Der Franzose Victor Koretzky wird im kommenden Jahr in den Farben des deutschen Straßenteams Bora-hansgrohe unterwegs sein. Das Team hat die Verpflichtung des zweifachen Mountainbike-Weltcupsiegers bekannt gegeben, Koretzky soll sowohl im Gelände als auch auf der Straße zum Einsatz kommen.

Victor Koretzky, in diesem Jahr in den Farben des französischen B&B Hotels-KTM unterwegs, wird in der kommenden Saison beim Team Bora-hansgrohe unter Vertrag stehen. Nach einer überaus erfolgreichen Rennsaison 2021 mit zwei Weltcupsiegen wagte Koretzky zu Beginn der nun abgelaufenen Saison 2022 den Sprung vom Gelände auf die Straße und schloss sich dem B&B Hotels-KTM-Team an. Koretzky verschwand im Mountainbike-Business jedoch nicht gänzlich von der Bildfläche und kehrte insbesondere rund um die Weltmeisterschaften vor heimischem Publikum in Les Gets in starker Verfassung auf dem Mountainbike zurück. Bei den Weltmeisterschaften landete Koretzky auf einem beachtlichen achten Rang in der Cross-Country-Disziplin, beim abschließenden Weltcuplauf des Jahres 2022 in Val di Sole gelang ihm als Viertplatziert das beste Weltcupresultat in dieser Saison.

Victor Koretzky wird im kommenden Jahr im Dress des deutschen Bora-hansgrohe-Teams unterwegs sein.
# Victor Koretzky wird im kommenden Jahr im Dress des deutschen Bora-hansgrohe-Teams unterwegs sein. - Wie in diesem Jahr - im Bild bei den Europameisterschaften in München - wird Koretzky versuchen, den Spagat zwischen den Disziplinen Straße und Mountainbike zu meistern. Dementsprechend wird erstmalig das Team Bora-hansgrohe auch im Mountainbike-Weltcup unterwegs sein.

Nach diesem ersten Jahr im Spagat der Disziplinen war es zuletzt etwas ruhiger geworden, was die Zukunft des Franzosen angeht. Umso mehr gleicht die heute veröffentlichte Meldung des Team Bora-hansgrohe einem Paukenschlag – und das aus verschiedener Hinsicht: Einerseits katapultiert sich Victor Koretzky mit dem Wechsel vom eher kleineren B&B Hotels-KTM-Team mit Pro Continental-Status in die erste Liga des Radsports, andererseits impliziert Koretzkys Wechsel im Bora-hansgrohe Team einen starken Umbruch. Erstmalig wird das Team unter Leitung von Ralph Denk mit ernsthaften Ambitionen im Gelände auftreten – was sowohl Wettkämpfe auf dem Mountainbike als auch in der aufkommenden Gravel-Disziplin beinhalten soll. Einen ersten Ausflug auf breitere Reifen wagte das Team Bora-hansgrohe bereits 2021 mit dem Einsatz von Ben Zwiehoff und Lennart Kämna beim größten Mountainbike-Etappenrennen der Welt, dem Cape Epic. Dieser dürfte jedoch rückblickend eher als Marketing-Gag mit wenig sportlicher Relevanz eingeordnet werden – die Ambitionen Koretzkys dürften diesbezüglich andere sein.

Ich muss sagen, ich freue mich wirklich sehr, dass wir Victor noch unter Vertrag nehmen konnten. Wir haben uns ja schon in der Vergangenheit vereinzelt auch abseits der Straße präsentiert, mit der Verpflichtung von Victor gehen wir dieses Thema aber nun strategisch an. In unserem Sport wird es immer wichtiger, auf unterschiedlichen Terrains präsent zu sein, besonders mit einem Partner wie Specialized an der Seite. Gemeinsam können wir Victor sowohl auf der Straße als auch im Gelände eine perfekte Plattform bieten. Es ist geplant, dass er weiterhin im MTB-Weltcup unterwegs ist, zudem wird er aber auch ein abgespecktes Rennprogramm auf der Straße absolvieren. Vom Fahrertyp her kann ich mir gut vorstellen, dass ihm der eine oder andere Halbklassiker im Frühjahr gut liegen müsste. Wie das in der Praxis funktionieren kann, wird man sehen und ist auch für uns Neuland. Aber es ist in jedem Fall eine neue Herausforderung, auf die ich mich freue.

Ralph Denk, Teammanager Bora-hansgrohe

Koretzky wird daher in der kommenden Saison wie bereits in diesem Jahr sowohl auf der Straße als auch im Gelände unterwegs sein. Die Zusammenarbeit des deutschen Teams und Koretzkys steht dabei unter dem Ausblick auf eine mögliche Teilnahme Koretzkys bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris – auf dem Mountainbike wohlgemerkt. Details über die Vertragslänge des Franzosen, sowie Informationen über die genaue Rennplanung, sind bisher nicht bekannt.

Ich bin überglücklich, dass ich diese Chance bei Bora–hansgrohe bekomme. Ich habe zwar schon in diesem Jahr Erfahrungen auf der Straße sammeln können, aber mit einem Top-Team ist das nochmal eine ganz andere Nummer. Ich möchte mich in jedem Fall auf der Straße weiterentwickeln und dort eine Stütze für das Team werden. Mein großer Traum ist aber das olympische MTB-Rennen 2024 in Paris. Das Schöne ist, dass ich mit BORA – hansgrohe und Specialized für jedes Terrain ein perfektes Set-up habe.

Victor Koretzky

Was denkt ihr: Wird Koretzky in den Farben von Bora-hansgrohe weitere Weltcupsiege einfahren?


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  1. benutzerbild

    Jurasued

    dabei seit 05/2020

    ...also ob es für Weltcup-Siege im Bereich XCO reicht, bin ich mir nicht sicher?!
    Das Niveau ist so hoch, dass "Mann" sich wohl eher als reiner Spezialist Hoffnung machen kann. Klar, es gibt die absoluten Überflieger wie ein Pidcock dem es manchmal gelingt den Spagat zu machen. Doch auch er musste an der WM mit dem "schlechten" Startplatz Lehrgeld bezahlen. Das würde ja bei (nur) vereinzelten Starts auch Koretzky blühen. smilie

  2. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    @GabiMTB
    Danke für den Bericht.
    Zur Zeit gäbe es aber auch noch mehr zu berichten aus der XCO-Ecke. Immerhin battlen sich zur Zeit Olympiasieger, Worldcupgewinner und europäische Meister vom Feinsten beim Cyclocross.
    Das kommt ein bissel zu kurz hier finde ich.
  3. benutzerbild

    getFreaky

    dabei seit 07/2006

    Radsportbegeisterte Ecke in DT, ja. Alles gleich ums Eck, Corratec und Bora HQ

    Das Team selbst ist aber hinter der Grenze in Ö beim Österreich Standort von Bora gemeldet. In die Liste darfst auch noch Maloja aufnehmen, keine 20km Luftlinie von Raubling beim Chiemsee. Craft hat sein Deutschland und Österreichlager auch jeweils an der Staatsgrenze, ebenso Mavic in Oberaudorf. Gut 30km von Raubling westwärts wäre dann noch Specialized Germany in Holzkirchen, Entwicklungsabteilung von Gore ist auch in dem Radius...

    Von Fahrern etc darf man noch gar nicht sprechen (Seewald, Dan Lorang, Burghardt...). Leider hört die Radsportbegeisterung beim Thema Veranstaltungen auf, zBsp der Tegernsee MTB Marathon war einst eine super Veranstaltung, toll organisiert, lässige Strecke, nur stieß der nur auf Querulanten und das Hochwasser damals und der Umgang mit Startgeldern dann machte den Veranstalter auch nicht zum Sympathieträger.

    @GabiMTB
    Danke für den Bericht.
    Zur Zeit gäbe es aber auch noch mehr zu berichten aus der XCO-Ecke. Immerhin battlen sich zur Zeit Olympiasieger, Worldcupgewinner und europäische Meister vom Feinsten beim Cyclocross.
    Das kommt ein bissel zu kurz hier finde ich.
    +(Weltmeister)Innen!

    PS: weiß eigentlich wer was mit Sebastian Schönberger geschieht? B&B wirds nicht mehr lange geben, aber der war schon ein motivierter Ausreißer und mich wundert dass Bora kein Interesse an dem hat.
  4. benutzerbild

    checky

    dabei seit 04/2001

    Würde mich sehr freuen wenn diese Entwicklung auch wieder mehr MTB Zeit für Ben Zwiehoff bedeuten würde smilie

  5. benutzerbild

    Skunkworks

    dabei seit 01/2007

    @GabiMTB
    Danke für den Bericht.
    Zur Zeit gäbe es aber auch noch mehr zu berichten aus der XCO-Ecke. Immerhin battlen sich zur Zeit Olympiasieger, Worldcupgewinner und europäische Meister vom Feinsten beim Cyclocross.
    Das kommt ein bissel zu kurz hier finde ich.
    Ab dem letzten WE ist dort doch wieder Zweiklassengesellschaft. MvdP oder WvA dominieren bereits bei den Einstiegsrennen, das man denkt der Rest fährt auf ankommen.

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