Les Gets inmitten der französischen Alpen war Schauplatz des letzten großen Tests vor den Olympischen Spielen in Tokio - Bereits beim Short Track am Freitag zogen dunklen Wolken über die Skihänge von Les Gets, doch damals blieb es noch trocken
Nach den bisherigen Erfolgen dieser Saison mit drei Weltcupsiegen in allen drei Cross-Country-Rennen und einem Sieg im Short Track von Leogang stand logischerweise Loana Lecomte auch in Les Gets im Fokus - Zusätzlich waren in Les Gets erstmalig wieder viele Zuschauer am Streckenrand zugelassen, die ihre lokale Heldin besonders frenetisch anfeuerten
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Nach überstandener Handverletzung wieder zurück im Renngeschehen - Kate Courtney konnte bereits auf Anhieb eine Woche vor dem Rennen in Les Gets den Proffix Swiss Bike Cup in Savognin gewinnen und schien somit auch in Les Gets wieder zur den Favoritinnen zu gehören
Es läuft einfach nicht rund... - Die deutsche Olympiastarterin Elisabeth Brandau kann in dieser Saison noch nicht an die Stärke der vergangenen Jahre anknüpfen und fuhr auch im Short Track weit hinterher. Vor zwei Jahren hatte sie noch in Les Gets überraschend aufs Podium klettern können
Jenny Rissveds Formkurve zeigt nach oben - In Leogang landete die Schwedin bereits auf dem zweiten Rang im Cross-Country-Rennen und auch im Short Track von Les Gets hatte sie sich viel vorgenommen
Los geht's vor atemberaubender Alpenkulisse
2022 hat der Short Track zumindest punkteteschnisch nicht mehr so großen Einfluss auf die Cross Country-Weltcupgesamtwertung - Dafür gibt es eine eigene Overall-Wertung für das kurze Rennformat.
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Jenny Rissveds drückte dem Short Track-Rennen in Les Gets frühzeitig ihren Stempel auf - Die Schwedin gestaltete das Rennen von vorne und versuchte zwei Runde vor Schluss die Konkurrentinnen mit einer Attacke abzuschütteln
Die Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot hielt sich das gesamte Rennen zurück, um letztlich am Ende voll durchstarten zu können
Die Schweizerin Alessandra Keller fuhr ein famoses Short Track-Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne - 2018 konnte Keller bereits in Andorra ein Short Track-Rennen gewinnen, kämpft aber seitdem immer wieder mit Verletzungen, die sie zurückwerfen
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Rasende Mütter im Feld der schnellsten Cross-Country-Fahrerinnen - Die Kanadierin Catherine Pendrel hat Anfang des Jahres eine Tochter zur Welt gebracht und fährt nun wieder in der Weltspitze mit. Im Short Track von Les Gets landete sie auf dem 26. Rang
Elisabeth Brandau ist bereits zweifache Mutter - In Les Gets fuhr sie auf Rang 41.
Die Weltcupführende Loana Lecomte hatte angesichts der verwinkelten Strecke mit vielen Antritten etwas Probleme - Sie schaffte erstmalig im Short Track dieses Jahr nicht den Sprung unter die besten Acht und damit in die erste Startreihe. Ein Handicap, das die junge Französin jedoch zwei Tage später nur wenig beeiflusste...
Zum richtigen Zeitpunkt angegriffen und damit den zweiten Short Track-Sieg in diesem Jahr eingefahren - Pauline Ferrand-Prévot löste sich mit einem Antritt in der letzten Runde von Jenny Rissveds und Sina Frei und fuhr schließlich souverän zum Sieg
Sina Frei auf dem Weg zum Podium - Die junge Schweizerin biss sich hartnäckig in der Spitzengruppe fest und konnte der vorentscheidenden Attacke von Jenny Rissveds zwei Runde vor Schluss folgen. Einzig dem Antritt der Siegerin Pauline Ferrand-Prévot war sie in der letzten Runde nicht mehr gewachsen
Hinter den drei Erstplatzierten Ferrand-Prévot, Frei und Rissveds landete Linda Indergand auf dem vierten Rang - Die Schweizerin fährt eine sehr konstante Saison und liegt nach den Rennen in Les Gets auf dem siebten Rang im Gesamtweltcup
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Das Dreier-Podium der Damen im Short Track von Les Gets: Sina Frei, Pauline Ferrand-Prévot und Jenny Rissveds (von links nach rechts)
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Neuer Weltcup, altbekannte Gesichter - Erstmals seit seinem Schlüsselbeinbruch griff Tom Pidcock in Les Gets wieder ins Renngeschehen ein. Klar, dass die Kameras vor dem Short Track in erster Linie auf den Briten gerichtet waren.
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Nino Schurter kämpft um den 33. XC-Weltcupsieg - Der Schweizer wollte dementsprechend im Short Track den Grundstein für ein starkes XC-Rennen legen.
Ring frei für ein neues Spektakel im Short Track
Dicht an dicht reihen sich die weltbesten XC-Fahrer ein - Anton Cooper wird von Nino Schurter verfolgt.
Alan Hatherly ist momentan in starker Verfassung - Der Südafrikaner belohnte sich am Ende mit Rang fünf.
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Tom Pidcock fand ordentlich ins Rennen, war allerdings nicht von Beginn an der Spitze des Feldes vertreten - Der Brite musste sich im im ersten Renndrittel etwas nach vorne kämpfen, war dann allerdings recht zügig in den Top 5 angekommen. Ein selbst verschuldeter Sturz warf ihn dann allerdings weit zurück, ehe er sich mit starker Moral wieder auf Platz 16 nach vorne fuhr.
Mathias Flückiger war wieder jederzeit Herr der Lage
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Flückiger vor Sarrou und Cink - Der Thömus-Fahrer ist aktuell in einer glänzenden Verfassung. Dem kraftvollen Antritt des Schweizers am kurzen Anstieg nach der Zieldurchfahrt war niemand gewachsen.
Das Feld blieb am Freitagabend äußerst lange dicht beisammen
Max Brandl zeigte einmal mehr im Short Track eine Glanzvorstellung - Der Lexware-Pilot teilte sich das Rennen wieder klasse ein und konnte sich vor allem gegen Ende heimlich still und leise unter die ersten Acht fahren. Das bedeutete: "Front-row-Start" am Sonntag!
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Ondrej Cink kämpft sich als Dritter ins Ziel
Die Blumen waren allerdings wieder einmal für Mathias Flückiger bestimmt
Glückwunsch an den 32-jährigen Schweizer!
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Guten Morgen Les Gets - Am Sonntag standen die XC-Rennen in den französischen Alpen auf dem Programm. In der U23 war der zu erwartende Spannungsbogen jedoch nicht sonderlich groß. Mona Mitterwallner galt als klare Favoritin.
Hinter Mitterwallner gab es eine Reihe an Fahrerinnen, denen der Sprung aufs Podest zugetraut werden konnte - Caroline Bohé vom Ghost-Team war zum Beispiel eine der Podiumskandidatinnen.
Blanka Vas landete bislang bei allen Weltcuprennen auf dem Podest
Leonie Daubermann will nach Platz 4, 5 und 6 hingegen endlich unter die Top drei
It's Go-Time!
Die dänische Meisterin Bohé startete wieder einmal gut ins Rennen
Spannend: Ein Blick auf die Bike-Wahl der jungen Damen - Praktisch alle U23-Fahrerinnen setzten auf ein Fully.
Blanka Vas war beispielsweise auf einem Epic mit Dropper Post unterwegs
Leonie Daubermann setzte auf dem technisch nicht ganz einfachen Kurs auf ein Hardtail mit herkömmlicher Sattelstütze
Mona Mitterwallner manövriert sich elegant über die künstlich angelegten Steinfelder - Die Bedingungen waren am Morgen noch deutlich besser als um die Mittagszeit bei den Eliterennen.
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Cross-Spezialistin Puck Pieterse landete am Ende auf Rang vier
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Die deutsche Meisterin Leonie Daubermann fuhr ein starkes Rennen - Platz drei stand am Ende zu Buche! Für Olympia kommt dieser Podiumsplatz ein Tick zu spät. Nach den Weltcuprennen in Albstadt und Nove Mesto endete der Zeitraum, in dem die deutschen Fahrerinnen und Fahrer die vom DOSB geforderte Norm einfahren konnten. Ein Top 3-Ergebnis bei einem U23-Weltcup wäre gleichbedeutend mit einer A-Norm gewesen.
Pieterse vor ...
... Blanka Vas.
Vierter Weltcup im Jahr 2021, vierter Sieg! - Und das alles im ersten U23-Jahr! Glückwunsch Mona Mitterwallner!
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Leonie Daubermann durfte sich über ihren ersten Podiumsplatz im Weltcup freuen!
Showdown bei den U23-Rennen - Martin Vidaurre verpasste die ersten beiden Weltcuprennen aufgrund einer Covid-Erkrankung. In Leogang landete der Chilene aber prompt auf dem Podium.
Leon Kaiser wirkt vor dem vierten Weltcup der Saison fokussiert
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Feuer frei für die jungen Wilden!
David List vor seinem Teamkollegen Martin Vidaurre - Der deutsche U23-Meister erwischte einen ordentlichen Start und reihte sich zunächst auf Rang sieben ein.
Für den Weltcup-Gesamtführenden, Carter Woods, lief in Les Gets nicht sonderlich viel zusammen - Der Kanadier war zwar zu Beginn des Rennens vorne mit dabei, fiel dann allerdings weit zurück. Am Ende wurde er 43. und belegt nun Platz zwei im Overallranking.
Juri Zanotti und ...
... Simone Avondetto halten die italienischen Fahnen im U23-Weltcup aktuell extrem hoch
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David List hielt sich lange auf Platz sieben auf - In der vorletzten Runde fiel der Lexware-Pilot dann allerdings auf Platz neun zurück, auf dem er schlussendlich auch ins Ziel einfahren sollte.
An der Spitze sorgte währenddessen Simone Avondetto für ordentlich Wirbel - Doch der Italiener war in ständiger Begleitung von Martin Vidauerre und Juri Zanotti.
Chapeau Luca Schätti! - Der junge Schweizer überzeugte auf Platz vier!
Mathis Azzaro überquerte das Ziel als Fünfter
Glückwunsch Simone Avondetto - Der Italiener setzte sich in der letzten Runde von seinen Kontrahenten ab und feierte somit seinen ersten Weltcupsieg.
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Holt die Regenschirme raus! - Pünktlich zu den Eliterennen fing es kräftig an zu regnen. Unser Fotograf Andy legte sich trotzdem voll ins Zeug! Zwei seiner Kameras quittierten bei den Wassermassen wohl für immer den Dienst. Es war also nicht nur für die Fahrerinnen und Fahrer extrem herb!
Kate Courtney kehrte nach ihrer Handverletzung wieder in den World Cup zurück
Etwas ungewisser Blick - Hält das Wetter wenigstens halbwegs oder nicht? Klare Antwort: Es hielt nicht!
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Auf geht's - Die Generalprobe für Olympia ist gestartet!
Jenny Rissveds zeigte sich früh an der Spitze - Pünktlich zu Olympia läuft die Schwedin zur Höchsform auf. Ob sie in Tokio dann auch Lecomte Paroli bieten kann?
Änliches gilt allerdings auch für Pauline Ferrand-Prévot - Die Französin machte nie ein Gehemins daraus, dass ihre gesamte Saisonplanung auf Olympia ausgerichtet ist. Kurz vor den Spielen kann sie zumindest den Abstand zu Lecomte verringern. Ob das für den Coup in Japan reicht?
Isla Short kam als Elfte den Top 10 verdammt nahe - Die junge Britin hat in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen, dass sie in der Weltspitze mitmischen kann.
Pfeilschnell! - Evie Richards ist sicherlich eine der großen Gewinnerinnen dieser Saison. Die Trek-Fahrerin zeigt konstant starke Leistungen und belohnte sich in Les Gets mit Platz drei!
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Nichtsdestotrotz, Loana Lecomte war einmal mehr eine Klasse für sich
Anne Tauber ist zurück in den Top 10 - Die sympathische Niederländerin schaffte in Les Gets beinahe den Sprung aufs Podium. Klarer Aufwärtstrend bei der ehemaligen Eisschnellläuferin!
Yana Belomoina und ...
... Rocio del Alba Garcia im Downhill.
Kate Courtney fuhr ein solides Comeback ohne richtig zu glänzen - DIe US-Amerikanerin kam auch nicht sturzfrei durchs Rennen. DIe Bilanz am Ende: Platz 18 und einige Stiche am Knie.
Elisabeth Brandau findet noch nicht wirklich in die Rennsaison 2021 - Die ehemalige deutsche Meisterin zeigte zuletzt zwar etwas ansteigende Form, doch insgesamt fährt sie ihren eigenen Ansprüchen etwas hinterher.
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Aus deutscher Sicht äußerst zufriedenstellend ist die Leistung von Ronja Eibl - Die Alpecin-Fenix-Fahrerin kämpft sich Stück für Stück an die Weltspitze. Platz acht in Les Gets!
Jenny Rissveds manövriert sich durch den Schlamm - Im Grunde genommen ging es am Sonntag in erster Linie darum möglichst wenig Fehler zu machen. Fehlerfrei blieben wohl die wenigsten.
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Haley Batten landete am Ende auf Platz 20
An der Spitze durfte Loana Lecomte einmal mehr alleine und in einer Seelenruhe jubeln - Wohl der, die einen solchen Vorsprung hat.
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Gute Laune bei Jenny Rissveds und Evie Richards - Platz zwei und drei für das Duo
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Bei Simon Andreassen schien trotzdem noch die Sonne - Zumindest seinem Brillenglas zu urteilen.
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Vorkehrungen gegen den Schlamm gab es einige zu sehen - Nino Schurter versuchte mit Klebeband den Matsch etwas vom Rad fern zu halten. Vorteil dieser Konstruktion: Der Dreck klebt nicht so schnell an den Rahmen und im "Notfall" kann das Klebeband abgezogen werden und das Unterrohr ist vom Schlamm befreit. Weiterer Trick der Profimechaniker, der in Les Gets häufig gesehen wurde: Das Bike umfangreich mit Silikonspray einsprühen.
Neuer Tag, gleiches Bild - Die Kameras waren wieder auf Tom Pidcock gerichtet.
Max Brandl auf dem Weg in die Startbox für die Top 8 - Der Lexware-Fahrer durfte aufgrund seines starken Short Track-Ergebnisses aus Reihe eins ins Rennen gehen.
Und los! - Im ströhmenden Regen von Les Gets!
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Alan Hatherly kommt trotz der schweren Bedingungen problemlos über das Steinfeld
Nino wie man ihn kennt! - Während das Gros des Feldes über den Rock Garden fährt, nimmt Nino die die Steine im Full Speed-Modus!
Style-Wertung? Nino legt vor!
Ondrej Cink steht ebenfalls hoch in der Luft
Wer gewinnt jetzt aber die Whip-Challenge? - Niklas Schehl setzt auf jeden Fall alles daran, dass Schurter in dieser Wertung nicht ganz vorne liegt. Wer gewonnen hat, dürft ihr entscheiden!
Spannend zu beobachten war zudem die Reifenwahl der Pro's - Simon Andreassen setzt beispielsweise auf einen äußerst schmalen Dirty Dan. Andere Fahrer versuchten ihr Glück mit breiteren Intermediate-Reifen. Für uns ausßenstehende war es schlussendlich nicht zu beurteilen was die bessere Wahl war ...
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Haben wir eigentlich schon oft genug betont, dass es schlammig war?
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An der Spitze zeigte sich Mathias Flückiger von den Bedingungen recht unbeeindruckt - Der Schweizer baute vor allem in den Downhills immer wieder seinen Vorsprung aus. Am Berg war Ondrej Cink wohl ebenbürtig mit dem Schweizer, weshalb am Ende vermutlich die Abfahrtsskills von Math der entscheidende Faktor für den Sieg waren.
Ondrej Cink kämpfte vergeblich um den Anschluss an Flückiger - Der Tscheche konnte die Lücke nie ganz schließen.
Lars Forster zeigte ein gutes Rennen - Der Scott-SRAM-Pilot kommt immer besser in Schwung und landete in Les Gets als Neunter in den Top 10.
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Ohne Worte ...
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Er war nicht der einzige ...
Starke Bilder sind bei diesen Bedingungen aber durchaus entstanden!
Max Brandl erwischte in Les Gets nicht seinen aller besten Tag - Der 24-Jährige wurde 37. Solide, aber nicht ganz das Ergebnis wo er gerne sein würde.
Feiern durfte am Ende wieder einmal Mathias Flückiger - Zweiter Weltcupsieg in dieser Saison! Glückwunsch in die Schweiz!
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Glückwunsch an Alan Hatherly, Ondrej Cink, Mathias Flückiger, Jordan Sarrou und Nino Schurter (von links)
Die letzte Party in Les Gets! - Over and out! Next stop: Olympische Spiele in Tokio. Spannung ist garantiert!
Gabriel "Gabi" Sindlinger, Jahrgang 1997, ist der Mann mit den schnellen Beinen im Team von MTB-News. Seit 2006 sitzt er auf dem Bike und fährt Rennen im Cross-Country- und Marathonbereich – inklusive mehrfacher Weltcuperfahrung. Nicht nur bergauf geht's bei Gabi möglichst schnell zu, auch bergab kann er viel Spaß haben und greift dementsprechend auch mal zu mehr Federweg am Rad.
Mit breiter Brust nach Tokio: Loana Lecomte mit ihrem vierten Sieg im vierten Cross-Country-Rennen und Mathias Flückiger mit dem wiederholten Doppelerfolg im Short Track und Cross-Country-Rennen sind die Top-Stars der Stunde im XC-Rennzirkus. Neben den Triumphfahrten von Lecomte und Flückiger gab es auch aus deutscher Sicht Erfreuliches aus den französischen Alpen zu berichten: Ronja Eibl und Nina Benz fuhren jeweils zu ihrem besten Karriereresultat in der Eliteklasse, Leonie Daubermann kletterte erstmals in der U23-Kategorie aufs Podest. In unserer großen Fotostory haben wir für euch die Highlights des spektakulären Rennwochenendes in Les Gets zusammengefasst.
Mit Spannung wurde der letzte Gradmesser in der Cross-Country-Szene rund drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Tokio erwartet. Und so viel kann man sicherlich festhalten: Die Fahrerinnen und Fahrer und insbesondere das Wetter machten den Olympia-Test in Les Gets zu einem wahren Spektakel. Bereits in den Short Track-Rennen am vergangenen Freitag ging es äußerst eng zur Sache mit dem einen oder anderen unerwarteten Rennverlauf. Allen voran bei den Herren rechneten viele mit dem Allround-Talent Tom Pidcock an der Spitze, der bereits das Cross-Country-Rennen beim zweiten Weltcuplauf in Nove Mesto für sich entscheiden konnte. Der Brite kehrte nach überstandenem Schlüsselbeinbruch zurück ins Renngeschehen und galt nach seinen beeindruckenden Vorstellungen bei den beiden ersten Weltcupläufen in Albstadt und Nove Mesto als heißer Anwärter auf den Sieg – sowohl im Short Track als auch im folgenden Cross-Country-Rennen.
Eine Unachtsamkeit und ein daraus resultierender Sturz warfen den Ineos-Profi jedoch im Short Track zurück, sodass er letztlich auch im folgenden Cross-Country-Rennen nie vorne angreifen konnte. So schlug einmal mehr die Gunst der Stunde der MTB-Spezialisten, die wie bereits in Leogang vom Schweizer Mathias Flückiger und dem Tschechen Ondrej Cink angeführt wurden. Flückiger sicherte sich den zweiten Short Track-Sieg in Serie, Cink landete hinter dem französischen Weltmeister auf dem dritten Rang. Erfreulich aus deutscher Sicht: „Short Track-Experte“ Max Brandl schob sich einmal mehr von hinten Stück für Stück nach vorne und fuhr zu einem starken sechsten Rang.
Bei den Damen feierte indes Pauline Ferrand-Prévot nach einem packenden Dreikampf mit der Schwedin Jenny Rissveds und der Australierin Rebecca McConnell ihren zweiten Erfolg im „Qualifikationslauf“ für das folgende Cross-Country-Rennen in dieser Saison. Top-Favoritin Loana Lecomte erwischte auf der sehr verwinkelten Short Track-Strecke nicht den besten Tag und landete auf Rang 12.
Zwei Tage später standen vor allem die Wetterkapriolen mit heftigen Regenfällen und daraus resultierenden massiven Auswirkungen auf die Strecke im Vordergrund: Die beiden U23-Klassen mit den Sieger*innen Mona Mitterwallner und Simone Avondetto blieben noch weitestgehend trocken, ehe der Himmel pünktlich zum Eliterennen der Damen seine Pforten öffnete und die technisch herausfordernde Strecke in Les Gets in eine wahre Rutschbahn verwandelte. Neben großem Ausdauervermögen waren nun vor allem fahrtechnisches Können und taktisches Kalkül gefragt: Nicht unbedingt die stärksten Fahrerinnen und Fahrer waren nun obenauf, sondern vielmehr die mit den wenigsten Fehlern.
Bei den Damen war dies einmal mehr die Französin Loana Lecomte, die bereits zum vierten Weltcupsieg in Folge in der Cross-Country-Disziplin stürmte. Auch die jungen deutschen Fahrerinnen Ronja Eibl und Nina Benz schienen mit der besonderen Situation in den französischen Alpen hervorragend zurechtzukommen. Beide fuhren ihre bei Weitem besten Platzierungen in einem Elite-XC-Weltcup ein. Eibl schaffte als Neunte den Sprung unter die Top Ten, Benz folgte nur unwesentlich später auf dem 15. Rang.
Auch bei den Herren erwies sich mit Mathias Flückiger der cleverste Fahrer als der schnellste, sodass sein ärgster Widersacher der vergangenen Wochen, Ondrej Cink, sich noch so sehr strecken konnte, um an den Schweizer heranzukommen. Frühzeitig löste sich der Eidgenosse von seinen Konrathenten und fuhr vor allem in den Bergabpassagen immer wieder einen Vorsprung heraus, den die Verfolger um Cink und den Drittplatzierten Jordan Sarrou nicht schließen konnten.
#Les Gets inmitten der französischen Alpen war Schauplatz des letzten großen Tests vor den Olympischen Spielen in Tokio - Bereits beim Short Track am Freitag zogen dunklen Wolken über die Skihänge von Les Gets, doch damals blieb es noch trocken
Diashow: XC World Cup 2021 – Les Gets: Pack die Regenhose ein!
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#Nach den bisherigen Erfolgen dieser Saison mit drei Weltcupsiegen in allen drei Cross-Country-Rennen und einem Sieg im Short Track von Leogang stand logischerweise Loana Lecomte auch in Les Gets im Fokus - Zusätzlich waren in Les Gets erstmalig wieder viele Zuschauer am Streckenrand zugelassen, die ihre lokale Heldin besonders frenetisch anfeuerten
#Nach überstandener Handverletzung wieder zurück im Renngeschehen - Kate Courtney konnte bereits auf Anhieb eine Woche vor dem Rennen in Les Gets den Proffix Swiss Bike Cup in Savognin gewinnen und schien somit auch in Les Gets wieder zur den Favoritinnen zu gehören
#Es läuft einfach nicht rund... - Die deutsche Olympiastarterin Elisabeth Brandau kann in dieser Saison noch nicht an die Stärke der vergangenen Jahre anknüpfen und fuhr auch im Short Track weit hinterher. Vor zwei Jahren hatte sie noch in Les Gets überraschend aufs Podium klettern können
#Jenny Rissveds Formkurve zeigt nach oben - In Leogang landete die Schwedin bereits auf dem zweiten Rang im Cross-Country-Rennen und auch im Short Track von Les Gets hatte sie sich viel vorgenommen
#2022 hat der Short Track zumindest punkteteschnisch nicht mehr so großen Einfluss auf die Cross Country-Weltcupgesamtwertung - Dafür gibt es eine eigene Overall-Wertung für das kurze Rennformat.
#Jenny Rissveds drückte dem Short Track-Rennen in Les Gets frühzeitig ihren Stempel auf - Die Schwedin gestaltete das Rennen von vorne und versuchte zwei Runde vor Schluss die Konkurrentinnen mit einer Attacke abzuschütteln
#Die Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prévot hielt sich das gesamte Rennen zurück, um letztlich am Ende voll durchstarten zu können
#Die Schweizerin Alessandra Keller fuhr ein famoses Short Track-Rennen und arbeitete sich aus den hinteren Startreihen nach vorne - 2018 konnte Keller bereits in Andorra ein Short Track-Rennen gewinnen, kämpft aber seitdem immer wieder mit Verletzungen, die sie zurückwerfen
#Rasende Mütter im Feld der schnellsten Cross-Country-Fahrerinnen - Die Kanadierin Catherine Pendrel hat Anfang des Jahres eine Tochter zur Welt gebracht und fährt nun wieder in der Weltspitze mit. Im Short Track von Les Gets landete sie auf dem 26. Rang
#Elisabeth Brandau ist bereits zweifache Mutter - In Les Gets fuhr sie auf Rang 41.
#Die Weltcupführende Loana Lecomte hatte angesichts der verwinkelten Strecke mit vielen Antritten etwas Probleme - Sie schaffte erstmalig im Short Track dieses Jahr nicht den Sprung unter die besten Acht und damit in die erste Startreihe. Ein Handicap, das die junge Französin jedoch zwei Tage später nur wenig beeiflusste...
#Zum richtigen Zeitpunkt angegriffen und damit den zweiten Short Track-Sieg in diesem Jahr eingefahren - Pauline Ferrand-Prévot löste sich mit einem Antritt in der letzten Runde von Jenny Rissveds und Sina Frei und fuhr schließlich souverän zum Sieg
#Sina Frei auf dem Weg zum Podium - Die junge Schweizerin biss sich hartnäckig in der Spitzengruppe fest und konnte der vorentscheidenden Attacke von Jenny Rissveds zwei Runde vor Schluss folgen. Einzig dem Antritt der Siegerin Pauline Ferrand-Prévot war sie in der letzten Runde nicht mehr gewachsen
#Hinter den drei Erstplatzierten Ferrand-Prévot, Frei und Rissveds landete Linda Indergand auf dem vierten Rang - Die Schweizerin fährt eine sehr konstante Saison und liegt nach den Rennen in Les Gets auf dem siebten Rang im Gesamtweltcup
#Neuer Weltcup, altbekannte Gesichter - Erstmals seit seinem Schlüsselbeinbruch griff Tom Pidcock in Les Gets wieder ins Renngeschehen ein. Klar, dass die Kameras vor dem Short Track in erster Linie auf den Briten gerichtet waren.
#Tom Pidcock fand ordentlich ins Rennen, war allerdings nicht von Beginn an der Spitze des Feldes vertreten - Der Brite musste sich im im ersten Renndrittel etwas nach vorne kämpfen, war dann allerdings recht zügig in den Top 5 angekommen. Ein selbst verschuldeter Sturz warf ihn dann allerdings weit zurück, ehe er sich mit starker Moral wieder auf Platz 16 nach vorne fuhr.
#Mathias Flückiger war wieder jederzeit Herr der Lage
#Flückiger vor Sarrou und Cink - Der Thömus-Fahrer ist aktuell in einer glänzenden Verfassung. Dem kraftvollen Antritt des Schweizers am kurzen Anstieg nach der Zieldurchfahrt war niemand gewachsen.
#Das Feld blieb am Freitagabend äußerst lange dicht beisammen
#Max Brandl zeigte einmal mehr im Short Track eine Glanzvorstellung - Der Lexware-Pilot teilte sich das Rennen wieder klasse ein und konnte sich vor allem gegen Ende heimlich still und leise unter die ersten Acht fahren. Das bedeutete: "Front-row-Start" am Sonntag!
#Guten Morgen Les Gets - Am Sonntag standen die XC-Rennen in den französischen Alpen auf dem Programm. In der U23 war der zu erwartende Spannungsbogen jedoch nicht sonderlich groß. Mona Mitterwallner galt als klare Favoritin.
#Hinter Mitterwallner gab es eine Reihe an Fahrerinnen, denen der Sprung aufs Podest zugetraut werden konnte - Caroline Bohé vom Ghost-Team war zum Beispiel eine der Podiumskandidatinnen.
#Blanka Vas landete bislang bei allen Weltcuprennen auf dem Podest
#Leonie Daubermann will nach Platz 4, 5 und 6 hingegen endlich unter die Top drei
#Die dänische Meisterin Bohé startete wieder einmal gut ins Rennen
#Spannend: Ein Blick auf die Bike-Wahl der jungen Damen - Praktisch alle U23-Fahrerinnen setzten auf ein Fully.
#Blanka Vas war beispielsweise auf einem Epic mit Dropper Post unterwegs
#Leonie Daubermann setzte auf dem technisch nicht ganz einfachen Kurs auf ein Hardtail mit herkömmlicher Sattelstütze
#Mona Mitterwallner manövriert sich elegant über die künstlich angelegten Steinfelder - Die Bedingungen waren am Morgen noch deutlich besser als um die Mittagszeit bei den Eliterennen.
#Die deutsche Meisterin Leonie Daubermann fuhr ein starkes Rennen - Platz drei stand am Ende zu Buche! Für Olympia kommt dieser Podiumsplatz ein Tick zu spät. Nach den Weltcuprennen in Albstadt und Nove Mesto endete der Zeitraum, in dem die deutschen Fahrerinnen und Fahrer die vom DOSB geforderte Norm einfahren konnten. Ein Top 3-Ergebnis bei einem U23-Weltcup wäre gleichbedeutend mit einer A-Norm gewesen.
#Leonie Daubermann durfte sich über ihren ersten Podiumsplatz im Weltcup freuen!
Fotostory XC U23-Herren Les Gets 2021
#Showdown bei den U23-Rennen - Martin Vidaurre verpasste die ersten beiden Weltcuprennen aufgrund einer Covid-Erkrankung. In Leogang landete der Chilene aber prompt auf dem Podium.
#Leon Kaiser wirkt vor dem vierten Weltcup der Saison fokussiert
#David List vor seinem Teamkollegen Martin Vidaurre - Der deutsche U23-Meister erwischte einen ordentlichen Start und reihte sich zunächst auf Rang sieben ein.
#Für den Weltcup-Gesamtführenden, Carter Woods, lief in Les Gets nicht sonderlich viel zusammen - Der Kanadier war zwar zu Beginn des Rennens vorne mit dabei, fiel dann allerdings weit zurück. Am Ende wurde er 43. und belegt nun Platz zwei im Overallranking.
#David List hielt sich lange auf Platz sieben auf - In der vorletzten Runde fiel der Lexware-Pilot dann allerdings auf Platz neun zurück, auf dem er schlussendlich auch ins Ziel einfahren sollte.
#An der Spitze sorgte währenddessen Simone Avondetto für ordentlich Wirbel - Doch der Italiener war in ständiger Begleitung von Martin Vidauerre und Juri Zanotti.
#Chapeau Luca Schätti! - Der junge Schweizer überzeugte auf Platz vier!
#Holt die Regenschirme raus! - Pünktlich zu den Eliterennen fing es kräftig an zu regnen. Unser Fotograf Andy legte sich trotzdem voll ins Zeug! Zwei seiner Kameras quittierten bei den Wassermassen wohl für immer den Dienst. Es war also nicht nur für die Fahrerinnen und Fahrer extrem herb!
#Kate Courtney kehrte nach ihrer Handverletzung wieder in den World Cup zurück
#Etwas ungewisser Blick - Hält das Wetter wenigstens halbwegs oder nicht? Klare Antwort: Es hielt nicht!
#Auf geht's - Die Generalprobe für Olympia ist gestartet!
#Jenny Rissveds zeigte sich früh an der Spitze - Pünktlich zu Olympia läuft die Schwedin zur Höchsform auf. Ob sie in Tokio dann auch Lecomte Paroli bieten kann?
#Änliches gilt allerdings auch für Pauline Ferrand-Prévot - Die Französin machte nie ein Gehemins daraus, dass ihre gesamte Saisonplanung auf Olympia ausgerichtet ist. Kurz vor den Spielen kann sie zumindest den Abstand zu Lecomte verringern. Ob das für den Coup in Japan reicht?
#Isla Short kam als Elfte den Top 10 verdammt nahe - Die junge Britin hat in der Vergangenheit schon des Öfteren bewiesen, dass sie in der Weltspitze mitmischen kann.
#Pfeilschnell! - Evie Richards ist sicherlich eine der großen Gewinnerinnen dieser Saison. Die Trek-Fahrerin zeigt konstant starke Leistungen und belohnte sich in Les Gets mit Platz drei!
#Nichtsdestotrotz, Loana Lecomte war einmal mehr eine Klasse für sich
#Anne Tauber ist zurück in den Top 10 - Die sympathische Niederländerin schaffte in Les Gets beinahe den Sprung aufs Podium. Klarer Aufwärtstrend bei der ehemaligen Eisschnellläuferin!
#Kate Courtney fuhr ein solides Comeback ohne richtig zu glänzen - DIe US-Amerikanerin kam auch nicht sturzfrei durchs Rennen. DIe Bilanz am Ende: Platz 18 und einige Stiche am Knie.
#Elisabeth Brandau findet noch nicht wirklich in die Rennsaison 2021 - Die ehemalige deutsche Meisterin zeigte zuletzt zwar etwas ansteigende Form, doch insgesamt fährt sie ihren eigenen Ansprüchen etwas hinterher.
#Aus deutscher Sicht äußerst zufriedenstellend ist die Leistung von Ronja Eibl - Die Alpecin-Fenix-Fahrerin kämpft sich Stück für Stück an die Weltspitze. Platz acht in Les Gets!
#Jenny Rissveds manövriert sich durch den Schlamm - Im Grunde genommen ging es am Sonntag in erster Linie darum möglichst wenig Fehler zu machen. Fehlerfrei blieben wohl die wenigsten.
#Vorkehrungen gegen den Schlamm gab es einige zu sehen - Nino Schurter versuchte mit Klebeband den Matsch etwas vom Rad fern zu halten. Vorteil dieser Konstruktion: Der Dreck klebt nicht so schnell an den Rahmen und im "Notfall" kann das Klebeband abgezogen werden und das Unterrohr ist vom Schlamm befreit. Weiterer Trick der Profimechaniker, der in Les Gets häufig gesehen wurde: Das Bike umfangreich mit Silikonspray einsprühen.
#Neuer Tag, gleiches Bild - Die Kameras waren wieder auf Tom Pidcock gerichtet.
#Max Brandl auf dem Weg in die Startbox für die Top 8 - Der Lexware-Fahrer durfte aufgrund seines starken Short Track-Ergebnisses aus Reihe eins ins Rennen gehen.
#Wer gewinnt jetzt aber die Whip-Challenge? - Niklas Schehl setzt auf jeden Fall alles daran, dass Schurter in dieser Wertung nicht ganz vorne liegt. Wer gewonnen hat, dürft ihr entscheiden!
#Spannend zu beobachten war zudem die Reifenwahl der Pro's - Simon Andreassen setzt beispielsweise auf einen äußerst schmalen Dirty Dan. Andere Fahrer versuchten ihr Glück mit breiteren Intermediate-Reifen. Für uns ausßenstehende war es schlussendlich nicht zu beurteilen was die bessere Wahl war ...
#An der Spitze zeigte sich Mathias Flückiger von den Bedingungen recht unbeeindruckt - Der Schweizer baute vor allem in den Downhills immer wieder seinen Vorsprung aus. Am Berg war Ondrej Cink wohl ebenbürtig mit dem Schweizer, weshalb am Ende vermutlich die Abfahrtsskills von Math der entscheidende Faktor für den Sieg waren.
#Ondrej Cink kämpfte vergeblich um den Anschluss an Flückiger - Der Tscheche konnte die Lücke nie ganz schließen.
#Lars Forster zeigte ein gutes Rennen - Der Scott-SRAM-Pilot kommt immer besser in Schwung und landete in Les Gets als Neunter in den Top 10.