Roam 30 und Roam 40: In Terlago (Trentino) wurden uns neue Laufräder von SRAM vorgestellt. Die beiden Modelle runden die All-Mountain Laufrad-Kollektion neben den Top-Modellen Roam 50 und Roam 60 preislich nach unten ab. Sie kommen in allen drei Laufradgrößen und bleiben der SRAM-Philosophie hinsichtlich Laufrädern treu: Die Räder sollen die bestmögliche Balance zwischen Gewicht, Steifigkeit und Stabilität bieten – und das jetzt zu attraktiveren Preisen.

Übersicht

Die besten Fahreigenschaften sollen das Ziel bei der Entwicklung gewesen sein – nur wie erreicht man die? Bei SRAM ist man überzeugt, dass das nur durch eines zu erreichen ist: Balance. Leichtigkeit, Haltbarkeit, Steifigkeit, Gewichtsverteilung und Durchschlagschutz sind nicht gerade einfach zu vereinen. SRAM will es dennoch bestmöglich versuchen, den besten Kompromiss bieten. Das heißt: Die beste Balance für den gegebenen Einsatzbereich.

Auch die Vorderradnabe ist dreiteilig gefertigt
# Auch die Vorderradnabe ist dreiteilig gefertigt

Der Haken an der Sache: Wie verkauft man das? Den besten Kompromiss kann man nicht mit einer Waage allein vorführen, die optimale Balance lässt sich nur dann erfahren, wenn man alle Aspekte einmal auf die Probe stellt. Die Botschaft also: Auch wenn SRAM Räder weder die leichtesten noch die breitesten noch die stabilsten sein mögen, so können sie doch die besten sein.

SRAM bietet bisher drei Linien von Laufrädern an: Rise, Roam und Rail. Während sich die Rise-Räder an Cross Country Fahrer richten und eine Innenweite von 19 mm aufweisen, stellt die Roam-Serie das All-Mountain-Angebot mit 21 mm Innenweite dar. Die Rail-Laufräder richten sich an Enduro-Fahrer und kommen mit einer Maulweite von 23 mm. In jeder der Modellpaletten steht eine höhere Zahl für ein höheres Preis- und Performance-Level.

Technische Finessen

SRAM macht an seinen Laufrädern einige Sachen anders als andere Hersteller. Anders, aber auch recht clever: Während Straightpull-Speichen im ersten Moment recht Ersatz-unfreundlich klingen, weil sie laufradspezifisch sind, so entschädigt SRAM mit dem „Solo Spoke“ getauften Konzept: Jede einzelne Speiche im gesamten Laufradsatz ist identisch. Links oder rechts, Vorder- oder Hinterrad: Alle Speichen weisen die gleichen Maße auf. Somit genügt es tatsächlich einen Typ Ersatzsspeiche mitzunehmen. Ähnlich vereinfacht hat SRAM die Endkappen-Adapter. Sie sind links und rechts identisch ausgeführt, was die Austauschbarkeit ebenfalls erleichtert. Einzige Ausnahme bilden Hinterrad-Naben, an denen XD-Freilaufkörper zum Einsatz kommen – hier sind links und rechts unterschiedliche Endkappen von Nöten.

24 Straightpull-Speichen - die Speichen vorne und hinten, links und rechts sind identisch.
# 24 Straightpull-Speichen – die Speichen vorne und hinten, links und rechts sind identisch.

Auch bei den Dichtungen der Lager hat man scharf nachgedacht, was wirklich sinnvoll ist. Das Ergebnis aus Sicht der SRAM-Mitarbeiter: Auf den beiden Seiten des Lagers kommen unterschiedliche Dichtungen zum Einsatz. Nach außen werden Kontaktdichtungen eingesetzt, die bessere Abdichtung und etwas höhere Reibung aufweisen. Nach innen hin verwendet man kontaktfreie Dichtungen, um die Reibung zu minimieren. Freilauf und Nabenkörper sind durch eine Labyrinth-Dichtung voneinander getrennt.

Roam 30

SRAM Roam 30 heißt der neue Einstieg in die Laufradwelt von SRAM. Dabei will man die allermeisten Merkmale der teureren Laufräder mit übernommen haben, wodurch auch beim günstigsten Rad der Kollektion die Qualität stimmen soll.

Das neue, günstigste Rad aus dem Hause Sram: Roam 30
# Das neue, günstigste Rad aus dem Hause SRAM: Roam 30

Konkret heißt das: Man verwendet das identische Felgenprofil wie bei den teureren Roam 40 und Roam 50 Rädern und identische Naben. Um den Preis zu reduzieren ist die Felge allerdings gesteckt ausgeführt, die Nippel sind aus Messing und die Speichen mit einem konstanten Durchmesser von 2.0 mm versehen. Dabei soll die gesteckte Felge die selbe Belastbarkeit aufweisen wie das geschweißte Pendant. Warum man dann überhaupt noch schweißt? Weil eine gesteckte Felge kein UST-Zertifikat kriegt, da ohne Dichtmilch ganz langsam Luft durch den Spalt entweichen kann.

Da in der Praxis aber zumindest niemand, den ich kenne, Tubeless ohne Milch fährt, dürfte es sich dabei um einen eher geringen Nachteil handeln. Der Felgenstoß ist über eine etwa 50 mm lange Muffe verbunden. Diese Muffe hat gegenüber anderen gesteckten Felgen den Vorteil, dass sie wirklich nur am Felgenstoß zusätzliches Material einbringt. Bei manch anderen Felgen dieser Preisklasse werden zwei Stifte statt einer Hülse verwendet, in Konsequenz muss im gesamten Felgenring die Aufnahme für die Stifte eingebracht werden, was das Gewicht in die Höhe treibt.

Um höhere Drehmomente aufnehmen zu können, sind die Speichen übereinander aufgehängt und in einem größeren Winkel zur Normalen aufgehängt.
# Um höhere Drehmomente aufnehmen zu können, sind die Speichen übereinander und in einem größeren Winkel zur Normalen aufgehängt.

Der Freilauf kommt mit 26 Zähnen und zwei Sperrklinken, die synchron eingreifen. Anders als bei vielen anderen Freiläufen ist der Stahleinsatz im Nabenkörper nicht eingeschraubt, sondern eingepresst. Die Kraftübertragung erfolgt dadurch durch ein Vielzahnprofil und nicht über das Gewinde. Ziel: die Sperrklinken wirklich synchron und nicht leicht versetzt eingreifen lassen. Wenn dies nicht der Fall ist, entsteht eine Querkraft, die von den Lagern aufgenommen werden muss. Zusätzliche Kräfte auf den Lagern reduzieren aber deren Haltbarkeit. Die Sperrklinken selbst werden von Blattfedern betätigt. Wer später einmal upgraden will, weil ihm der Auslösewinkel von 12,8° zu groß ist, der kann auch die anderen SRAM Freilaufkörper montieren. Das ändert zwar nichts an der Anzahl an Zähnen, dafür aber an der Anzahl möglicher Eingriffe.

Im Schnittmodell sind die mehrteilige Konstruktion des Nabenkörpers ebenso zu erkennen wie...
# Im Schnittmodell sind die mehrteilige Konstruktion des Nabenkörpers ebenso zu erkennen wie…

... die vierfache Lagerung und der durch ein Vielzahnprofil verbundene Freilaufring.
# … die vierfache Lagerung und der durch ein Vielzahnprofil verbundene Freilaufring.

Felge und Nabe werden von 24 geraden Speichen verbunden, sowohl vorne als auch hinten. Weil Speichen nach den Tests der SRAM Mitarbeiter meistens entweder am Kopf oder am Sitz brechen, hat man den Kopf um 10 % auf 2.2 mm aufgewertet, verwendet aber ansonsten das einfache, durchgängig 2.0 mm starke Material. Wirklich lobenswert ist, dass die Räder mit jeder Gabel und jedem Rahmen und jeder Schaltung kompatibel sein sollten: Am Vorderrad gibt es Adapter für Schnellspanner, 15 mm Achse und 20 mm Steckachse. Am Hinterrad besteht die Qual der Wahl zwischen Schnellspanner, 12X135 mm und 12X142 mm, sowie konventionellem oder XD-Freilaufkörper.

Die Vorderradnabe kann durch Adapter auf 20 mm, 15 mm und 9 mm Achsen angepasst werden.
# Die Vorderradnabe kann durch Adapter auf 20 mm, 15 mm und 9 mm Achsen angepasst werden.

Unterm Strich landet der Laufradsatz bei einem Gewicht von 1730 g in 26″, 1785 g in 27,5″ und 1870 g in 29″. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 441 €.

Roam 40

Roam 40 kommen, Rise 40 gehen. Der Grund: Die neuen Roam-Räder stechen die älteren Rise 40 in jeder Hinsicht aus und kosten gleich viel – warum also die alten weiter anbieten?

Die Roam 40 Räder: Erhältlich in allen Größen und mit attraktivem Gewicht
# Die Roam 40 Räder: Erhältlich in allen Größen und mit attraktivem Gewicht. 

Tatsächlich bieten die Roam 40 Laufräder alle Eckdaten, die man sich wünschen kann: Geschweißte Felge, selbstsichernde Alu-Nippel, konifizierte Speichen, ein Freilauf mit 52 Zähnen und ein geringes Gesamtgewicht. Das Felgenprofil ist zwar identisch zu dem von Roam 30, wird allerdings (wie auch bei der Roam 50) geschweißt und ist dadurch ein paar Gramm leichter. Dadurch ist die Felge, die nur im Komplettrad erhältlich ist, UST kompatibel. Das Felgenprofil hat eine stark variierende Wandstärke. Das Profil wurde mit Hilfe von Finite Elemente Methoden simulativ optimiert und ist, auch das inzwischen typisch SRAM, asymmetrisch ausgeführt. Auch dadurch wird die überall identische Speichenlänge möglich, die Asymmetrie der Felge gleicht die Asymmetrie des Freilaufs am Hinterrad und die der Scheibenbremse am Vorderrad aus. Die Roam 40 Felge wiegt 428 g in 26”, 446 g in 27,5” und 480 g in 29” bei einer Innenweite von 21 mm (Außen: 25,5 mm).

Asymmetrisches Felgenprofil mit variierender Wandstärke
# Asymmetrisches Felgenprofil mit variierender Wandstärke – identisch bei Roam 30 und Roam 40, bis auf das Fügeverfahren. 

Während die Nabenkörper äußerlich wie aus einem Stück erscheinen, sind sie in Wirklichkeit aus mehreren Einzelteilen gefügt. Die beiden Flansche werden einzeln extrudiert, abgedreht und gefräst; der Mittelteil ist als Alu-Druckguss hergestellt. Die drei Einzelteile werden dann miteinander verklebt, ganz ähnlich wie es DT und einige andere Firmen mit ihren Naben auch machen.

Während auch hier der Freilauf über 26 Zähne im Nabenkörper verfügt, wird er mit 4 Sperrklinken bestückt, von denen immer 2 abwechselnd im Eingriff sind – dadurch kann der Freilauf in 52 statt 26 Positionen einrasten, der Auslösewinkel wird auf 6,9° reduziert.

Durch den nur halb auf dem Kugellager sitzenden Freilaufkörper kann das Lager größer dimensioniert werden
# Durch den nur halb auf dem Kugellager sitzenden Freilaufkörper kann das Lager größer dimensioniert werden

An Speichen und Nippeln wird gegenüber den Roam 30 Laufrädern das meiste Gewicht gespart: Die Nippel sind aus Alu, die Speichen konifiziert. Die Alu-Nippel weisen ein zum Ende hin zulaufendes Gewinde auf, welches als mechanische Schraubensicherung fungiert. Die Speichen verjüngen sich von 2.0 auf 1.8 mm, der Nippelsitz ist ebenfalls auf 2.2 mm verstärkt. Die Wahl auf Flachspeichen fiel vor allem aus Montagegründen: Weil gerade Speichen zum Einsatz kommen, muss beim Anziehen der Nippel gegengehalten werden – dies ist mit Flachspeichen schlicht einfacher als mit Rundspeichen.

Das Gewicht für den Laufradsatz liegt beim Roam 40 bei 1560 g in 26”, 1615 g in 27,5” und 1695 g für 29 “. Die Preisempfehlung liegt bei 618 €.

Zusammenfassung

Roam 30 und Roam 40 heißen die zwei neuen Laufradsätze aus dem Hause SRAM. Hier haben wir die wichtigsten Merkmale für euch zusammen gefasst:

  • Einsatzbereich: „Mountainbiken. Wenn Du nicht etwas Ungewöhnliches auf Deinem Rad machst, dann sind die Roam-Räder die richtigen dafür.“
  • Merkmale: Identische Speichen überall, asymmetrisches Felgenprofil mit 21 mm Innenbreite, für jedes Achsmaß und auch mit XD-Freilauf zu haben. Mit 12,8° (Roam 30) oder 6,9° (Roam 40) Auslösewinkel und gesteckter (Roam 30) oder geschweißter (Roam 40) Felge.
  • Gewicht: 1730 – 1870 g (Roam 30) / 1560 – 1695 g (Roam 40)
  • Preis: 441 € (Roam 30) / 618 € (Roam 40)
  • Verfügbar ab Juni 2014
  1. benutzerbild

    MA85

    dabei seit 12/2013

    Ich fahre die sram roam 30 laufräder jetz seit knapp 1000 km im rauhen enduro Einsatz.
    Es gibt über diesen laufradsatz (eigentlich) nicht negatives zu berichten was Stabilität, tubeless Verwendung ect. So angeht alles bestens! Jedoch gibt es einen großen Haken der mir auch leider den Anlass geben wird den Radsatz bald abzustoßen!
    Undzwar ist bei mir nach ca. 900 km im Vorderrad ein Lager ausgeschlagen. Ok kann passieren wobei ich 900 km nicht in Ordnung finde, aber das Problem an der ganzen Sache hat sich sofort bei der Ersatzteil Beschaffung herausgestellt.
    Verbaut sind rillenkugellager der absolut abstrakten abmasse 23•32•7. als ich diese im Netz vergeblich gesucht hab, hörte ich bei mir auf der Arbeit bei sämtlichen Vertretern für skf, ntn ect. Nach und jeder musste mich leider enttäuschen. Bin mal gespannt was für handstände ich jetz noch machen muss um 2 neue Lager zu bekommen.
    Die Testsberichte bei mtb news sind ja immer ok aber ihr solltet auf solche Dinge in Zukunft mal eher achten!

  2. benutzerbild

    mtb_ul

    dabei seit 06/2015

    Ich fahre die sram roam 30 laufräder jetz seit knapp 1000 km im rauhen enduro Einsatz.
    Es gibt über diesen laufradsatz (eigentlich) nicht negatives zu berichten was Stabilität, tubeless Verwendung ect. So angeht alles bestens! Jedoch gibt es einen großen Haken der mir auch leider den Anlass geben wird den Radsatz bald abzustoßen!
    Undzwar ist bei mir nach ca. 900 km im Vorderrad ein Lager ausgeschlagen. Ok kann passieren wobei ich 900 km nicht in Ordnung finde, aber das Problem an der ganzen Sache hat sich sofort bei der Ersatzteil Beschaffung herausgestellt.
    Verbaut sind rillenkugellager der absolut abstrakten abmasse 23•32•7. als ich diese im Netz vergeblich gesucht hab, hörte ich bei mir auf der Arbeit bei sämtlichen Vertretern für skf, ntn ect. Nach und jeder musste mich leider enttäuschen. Bin mal gespannt was für handstände ich jetz noch machen muss um 2 neue Lager zu bekommen.
    Die Testsberichte bei mtb news sind ja immer ok aber ihr solltet auf solche Dinge in Zukunft mal eher achten!


    Hallo, und bist du fündig geworden was die nuen Lager angeht? ich bekomme warschl. auch bald diesen LRS mit augeliefert, die Frage ist behalten oder abstoßen... bin gespannt für was du dich entschieden hast.. Grüße Daniel
  3. benutzerbild

    MA85

    dabei seit 12/2013

    Hi, nö hab ich längst verhökert die Dinger.
    Lg. Marc


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  4. benutzerbild

    Raizzz

    dabei seit 04/2014

    Servus,

    habe den LRS nun ein gutes Jahr im Einsatz (All-Mountain-gerecht): Lager im HR kaputt nach einem halben Jahr (Garantiefall, kann vorkommen) und nun die Lager im VR defekt.

    So richtig zufrieden - das könnt Ihr Euch denken - bin ich nicht :-/

  5. benutzerbild

    triplem

    dabei seit 03/2003

    FINGER WEG!!! von ROAM 30
    nach einer Woche sind die ersten Speichen gebrochen (April), orginal Ersatzspeichen Liefertermin voraussichtlich September. Durch die gerade Einspeichung verdrehen sich die Speichen was letzendlich dann zu Geräuschen und lockeren speichern führt, Speichen reisen aus felge aus,...
    Habe letztendlich die Laufräder über den winter eingeschickt da auch die Lager an beiden Laufrädern durch waren. nach guten 3 Monaten bekam ich den Laufradsatz zurück, das Vorderrad wurde im Rahmen der Garantie ersetzt, das wesentlich kaputtere Hinterrad wurde von Sram als normaler verschleiss deklariert (sowohl das Vorderrad als auch das Hinterrad waren im gleichen Rad verbaut) und kaputt zurück geschickt. nachdem ich dann ganz regulär ein Hinterrad kaufen wollte kam hierbei heraus das keine Lieferbar sind das nächste halbe Jahr. (mein Händler konnte mir nicht plausibel erklären wie Sram auf diese Entscheidungen kam)

    Zusammenfassung: schlechtes Produkt noch schlechterer Service.

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