Wenn der Herbst kommt, wird es Zeit für die passende Fahrradbeleuchtung, da die Tage kürzer und die Nächte länger werden. Wer dennoch seine Touren nicht abkürzen will, sollte sich daher mit einer guten LED-Fahrradlampe für den Einbruch der Dunkelheit wappnen. Wie schon in den letzten beiden Jahren haben wir daher mehrere Lampen zum Vergleichstest gebeten: Die verbesserte Bikeray III Advanced tritt gegen die Light & Motion Seca 2000 Race und die brandneue OGO Dirt Lamp an. Wie sich die Lampen in der Praxis geschlagen haben, könnt ihr in diesem Test mit Leuchtvergleich, Labormessung und Vergleichs-Video nachlesen. Vorhang auf für die neusten Fahrradlampen.


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Wie schon in den vergangenen Lampentests haben wir uns auch in diesem Testfeld Mühe gegeben, eine breite Preisspanne an Lampen in den Test zu nehmen, wobei wir auch in diesem Jahr keine Produkte von Magic Shine im Testfeld haben. Ebenfalls nicht dabei sind die Siegerlampen aus den letzten beiden Jahren, die Modelle von Lupine. Zwar sind auch hier zur Eurobike Neuheiten mit mehr Lichtleistung präsentiert worden [Link zum Artikel], doch in diesem Test haben wir bewusst weniger bekannte Hersteller von Bike-Beleuchtung herausgesucht und testen mit der OGO Dirt Lamp ein gänzlich neues Produkt, das speziell für den Einsatz am Downhill-Helm konzipiert ist. Der Vollständigkeit halber haben wir hier nochmals die Lampentests der vergangenen Jahre gelistet:

Alle Lampen im diesjährigen Testfeld setzen auf leistungsfähige LEDs, die mit niedrigem Stromverbrauch bei hoher Lichtleistung die Grundlage für eine moderne Fahrradlampe legen. Wie schon in den Vorjahren haben wir einen zweiteiligen Test gefahren, bei dem zunächst alle Lampen auf einer definierten, etwa einstündigen Trail-Runde ihre Praxiseignung unter Beweis stellen mussten und anschließend im Labor die effektiven Lichtleistungen gemessen worden sind. So ist es uns möglich, nicht nur die Halterungen, Einstellbarkeit und Ausleuchtung der Lampen auf die Probe zu stellen, sondern auch den Herstellerangaben zur Lichtleistung genau auf den Zahn zu fühlen. Schließlich sind die Lumen-Angaben zum Lichtstrom für viele Käufer eines der wesentlichen Entscheidungskriterien, bei denen nur zu gerne geschummelt wird – für den gewöhnlichen Verbraucher ist es schließlich technisch nicht möglich, die angegebenen Zahlen zu überprüfen.

Der Lichtstrom wurde in unserem Test mit einer geeichten Ulbrichtkugel ermittelt. Hierzu wurden die Lampen in die stärkste Stufe geschaltet und innerhalb der ersten drei Sekunden nach Einschalten gemessen, um eine Reduzierung der Leistung durch die Regelungselektronik und steigende Temperaturen auszuschließen. Alle Lampen haben vor der Messung eine Ruhephase von mindestens 20 Minuten gehabt, die Akkus sind voll geladen gewesen. Mit diesen – für alle Probanden gleichen – Testbedingungen haben wir versucht, möglichst aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.

Die Vergleichsfotos im Leuchtvergleich sind mit einer Canon EOS 7D und folgenden Einstellungen geschossen worden:

  • Belichtungszeit: 1/2 s
  • Blende: f/4
  • ISO: 200
  • Brennweite (echt): 18mm

Mit diesen Einstellungen sind wir von der gemeinhin verwendeten „Foren-Norm“ abgewichen, doch bei zwei Sekunden Belichtungszeit wären die Bilder bei 2000 und mehr Lumen Lichtstrom stark überbelichtet gewesen. Schon jetzt zeigt das Bild der Light & Motion Seca 2000 deutliche Bereiche mit Überbelichtung. Vor diesem Hintergrund ist die Belichtungszeit entsprechend angepasst worden, was jedoch in der optischen Auswertung zu Lasten der kleineren Lampe (in diesem Test die Bikeray sowie die anderen Lampen auf gedimmter Leistung) geht. Sie wirken bei 0,5 Sekunden Belichtungszeit deutlich dunkler und schwächer auf der Brust, als sie es eigentlich sind. Hier empfielt sich das Video, in dem der Leuchteindruck der Lampen besser zur Geltung kommt.

Die Wegmarkierungen auf den Testbildern liegen in 15, 30 und 45 Metern Entfernung. Das Gebüsch am Ende der einsehbaren Strecke ist in ca. 50m Entfernung und gibt Aufschluss über die Leuchtweite der Lampen. Durch den Zaun und die Wiese an den Seiten ist außerdem die Randausleuchtung über den gesamten Bereich gut einzuschätzen. Über die mit gleichen Einstellungen gemachten Bilder der Ausleuchtung lässt sich gut einschätzen, wie viel mehr Helligkeit die eine Lampe gegenüber einer anderen erzeugt.

Den Vergleichstest sowie die Aufnahmen zur Ausleuchtung haben wir knapp für euch in einem Video zusammengefasst. Anschließend folgen die einzelnen Bilder und Berichte zu den drei Lampen. Als Hinweis muss hier erwähnt werden, dass keine dieser Lampen im Sinne der StVZO zugelassen ist – hier geht’s ums Mountainbike und damit um den Einsatz abseits des Straßenverkehrs.

Das Video zum IBC-Fahrradlampen-Test

IBC Lampentest 2013: Bikeray III Advanced, Light & Motion Seca 2000 Race und OGO Dirtlamp von Tobias – mehr Mountainbike-Videos

Bikeray III Advanced

Link zur Herstellerseite


# Die Bikeray III Advanced ist das Nachfolgemodell für die im Vorjahr erstmalig getestete Bikeray III

Im letzten Jahr haben wir die Bikeray III erstmalig mit im Lampentest gehabt und auch in diesem Jahr ist das Nachfolgemodell Bikeray III Advanced das günstigste Produkt im Testfeld – auch wenn der Preis für das Lampenset mit großem 5,8Ah Akku von Open Light Systems auf 239,90€ gestiegen ist. Im Gegensatz zum Vorgängermodell soll bei der Bikeray III Advanced ein neues Gehäuse mit verbesserter Dichtung für mehr Schutz vor den Elementen sorgen, während eine neue Platine mit mehr Einstellmöglichkeiten die Praxiseignung verbessern soll. An den LEDs der Lampe selbst ist keine Veränderung vorgenommen worden, weshalb wir gespannt sind, wie sich die Verbesserungen in der Praxis bemerkbar machen.

Technische Daten

  • Hersteller: Bikeray
  • Modell: III Advanced Set D Open Light Akku 5,8 Ah
  • Modelljahr: 2013
  • Kategorie: Fahrradbeleuchtung – Helmlampe, Lenkerlampe
  • Material: Aluminium
  • Farben: schwarz
  • Gewicht: 119g (Lampenkopf) / 336g (Lampenset mit 5,8Ah Akku)
  • Lichtstrom (Herstellerangabe): 1280 Lumen
  • Lichtstrom (gemessen, Mittelwert): 756 Lumen
  • LEDs: 3x Cree XP-G
  • Farbtemperatur: k.A.
  • Linse: k.A.
  • Akku: Open Light, über Kabel; 5,8Ah, 7,2V; Lithium Ionen
  • Leuchtzeit: 4:30h (High) bis 45:00h (Low)
  • Steuerung: integrierter Schalter
  • Befestigungsmaterial (Lieferumfang): Helmhalterung, Lenkerhalterung
  • Lieferumfang: Lampe mit Lenkerhalterung, Helmhalterung, Wechseloptik “narrow”, 1x Li-Ionen Akku 5,8Ah in Akkutasche, Ladegerät, Gummiring lang und kurz, Verlängerungskabel, Transporttasche
  • Preis: 239,90€

In der Hand

Ein Gehäuse aus Aluminium, der Akku in einem wasserabweisenden Neopren-Strumpf – rein von den verwendeten Materialien her ist die Bikeray III Advanced nicht günstiger oder schlechter als die anderen Lampen im Test anzusehen. Der Schalter für zur Steuerung der Lampe befindet sich nach wie vor auf der Rückseite des Gehäuses und verfügt neuerdings über eine vierstufige LED-Anzeige des Akkustands und der Betriebsbereitschaft der Lampe.


# Die Fahrradlampe hat ein neues Gehäuse erhalten und soll besser gedichtet sein


# An den LEDs im Lampenkopf selbst sind keine Veränderungen vorgenommen worden, dafür gibt es eine neue Platine mit neuen Einstellungen

Im Inneren der Bikeray III Advanced befindet sich eine neue Platine, die nun vier statt bisher einem Betriebsmodus bietet. Um die Lampe zu verstellen, muss auf das Gehäuse auf der Rückseite aufgeschraubt werden. Anschließend stehen zwei Schalter zur Verfügung, die jeweils zwei Stellungen aufweisen. So lassen sich die Modi Race,City, Classic und City2 aktivieren, wobei keiner der Modi mehr eine Blinkfunktion hat wie im letzten Jahr. Hier ist unser Feedback positiv aufgenommen worden.

Nicht überarbeitet wurde die Lenkerhalterung der Lampe, die nach wie vor mit einem Gummi und einem schmalen, gewölbten Schuh erfolgt. Die Innenseite des Fußes ist mit Gummirippen versehen und soll einen gute Halt gewährleisten, doch sowohl mit den in Serie verbauten Gummis, als auch mit den vom Hersteller separat beigelegten Gummis ist eine wackel- und verdrehfreie Montage auf unserem glatten Carbonlenker im Test nicht möglich gewesen. In technischen Passagen hat die Lampe so dazu geneigt, sich zu verdrehen und durch die geringe Stützbreite auf dem Lenker ist sie auch quer zur Fahrtrichtung nicht perfekt fixiert. Hier wirkt sich auch negativ aus, dass die Lampe relativ hoch über dem Lenker sitzt – diese Halterung bietet nach wie vor Verbesserungspotential. Dafür hat es Veränderungen bei der Helmhalterung gegeben – hier entfällt der Klettverschluss, wodurch die Montage vereinfacht wird da ein Verhaken mit dem Helmpolster vermieden wird.


# Unverändert ist auch der Lenkerhalter, über den die Lampe recht hoch und etwas kippelig am Lenker befestigt wird


# Unsere Testlampe ist mit einem Open Light Akku ausgestattet gewesen


# Unschön: Die Open Light Akkutasche hat schon zu Beginn des Tests mit Qualitätsmängeln zu kämpfen


# Von der Ausleuchtung und dem Lichtstrom her hat die Lampe in der überarbeiteten Version keinen Schritt nach vorne gemacht

Ausleuchtung

Bikeray liefert die III Advanced mit zwei verschiedenen Optiken: einer klaren und einer matten. Für den Einsatz auf dem Mountainbike eignet sich nach unserem Test nur die klare Optik, die immer noch breit streut aber mehr Reichweite liefert als die matte Optik. Insbesondere im Vergleich zu den Lampen der Konkurrenz zeigt sich hier ein klares Defizit der Leuchte: Sie liefert zwar ein breit und homogen ausgeleuchtetes Sichtfeld, kann bei der Reichweite jedoch nicht mit den anderen Lampen mithalten und kommt so insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten an ihre Grenzen. Ursache hierfür ist neben der geringeren Lichtleistung auch die Linse, die für den Mountainbike-Einsatz in den beiden genannten Punkten noch verbessert werden könnte.


# Das Licht der Bikeray III Advanced wird relativ gut gestreut auf den Trail geschickt


# In der Praxis zeigt die Bikeray III Advanced auf voller Leistung eine homogene Ausleuchtung. Bei der Leuchtweite gibt es Defizite.

Lichtstärke

Die drei Cree XP-G der Bikeray III Advanced sollen laut Hersteller eine Lichtleistung von 1280 Lumen auf den Trail schicken – unser Testergebnis fällt mir im Mittel gemessenen 756 Lumen deutlich schwächer aber immer noch brauchbar aus. Im Vergleich ist sie damit deutlich die schwächste Lampe und zeigt das auf dem Trail insbesondere bei der Leuchtweite, während die Ausleuchtung im Nahbereich vor dem Rad homogen und groß genug ausfällt.

Fazit

Die Bikeray III Advanced präsentiert sich im Test gegenüber ihrem Vorgängermodell als verbessert – es bleibt aber noch Luft nach oben. Wir würden uns etwas mehr Lichtleistung und deutlich mehr Reichweite wünschen, während die Homogenität der Ausleuchtung und die Ausleuchtung der Randbereiche überzeugen kann. Ebenfalls nicht perfekt gelöst: die Lenkerhalterung. Verarbeitung und Qualitätseindruck des Lampenkopfes fallen im Testfeld nicht negativ auf.

Light & Motion Seca 2000 Race

Link zur Herstellerseite

Gutes Licht sollte einem Mountainbiker in der Nacht durchaus etwas wert sein, denn Licht gibt Sicht und damit Sicherheit. Die Frage ist: Wie viel ist genug? Müssen es mehr als 4.000 Lumen und aber auch mehr als 800€ sowie eine Lenkerfernbedienung sein? Oder reicht günstiges Licht von Amazon / ebay, das jährlich ersetzt wird? Zwischen diesen Extremen liegen einige Lampen wie die in diesem Test vertretenen, wobei Produkte wie die Light & Motion Seca 2000 Race das obere Ende des mittleren Preisbereichs markieren. Sie soll 2000 Lumen Licht liefern und wird zum stolzen Preis von ca. 485€ angeboten – kein Schnäppchen also, vor dessen Kauf man sich genau überlegen sollte, ob und wenn ja wofür man diesen Betrag ausgeben will. Unser Test zeigt, was die Seca 2000 Race kann.


# Die Light & Motion Seca 2000 Race ist erstmalig in unserem Lampentest mit am Start

Technische Daten

  • Hersteller: Light & Motion
  • Modell: Seca 2000 Race
  • Modelljahr: 2013
  • Kategorie: Fahrradbeleuchtung – Helmlampe, Lenkerlampe
  • Material: Kunststoff, Aluminium
  • Farben: schwarz, Silber
  • Gewicht: 131g (Lampenkopf) / 329g (Lampenset mit Akku)
  • Lichtstrom (Herstellerangabe): 2000 Lumen (high); 1100 Lumen (Med); 575 Lumen (Low)
  • Lichtstrom (gemessen, Mittelwert): 2035 Lumen (high)
  • LEDs: 6x Cree
  • Farbtemperatur: k.A.
  • Linse: k.A.
  • Akku: über Kabel, 28 Wh, Lithium Ionen
  • Leuchtzeit: 1:30h (2000 Lumen) bis 12:00h (575 Lumen)
  • Steuerung: integrierter Schalter
  • Befestigungsmaterial (Lieferumfang): Helmhalterung, Lenkerhalterung
  • Lieferumfang: Lampe mit Lenkerhalterung, Helmhalterung, 1x Li-Ionen Akku 3 Zellen, Ladegerät, Transporttasche, Adapter für verschiedene Länder
  • Preis: ca. 485€

In der Hand

Die Light and Motion Seca 2000 Race geht selbstbewusst ins Rennen und platziert sich mit einem Preis von etwa 485€ direkt an der Spitze des Testfeldes. Umso erstaunlicher ist unser Eindruck, als wir die Lampe auspacken und in Augenschein nehmen. Bislang sind wir solche Preise insbesondere von Lupine gewohnt gewesen, doch statt Glas und Aluminium ist das äußere Erscheinungsbild von Plastik bestimmt. So ist der Lampenkopf relativ kompakt und wir zum Großteil von der großen Reflektorfläche rund um die sechs Cree-LEDs bestimmt und auch relativ leicht, doch die Qualitätsanmutung will nicht direkt zur Preisvorstellung der Lampe passen.


# Sechs LEDs sollen für 2000 Lumen Lichtstrom und eine sehr gute Ausleuchtung sorgen


# DasGehäuse der Lampe besteht zum Teil aus Metall, zum Teil aus Kunststoff


# Die Kühlrippen sind vor Kontakt geschützt; gesteuert wird die Lampe über einen integrierten und beleuchteten Schalter

Immerhin: Die technischen Daten können sich sehen lassen. Der Hersteller verspricht wie der Name schon andeutet 2000 Lumen Lichtleistung, bringt die Lampe mit zwei einfach einstellbaren Bedienmodi und kompakter, drehbar gestalteter Lenkerhalterung auf den Markt. Neben dem vorausgewählten “Cruise Mode” mit vier Helligkeitsstufen (Hoch, Mittel, Niedrig, Pulsierend) kann die Seca 2000 Race auch in einen “Race Mode” versetzt werden, bei dem nur noch zwei Stufen zur Verfügung stehen: Race High und Race Low. Entgegen der ersten Erwartung liefert der Race High Modus jedoch nicht mehr Lichtleistung, sondern eine gegenüber dem normalen High-Modus eine erhöhte Akkulaufzeit. Die Lichtleistung wird dabei von 2000 auf 1600 Lumen reduziert, wodurch die Akkulaufzeit um eine halbe Stunde auf gut zwei Stunden erhöht werden soll. Der Race Low Modus ist hingegen mit 850 Lumen deutlich stärker ausgelegt als der normale Low-Modus (575 Lumen) und sill gut vier Stunden Akkulaufzeit liefern. Mit diesem Modus will man bei Light & Motion insbesondere Rennfahrer bei Ausdauerveranstaltungen wie 24h Rennen ansprechen, wo maximale Akkulaufzeit gegenüber maximaler Lichtleistung vorgezogen wird. Unserer Meinung nach sollte hier die ebenfalls angebotene Seca 2000 Enduro nicht vergessen werden – sie verwendet den identischen Lampenkopf mit einem größeren Akku und liefert so entsprechend größere Laufzeiten ohne bei der Helligkeit Abstriche machen zu müssen.

Eine Besonderheit der Lampe ist die Lenkerhalterung: Der Lampenkopf schmiegt sich flach an den Lenker an und ist drehbar befestigt, so dass die Kröpfung des Lenkers ausgeglichen werden kann – ein nützliches Feature. Gleichzeitig sitzt die Lampe so tief am Lenker, dass das Rad gut auch auf den Kopf gestellt werden kann ohne die Lampe zu beschädigen (je nach Lenker!).


# Der Lenkerhalter positioniert die Lampe tief am Lenker, so dass das Rad mit montierter Lampe auch auf den Kopf gestellt werden kann


# Außerdem ist der Lampenkopf am Halter drehbar, von ganz rechts…


# … nach ganz links. Praktisch!

Der Akku der Seca 2000 Race ist kompakt und in ein dreieckiges Gummigehäuse eingefasst, das mittels eines breiten Klettbandes am Rahmen befestigt werden kann. Eine Helmhalterung gibt es nicht, doch ein entsprechend langes Kabel ist im Lieferumfang enthalten, so dass die Lampe mit einem Adapter (ähnlich dem “Standard-Adapter”) auch am Helm verwendet werden kann. Eine Besonderheit ist die Steckverbindung für den Akku: Hier setzt Light & Motion auf ein komplett dichtes System mit einem proprietären Stecker. Die Verbindung ist belastbar und wasserdicht – ideale Voraussetzungen für matschige Bedingungen und fechte Herbsttage.


# Der Akku kann mit einem breiten Klett-Band am Rahmen befestigt werden. Eine Helmbefestigung ist nicht möglich.


# Der hauseigene Stecker sieht kompliziert aus, dank der Markierungen ist das Einstecken jedoch einfach


# Auf dem Trail überzeugt die Light & Motion Seca 2000 Race voll und ganz

Ausleuchtung

Während uns der Preis der Light & Motion Seca 2000 Race zunächst erstaunt hat, kann die Ausleuchtung voll überzeugen. Die Lampe leuchtet homogen, ist nicht zu spot-lastig und erreicht die mit Abstand beste Leuchtweite in diesem Test. Die tief sitzenden LEDs werfen ihr Licht in der Mitte stark gebündelt bis weit vor der Vorderrad und im direkten Vergleich kann die Seca 2000 hier die ähnlich teure Lupine Wilma Modelljahr 2012 schlagen. Trotz der sehr guten Leuchtweite ist der Nahbereich breit genug ausgeleuchtet, so dass bei niedriger Geschwindigkeit nichts aus den Augen gerät und vor dem Bike im Dunkeln bleibt.


# Die Ausleuchtung ist homogen und breit mit einer starken Mittenbetonung


# Bestwert im Test: Die Leuchtweite der Seca 2000 Race ist außergewöhnlich gut


# Auch im gedimmten Modus stimmen Ausleuchtung und Leuchtweite – so gerüstet taugt die Seca 2000 auch für den Renneinsatz

Lichtstärke

Von der reinen Lichtstärke her ist die Seca 2000 Race mit im Labor bestätigten 2000 Lumen Lichtstrom (exakt 2035 Lumen im Mittelwert) bei Weitem nicht die hellste oder stärkste Lampe, die wir bislang getestet haben. Gleichwohl ist sie mit dieser Leistung auch für den Abfahrtseinsatz vollkommen ausreichend ausgestattet, wozu auch die sehr gute Ausleuchtung ihren Teil beiträgt. Die Laufzeit der Lampe mit etwas weniger als 1,5 Stunden bei voller Lichtleistung ist ein wenig gering, doch die “Enduro” Varianten kann auch hier Abhilfe schaffen und macht die Lampe zu einem sehr guten Angebot – sofern man den Preis zu zahlen bereit ist.

Fazit

Als Neuling in unserem Testfeld hat sich die Light & Motion Seca 2000 Race direkt ganz nach vorne katapultieren können – wenn auch zum höchsten Preis. Die Leuchte liefert genügend Lichtleistung und eine sehr gute Ausleuchtung, wobei insbesondere die hervorragende Leuchtweite hervorzuheben ist. Montage und Bedienung gehen leicht von der Hand und lassen den Qualitätseindruck des Gehäuses als einzig negatives Merkmal in der Erinnerung zurück.

OGO Dirtlamp

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Über die Jahre hat sich eine feste Vorstellung davon durchgesetzt, wie eine Mountainbike-Lampe auszusehen hat: Zylindrischer Lampenkopf mit LED und Schalter, dahinter über Kabel gebunden ein Akkupack und beide mit entsprechenden Halterungen für Helm, Lenker und Rahmen versehen. Nach diesem Rezept kochen fast alle Hersteller und insbesondere alle, die wir bislang hier im Test gehabt haben. Doch es geht auch anders: Das Team von der OGO Fleischmann & Sauer oHG aus Neutraubling hat mit ihrer Dirtlamp eine Helmlampe in den Test geschickt, die auf den Einsatz mit Fullface-Helmen spezialisiert wird und quer unter dem Visier montiert werden soll. Wie sich die Leuchte mit drei LEDs und auffälligem “Querformat” in der Praxis schlägt, haben wir an Bord eines entsprechenden Helmes ausprobiert.


# Die OGO Dirtlamp Helmlampe ist erstmalig in unserem Test mit dabei und verfolgt ein gänzlich anderes Konzept als konventionelle Lampen


# Statt einem kompakten Lampenkopf baut die Lampe flach und breit, so dass sie unter das Visier von Fullface-Helmen passt

Technische Daten

  • Hersteller: OGO
  • Modell: Dirtlamp
  • Modelljahr: 2013
  • Kategorie: Fahrradbeleuchtung – Helmlampe, Lenkerlampe
  • Material: Aluminium
  • Farben: schwarz, silber, rot
  • Gewicht: 188g (Lampenkopf) / 648g (Lampenset mit 5Ah Akku)
  • Lichtstrom (Herstellerangabe): max. 2500 Lumen
  • Lichtstrom (gemessen, Mittelwert): 2412 Lumen
  • LEDs: 3x CREE XM-L2 U2
  • Farbtemperatur: k.A.
  • Linse: 18°, 45° und 120°
  • Akku: über Kabel, 5 Ah, 7,2V, Lithium Polymer
  • Leuchtzeit: 2:40h (100% Leistung)
  • Steuerung: integrierter Schalter (grün beleuchtet)
  • Befestigungsmaterial (Lieferumfang): Helmhalterung
  • Lieferumfang: Lampe mit Befestigungsmaterial für das Visier des Fullface Helms, 1x Li-Ionen Akku 5 Ah, Ladegerät, Verlängerungskabel, Transporttasche
  • Preis: 399,00€ (aktuell 39,90€ Rabatt im Online-Store

In der Hand

Was für ein Brocken! Die OGO Dirtlamp ist die mit Abstand größte und auch schwerste Lampe im Test und macht insgesamt noch sehr den Eindruck, als ob es sich hier um eine echte Eigenarbeit von Bikern für Biker handeln würde. So ist der Lampenkopf recht voluminös ausgelegt und die Befestigungen für die verschiedenen Straps wirken ebenfalls handgemacht. Hier zeigt sich, dass die OGO Dirtlamp in der Tat die erste ihrer Art zu sein scheint: Die Lampe wird über ein breites, silikoniertes Klettband um das Helmvisier gespannt, wobei der Lampenkopf selbst unter dem Visier Platz findet und so nicht zusätzlich nach oben auf dem Helm aufbaut. Zur Fixierung in Längsrichtung ist außerdem ein zusätzliches Band vorhanden, das ein Vorrutschen der Lampe verhindern soll. Zusätzlich verfügt die Dirtlamp über zwei kleine Schrauben mit Gummiköpfen auf der Oberseite, so dass auch der Winkel unter dem Visier eingestellt und so die Position der Leuchte feineingestellt werden kann.


# Montiert wird die Lampe über einen Schnappverschluss, der unter die Visierbefestigung geklemmt wird


# So soll das Verrutschen nach Vorne verhindert werden


# Außerdem wird um das Helmschild ein Band gespannt, das mit Silikon beschichtet ist und so vor dem Abrutschen geschützt wird


# Die Bänder sind mit dem Gehäuse der Lampe verschraubt und können ausgetauscht sowie in der Länge angepasst werden


# Zwei kleine Rändelschrauben stützen die Lampe am Visier ab und ermöglichen es, den Winkel der Lampe anzupassen


# So kann die Leuchtweite abhängig von der Helmneigung angepasst werden

Diese Montage macht insgesamt einen guten Eindruck, in unserem Test ist es jedoch ratsam gewesen die Lampe mit kleinen Gewebebandstreifen zusätzlich zu fixieren um in ruppigen Downhills ein plötzliches Abrutschen zu verhindern. Wer die Lampe ein einem konventionellen Helm befestigen will oder eine vorhandene Halterung nutzen will, der kann optional einen GoPro-Adapter an das Gehäuse schrauben und die Straps entfernen – unserer Meinung nach ist diese Montage auf Grund der Baugröße und des Gewichts jedoch eher nicht zu empfehlen,

Von der Bedienung her ist die Dirtlamp dann wieder eine ganz konventionelle Lampe. Über einen kleinen, beleuchteten Knopf wird sie an- und ausgeschaltet und je nach Fahrsituation lassen sich vier Dimmstufen (100%, 60%, 30%, 10%) einstellen. Der Schalter bietet außerdem eine Status-LED für den Akku und die Steuerung der Lampe schaltet bei niedriger Restkapazität in einen Notlicht-Modus, der einem plötzlichen Ausfall zuvorkommen soll. Gleichzeitig kann die Elektronik der Lampe bei Überhitzung die Lichtleistung reduzieren – ein praktisches Feature das die Haltbarkeit der LEDs steigert und die Lampe im Zweifelsfall schonen kann.


# Die OGO Dirtlamp hat drei LEDs mit drei verschiedenen Linsen für unterschiedliche Abstrahlcharakteristiken


# Das Gehäuse der Dirtlamp ist relativ voluminös und mit Kühlrippen versehen


# Gesteuert wird die Leuchte über den grünen Schalter auf der Vorderseite, der auch mit Handschuhen gut zu bedienen ist

Für das Licht der OGO Dirtlamp sorgen drei Cree XML2-U2 LEDs, die insgesamt 2500 Lumen Lichtstrom auf den Trail schicken sollen. Eine Besonderheit der breiten Bauweise ist, dass die OGO Dirtlamp für jede der LEDs eine andere Optik verwendet, deren Abstrahlwinkel 18°, 45° und 120° haben. So soll bei einer sehr guten Leuchtweite auch die Randausleuchtung weit und homogen ausfallen.


# Drei LEDs mit verschiedener Abstrahlcharakteristik sitzen im Lampenkopf, der das Sichtfeld nicht beeinträchtigt

Als Energiequelle liefert OGO die Dirtlamp mit einem 5Ah LiPo Akku von Zipp aus, der jedoch nicht am Helm befestigt werden kann und in einem Rucksack oder einer Tasche Platz finden muss. Bei voller Leistung soll so eine Leuchtdauer von immerhin 2h 40min erreicht werden, was auch längere Ausflüge in die Dunkelheit ermöglicht.


# Eine Befestigung des Akkupacks am Helm ist leider nicht möglich…


# … hier muss auf Verlängerungskabel aus dem Modellbau zurückgegriffen werden.


# Ebenfalls aus dem Modellbau ist der 5 AH Akku (11,1V) von Zippy


# Das sieht noch ein wenig nach Gebastel aus – funktionierte im Test aber problemlos

Ausleuchtung

Drei LEDs mit drei Linsen mit jeweils unterschiedlicher Abstrahlcharakteristik – die OGO Dirtlamp schöpft beim Thema Ausleuchtung aus dem Vollen und nutzt die breite Bauweise, um die einzelnen Lichtquellen zu trennen und individuell gezielt zu nutzen. Das macht auf den ersten Blick Sinn und in der Tat bietet die Lampe eine sehr breite, homogene Ausleuchtung. Im direkten Vergleich zur Light & Motion Seca 2000 kann sie jedoch nicht ganz so viel Leuchtweite liefern, obwohl sie in der Summe ihrer LEDs mehr Lichtstrom auf den Trail loslässt.


# Breit streuende Ausleuchtung mit gutem Spot in der Mitte für eine gute Reichweite. Die drei Linsen tun ihren Job


# Auf maximaler Leistung kann die OGO Dirtlamp mit einer sehr breiten, homogenen Ausleuchtung überzeugen. Die Reichweite könnte aber besser sein.


# Auf der ersten Dimmstufe liefert die Lampe noch immer genügend Lichtstrom für nächtliche Ausfahren auch auf dem Downhilltrail


# Auf der zweiten Dimmstufe sinkt die Reichweite deutlich, während die Randausleuchtung immer noch gut bleibt


# Auf der niedrigsten Stufe ist die Lampe noch immer hell genug für langsame Forstwegetappen – das Bild wird dem echten Licht in diesem Fall nicht gerecht

Lichtstärke

Wenn es um den reinen Lichtstrom geht, macht der OGO Dirtlamp in unserem Vergleich keine Lampe etwas vor. Sie erreicht die Herstellerangabe von 2500 Lumen fast und verbannt so effektiv die Dunkelheit aus der Sichtweite des Fahrers. Auch die ersten beiden Dimmstufen mit 60% / 30% sind in der Praxis noch gut fahrbar, während die niedrigste Stufe eher etwas für den Weg durch die Stadt nach Hause als für den Trail ist. Etwas nervig: Während die Lampe auf voller Helligkeit komplett geräuschlos läuft, entwickelt sie aufgrund einer hochfrequenten PWM-Dimmung für die LEDs (2000 Hz) ein bei genauem Hinhören hörbares Fiepen. Ist man jedoch in Fahrt ist davon nichts weiter zu hören und der Fullface-Helm auf den Ohren dämmt die Geräuschentwicklung zusätzlich. Warum die Frequenz so hoch gewählt ist, erklärt Tobi von OGO: Das Signal ist deshalb so hoch, dass man auch problemlos filmen kann, ohne Streifen im Video zu haben. Beim fahren sollte man es dann eigentlich nicht mehr hören.

Fazit

Die OGO Dirtlamp ist mit ungewöhnlichem Formfaktor perfekt auf den Einsatz mit Fullface-Helmen ausgelegt und wird kompakt und gut geschützt unter dem Visier des Helms montiert. Mit einer sehr breiten, homogenen Ausleuchtung und viel Licht ist sie ein attraktives Angebot, das jedoch bei der Kompaktheit, dem Gewicht und der Montierbarkeit an normalen Helmen Abstriche macht. Ein interessantes Angebot an Fans von 24h-Downhill-Rennen und anderen abfahrtslastigen Nachtveranstaltungen.


# Das war der IBC Lampentest 2013

  1. benutzerbild

    Pedal

    dabei seit 12/2015

    Hallo Tobias
    Dies sind genau diese Tests, die mir gehörig auf den Sack gehen.
    Ihr vergleicht mal wieder Birnen mit Äpfel, wobei die Äpfel fast das Doppelte kosten, wie die Birnen.
    Hättest du z.b. die Bikeray NoFi genommen die mit echten 2350 Lumen daher kommt
    aber immer noch billiger ist als der Rest, dann wäre dieser Vergleich um einiges Realistischer als der Test der hier steht
    Also bitte in Zukunft Äpfel mit Äpfel vergleichen, denn nur so sind Realistische Ergebnisse möglich.
    Über die Ausführliche Berichterstattung dieser Produkte hast du meinen Respekt.

    Gruß

  2. benutzerbild

    veganpunk

    dabei seit 05/2009

    Die Bikeray NoFi wäre besser gewesen. aber XP-G Led sind auch was feines. Die NoFi scheint ein großer Brocken zu sein.

  3. benutzerbild

    LB Jörg

    dabei seit 12/2002

    Die richtige Antwort wäre gewesen, wir schreiben das Jahr 2015 smilie

    G.smilie

  4. benutzerbild

    veganpunk

    dabei seit 05/2009

    sag das mal der Sigma Powerled EVO smilie

  5. benutzerbild

    Pedal

    dabei seit 12/2015

    Die Bikeray NoFi wäre besser gewesen. aber XP-G Led sind auch was feines. Die NoFi scheint ein großer Brocken zu sein.
    Hi
    Naja wenn man etwas mehr braucht, darf es ruhig auch etwas größer sein.
    Die NoFi ist für mich das Nonplusultra was Preis/Leistung angeht
    mehr braucht man nicht, geht aber immer

    Gruß

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