Die Corona-Pandemie hat die Bike-Szene weiterhin im Griff: Die Vorbereitungsrennen auf die anstehende Saison fallen größtenteils aus und auch der Blick in die Zukunft ist äußerst ungewiss. Athletinnen und Athleten weltweit bereiten sich dennoch weiterhin auf die eingeplanten Wettkämpfe vor – das Fahrerkarussell dreht sich dementsprechend munter weiter und einmal mehr gibt es viele spannende Meldungen aus der Szene zu berichten. Wir bringen euch auf den aktuellen Stand rund um die neusten Geschehnisse in der XC- und Marathon-Szene.

Terminverschiebungen

Die kritische Lage rund um den Globus verhindert weiterhin einen geregelten Wettkampfablauf, wie er aus den vergangenen Jahren bekannt war. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt fanden in den vergangenen Jahren die ersten Vorbereitungsrennen statt, die nun jedoch allesamt der weltweiten Pandemie zum Opfer gefallen sind: Ob Costa Blanca Bike Race, Club La Santa 4 Stage Race Lanzarote oder auch das HC-dotierte Mediterranean Epic – alle diese Rennen hätten laut ursprünglicher Planung bereits über die Bühne gehen sollen und wurden verschoben.

Das Mediterranean Epic ist seit einigen Jahren das erste internationale, hochkarätige Etappenrennen der Rennsaison
# Das Mediterranean Epic ist seit einigen Jahren das erste internationale, hochkarätige Etappenrennen der Rennsaison - in diesem Jahr fällt die Veranstaltung, wie auch viele andere Events zum aktuellen Zeitpunkt, der Corona-Pandemie zum Opfer.

Auch Wettkämpfe in naher Zukunft scheinen aktuell ausgeschlossen, sodass nicht nur das große Cape Epic, sondern auch die ersten Rennen des Proffix Swiss Bike Cup (Schaan/LIE, 27./28.03.2021) und des Coupe de France (Marseille, 13./14.03.2021) nicht an ihren ursprünglichen Terminen stattfinden werden. Darüber hinaus sind auch die renommierten Bike-Festivals in Riva und Willingen mit ihren verschiedenen Wettkampfformaten bereits neu terminiert worden. Bisher unbeeindruckt von diesen Absagen steht weiterhin der Auftakt der MTB-Bundesliga in Krumbach und Obergessertshausen am 20./21.03.2021 im Rennkalender.

Auch die ersten internationalen Rennen in der Schweiz, beziehungsweise Liechtenstein und in Frankreich im kommenden Monat März sind bereits verschoben
# Auch die ersten internationalen Rennen in der Schweiz, beziehungsweise Liechtenstein und in Frankreich im kommenden Monat März sind bereits verschoben - weder in Schaan noch in Marseille können die Wettkämpfe wie geplant durchgeführt werden.

Unabhängig davon hat der europäische Radsportverband UEC die Europameisterschaften in der Eliminator- und Cross-Country-Disziplin auf einen neuen Termin verlegt. Statt Mitte Juli werden die kontinentalen Titelkämpfe nun vom 12. bis 15. August 2021 stattfinden, rund eine Woche nach den geplanten olympischen Mountainbikerennen in Tokio. Austragungsort bleibt Novi Sad in Serbien.

Schweizer Meisterschaft in Gstaad

Die Organisatoren des Proffix Swiss Bike Cup und der Radsportverband der Schweiz haben bekannt gegeben, dass die nationalen Titelkämpfe der Eidgenossen in der anstehenden Rennsaison in Gstaad stattfinden werden. Am 29./30. Mai 2021 sollen die Schweizer Meisterschaften im Rahmen der Wettkämpfe des Proffix Swiss Bike Cup ausgetragen werden. Bei den Rennen in Gstaad sind auch internationale Fahrerinnen und Fahrer startberechtigt, die im Rahmen des C1-dotierten Rennens um wertvolle Weltranglistenpunkte kämpfen. Eine zusätzliche Wertung für alle Schweizer Fahrerinnen und Fahrer ermittelt dann die nationalen Titelträgerinnen und Titelträger.

Schauplatz der Schweizer Meisterschaften 2021
# Schauplatz der Schweizer Meisterschaften 2021 - das Flugfeld in Gstaad war im vergangenen Jahr erstmalig der Start- und Zielpunkt eines Proffix Swiss Bike Cup-Rennen und wird nun 2021 im Rahmen eines internationalen Rennens auch die Schweizer Meisterschaften gastieren.

Fahrerkarussell

Liv Factory Racing – Indergand stößt zum Damen-Team

Die Schweizerin Linda Indergand verlässt das Maloja Pushbikers Team und wird ab der kommenden Saison in den Farben des Liv Factory Racing Teams unterwegs sein. Die reine Damenmannschaft umfasst von nun an vier Fahrerinnen, die in den unterschiedlichsten Disziplinen des MTB-Sports unterwegs sind: Die Südafrikanerin Sarah Hill ist neben Indergand diejenige Fahrerin, die im Cross-Country- und Marathon-Bereich noch den größten Bekanntheitsgrad besitzt. Es ist also zu erwarten, dass die ehemalige Eliminator-Weltmeisterin Indergand eine prägende Rolle im Werksteam von Liv einnehmen wird.

 

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Kathrin Stirnemann – Comeback auf dem E-Bike

Bereits Ende der vergangenen Saison kündigte die zweifache Eliminator-Weltmeisterin Kathrin Stirnemann ihr Karriereende an. Doch gänzlich kann sich die Schweizerin wohl nicht vom Wettkampfgeschehen trennen: Stirnemann wird ab der kommenden Saison im kompetitiven E-MTB-Bereich unterwegs sein und möchte den Sport in dieser Hinsicht vorantreiben. Bereits im vergangenen Jahr konnte sie sich bei den Weltmeisterschaften im österreichischen Leogang den Vizeweltmeistertitel sichern und wird nun als Brand-Ambassador für ihren Sponsor Thömus bei den Wettkämpfen der E-Mountainbiker World Series und den E-MTB-Weltmeisterschaften in Leogang teilnehmen.

Rücktritt vom Rücktritt
# Rücktritt vom Rücktritt - nach ihrem angekündigten Karriereende wird Kathrin Stirnemann in Zukunft doch weiterhin an Wettkämpfen teilnehmen. Die E-MTB-Vizeweltmeisterin wird bei internationalen E-MTB-Rennen ihren Sponsor Thömus vertreten.
Darüber hinaus engagiert sich die Schweizerin beim Nachwuchs
# Darüber hinaus engagiert sich die Schweizerin beim Nachwuchs - als Trainerin der weiblichen Juniorennationalmannschaft der Schweiz und Leiterin eines Trainingsstützpunktes scheint Stirnemann in Zukunft gut beschäftigt sein.

Darüber hinaus bleibt Stirnemann auch dem unmotorisierten Sport in anderer Form erhalten: Die Schweizerin arbeitet bereits seit ihrem Rücktritt aus dem aktiven Wettkampfgeschehen im Herbst als schweizerische Nationaltrainerin der Juniorinnen und assistiert den Nationaltrainer der U23- und Elitedamen Edmund Telser. Zudem leitet Stirnemann einen lokalen Trainingsstützpunkt im Swiss Bike Park Oberried.

German Technology Racing Team – Frischer Wind im Nachwuchsteam

Nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch auf nationalem Boden haben sich im Hinblick auf die anstehende Rennsaison 2021 einige Veränderungen ergeben. Allen voran das German Technology Racing Team, das sich nach vielen Jahren von einigen etablierten Kräften trennen musste. Max Holz, fester Bestandteil der nationalen Cyclocross- und Cross-Country-Spitze, beendete seine leistungssportliche Karriere. Zudem verlassen Lia Schrievers, zweifache deutsche Eliminator-Meisterin, und Jaki Hartmann das Nachwuchsteam der deutschen Bikeschmiede Cube.

Frischen Wind bringen dafür einige junge Gesichter ins Team: Florian Hamm, Fabian Eder, Lukas Ittenbach, Nils Schmidt, Johanna Theobald und Ronja Theobald gelten allesamt als hoffnungsvolle Nachwuchstalente und sollen früher oder später in die Fußstapfen der drei Abgänge treten. Weiterhin an Bord des Teams bleiben die ehemalige deutsche Marathon-Meisterin Janine Schneider, Luis Neff, Sven Strähle, Tim Feinauer, Noah Neff und Lars Gräter.

Viele neue Gesichter beim German Technology Racing Team
# Viele neue Gesichter beim German Technology Racing Team - Max Holz, Lia Schrievers und Jaki Hartmann verlassen das Team. Dafür stoßen insgesamt sechs neue Köpfe zur GTR-Equipe: Florian Hamm, Fabian Eder, Lukas Ittenbach, Nils Schmidt, Johanna Theobald und Ronja Theobald.

Texpa Simplon – Stünzi geht, Hartmann kommt

Das Langstreckenteam Texpa-Simplon um das deutsche Marathon-Ass Markus Kaufmann hat sich ebenfalls verstärkt. Jaki Hartmann, der sich im Rahmen einer Corona-Challenge im Frühjahr 2020 den Titel des inoffiziellen deutschen Marathon-Meisters sichern konnte, wechselt vom German Technology Racing Team an die Seite von Kaufmann und Co. Zudem verstärkt die Nachwuchshoffnung Julian Scheinert das Team. Unterdessen beendete Michael Stünzi seine Karriere: Der Schweizer, der über viele Jahre hinweg fester Bestandteil der internationalen Weltspitze war, kehrt aufgrund von gesundheitlichen Problemen dem aktiven Rennsport den Rücken zu.

Maloja Pushbikers – Internationale Neuzugänge im Allgäu

Das im Allgäu beheimatete Maloja Pushbikers Team vermeldet drei Neuzugänge für die Saison 2021: Die zweifache deutsche Eliminator-Meisterin Lia Schrievers kommt vom German Technology Racing Team und will in ihrer ersten Saison in der Eliteklasse der Damen vorne angreifen. Außerdem wird die Ungarin Barbara Benko und der Israeli Shlomi Haimy unter den Farben des Maloja Pushbikers Team unterwegs sein. Sowohl Benko als auch Haimy waren bereits vor einigen Jahren Teil der Mannschaft unter der Leitung von Matthias Beck und Fabian Haug, als das Team noch vom deutschen Radhersteller Focus unterstützt wurde.

Auch beim Maloja Pushbikers Team macht das Fahrerkarussell Station
# Auch beim Maloja Pushbikers Team macht das Fahrerkarussell Station - die Ungarin Barbara Benko (im Bild) und der Israeli Shlomi Haimy kehren ins Umfeld aus früheren Jahren zurück, als das Maloja Pushbikers Team noch unter der Flagge der deutschen Bikefirma Focus unterwegs war.
Lia Schrievers ist die einzige deutsche Fahrerin im Maloja Pushbikers Team
# Lia Schrievers ist die einzige deutsche Fahrerin im Maloja Pushbikers Team - die zweifache deutsche Eliminator-Meisterin und amtierende U23-Vizemeisterin in der Cross-Country-Disziplin soll die Lücke schließen, die Felicitas Geiger und Martin Gluth mit ihren Abgängen hinterlassen.

Die ehemalige deutsche U23-Meisterin Felicitas Geiger verlässt hingegen die Equipe und möchte sich zunehmend auf ihr Medizin-Studium konzentrieren. Auch Martin Gluth, mehrfacher Medaillengewinner bei nationalen Meisterschaften, beendet seine Karriere und verlässt dementsprechend die Maloja Pushbikers-Mannschaft. Der Schweizer Fabian Giger und die beiden Tschechen Karla Stepanova und Jan Vastl sind jedoch weiterhin fester Bestandteil der Mannschaft.

Stefanie Dohrn – Zurück zu den Wurzeln

Die Sechstplatzierte der Marathon-Weltmeisterschaften aus dem vergangenen Jahr, Stefanie Dohrn, wird zukünftig für das Embrace The World Cycling Team unterwegs sein. Das Team, das disziplinübergreifend im Radsport karitative und sportliche Ziele verbinden möchte, wird von nun an die Stütze für Dohrn im Renngeschehen sein. Bis 2018 war Dohrn bereits für Embrace The World Cycling unterwegs, wechselte dann zum Profi Team Centurion Vaude, das jedoch zu Beginn dieses Jahres in seiner bisherigen Version aufgelöst wurde.

Zurück in bekannter Umgebung
# Zurück in bekannter Umgebung - die Sechstplatzierte der vergangenen Marathon-Weltmeisterschaften, Stefanie Dohrn, fährt in der kommenden Saison wieder für das Embrace The World Cycling Team und wird demnach wieder auf Canyon-Material unterwegs sein.

KTM Factory Team – Neue Gesichter im österreichischen Werksteam

Die österreichische Bikeschmiede KTM stockt ihr firmeneigenes Team mächtig auf: Insgesamt fünf Neuzugänge vermeldete das KTM Factory Team vor einigen Wochen. Prominentester Neuzugang ist Max Foidl, einer der schnellsten österreichischen Elitefahrer. Neben Foidl verstärken die Nachwuchstalente Lukas Hatz, Daniel Churfürst und Katharina Sadnik das Team. Weiterhin auf den Rädern von KTM unterwegs sein werden die österreichischen Top-Fahrerinnen Anna Spielmann, Corina Druml, Angelika Tazreiter. Auch die Langstreckenspezialisten Christoph Soukup und der Deutsche Matthias Alberti bleiben dem Team treu. Sie erhalten zudem Unterstützung durch den Österreicher Moritz Bscherer, der ebenfalls neu zum Team dazustößt.

KMC Orbea Team – Nachwuchstalent Martin kommt

Das KMC Orbea Team um die internationalen Topfahrer Milan Vader, Victor Koretzky, Malene Degn und Co. investiert in die Zukunft. Der Drittplatzierte der Juniorenweltmeisterschaften in Leogang, Luca Martin, gilt als eines der größten Nachwuchstalente in Frankreich und wird in der anstehenden Rennsaison erstmalig in der U23-Klasse angreifen.

Luca Martin heißt der neue Hoffnungsträger der Equipe Tricolore
# Luca Martin heißt der neue Hoffnungsträger der Equipe Tricolore - der junge Franzose landete bei den beiden Juniorenweltmeisterschaften der beiden vergangenen Jahre auf den Positionen zwei und drei und gilt damit nicht ohne Grund als großes Nachwuchstalent. Das KMC Orbea Team hat sich nun die Dienste von Martin gesichert, der in diesem Jahr erstmalig in der U23-Klasse an den Start geht.

Jaroslav Kulhavy – Wechsel zu tschechischem Marathon-Team

Der ehemalige Olympiasieger und Weltmeister in der Cross-Country-Disziplin, Jaroslav Kulhavy, hat bekannt gegeben, dass er sich nicht mehr um die Teilnahme an den olympischen Spielen in Tokio im kommenden Sommer bemüht, sondern von nun an in einem tschechischen Marathon-Team unterwegs sein wird. Die Mannschaft, die hauptsächlich von örtlichen Sponsoren unterstützt wird, richtet den Fokus auf die bedeutenden Langstreckenrennen rund um den Globus. Unter anderem die neu gegründete Marathon-Weltserie steht bei Kulhavy ganz oben auf der Prioritätenliste.

Neuer Look für den Ex-Olympiasieger
# Neuer Look für den Ex-Olympiasieger - nach zwei Jahren im eigenen Team will Jaroslav Kulhavy in einem lokalen tschechischen Team nochmal durchstarten. Insbesondere auf der Langstrecke will Kulhavy wieder an alte Erfolge anknüpfen. Foto: MTBS.cz

Die fünf aktuellsten Beiträge aus unserer Reihe XC-News findest du hier:

Alle weiteren Berichte aus der Rubrik „XC-News“ findest du hier auf dieser Übersichtsseite.

  1. benutzerbild

    GabiMTB

    dabei seit 04/2014

    XC-News: Die neusten Infos aus der Szene im Überblick

    Das Fahrerkarussell dreht sich munter weiter. Viele neue Gesichter gibt es in den Teams auf nationaler und internationaler Ebene, zudem haben wir die neusten Infos rund um die aktuelle Pandemie-Situation: Welche Rennen sind verschoben, welche finden noch statt? Alle wichtigen Infos gibt's in den XC-News!

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    XC-News: Die neusten Infos aus der Szene im Überblick
  2. benutzerbild

    MalojaPushbiker

    dabei seit 06/2020

    Und am Donnerstag gibt es unser neues Trikot zu sehen:

  3. benutzerbild

    Cubie

    dabei seit 01/2009

    Irgendwie erwartet man bei all den Meldungen,
    die Info wo Sabine Spitz im nächsten Jahr fährt smilie

    Gehts euch auch so ?

  4. benutzerbild

    cluso

    dabei seit 01/2003

    Der ehemalige Olympiasieger

    Das liest sich komisch. Irgendwo habe ich mal was gelesen in der Form: "Den Titel als Weltmeister muss man sicher irgendwann abgeben, Olympiasieger ist man für immer."

    smilie
  5. benutzerbild

    Geplagter

    dabei seit 09/2008

    Das liest sich komisch. Irgendwo habe ich mal was gelesen in der Form: "Den Titel als Weltmeister muss man sicher irgendwann abgeben, Olympiasieger ist man für immer."

    smilie
    Auf den WM-Titel trifft es doch eigentlich noch viel weniger zu, denn man darf in einem solchen Fall die Regenbogenstreifen ein Leben lang gut sichtbar am Trikot haben. Ich finde die Umschreibung "ehemaliger Olympiasieger" ohnehin etwas unglücklich. Besser wäre vielleicht der Olympiasieger des Jahres 1234.

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