XC-News – Dezember 2020 (1/2) Alle XC-Infos der letzten Wochen!

In der XC-Welt hat sich in den letzten Wochen einiges getan: Bei Cannondale und Thömus-RN-Racing wird sich personell etwas ändern, Mathieu van der Poel fährt 2021 die Tour de France mit und auch trotz des kuriosen Jahres konnten in vielen Ländern nationale Meister*innen gekürt werden. Hier gibt es den ersten Teil der aktuellen XC-News!
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Cannondale Factory Racing: Fumic und Avancini verlängern, Marotte geht

Zugegebenermaßen, diese Meldung ist nicht mehr die aktuellste, doch für den deutschen XC-Sport durchaus von Relevanz: Manuel Fumic hat seinen Vertrag beim Cannondale Factory Team um ein weiteres Jahr bis Ende 2021 verlängert. Der 38-Jährige will im kommenden Sommer noch einmal bei den Olympischen Spielen am Start stehen. Ursprünglich hatte der ehemalige Vizeweltmeister für Ende 2020 sein Karriereende angekündigt, doch das aktuelle Jahr veranlasste ihn zum Umdenken.

Ursprünglich wollte Manuel Fumic 2020 nach Olympia aufhören. Corona hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb hängt der 38-Jährige noch ein Jahr hinten an.
# Ursprünglich wollte Manuel Fumic 2020 nach Olympia aufhören. Corona hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb hängt der 38-Jährige noch ein Jahr hinten an.
Diashow: XC-News – Dezember 2020 (1/2): Alle XC-Infos der letzten Wochen!
Ursprünglich wollte Manuel Fumic 2020 nach Olympia aufhören. Corona hat ihm aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Deshalb hängt der 38-Jährige noch ein Jahr hinten an.
Kathrin Stirnemann fährt 2021 nicht mehr im Thömus RN Swiss Bike Team, ebenso wie Ursin Spescha. Luke Wiedmann ergänzt dafür die Equipe von Ralpf Näf.
Souverän sicherte sich Ondrej Cink in Tschechien den nationalen Meistertitel.
Anne Terpstra darf das niederländische Meistertrikot ein weiteres Jahr tragen.
Gstaad wird auch 2021 Teil des Proffix Swiss Bike Cups sein.
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Gleichzeitig verlängerte Cannondale den Vertrag mit Henrique Avancini. Der brasilianische Weltcupsieger will im kommenden Jahr ein letztes Mal gemeinsam mit Manuel Fumic den Gesamtsieg beim Cape Epic ins Visier nehmen. Trotz der Verschiebung des legendären Etappenrennens in den Oktober dürfte das Duo an diesem Vorhaben festhalten.

Maxime Marotte verlässt hingegen das Team von Daniel Hespeler. Wohin es den Franzosen 2021 verschlägt, ist bislang noch nicht bekannt.

Kathrin Stirnemann beendet ihre Karriere

Die zweifache Sprint-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann beendet ihre Profikarriere. Die 31-Jährige hat kurz vor der EM am Monte Tamaro bekanntgegeben, dass nach der Saison 2020 Schluss ist mit dem aktiven Rennfahren. Die Schweizerin war vor allem in der Sprint- und Short Track-Disziplin im Weltcup äußerst erfolgreich. Zwei Weltmeistertitel (2014, 2017), drei Europameistertitel (2014, 2015, 2017) sowie etliche World Cup-Siege und den Gesamt-World Cup konnte die sympathische Schweizerin im Sprint für sich verbuchen. Im XC-Weltcup belegte sie zig Top 10-Plätze, bei Schweizer Meisterschaften sicherte sie sich ab der U23 insgesamt sieben Medaillen und gewann bei der WM in Leogang im E-Bike-Rennen zuletzt noch Silber. Damit verlässt ein äußerst bekanntes Gesicht den XC-Zirkus, das zuletzt für das Thömus Team von Raplph Näf in die Pedale trat.

Kathrin Stirnemann beendet ihre Karriere. Die Schweizerin wurde zweimal Weltmeisterin im Eliminator Sprint. Erstmals 2014 in Hafjell (hier im Bild).
# Kathrin Stirnemann beendet ihre Karriere. Die Schweizerin wurde zweimal Weltmeisterin im Eliminator Sprint. Erstmals 2014 in Hafjell (hier im Bild).

Thömus RN Swiss Bike Team: Nachwuchsfahrer Wiedmann kommt

Stirnemann beendet ihre Karriere, Nachwuchsfahrer Ursin Spescha verlässt die Equipe und Luke Wiedmann kommt neu dazu: Das sind die wichtigsten personellen Änderungen des Teams von Ralph Näf. Wiedmann startet 2021 erstmals in der U23-Klasse, konnte in der vergangene Saison aber schon positiv auf sich aufmerksam machen: Neben dem Schweizer Meistertitel in der U19 verbuchte er Bronze bei der EM im Tessin und Platz sieben bei der WM in Leogang. Der 18-Jährige gilt als großes Talent in der Schweiz und fährt nun an der Seite der beiden U23-Fahrer Vital Albin und Alexandre Balmer, die beide ihre Verträge bei Näf verlängerten.

Die Speerspitzen der Equipe sind weiterhin Alessandra Keller und Mathias Flückiger, die beide im Sommer 2021 in Tokio für Furore sorgen wollen.

Kathrin Stirnemann fährt 2021 nicht mehr im Thömus RN Swiss Bike Team, ebenso wie Ursin Spescha. Luke Wiedmann ergänzt dafür die Equipe von Ralpf Näf.
# Kathrin Stirnemann fährt 2021 nicht mehr im Thömus RN Swiss Bike Team, ebenso wie Ursin Spescha. Luke Wiedmann ergänzt dafür die Equipe von Ralpf Näf. - Foto: Armin M. Küstenbrück

Mathieu van der Poel hat die Tour de France im Blick

Das niederländische Multitalent Mathieu van der Poel wird 2021 zum ersten Mal bei der Tour de France am Start stehen. Sein Team Alpecin Fenix sicherte sich den Gesamtsieg in der sogenannten „Europe Tour“ und ist somit bei den drei großen Landesrundfahrten sowie den fünf „Monumenten des Radsports“ startberechtigt. Van der Poel hat zwar immer wieder betont, dass ihm das Mountainbiken großen Spaß bereite und er deshalb dem MTB-Sport auch treu bleibe, der Fokus des Teams liegt in der kommenden Saison jedoch klar auf der Tour. „So groß die Liebe von Mathieu und uns zum Mountainbike auch sein mag – wenn wir uns entscheiden müssen, werden wir uns für die Tour entscheiden“, berichtet sein Teammanager Christoph Roodhooft gegenüber der belgischen Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“. Der Niederländer will trotzdem bei den Olympischen Spielen in Tokio auf dem MTB am Start stehen, allerdings endet die Tour nur eine Woche vor dem olympischen MTB-Rennen.

Mathieu van der Poel startet 2021 erstmals bei der Tour de France. Nur eine Woche nach der dreiwöchigen Rundfahrt will der Niederländer in Tokio beim XC-Rennen am Start stehen.
# Mathieu van der Poel startet 2021 erstmals bei der Tour de France. Nur eine Woche nach der dreiwöchigen Rundfahrt will der Niederländer in Tokio beim XC-Rennen am Start stehen.

Proffix Swiss Bike Cup 2021: Der Terminplan steht

Die Termine für die hochklassige Schweizer Rennserie „Swiss Bike Cup“ stehen fest. Ende März sollen in Schaan die ersten Rennen über die Bühne gehen, das Finale ist Ende September in Lugano geplant. Die Organisatoren lassen aber nicht unerwähnt, dass die Corona-Pandemie den Plan noch durcheinanderwirbeln könnte. „Wir können heute leider nicht sagen, wie sich die Situation im Frühling präsentieren wird. Unser Ziel ist es, möglichst viele der geplanten Rennen zum Wohl des Sports und der Athleten durchführen zu können“, erklärt Simon von Allmen von der für den Swiss Bike Cup zuständigen Human Sports Management AG. Auch eine Ausweitung auf drei Tage je Event sei nicht undenkbar. Man habe aus den Erfahrungen von 2020 gelernt und werde zweigleisig planen, um eventuelle „Geisterrennen“ besser zu organisieren, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Termine des Proffix Swiss Bike Cups 2021:

  • 27./28.03. Schaan (Liechtenstein)
  • 01./02.05. Leukerbad
  • 29./30.05. Gstaad
  • 19./20.06. Gränichen
  • 26./27.06. Savognin
  • 21./22.08. Bikefestival Basel
  • 25./26.09. Lugano

Den Gesamtsieg des Proffix Swiss Bike Cups 2020 sicherten sich indes Alessandra Keller und Mathias Flückiger. Das Finale der Schweizer Rennserie Ende Oktober in Hochdorf gewannen Kathrin Stirnemann und Simon Vitzthum.

Gstaad wird auch 2021 Teil des Proffix Swiss Bike Cups sein.
# Gstaad wird auch 2021 Teil des Proffix Swiss Bike Cups sein.

Nationalen Meisterschaften: Wer wurde eigentlich wo Meister?

Die Saison 2020 war durchaus kurios und auch nicht immer ganz durchsichtig. In einigen Ländern wurden Rennen ausgetragen, in anderen nicht. In Bezug auf die nationalen Meisterschaften lässt sich festhalten, dass am Ende wohl fast jeder Verband seine Titelträger küren konnte – der eine etwas früher im Sommer, der andere später im Herbst. Die deutsche Meisterschaft fand beispielsweise Ende Oktober statt, während die Schweizer schon im Juli ihre Meister suchten. Wir haben einen Überblick, wer wo gewonnen hat!

Es sind jeweils nur die Cross Country-Meister aufgelistet.

Deutschland

🥇 Elisabeth Brandau / Max Brandl
🥈 Nadine Rieder / Marcel Meisen
🥉 Antonia Daubermann / Manuel Fumic

Max Brandl gewann in einem kuriosen Rennen zum zweiten Mal den DM-Titel. Bei äußerst speziellen Bedingungen setzte er sich gegen den Cross-Spezialisten Marcel Meisen durch.
# Max Brandl gewann in einem kuriosen Rennen zum zweiten Mal den DM-Titel. Bei äußerst speziellen Bedingungen setzte er sich gegen den Cross-Spezialisten Marcel Meisen durch.

Österreich

🥇 Laura Stigger / Karl Markt
🥈 Elisabeth Osl / Maximilian Foidl
🥉 Corina Druml / Gregor Raggl

Schweiz

🥇 Jolanda Neff / Nino Schurter
🥈 Sina Frei / Mathias Flückiger
🥉 Linda Indergand / Lars Forster

Frankreich

🥇 Lena Gerault / Jordan Sarrou
🥈 Loana Lecomte / Titouan Carrod
🥉 Pauline Ferrand-Prevot / Thomas Griot

Italien

🥇 Eva Lechner / Luca Braidot
🥈 Martina Berta / Gerhard Kerschbaumer
🥉 Chiara Teocchi / Fabian Rabensteiner

Dänemark

🥇 Annika Langvad / Simon Andreassen
🥈 Malene Degn / Sebastian Carstensen Fini
🥉 Ann-Dorthe Lisbygd / Alexander Young Andersen

Niederlande

🥇 Anne Terpstra / Milan Vader
🥈 Anne Tauber / Jeroen van Eck
🥉 Lotte Koopmans / Erik Groen

Anne Terpstra darf das niederländische Meistertrikot ein weiteres Jahr tragen.
# Anne Terpstra darf das niederländische Meistertrikot ein weiteres Jahr tragen.

Schweden

🥇 Jenny Rissveds / Emil Lindgren
🥈 Emma Belforth / Matthias Wengelin
🥉 Linn Gustafzzon / Michale Olsson

Spanien

🥇 Rocio des Alba Garcia Martinez / David Vallero Serrano
🥈 Claudia Galicia Cotrina / Sergio Mantecon Gutierrez
🥉 Lara Lois Garcia / Pablo Rodriguez Guede

Tschechien

🥇 Jitka Cabelicka / Ondrej Cink
🥈 Karla Stepanova / Jan Skarnitzl
🥉 Jana Czeczinkarova / Martin Stosek

Souverän sicherte sich Ondrej Cink in Tschechien den nationalen Meistertitel.
# Souverän sicherte sich Ondrej Cink in Tschechien den nationalen Meistertitel.

Was denkt ihr: Kommt das Fahrerkarussell noch richtig in Schwung?


Die fünf aktuellsten Beiträge aus unserer Reihe XC-News findest du hier:

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20 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. bin kein Trainingspro (leider), denke aber das WM und Tour-Etappen relativ ähnliche Belastungen haben (gut, war Rundkurs heuer), MTB XC ist da schon intensiver und mit mehr Belastungswechseln... Als MvdP Fanboy finde ich es ohnehin Klasse, ganz egal was rauskommt

  2. bin kein Trainingspro (leider), denke aber das WM und Tour-Etappen relativ ähnliche Belastungen haben (gut, war Rundkurs heuer), MTB XC ist da schon intensiver und mit mehr Belastungswechseln... Als MvdP Fanboy finde ich es ohnehin Klasse, ganz egal was rauskommt
    Ich denke es geht grundsätzlich darum ob er zu 100% Race Ready am Start stehen kann, und nachdem Tokyo keine Klassenfahrt ist, wirds hart egal ob XC, CX, Marathon, Straße, TT oder Shorttrack (Funnyfact er wurde 4. bei der WM in Singen). Ob er jetzt seine 5s Spitzenlast mit 10W weniger fährt, wird ihn weniger jucken, dafür hat er unten raus mehr.

    Straßen WM ist immer ein Rundkurs (zumindest seit jüngster Vergangenheit). Innsbruck kommt einem XC noch sehr nahe, bisserl kürzer und ich denke Abfahrten kannst besser regenerieren, das können aber die Gegner auch.

    Vom Fahrerprofil her, sind das alles Puncheure, ebenso wie XC Fahrer. Finde leider das Video nicht wie Ala sich für Innsbruck vorbereitet hat, so in etwa 800W 30s Attacken am Berg. Der kommt auch vom CX
  3. Ja, bissl schade mit Mathieu van der Poel. Ich kann nur hoffen, dass er irgendwann genug Straßenkram gewonnen hat, dass er das Gefühl hat sich auf das konzentrieren zu können was ihm Spaß macht.
    Wenn er mit der Tour de France in den Beinen bei Olympia gewinnt fresse ich einen Besen.
    Die Frage ist nicht was dann in seinen Beinen ist, sondern in seinem Blut.
  4. Ja, bissl schade mit Mathieu van der Poel. Ich kann nur hoffen, dass er irgendwann genug Straßenkram gewonnen hat, dass er das Gefühl hat sich auf das konzentrieren zu können was ihm Spaß macht.
    Wenn er mit der Tour de France in den Beinen bei Olympia gewinnt fresse ich einen Besen.
  5. hmmm... Bin ja wie oben gesagt Fanboy. Denke aber bei der Vielzahl an Rennen die er fährt und gewinnt über das ganze (!) Jahr, ist er sicher einer der am engmaschigsten überprüften und getesteten Fahrer würde ich mal denken... Gibt da leider genug andere die 9 Monate in der Pampa trainieren, dann 3 Monate Rennen fahren und wieder in der Pampa sind. Ok, Whataboutism, aber so what )))

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