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Der erste Weltcupsieg seiner Karriere
Der erste Weltcupsieg seiner Karriere - Victor Koretzky konnte im Frühjahr bereits andeuten, dass mit ihm in diesem Jahr zu rechnen sein würde. Dass er jedoch direkt beim Weltcup in Albstadt zum Sieg fahren würde, gleicht durchaus einer Überraschung
Alle Beobachter trauten ihren Augen kaum als Tom Pidcock bereits in der ersten kompletten Rennrunde zur Spitzengruppe aufschloss
Alle Beobachter trauten ihren Augen kaum als Tom Pidcock bereits in der ersten kompletten Rennrunde zur Spitzengruppe aufschloss - Von ganz weit hinten kämpfte sich der junge Brite durchs Feld und schien aufgrund seiner Aufholjagd zwischenzeitlich als der große Favorit auf den Sieg. Der Brite musste jedoch seinen Anfangseffort Tribut zollen und war nicht mehr in der Lage in den Kampf um den Sieg einzugreifen
Nino Schurter verpasste den 33. Weltcupsieg seiner Karriere nur knapp
Nino Schurter verpasste den 33. Weltcupsieg seiner Karriere nur knapp - Der Europameister attackierte in der letzten Runde zweimal, konnte aber Victor Koretzky nicht abschütteln
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Etwas Pech in der letzten Runde nahm Mathias Flückiger die Chance um den Sieg zu kämpfen
Etwas Pech in der letzten Runde nahm Mathias Flückiger die Chance um den Sieg zu kämpfen - Seine Vario-Sattelstütze verharrte im abgesenkten Zustand und ließ sich nicht mehr ausfahren. Mehr als eine halbe Runde musste Flückiger in diesem Zustand durchhalten und konnte so sogar noch den dritten Rang verteidigen
Mit einer famosen Aufholjagd auf den 19. Platz
Mit einer famosen Aufholjagd auf den 19. Platz - Luca Schwarzbauer fuhr aus den hinteren Startreihen nach vorne und war am heutigen Tag der beste deutsche Fahrer
Max Brandl belegte auf der von ihm eher "ungeliebten" Strecke im Albstädter Bullentäle den 20. Rang
Max Brandl belegte auf der von ihm eher "ungeliebten" Strecke im Albstädter Bullentäle den 20. Rang - Am Start konnte er sich noch rund um die Top 15 platzieren, verlor dann am Ende etwas an Boden
Manuel Fumic rundete als 21. das geschlossen erfolgreiche Mannschaftsergebnis aus deutscher Sicht ab
Manuel Fumic rundete als 21. das geschlossen erfolgreiche Mannschaftsergebnis aus deutscher Sicht ab - "Wir haben uns gegenseitig gepusht, das hat richtig Spaß gemacht", so Fumic im Ziel
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Unterwegs wie auf Schienen
Unterwegs wie auf Schienen - Loana Lecomte war beim Weltcupauftakt in Albstadt eine Klasse für sich
Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zum zweiten Rang
Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zum zweiten Rang - Die Weltmeisterin startete etwas verhalten und machte dann Boden gut. Sie etablierte sich auf dem zweiten Rang und gab diesen bis ins Ziel nicht mehr her
Überraschung auf Rang drei
Überraschung auf Rang drei - Die Amerikanerin Haley Batten kletterte in ihrem ersten Weltcuprennen in der Eliteklasse direkt aufs Podest
Ronja Eibl startete gut, verlor dann aber an Boden
Ronja Eibl startete gut, verlor dann aber an Boden - Die junge Deutsche belegte letztendlich den 22. Rang
Elisabeth Brandau fuhr ein couragiertes Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne
Elisabeth Brandau fuhr ein couragiertes Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne - Platz 24 stand schließlich für die deutsche Meisterin zu Buche

Der erste Weltcup der Saison liegt hinter uns. Das Albstädter Bullentäle war am heutigen Sonntag Schauplatz spannender und spektakulärer Wettkämpfe. Hier gibt’s alle Ergebnisse sowie Berichte vom Damen- und Herrenrennen.

Herren: Koretzky schlägt Schurter im Zielsprint

Im Vergleich zum Damenrennen, war das der Herren an Spannung nicht zu überbieten. Erst auf den letzten Metern setzte sich der Franzose Victor Koretzky gegen den großen Nino Schurter durch. Tom Pidcock zeigte eine eindrucksvolle Aufholjagd, die mit Platz fünf belohnt wurde, Mathieu van der Poel wurde Siebter.

Der erste Weltcupsieg seiner Karriere
# Der erste Weltcupsieg seiner Karriere - Victor Koretzky konnte im Frühjahr bereits andeuten, dass mit ihm in diesem Jahr zu rechnen sein würde. Dass er jedoch direkt beim Weltcup in Albstadt zum Sieg fahren würde, gleicht durchaus einer Überraschung

Diashow: XC World Cup 2021 – Albstadt: Ergebnisse und Rennberichte der Eliterennen
Alle Beobachter trauten ihren Augen kaum als Tom Pidcock bereits in der ersten kompletten Rennrunde zur Spitzengruppe aufschloss
Etwas Pech in der letzten Runde nahm Mathias Flückiger die Chance um den Sieg zu kämpfen
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Überraschung auf Rang drei
Unterwegs wie auf Schienen
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Das Herrenrennen im Albstädter Bullentäle entwickelte sich zur Freude der neutralen Zuschauer zu einem regelrechten Showdown. Zu Beginn des Rennens bildete sich eine circa zehn Mann-starke Spitzengruppe, der – mit Ausnahme von Tom Pidcock – alle Favoriten angehörten. Der 21-Jährige Brite musste aufgrund von fehlenden Weltranglistenpunkten von Startplatz 76 ins Rennen gehen und sich erst einmal durchs komplette Feld pflügen. Zur Verwunderung der Journalisten vor Ort schaffte der Fahrer vom Team Ineos Grenadiers dieses Kunststück binnen 1,5 Runden und war von nun an mitten drin im Kampf um die Podiumsplätze. Auf die Rückfrage im Ziel, wie er so schnell an die Spitze vorfahren könne, stellte das Multitalent nur die rhetorische Rückfrage: „Schnell?!“ und ergänzte: „Viele Leute haben im Startgedränge zu viel Panik, man muss auf die richtige Lücke warten und diese dann nutzen. Man darf zudem nicht zu viel Energie durch das ‚Stop-and-Go‘ im Pulk verlieren. Das habe ich versucht umzusetzen und habe mich so vorarbeiten können.“

Alle Beobachter trauten ihren Augen kaum als Tom Pidcock bereits in der ersten kompletten Rennrunde zur Spitzengruppe aufschloss
# Alle Beobachter trauten ihren Augen kaum als Tom Pidcock bereits in der ersten kompletten Rennrunde zur Spitzengruppe aufschloss - Von ganz weit hinten kämpfte sich der junge Brite durchs Feld und schien aufgrund seiner Aufholjagd zwischenzeitlich als der große Favorit auf den Sieg. Der Brite musste jedoch seinen Anfangseffort Tribut zollen und war nicht mehr in der Lage in den Kampf um den Sieg einzugreifen

Während sich im weiteren Rennverlauf immer mehr Fahrer von der Spitze verabschieden mussten, kristallisierte sich eine Vier-Mann-Gruppe heraus, der Nino Schurter, Mathias Flückiger, Victor Koretzky und Ondrej Cink angehörten. Pidcock und der Neuseeländer Anton Cooper hinkten wenige Sekunden hinterher, waren aber immer noch in Schlagdistanz zur Spitze.

Mathieu van der Poel hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Podiumskampf verabschiedet – dem großgewachsenen Niederländer kommt die Albstädter Strecke nicht wirklich entgegen. Und so kam es im finalen Umlauf zum Showdown an der Spitze, der jede Menge Dramaturgie bot. Zunächst quittierte die absenkbare Sattelstütze von Mathias Flückiger den Dienst, indem sie sich nicht mehr nach oben ausfahren ließ, weshalb der Schweizer mit einem mächtigen Handicap auf die letzten Meter gehen musste. Anschließend war es Nino Schurter der im ersten langen Anstieg der Runde sein Glück versuchte und die Gruppe sprengte – nur Koretzky konnte folgen!

Eine Entscheidung zwischen dem Franzosen und dem Schweizer brachte jedoch auch der zweite Anstieg der Runde nicht und so kam es wie es kommen musste: Die Beiden bogen gemeinsam auf die Zielgerade ein. Koretzky hatte auf den letzten Metern die meisten Reserven und sicherte damit seinen ersten Weltcupsieg.

Nino Schurter verpasste den 33. Weltcupsieg seiner Karriere nur knapp
# Nino Schurter verpasste den 33. Weltcupsieg seiner Karriere nur knapp - Der Europameister attackierte in der letzten Runde zweimal, konnte aber Victor Koretzky nicht abschütteln
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„Ich bin mega glücklich, mein erster Weltcupsieg in meiner Karriere. Zudem ein Qualifikationsrennen für das französische Olympia-Team, da sollte ich mir jetzt einen Startplatz gesichert haben“, berichtete ein äußerst gut gelaunter Victor Koretzky und ergänzte: „In der letzten Runde konnte ich den Attacken von Nino im ersten und letzten Anstieg folgen und habe dann auf der Wiese meine Chance genutzt. Ich hatte heute gefühlt die beste Form meines Lebens, ich hoffe, dass ich das über die Saison hinweg konservieren kann.“

Nino Schurter musste sich damit einmal mehr mit Platz zwei zufrieden geben. Der amtierende Europameister stand 2021 bei insgesamt vier XC-Rennen am Start und belegt vier Mal Rang zwei. Hinter Schurter sicherte sich Mathias Flückiger, trotz seines Malheurs, den dritten Rang. „Ich hatte am Anfang etwas Mühe vorne mitzuhalten. Ich hatte ein paar Probleme in meinen Rhythmus zu finden, weshalb es erst eine Weile dauerte bis ich in der Spitzengruppe angekommen bin. Ich wusste, auf dieser Strecke muss ich konstant fahren. Von da an habe ich mich immer besser gefühlt und habe einmal angegriffen und direkt gemerkt, dass ich heute der Stärkste sein würde, wenn ich wirklich alles gebe. In der letzten Runde hatte ich dann etwas Pech mit einem technischen Problem, sodass ich die Attacke von Nino im ersten Anstieg der letzten Runde nicht mehr mitgehen konnte. Dem geschuldet bin ich sehr zufrieden, dass ich vor allem nicht noch den dritten Platz verloren habe“, lässt Flückiger im Ziel sein Rennen Revue passieren.

Etwas Pech in der letzten Runde nahm Mathias Flückiger die Chance um den Sieg zu kämpfen
# Etwas Pech in der letzten Runde nahm Mathias Flückiger die Chance um den Sieg zu kämpfen - Seine Vario-Sattelstütze verharrte im abgesenkten Zustand und ließ sich nicht mehr ausfahren. Mehr als eine halbe Runde musste Flückiger in diesem Zustand durchhalten und konnte so sogar noch den dritten Rang verteidigen

Vierter wurde Ondrej Cink, Fünfter Tom Pidcock, der sich damit für den Short Track in Nove Mesto kommende Woche qualifiziert hat und somit beste Chancen auf einen besseren Startplatz in Tschechien besitzt. „Das Aufholen zu Beginn hat mich schon auch in die ‚rote Zone‘ gebracht und als dann Mathias in der Mitte des Rennens angriff, musste ich zudem kurzzeitig den Fuß runternehmen, was meinen Rhythmus brach. Ich hatte zudem noch einen schleichenden Plattfuß, vielleicht hätte ich ohne all das in der Spitzengruppe bleiben können. Nächste Woche, neue Strecke – das Ergebnis heute hat mir viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben gegeben“, zeigte sich der Brite angriffslustig.

Aus deutscher Sicht lief das Rennen zufriedenstellend. Luca Schwarzbauer wurde 19. und erfüllte somit Teil zwei der deutschen Olympia-Norm. Insgesamt besitzen nun sechs deutsche Fahrer die geforderte Norm, der BDR darf aber nur zwei Fahrer nach Tokio entsenden. „Mega geil! Das Ziel war Top 20, jetzt bin ich 19. – richtig geil! Ich hatte einen schlechten Start und ehrlich gesagt auch ziemlich miese Beine. Es hat sich angefühlt als sei ich nicht richtig warm. Aber es wurde dann besser. Das Gefühl der zähen Beine kenne ich ja aus dem Training, deshalb habe ich mir da erstmal keinen zu großen Kopf gemacht. Und wie gesagt, irgendwann lief es dann richtig gut! Als ich dann zum Schluss gesehen habe, dass es Richtung Platz 20 gehen könnte, bin ich komplett übers Limit gegangen. Max hat mir zusätzlich noch den Rücken frei gehalten. Das war mega! Ein riesen Danke an Max“, berichtet Schwarzbauer und erklärt in Bezug auf die Olympia-Konstellation: „Jetzt haben halt mehrere Fahrer die Olympia-Norm. Mal schauen wie das dann ausgeht. Ich bin auf jeden Fall mega happy, dass das geklappt hat. Wenn ich meine Ziele erreiche und die anderen eben auch in Top-Form sind bzw. sogar besser fahren wie ich, dann haben sie es auch verdient zu Olympia zu dürfen. Da mache ich mir keinen Stress. Ich bin mega zufrieden, will nächste Woche wieder in die Top 20.“

Mit einer famosen Aufholjagd auf den 19. Platz
# Mit einer famosen Aufholjagd auf den 19. Platz - Luca Schwarzbauer fuhr aus den hinteren Startreihen nach vorne und war am heutigen Tag der beste deutsche Fahrer
Max Brandl belegte auf der von ihm eher "ungeliebten" Strecke im Albstädter Bullentäle den 20. Rang
# Max Brandl belegte auf der von ihm eher "ungeliebten" Strecke im Albstädter Bullentäle den 20. Rang - Am Start konnte er sich noch rund um die Top 15 platzieren, verlor dann am Ende etwas an Boden
Manuel Fumic rundete als 21. das geschlossen erfolgreiche Mannschaftsergebnis aus deutscher Sicht ab
# Manuel Fumic rundete als 21. das geschlossen erfolgreiche Mannschaftsergebnis aus deutscher Sicht ab - "Wir haben uns gegenseitig gepusht, das hat richtig Spaß gemacht", so Fumic im Ziel

Direkt hinter Schwarzbauer kam dessen Teamkollege Max Brandl als 20. ins Ziel, der zwar gut ins Rennen gestartet ist, in der Mitte aber etwas an Boden verlor und zum Schluss seinem Teamkollegen zur Olympia-Norm verhalf: „Ich bin eigentlich ganz gut rein gekommen ins Rennen, hatte in der Mitte aber ein kleines Loch. Ich konnte dann vor allem eingangs der Berge nicht mehr ganz mitgehen. Das lag dann sicher auch an der Hitze. Es wurde extrem warm. Wir haben uns zwar gut gekühlt, aber ganz bekommst du das nicht hin. Als dann Luca kam, dachte ich, ‚da musst du dran bleiben‘ und wir haben dann zusammen auch ein paar ganz gute Moves gemacht, obwohl wir nicht mal sonderlich konstant gefahren sind. Ich hab dann auch Luca motiviert, dass er die Top 20 knackt. In der letzten Runde waren wir in einer großen Gruppe, dann mussten wir schon schauen, dass Luca vollends die Olympia-Norm holt. Es ging dann in einen Trail. Luca war vorne, ich hab dann dahinter etwas den sterbenden Schwan gespielt, damit ein Loch aufgeht. Die Jungs hinter mir fanden das sicher etwas uncool, aber die hätten das für ihren Teamkollegen sicher genauso gemacht. Als Mani dann am letzten Berg kam und direkt vorbei ging, habe ich auch nochmal attackiert und konnte so dann auch Platz 20 absichern.“

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Der von Brandl erwähnte Manuel Fumic wurde 21. und war mit dem Rennen soweit auch zufrieden. „Ich hatte ein paar Startschwierigkeiten und hatte relativ große Probleme das hohe Tempo am Anfang mitzugehen. Ich habe dann irgendwann mein eigenes Tempo gefunden und am Schluss konnte ich Runde um Runde etwas drauflegen. Es war jetzt ein gutes deutsches Ergebnis, ich bin zufrieden so wie es insgesamt lief“, berichtete der Cannondale-Profi im Ziel.

Georg Egger wurde nach einer „kuriosen Vorbereitung“ 33. Der Lexware-Pilot hatte im Vorfeld unter anderem mit einer Erkältung zu kämpfen und war unter diesen Umständen mit seinem Ergebnis „happy“.

Damen: Lecomte in eigener Liga

Die Französin Loana Lecomte hat in beeindruckender Art und Weise den Cross Country-Weltcup in Albstadt gewonnen. Die amtierende U23-Weltmeisterin verwies ihre Landsfrau Pauline Ferrand-Prévot auf den zweiten Platz, die vor der überraschend starken Haley Batten ins Ziel einfuhr. Beste deutsche Fahrerin war die Lokalmatadorin Ronja Eibl auf Rang 22.

Unterwegs wie auf Schienen
# Unterwegs wie auf Schienen - Loana Lecomte war beim Weltcupauftakt in Albstadt eine Klasse für sich

Die Leistungsdichte im Damenfeld wurde im Vorfeld des Rennens als besonders hoch eingestuft. Die Experten räumen zwar Loana Lecomte und Pauline Ferrand-Prévot die größten Siegchancen ein, doch zu 100 Prozent wollte sich im Vorfeld des Weltcupauftakts niemand auf eine klare Favoritin festlegen. Mit Spannung wurde also das erste Aufeinandertreffen der Top-Stars erwartet, doch im Grunde genommen war davon im Damenrennen nur wenig zu sehen – zu stark präsentierten sich die beiden Französinnen an der Spitze des Feldes.

Schon in der Startrunde löste sich die etatmäßige U23-Fahrerin vom Rest des Feldes und brachte schon nach 2,8 Kilometern stolze 18 Sekunden zwischen sich und ihre Verfolgerinnen. Von nun an wurde das Rennen zur One-Woman-Show der 21-Jährigen. Lecomte baute ihren Vorsprung weiter aus und zauberte dreimal in Folge die schnellste Rundenzeit ins Bullentäle. Bei der vorletzten Zieldurchfahrt betrug ihr Abstand auf Ferrand-Prévot über eine Minute, sodass die Französin im letzten Umlauf sogar etwas die Beine hochnehmen konnte.

Doch die Taktik Lecomtes sah es gar nicht vor so schnell zu enteilen: „Ich hatte keinen richtigen Rennplan, ich wollte einfach so schnell es geht Radfahren! Nach meinen Erfolgen im Vorjahr wusste ich, dass ich vorne mitfahren kann und habe im Winter im Training an einigen Stellschrauben nochmal gearbeitet. Ich bin sehr glücklich über den Sieg heute“, so die junge Französin.

Ihre Landsfrau Pauline Ferrand-Prévot landete auf Rang zwei und war mit dem Ergebnis alles andere als unzufrieden. „Auch wenn viele von mir den Sieg erwartet haben, ist es immer noch ein zweiter Platz und ich habe die Gesamtweltcupführung inne“, zeigte sich die amtierende Weltmeisterin sichtlich zufrieden mit ihrem Rennen und ergänzte: „Ich erwischte nicht den besten Start und war zu weit hinten als Loana an der Spitze davon zog. Ich war insgesamt etwas unaufmerksam zu Beginn des Rennens und es war schwierig am Anfang Plätze gutzumachen. Ich habe dann einfach versucht meinen eigenen Rhythmus zu finden und mein eigenes Rennen zu fahren. Es war super hart, weil ich mich heute einfach nicht perfekt gefühlt habe – das macht sich auf dieser schweren Strecke doppelt bemerkbar.“

Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zum zweiten Rang
# Pauline Ferrand-Prevot auf dem Weg zum zweiten Rang - Die Weltmeisterin startete etwas verhalten und machte dann Boden gut. Sie etablierte sich auf dem zweiten Rang und gab diesen bis ins Ziel nicht mehr her

Für die größte Überraschung des Tages sorgte Haley Batten. Die US-Amerikanerin fuhr ein famoses Rennen, lag nach der Startloop noch auf Platz 15, arbeitete sich aber rasch nach vorne und belohnte diesen couragierten Auftakt mit ihrem ersten Weltcuppodium. „Ich ging ohne große Erwartungen in das Rennen. Ich war bereits super happy, dass ich mich im Short Track für die zweite Startreihe qualifizieren konnte. Ich wollte einfach ein cleveres und starkes Rennen fahren, das habe ich umgesetzt und bin natürlich überglücklich wie es gelaufen ist. Ich hatte einen soliden Start und habe mich dann stetig nach vorne gearbeitet.“

Überraschung auf Rang drei
# Überraschung auf Rang drei - Die Amerikanerin Haley Batten kletterte in ihrem ersten Weltcuprennen in der Eliteklasse direkt aufs Podest

Beste deutsche Fahrerin wurde am Ende Ronja Eibl auf Platz 22. Die U23-Gesamtweltcupsiegerin des Jahres 2019 erwischte einen super Start und überquerte bei der ersten Durchfahrt als Elfte das Ziel. Anschließend lief es allerdings nicht mehr rund für die Fahrerin des Alpecin-Fenix Teams. „Ich hatte einen guten Start, glaube aber nicht, dass ich zu schnell losgefahren bin. Ich hatte dann einfach Probleme mit dem Kreislauf. Mir wurde es extrem heiß und ich hatte im ganzen Körper ein komisches Kribbeln. Aber es war allgemein etwas komisch. Ich war heute Morgen extrem aufgeregt und habe mich nicht gut gefühlt. Am Start ging es dann, aber danach wurde es eben wieder schlechter. Im Rennen war es dann auch schwer vom Kopf her. Ich wurde von zig Fahrerinnen überholt und konnte mich dann zeitweise auch nicht mehr pushen“, beschreibt die junge Deutsche ihre Rennsituation. Am Ende ging es wieder etwas aufwärts für Eibl, sodass die Top 20 nur knapp verpasste. „Ich bin schon enttäuscht von dem Ergebnis. Ein großes Ziel war es in die Top 15 zu fahren, vielleicht sogar in die Top 10. Die Strecke liegt mir eigentlich richtig, deshalb ist das schon schade.“

Ronja Eibl startete gut, verlor dann aber an Boden
# Ronja Eibl startete gut, verlor dann aber an Boden - Die junge Deutsche belegte letztendlich den 22. Rang

Zwei Plätze hinter Eibl überquerte die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau die Ziellinie. „Ich bin einfach tot. Das Rennen war extrem hart. Ich hatte keinen guten Start. Ich glaube, ich habe da einfach zu viel Schiss und kann die Ellenbogen nicht ausfahren. Danach ging es dann darum alles herauszuholen, was ich konnte. Das hat dann auch geklappt. Mit dem Ergebnis muss ich zufrieden sein“, so Brandau.

Elisabeth Brandau fuhr ein couragiertes Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne
# Elisabeth Brandau fuhr ein couragiertes Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne - Platz 24 stand schließlich für die deutsche Meisterin zu Buche

Ein weiteres starkes Resultat erzielte Nina Benz. Die 23-Jährige wurde in ihrem ersten Elite-Weltcup 29 und war dementsprechend überglücklich mit ihrem Rennen: „Es ist mega! Top 30 in meinem ersten Elite-Weltcup. Ich wusste nicht genau wo ich stehe und es war für mich schwer einzuschätzen, was möglich ist. Das lag einerseits an der Startposition und andererseits daran, dass es mein erster Elite-Weltcup war. Ich hatte deshalb auch etwas Respekt vor der Startphase und habe mich da aus allem rausgehalten. Ich bin dann einfach mein Tempo gefahren und es ging super nach vorne. Ich hatte allerdings etwas Probleme mit der Hitze. Die Temperaturänderungen während des Wochenendes waren extrem.“

Ergebnisse

Herren

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Damen

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Hättet ihr mit diesen Ergebnissen gerechnet?


Alle Artikel zum XC World Cup in Albstadt 2021:

  1. benutzerbild

    Schmal

    dabei seit 06/2010

    Für mich ist nicht ganz klar warum Lecomte bei der Gewichtsdiskussion immer wieder genannt wird - ich kann bei ihr nichts Bedenkliches sehen. Klar, sie ist schlank und momentan richtig austrainiert, aber als krankhaft mager sehe ich sie nicht.

    Da sind Mitterwallner und Eibl ganz andere Kandidatinnen. Wobei Eibl glaube ich nicht mehr so mager ist wie bisher?

  2. benutzerbild

    Geplagter

    dabei seit 09/2008

    Für mich ist nicht ganz klar warum Lecomte bei der Gewichtsdiskussion immer wieder genannt wird - ich kann bei ihr nichts Bedenkliches sehen. Klar, sie ist schlank und momentan richtig austrainiert, aber als krankhaft mager sehe ich sie nicht.

    Da sind Mitterwallner und Eibl ganz andere Kandidatinnen. Wobei Eibl glaube ich nicht mehr so mager ist wie bisher?
    Und selbst wenn es so wäre, wer sind wir Forumsidioten eigentlich, dass wir uns einbilden zu wissen, ob bei bestimmten SportlerInnen gewichtsmäßig alles im grünen Bereich ist? Ich glaube nicht, dass wir das als Außenstehende auch nur ansatzweise beurteilen können.
  3. benutzerbild

    pseudosportler

    dabei seit 04/2004

    Glaube wenn sie viel zu wenig kg hat, gewinnt sie nicht 2 WC Rennen hintereinander, also so daneben kann ihr Gewicht nicht sein.
    Bei Ausdauersportler der Weltklasse regelt sich das meiner Meinung von selbst, zu geringes Körpergewicht und der Körper kann nicht mehr die Leistung bringen.

    MfG pseudosportler

  4. benutzerbild

    Juuro

    dabei seit 12/2005

    Und selbst wenn es so wäre, wer sind wir Forumsidioten eigentlich, dass wir uns einbilden zu wissen, ob bei bestimmten SportlerInnen gewichtsmäßig alles im grünen Bereich ist? Ich glaube nicht, dass wir das als Außenstehende auch nur ansatzweise beurteilen können.
    Das kann ich nur unterschreiben! Wir sehen die keine 10 Mal im Jahr am Bildschirm für ne gute Stunde in einem nahezu perfekt trainierten Zustand. Wir kennen deren Lebenswandel und Gesundheitsgeschichte überhaupt nicht. Wie will man aus diesen "Informationen" irgendwelche Schlüsse ziehen?
  5. benutzerbild

    cd-surfer

    dabei seit 12/2008

    Genau. Meine Tochter hat mit 22 nen 17er BMI. Ist ordentlich, ist fit und selten krank und sieht einfach gut aus.
    Aber aussenstehende Personen meinen immer sie soll besser essen...🙄

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