Die Highlights der XC WM 2019 stehen an! In Mont-Sainte-Anne machen die Rennen der Eliteklassen der Herren und Damen und die Konkurrenz der U23-Damen den Abschluss der Rennwoche. Wer sichert sich die Ehre im kommenden Jahr im Regenbogentrikot unterwegs zu sein? Alle Ergebnisse und erste Rennberichte findet ihr hier!

Herren

Es wurde eine Show von Nino Schurter – zum achten Mal insgesamt und zum Sage und Schreibe fünften Mal in Folge. Das WM-Rennen der Herren im kanadischen Mont-Sainte-Anne dominierte der Schweizer nach Belieben, sodass es für die Konkurrenz wieder einmal nur um Silber ging. Am Ende sicherte sich somit Mathias Flückiger Silber vor Stephane Tempier. Manuel Fumic landete auf Rang 13.

Wer das Herrenrennen der WM in Kanada verfolgte, der fühlte sich zeitweise um zwei oder drei Jahre zurückversetzt. Es machte den Anschein als befänden wir uns in der Saison 2017 als der Schweizer Ausnahmesportler wirklich jedes Rennen dominierte. In Mont-Sainte-Anne hatte er zwar über einen längeren Zeitraum den einen oder anderen Begleiter an seiner Seite, doch zu keinem Zeitpunkt machte es den Anschein als sei Schurter heute zu schlagen. Mathias Flücker hinterließ zwar einen starken Eindruck als er im ersten Renndrittel gemeinsam mit Schurter der Konkurrenz etwas enteilt war, doch der Weltcupsieger aus Albstadt musste im Kampf um Gold aufgrund eines Vorderraddefekts die Segel streichen.

Stephane Tempier konnte ebenfalls kurzzeitig mit dem Olympiasieger mitfahren an der Spitze, doch bei jeder kleineren Tempoverschärfung des Scott-SRAM-Fahrers bekam der Franzose seine liebe Müh und Not. Schlussendlich katapultierte er sich auch aus dem Kampf um den WM-Titel aufgrund eines platten Hinterrades.

Schurter fuhr dementsprechend souverän seinem achten WM-Titel entgegen. Natürlich ist das ein neuer Rekord in der MTB-Geschichte! Dahinter entwickelte sich hingegen ein spannender Kampf um Bronze. Die Silbermedaille schien eingangs der letzten Runde schon an den Italiener Gerhard Kerschbaumer vergeben, der sich sukzessive aus der Verfolgergruppe lösen konnte und im letzten Renndrittel einen starken Eindruck hinterließ. Flückiger und Tempier hatten in der Zwischenzeit die verlorenen Sekunden, die sie durch die Defekte aufgebrummt bekamen, wieder egalisieren können und so ging eine handvoll an Fahrern gemeinsam in den letzten Umlauf, die allesamt um den letzten Podiumsplatz kämpften. Schnell kristallisierten sich die Pechvögel des Tages, Flückiger und Tempier, als die Stärksten der Gruppe heraus und entkamen ihren Konkurrenten.

Ein explosiver Antritt des Schweizers sorget dafür, dass die Rollen eine halbe Runde vor der Zieldurchfahrt klar verteilt waren: Schurter führte, vor Kerschbaumer und Flückiger war auf Rang drei unterwegs. Die letzte technisch sehr anspruchsvolle Abfahrt wurde dann allerdings zum Verhängnis von Kerschbaumer. Der Italiener ging voll ins Risiko und fuhr derart schnell über die spitzen Steine, dass etliche Zuschauer sich staunend die Augen rieben. Doch dieses Manöver war zu schnell – Kerschbaumer fing sich einen Plattfuß ein und verlor die sichergeglaubte Silbermedaille. Am Ende wurde er Fünfter. Die Nutznießer dieses Malheurs waren die Pechvögel zuvor. Flükifer finishte auf Rang zwei vor Tempier, der sich Bronze holte.

Manuel Fumic erreichte das Ziel am Ende auf Platz 13. Der Cannondale-Profi zeigte ein solides Rennen, nachdem er nicht den allerbesten Start erwischte. Der Deutsche arbeitete sich allerdings rasch nach vorne und reihte sich schon früh im Rennen in die Regionen knapp hinter den Top 10 ein. Dort sollte er sich bis zur Zieldurchfahrt auch behaupten.

Die weiteren deutschen Starter verbuchten unterschiedliche Ergebnisse. Luca Schwarzbauer fuhr ein äußerst konstantes Rennen und belegte am Ende Rang 36, womit der junge Lexware-Pilot bei seiner ersten Elite-WM sicher gut leben kann. Georg Egger wurde am Ende auf Rang 44 notiert, Markus Schulte-Lünzum wurde 50. und Ben Zwiehoff landete auf Platz 56.

Ergebnisse Herren

Herren

Damen

Freude pur im französischen Lager: Pauline Ferrand-Prevot sicherte sich im Damenrennen den zweiten WM-Titel nach ihrem Triumph im Jahr 2015. Dabei ließ sie Jolanda Neff auf dem zweiten Rang und etwas überraschend die Australierin Rebecca McConnell auf dem Bronzerang hinter sich. Die deutschen Hoffnungen auf ein top Ergebnis erfüllten sich nicht: Elisabeth Brandau wurde nach einem Kettenriss und mit einem angebrochenen Steißbein vorzeitig aus dem Rennen genommen.

Wie so häufig in diesem Jahr war das Damenrennen geprägt von vielen spannenden Positionskämpfen und Führungswechseln. Nach dem Start war es vor allem die spätere Silbermedaillengewinnerin Jolanda Neff, die dem Rennen ihren Stempel aufdrückte. Durch ihre fahrtechnische Stärke auf dem fordernden Kurs in Mont-Sainte-Anne konnte sich die Eidgenossin etwas absetzen. Die einzige Fahrerin, die ihr folgen konnte, war die Australierin Rebecca McConnell.

Doch Jolanda Neff scheint in diesem Jahr immer wieder nach der Startphase einige Probleme zu bekommen. So auch in Mont-Sainte-Anne: Rebecca McConnell zog allein an der Spitze davon und ließ Jolanda Neff zurück. Dahinter kämpfte sich Pauline Ferrand-Prevot nach einer schwächeren Startphase unaufhaltsam nach vorne und kam Sekunde um Sekunde näher an die beiden Spitzenfahrerinnen heran. In der vierten von sechs zu fahrenden Runden überholte sie zunächst Jolanda Neff und schloss zudem zu Rebecca McConnell auf. Im Folgenden schienen jedoch bei McConnell die Kräfte zu schwinden, sodass Ferrand-Prevot souverän den Sieg einfahren konnte.

Dahinter gelang es Jolanda Neff in der letzten Runde zu McConnell aufzuschließen und hatte schließlich keine Mühe die Australierin hinter sich zu lassen. Mit aller Kraft konnte McConnell noch den dritten Rang verteidigen, der Abstand zur Viertplatzierten Anne Terpstra war bereits groß genug.

Für die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau lief das WM-Rennen von Beginn an nicht wie erhofft. Vom Start weg fand die Schönaicherin nicht in ihren Rhythmus, was in erster Linie an ihrem angebrochenen Steißbein aus einem Trainingssturz auf der Strecke rührte. Zudem musste sie einen Kettenriss sowie einen weiteren Sturz im Rennen verkraften. Letztlich belegte sie mit einer Runde Rückstand den 40. Rang. Die zweite deutsche Fahrerin Adelheid Morath landete etwas dahinter auf dem 42. Platz.

Ergebnisse Damen

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U23-Damen

Zweiter WM-Titel für Sina Frei in der U23-Klasse: Die Schweizerin wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich vor der Österreicherin Laura Stigger und der Französin Loana Lecomte den Sieg in Mont-Sainte-Anne. Als große Favoritin gestartet, konnte sich Frei in der dritten von fünf zu fahrenden Runden aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe um die Französin Lecomte und die Italienerin Martina Berta absetzen.

Souverän zog die Eidgenossin von nun an ihre Kreise an der Spitze des Feldes. Auch die Österreicherin Laura Stigger, die nach einem schwachen Start famos aufholte, konnte Frei nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Stigger schob sich vom fünften Rang nach der Startrunde Stück für Stück nach vorne und distanzierte in der letzten Runde die Französin Lecomte auf den dritten Rang. Martina Berta musste in den letzten beiden Umläufen dem hohen Anfangstempo an der Spitze Tribut zollen und fiel auf den fünften Rang zurück.

Die deutschen Hoffnungen im U23-Rennen wurden bereits im Vorfeld zunichte gemacht. Die große Medaillenhoffnung Ronja Eibl musste aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung auf einen Start bei der WM verzichten. Und auch die zweite konstante Top Ten-Fahrerin im Weltcup aus Deutschland, Nina Benz, konnte in Mont-Sainte-Anne nicht ihr Potenzial abrufen. Sie belegte lediglich den 26. Rang. Auch die dritte deutsche Starterin Antonia Daubermann blieb hinter ihren Möglichkeiten: Sie landete auf dem 30. Platz.

Ergebnisse U23-Damen

Results(3)

Alle Artikel zur WM 2019 in Mont-Sainte-Anne:

  1. benutzerbild

    GabiMTB

    dabei seit 04/2014

    XC WM Mont-Sainte-Anne 2019: Ergebnisse Damen, Herren und U23-Damen

    Die Highlights der XC WM 2019 stehen an! In Mont-Sainte-Anne machen die Rennen der Eliteklassen der Herren und Damen und die Konkurrenz der U23-Damen den Abschluss der Rennwoche. Alle Ergebnisse und erste Rennberichte findet ihr hier!

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    XC WM Mont-Sainte-Anne 2019: Ergebnisse Damen, Herren und U23-Damen
  2. benutzerbild

    RedOrbiter

    dabei seit 03/2001

    Nino Schurter fährt unglaublich stark. Verdienter Sieg. Gratulation!

    Mathias Flückiger mag ich Silber gönnen. Nach seinem platten Reifen hat er sich mit toller Moral auf den zweiten Platz zurück gekämpft.

    Undankbarer Defekt für Pechvogel Kerschbaumer auf dem sicheren Silberplatz.

    RedOrbiter
    www.Trail.ch

  3. benutzerbild

    Friendsofmine

    dabei seit 06/2009

    Das Damen Rennen war stark.
    Wen ich überhaupt nicht verstanden habe, war Avanchini bei den Männern. Am Anfang bärenstark das Feld angeführt, und dann eigentlich total eingebrochen.
    So waren wieder alle ( leider) nur Statisten für Schurter.

  4. benutzerbild

    rauschs

    dabei seit 04/2012

    Avanchini bei den Männern. Am Anfang bärenstark das Feld angeführt, und dann eigentlich total eingebrochen.


    Zwar keine direkte Antwort aber auf instagram hat er noch folgendes geschrieben:

    To race at this level I need to have time to train a higher volume and intensity. At the moment I can’t do it.
    .
  5. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Das Herrenrennen hat mich nicht vom Hocker gehauen. Immer Schurter vorn ist langweilig. Wird Zeit das Mvdp zurück kommt! Gefreut hab ich mich für Tempier. Erstaunlich wie der mit seinem schweren Wiegetritt mit den explosiven Jungs mitkam.( Bis zu Flückigers Atacke. Hoffentlich findet er ein ordentliches Team nächstes Jahr!

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