um Darmstadt beweisen.
Hier haben wir das Trek Top Fuel GX AXS 9.8 Gen 4 getestet
- Taunus, Hessen Naturbelassene Trails mit zahlreichen Wurzeln und Steinen von flach bis steil.
- Darmstadt, Hessen Mix aus naturbelassenen Trails und Jumplines.
- Fahrstil
- verspielt, immer auf der Suche nach der nächsten Shralp-Kurve
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk
- flotter Rebound, wenig Compression, hinten etwas softer als vorne
- Vorlieben bei der Geometrie
- Lenkwinkel flach, aber nicht zu flach, mittellange Kettenstreben, Reach lieber etwas kürzer als zu lang
- Fahrstil
- sauber, hohes Grundtempo
- Ich fahre hauptsächlich
- Enduro, Trail, Downhill
- Vorlieben beim Fahrwerk
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
- Vorlieben bei der Geometrie
- moderater Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel
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34 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch denke, dass alle mehr oder weniger diesen Bereich auch bedienen.
Wenn man auf der Suche ist, kann man es sinnvoll nutzen. Irgendwann hat man sein Geo/Setup gefunden und dann bräuchte man es nicht mehr. Wäre für einen guten Verkäufer aber schon ein gutes Verkaufsargument, wenn jemand ohne viel Knowhow zum Thema in den Laden kommt. Beim 3., 4. MTB zieht es wohl nicht mehr so.
<= 2kg wäre dann aber schon Lightest Trail. Oder gar DC light.
Bei dem von die angesprochenen Short Travel Trail sehe ich 2,5kg ++ als realistisch und verbreitet.
Alles was dann über 2,5kg ist ist ein Trailbike. Kann aber jeder sehen wie er will.
Jedenfalls habe ich nicht gesagt das es keine kurzhubigen bikes aus europa gibt.
Ich denke nur die NA bikes sind besser.
Vielseitiger leichter potenter, je nachdem welches rad man vergleicht. Leider halt auch teurer.
Wenns um möglichst potente kurzhuber geht siehts bei uns wieder besser aus. Das Scor 2030 ist z.b. ein starker kandidat.
Geringes Gewicht erzeugt hohe Kosten. Somit sind sie beim Preis * Gewicht vllt gleich oder ähnlich.
Wer bei DC mehr aufs C schaut, möchte natürlich möglichst wenig Gewicht.
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