Nachdem es schon zuvor Gerüchte gegeben hatte und wir auf der Eurobike einen weiteren Prototypen gezeigt bekamen, ist er nun in seiner endgültigen Form vorgestellt und getauft worden: Der BOS Void. Void, das bedeutet „Hohlraum“, „Gasblase“, ja sogar „Leere“ und spielt damit auf das Federungsmedium des neuesten Dämpfers des französischen Federungsspezialisten an.
Als Luftdämpfer für den Abfahrtsgebrauch findet sich der Void inzwischen in bester Gesellschaft, und auch vom Aufbau ähnelt er den bekannten Vertretern dieser Gattung durchaus: Rock Shox Vivid Air, Cane Creek Double Barrel Air und Manitou Evolver ISX-6 haben alle ein ähnliches Layout, während die Enduro-Dämpfer von Marzocchi und Fox den Ausgleichsbehälter auf der Seite der Luftkammer tragen.
Bos hatte sich in letzter Zeit verstärkt auf Luft-Federelemente konzentriert: Angefangen mit der Deville Endurogabel über den passenden AM/Enduro-Dämpfer VIP’R bis jetzt hin zum DH-Modell Void. Wie alle BOS-Dämpfer kommt auch der Void mit dem passenden Shimstack genau auf den Rahmen ausgelegt, in dem er verwendet werden soll. Darüber hinaus bieten sich dem Fahrer zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, um das Maximum für seinen Fahrstil raus zu holen. Bei allen Einstelloptionen wurde darauf geachtet, dass sie gut erreichbar sind, so ist beispielsweise das Ventil für die Luftkammer drehbar um in jede Position (außer in Verlängerung des Ausgleichsbehälters) gebracht werden zu können. Zusätzlich kann es um in beiden Längsrichtungen angebracht werden, ein recht seltenes Feature.
Das Ventil des VOID kann so ausgerichtet werden, dass man auch bei verwinkelten Rahmen noch dran kommt.
Das vermutlich gewichtigste Argument für einen Luftdämpfer ist sein Gewicht. Der Void bringt, ganz ähnlich wie ein Rock Shox Vivid Air, 519g auf die Waage und spart damit mindestens 350g gegenüber einem Stahlfederdämpfer. Bei der Entwicklung stand lange Zeit die Maxime im Vordergrund, dass das Federverhalten möglichst identisch zur Stahlfeder sein müsse. Dafür hat man sich darauf konzentriert, die Reibung zu minimieren und die ansteigende Federsteifigkeit von Luft auszugleichen. Im Laufe der Entwicklung entdeckte man aber weitere Vorteile der Luftfeder und konzentrierte sich darauf, sie nutzbar zu machen. Das Ergebnis: Eine lineare Kurve, die am Ende des Federwegs homogen in die Endprogression übergeht. Beim Stahlfederdämpfer findet sich hier zwangsläufig ein Knick in dem Moment, wo der Elastomer-Durchschlagschutz zu wirken beginnt. Der Übergang ist allmählicher, das Federverhalten glatter. Dazu wird der VOID auf Nadellagern gelagert um noch feinfühliger zu arbeiten.
Federung: Luft
Maße (mm) : 222 x 68 / 240 x75 / 267 x 89
Einstellungen intern: Shimstack, Rahmenspezifisch.
Dämpfungseinstellungen: Low-Speed-Druckstufe, High-Speed-Druckstufe, Zugstufe
Lufteinstellungen: Druck, Volumen (Progressivität)
Montage: Nadellager (Achse für 8mmØ)
Gewicht : 519 g (240 mm ohne Montagezubehör)
Wer hat die Nase vorn? Bos, CaneCreek, RockShox?
Die Fotos kommen von Endurotribe
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