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Test
Crank Brothers iodine 3 Vorbau

Crank Brothers hat in den letzten Jahren seine Produktpalette weit über den angestammten Pedal-Bereich hinaus ausgebaut und mittlerweile von Laufrädern und Schnellspannern über Sattelstützen, Lenker und Vorbauten fast alles im Programm, was Mann und Frau sich so ans Rad schrauben können wollten. Im Bereich der Vorbauten ist der iodine Vorbau wie alle Modelle der gleichnamigen Produktlinie für den Einsatz an All Mountain Bikes vorgesehen und kommt in der Top-Version iodine 3 mit einer Carbonklemmplatte für den Vorbau.

Hochgehoben
So wundert es dann auch nicht, dass die Klemmbereiche jeweils für sich die besonderen Stellen des Vorbaus markieren. Die besagte vordere Klemmplatte aus Carbon ist aber nur das eine Teil, das den Vorbau von der breiten Masse der Vorbauten unterscheidet. Eine weitere Besonderheit ist der Klemmmechanismus für den Schaft. Hier werden zwei Aluminiumbacken gegeneinander gezogen und dadurch der Vorbau geklemmt, ohne dass er sich selbst verformt. Diese Anordnung soll nicht nur die Schrauben weg von den Knien bringen, sondern auch sicher und vorbau-schonend klemmen. Diese Konstruktion ist für sich nicht neu, doch wird sie insgesamt recht selten verbaut.

Der schlank gehaltene Vorbaukörper selbst ist aus Aluminium gefertigt und macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Die dick verchromten Schrauben am iodine 3 Vorbau von Crank Brothers sind mit Torx T25 Köpfen ausgestattet, so dass ihr für die Montage von Bremse, Vorbau und Lenker nur noch einen Torx-Schlüssel braucht. Das ist besonders dann praktisch, wenn nur ein kleines Multifunktionswerkzeug im Rucksack dabei ist.

Rein vom Gewicht her betrachtet liegt der iodine 3 Vorbau im guten Mittelfeld, 138g bei 65mm Länge sind alles Andere als schwer aber auch kein Leichtbauwunder. Doch aufmerksame Leser erinnern sich an den angedachten Einsatzbereich: All Mountain heißt es da. Da sind ein paar zusätzliche Gramm mehr als angebracht, denn sie können bei richtiger Platzierung Haltbarkeit und Steifigkeit bringen – beides nicht ganz unwichtige Disziplinen für einen Vorbau!

Technische Daten

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Angeschraubt
Die Montage eines Vorbaus könnte einfacher nicht sein: Schrauben lösen, auf den Schaft stecken und festziehen. Hierbei ist im Falle des Crank Brothers iodine 3 Vorbaus jedoch nicht nur auf die Drehmomentvorgaben des Herstellers, sondern auch auf den Klemmmechanismus achten. Sitzt er nicht mittig im Vorbau, lässt sich dieser auch nicht auf den Schaft schieben. Das ist kein echtes Problem, kann aber einen unerfahrenen Schrauber durchaus verwundern. Ist diese „Hürde“ genommen, gestaltet sich der Rest einfach. Bei der Montage des Lenkers ist darauf zu achten, dass die Spalte am oberen und unteren Ende der Klemmplatte zum Vorbau jeweils gleich groß sind und auch hier die entsprechenden Drehmomente eingehalten sind. Hierzu empfiehlt es sich, nicht nur einen Drehmomentschlüssel zu verwenden, sondern auch die Schrauben über Kreuz anzuziehen.

In unserem Fall hat das alles wie gewünscht geklappt, jedoch ist der Lenker bei Einhaltung des vorgegebenen Drehmoments nach der ersten Runde auf dem Pumptrack bereits um einige Millimeter verdreht gewesen. Um dieses Problem zu lösen haben wir kurzerhand die Montagepaste von Syntace zur Hand genommen und das oben beschriebene Prozedere wiederholt – in diesem Fall mit Erfolg. Der Vorbau klemmt den hauseigenen Lenker aus der Cobalt genannten Serie (Vorstellung folgt morgen) souverän und ohne Überschreitung der vorgegebenen Drehmomente.

Nach sieben Monaten im mehr oder weniger regelmäßigen Einsatz auf meinem Tourenbike hat sich der Vorbau dann ohne weiteres bewährt – kein weiteres Verdrehen, keine Probleme mit Knacken oder Knarzen. Die einzige negative Bemerkung in der Zeit an meinem Bike ist nach einer Saison damit das Abplatzen des Klarlacks an der Carbonklemmplatte gewesen. Da die Schrauben ohne Unterlegscheiben geliefert werden, hat sich der Klarlack schon bei der ersten Montage verabschiedet und wart nicht mehr gesehen. Nicht exakt das, was man sich als Käufer eines 130€ teuren Vorbaus wünscht. Darüber hinaus hat es jedoch keinen Grund zur Klage gegeben – besonders die schön aufgeräumte Rückseite des Vorbaus ist ein guter Partner, wenn man gerne mal mit den Knien an den Vorbau schlägt.

Fazit
Carbon und Aluminium in einer eleganten Kombination – mit dem iodine 3 Vorbau bringt Crank Brothers einen passenden Vorbau für alle All Mountain Fahrer auf den Markt, die nicht dort kaufen wollen, wo alle Anderen kaufen und dennoch ein technisch gutes Produkt haben wollen. Nachbesserungsbedarf gibt es allerdings noch bei der Klemmschelle, die sich im Bereich der Schrauben von ihrem Klarlack befreit.


Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Bilder von Stefanus und Tobias Stahl. Weitere Informationen zum Vorbau findet ihr hier auf der Homepage von Crank Brothers.

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