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World Cup Lenzerheide
World Cup Lenzerheide - wenn das Training um 09:30 Uhr startet | Foto: Martin Schwenk
Die steilste Abfahrt des Rennens
Die steilste Abfahrt des Rennens - Foto: Martin Schwenk
Vor dem ersten Training auf der Strecke ist die Laune blendend gut.
Vor dem ersten Training auf der Strecke ist die Laune blendend gut. - Foto: Martin Schwenk
Wiesenuphill mit Linn Gustafzzon
Wiesenuphill mit Linn Gustafzzon - Foto: Martin Schwenk
Wenn der UCI-Kommissär sagt: „Let's go!“, dann darf ich mir meinen Platz an der Startlinie aussuchen. In der letzten Reihe aktuell.
Wenn der UCI-Kommissär sagt: „Let's go!“, dann darf ich mir meinen Platz an der Startlinie aussuchen. In der letzten Reihe aktuell. - Foto: Martin Schwenk
Trainingstag 1 mit Emma und Lina
Trainingstag 1 mit Emma und Lina - Foto: Martin Schwenk
Trainingstag
Trainingstag - Foto: Martin Schwenk
Training mit Emma und Lina – zusammen macht es noch mehr Spaß.
Training mit Emma und Lina – zusammen macht es noch mehr Spaß. - Foto: Martin Schwenk
Im Training mit Emma Blömeke
Im Training mit Emma Blömeke - Foto: Martin Schwenk
Startnummer 96, endlich zweistellig! :)
Startnummer 96, endlich zweistellig! :) - Foto: Martin Schwenk
Ready to go, aber besser noch mal den Computer checken.
Ready to go, aber besser noch mal den Computer checken. - Foto: Martin Schwenk
Nur noch kurz Öl auf die Kette und los gehts
Nur noch kurz Öl auf die Kette und los gehts - Foto: Martin Schwenk
Nur noch kurz den Luftdruck checken
Nur noch kurz den Luftdruck checken - Foto: Martin Schwenk
Mit Linn Gustafzzon am Hinterrad.
Mit Linn Gustafzzon am Hinterrad. - Foto: Martin Schwenk
Meine Freude, nachdem ich die Steinüberfahrt erfolgreich gemeistert habe.
Meine Freude, nachdem ich die Steinüberfahrt erfolgreich gemeistert habe. - Foto: Martin Schwenk
Linienwahl is key!
Linienwahl is key! - Foto: Martin Schwenk
Kleine Absprache mit den Frauen: Welche Linie fahrt ihr?
Kleine Absprache mit den Frauen: Welche Linie fahrt ihr? - Foto: Martin Schwenk
In der letzten Reihe hat jede so ihre eigene Strategie.
In der letzten Reihe hat jede so ihre eigene Strategie. - Foto: Martin Schwenk
Gespannt auf den Start oder das nervige Warten bis es los geht.
Gespannt auf den Start oder das nervige Warten bis es los geht. - Foto: Martin Schwenk
Erschöpft, müde, glücklich – nach dem Rennen.
Erschöpft, müde, glücklich – nach dem Rennen. - Foto: Martin Schwenk
Ein neuer gebauter Drop ist auch Teil der Strecke.
Ein neuer gebauter Drop ist auch Teil der Strecke. - Foto: Martin Schwenk
Ab geht's durch die Feed-Tech-Zone.
Ab geht's durch die Feed-Tech-Zone. - Foto: Martin Schwenk
Wurzliger Boden war keine Seltenheit.
Wurzliger Boden war keine Seltenheit. - Foto: Martin Schwenk
Der Start Loop hat sich sehr gut angefühlt.
Der Start Loop hat sich sehr gut angefühlt. - Foto: Martin Schwenk
DER Stein!
DER Stein! - Foto: Martin Schwenk
Der neue Teil des Uphills führt die Anlieger des Flowtrails hinauf.
Der neue Teil des Uphills führt die Anlieger des Flowtrails hinauf. - Foto: Martin Schwenk
- Foto Martin Schwenk
- Foto Martin Schwenk

Wer gedacht hat, dass die Aufregung vor dem fünften World Cup der Saison geringer ist als beim ersten, der liegt falsch. Als der World Cup in Lenzerheide immer näherrückt, steigt meine Aufregung auch zunehmend. Dieses Mal aber nicht nur positiv, da ich mir über eine technische Passage schon im Vorfeld Gedanken gemacht habe: der große Stein mit der schwierigen Anfahrt. Vor zwei Jahren hat sich diese Passage im Training nicht so sicher und gut angefühlt, weshalb ich gehofft habe, dass es dieses Jahr besser wird.

Training

Am ersten Trainingstag macht mir die Strecke direkt richtig viel Spaß. Mit vielen Wurzelpassagen, Drops, Anliegern und vielen kurzen Anstiegen gehört Lenzerheide zu den technisch anspruchsvollen und im Trockenen sehr schnellen Strecken. Am besagten Stein angekommen, checke ich zunächst die Linien aus und schaue einigen Fahrerinnen zu, um die verschiedenen Linien zu sehen. Im Anschluss fahre ich zweimal auf den Stein zu, um zu checken, wie viel Schwung ich brauche. Dann ist es so weit: jetzt oder nie. Ich peile die Steinspitze an und auf Anhieb funktioniert es sehr gut. „So schwer ist es doch gar nicht“, sage ich mir direkt. Na gut, direkt noch mal. Ich fahre die Passage direkt dreimal, sodass ich abspeichern kann, dass ich es sicher und gut fahren kann. Auch das hat geklappt und mein Trainingstag hat auch durch dieses Erfolgserlebnis besonders viel Spaß gemacht.

World Cup Lenzerheide
# World Cup Lenzerheide - wenn das Training um 09:30 Uhr startet | Foto: Martin Schwenk
Diashow: XC World Cup 2021 – Lenzerheide: Rennbericht von Theresia Schwenk
Training mit Emma und Lina – zusammen macht es noch mehr Spaß.
In der letzten Reihe hat jede so ihre eigene Strategie.
Die steilste Abfahrt des Rennens
Trainingstag
Wenn der UCI-Kommissär sagt: „Let's go!“, dann darf ich mir meinen Platz an der Startlinie aussuchen. In der letzten Reihe aktuell.
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Meine Freude, nachdem ich die Steinüberfahrt erfolgreich gemeistert habe.
# Meine Freude, nachdem ich die Steinüberfahrt erfolgreich gemeistert habe. - Foto: Martin Schwenk
Linienwahl is key!
# Linienwahl is key! - Foto: Martin Schwenk
Kleine Absprache mit den Frauen: Welche Linie fahrt ihr?
# Kleine Absprache mit den Frauen: Welche Linie fahrt ihr? - Foto: Martin Schwenk
Die steilste Abfahrt des Rennens
# Die steilste Abfahrt des Rennens - Foto: Martin Schwenk
Vor dem ersten Training auf der Strecke ist die Laune blendend gut.
# Vor dem ersten Training auf der Strecke ist die Laune blendend gut. - Foto: Martin Schwenk
Wiesenuphill mit Linn Gustafzzon
# Wiesenuphill mit Linn Gustafzzon - Foto: Martin Schwenk
Training mit Emma und Lina – zusammen macht es noch mehr Spaß.
# Training mit Emma und Lina – zusammen macht es noch mehr Spaß. - Foto: Martin Schwenk

Rennen

Sonntag. 07:30. Der Wecker klingelt. Na ja, um ehrlich zu sein, bin ich schon vor dem Wecker wach. Oft schlafe ich in der Nacht vor dem Rennen wegen der Aufregung nicht so gut, dieses Mal aber zum Glück schon. Ausgeschlafen frühstücke ich meine selbst gemachten Pancakes. Jetzt noch die finalen Rennvorbereitungen: Flaschen befüllen, Startnummer am Rennanzug befestigen, Tasche für nach dem Rennen mit Regi-Getränk, Bekleidung, Handtuch, etc. packen. Und los geht’s zur Rennstrecke. Am Eventgelände ist ungewohnt viel los, da wieder Zuschauer erlaubt sind. Transponder holen, Warm-up und da stehe ich schon in der Startbox. Ich rufe mir mein Ziel noch mal in den Kopf: „Du möchtest das Rennen auf der Zielgeraden beenden und nicht wegen der 80 % Regel früher herausgenommen werden“.

Nur noch kurz Öl auf die Kette und los gehts
# Nur noch kurz Öl auf die Kette und los gehts - Foto: Martin Schwenk
Nur noch kurz den Luftdruck checken
# Nur noch kurz den Luftdruck checken - Foto: Martin Schwenk
Wenn der UCI-Kommissär sagt: „Let's go!“, dann darf ich mir meinen Platz an der Startlinie aussuchen. In der letzten Reihe aktuell.
# Wenn der UCI-Kommissär sagt: „Let's go!“, dann darf ich mir meinen Platz an der Startlinie aussuchen. In der letzten Reihe aktuell. - Foto: Martin Schwenk
In der letzten Reihe hat jede so ihre eigene Strategie.
# In der letzten Reihe hat jede so ihre eigene Strategie. - Foto: Martin Schwenk
Trainingstag 1 mit Emma und Lina
# Trainingstag 1 mit Emma und Lina - Foto: Martin Schwenk
Trainingstag
# Trainingstag - Foto: Martin Schwenk

„The Start takes place within the next 15 Seconds, watch the lights”, dröhnt es aus den Lautsprechern. Die Musik ist erloschen und es ist still. Grün, es geht los. Das Gute am Start aus der letzten Reihe ist, dass man ihn nicht verschlafen kann. Zirka zwei bis drei Sekunden nachdem die ersten Fahrerinnen gestartet sind, geht es dann auch für mich los. Der erste Anstieg hat es auch direkt in sich, ist aber nicht lang genug, dass sich das Feld auseinanderziehen könnte. So entsteht in der ersten Abfahrt direkt Stau und ich ordne mich im Mittelfeld ein.

Im Training mit Emma Blömeke
# Im Training mit Emma Blömeke - Foto: Martin Schwenk
Startnummer 96, endlich zweistellig! :)
# Startnummer 96, endlich zweistellig! :) - Foto: Martin Schwenk
Ready to go, aber besser noch mal den Computer checken.
# Ready to go, aber besser noch mal den Computer checken. - Foto: Martin Schwenk

Ich fühle mich gut und habe nicht das Gefühl, überzogen zu haben. So bin ich in den technischen Passagen sehr konzentriert. Nach dem Startloop ordne ich mich auf Platz 45 ein, womit ich sehr zufrieden bin in dem Moment. Ich kann meine Position gut halten und sowohl bergauf als auch bergab sauber meine Linien und meinen Rhythmus fahren. Gegen Ende der zweiten Runde passiert dann allerdings etwas, das mich sehr aus meinem Rhythmus wirft. Es gibt eine Kollision mit einer anderen Fahrerin und ich stürze auf den Schotter.

Ein neuer gebauter Drop ist auch Teil der Strecke.
# Ein neuer gebauter Drop ist auch Teil der Strecke. - Foto: Martin Schwenk

Direkt denke ich: „Hoffentlich ist am Fahrrad nichts kaputt und ich kann weiterfahren“. So ist es zum Glück auch, allerdings fühlt sich mein Schuh ziemlich lose an. Beim Blick runter an meinem Bein sehe ich dann auch noch eine Schürfwunde am Knie. Nicht schon wieder! An meinem Schuh ist eine Schnalle abgebrochen und deshalb kann ich nicht mehr rund treten. Einige Fahrerinnen überholten mich auf meinem Weg in die Feed-/Techzone. Dort angekommen wechsle ich dann schnell meinen defekten Schuh – dort habe ich ein Ersatzpaar. Während des Schuhwechsels spreche ich zu mir selbst: „So Theresia, und jetzt startest du noch mal neu ins Rennen.“

Mit Linn Gustafzzon am Hinterrad.
# Mit Linn Gustafzzon am Hinterrad. - Foto: Martin Schwenk

Ich bin motiviert, sehr motiviert sogar und aufgeben ist in so einer Situation keine Option für mich. Direkt kann ich ein paar Plätze gut machen. Ich weiß, dass es knapp werden könnte mit der 80 % Regel, wenn ich nicht „all in“ gehe. Die technisch anspruchsvolle Strecke verlangt einem aber auch alles ab. Ich kann konstante Rundenzeiten fahren und deshalb gelingt es mir, mich im Feld langsam wieder etwas nach vorne zu arbeiten, sodass ich ab der fünften Runde zurück in den Top50 bin. In der letzten Runde gibt es dann nur noch zwei Positionswechsel und ich freue mich im letzten technischen Stück der Strecke schon sehr auf die Zielgrade.

Gespannt auf den Start oder das nervige Warten bis es los geht.
# Gespannt auf den Start oder das nervige Warten bis es los geht. - Foto: Martin Schwenk
Erschöpft, müde, glücklich – nach dem Rennen.
# Erschöpft, müde, glücklich – nach dem Rennen. - Foto: Martin Schwenk
Ab geht's durch die Feed-Tech-Zone.
# Ab geht's durch die Feed-Tech-Zone. - Foto: Martin Schwenk
Wurzliger Boden war keine Seltenheit.
# Wurzliger Boden war keine Seltenheit. - Foto: Martin Schwenk

Dort angekommen begreife ich schnell, dass ich trotz des ungewollten Zwischenfalls und meinem Stopp in der Techzone mein Ziel erreicht habe. Die Zielgerade kann ich dann richtig genießen, weil hinter mir eine Lücke zur nächsten Konkurrentin ist. Mir bleibt sogar Zeit, mit den Zuschauern am Streckenrand einzuschlagen. Was für ein Gefühl – ich habe das wirklich sehr vermisst! Nach dem Rennen bin ich etwas überwältigt von meiner Leistung und gleichzeitig einfach komplett erschöpft. Das Gefühl ist unbeschreiblich schön und zufriedenstellend.

Der Start Loop hat sich sehr gut angefühlt.
# Der Start Loop hat sich sehr gut angefühlt. - Foto: Martin Schwenk
DER Stein!
# DER Stein! - Foto: Martin Schwenk
Der neue Teil des Uphills führt die Anlieger des Flowtrails hinauf.
# Der neue Teil des Uphills führt die Anlieger des Flowtrails hinauf. - Foto: Martin Schwenk

Du fragst dich jetzt vielleicht: Und was ist mit dem Stein, vor dem du so Respekt hattest? Im Rennen war er überhaupt kein Problem. Ich hatte immer genügend Schwung und konnte ihn jede Runde sicher fahren. Auch das ist ein kleines Erfolgserlebnis und gibt mir definitiv Selbstbewusstsein, was meine Fahrtechnik angeht.

- Foto Martin Schwenk
# - Foto Martin Schwenk

Jetzt steht nur noch ein Rennwochenende an und dann gehe ich in meine, wie ich finde, wohlverdiente, Fahrrad-freie Offseason! 😊

Was sagst du zu Theresias Kampfgeist trotz Sturz und Defekt?


Alle Artikel zum XC World Cup in Lenzerheide 2021:

  1. benutzerbild

    speicher_voll

    dabei seit 11/2006

    Cool. Ich freue mich immer über solche (Renn-)Berichte. Man kann da nachträglich richtig mitfiebern und sich in die Lage der Rennfahrer resp. Rennfahrerinnen versetzen. Und ja, der Stein sieht von unten einfacher aus als von oben. Ich dachte immer, wenn ich von unten schaue, das könnte ich auch fahren. Nachdem ich jedoch das Foto von oben gesehen habe, muss ich wohl meine Meinung revidieren...
    Leider war ich dieses Jahr nicht vor Ort beim Zuschauen.
    Auch von mir herzliche Gratulation zum Erreichen des gesteckten Ziels.

  2. benutzerbild

    Catsoft

    dabei seit 09/2001

    Fahrradfreie Off-Season smilie Jetzt gehts Crossen! Von Nix kommt Nix smilie

  3. benutzerbild

    2nd_astronaut

    dabei seit 06/2007

    Sehr schön, ich hatte schon in der Ergebnisliste gesehen, dass diesmal nicht "-1 Lap" dasteht.
    DER Stein sieht von hinten wirklich ganz anders aus als in meiner Vorstellung der Übertragung nach.

  4. benutzerbild

    cluso

    dabei seit 01/2003

    Angesichts der Schwierigkeiten ist das Ankommen im Zeitfenster ja ein großer Erfolg.

    Vielen Dank für den Bericht.
    Jetzt haben "wir" neben den vielen Topberichten ums Rennengeschehen (DH und XC) auch wieder Infos aus dem Geschehen.

    smilie

  5. benutzerbild

    konabear

    dabei seit 10/2017

    Ich finde das auch klasse- einen Rennbericht! Man bekommt so wenig mit über alle anderen, die nicht in der Spitze fahren!

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