Die Alpenrepublik bebt! Der sechte Weltcuplauf der Saison in Lenzerheide fand mit den Short-Track-Rennen der Damen und Herren seinen Auftakt und bereits am heutigen Freitagabend versammelten sich eine unglaubliche Masse an eidgenössischen Fans am Streckenrand um ihre einheimischen Fahrer anzufeuern. Nichtsdestotrotz gab es für die Schweiz keinen Sieg zu bejubeln: Mathieu van der Poel und Pauline Ferrand-Prevot sicherten sich jeweils den bestmöglichen Startplatz für die Cross-Country-Rennen am Sonntag.

Damen

In einem bis zu den letzten Metern spannenden Damenrennen konnte Pauline Ferrand-Prevot nach ihrem Erfolg im Cross-Country-Rennen in Val di Sole vergangene Woche erneut als Erste den Zielstrich überqueren. Über weite Strecken blieb eine große Spitzengruppe mit allen Favoritinnen des Damenfeldes zusammen. Auch die deutsche Meisterin Elisabeth Brandau konnte sich nach einem schwachen Start ebenfalls in diese Gruppe kämpfen und sorgte rund drei Runden vor Schluss mit einer Tempoverschärfung für ein erste Selektion. Dieser fiel unter anderem auch die Weltmeisterin Kate Courtney zum Opfer, die nach einem schwachen Rennwochenende in Val di Sole auch heuer nicht mit den Schnellsten mithalten konnte.

An der Spitze versuchte weiterhin Elisabeth Brandau das Tempo hochzuhalten, jedoch unterlief der Schönaicherin im Folgenden ein dramatisches Malheur: Sie rechnete mit lediglich acht anstelle von neun zu fahrenden Runden und mobilisierte all ihre Kräfte bereits in der vorletzten Runde. Diese beendete sie schließlich auch als Erste und riss dabei jubelnd die Hände vom Lenker. Völlig erschöpft fiel sie daraufhin zu Boden und bemerkte erst nach fast einer Minute, dass sie noch eine Runde zu fahren hatte. Abgeschlagen auf dem 21. Rang beendete Brandau letztlich das Rennen.

Die Konkurrenz hingegen kämpfte schließlich unerbittlich um den Sieg beim sechsten Short Track Rennen der Saison. Insbesondere Pauline Ferrand-Prevot und die Lokalmatadorin Jolanda Neff lieferten sich bis auf den letzten Meter ein packendes Duell. Die Französin Ferrand-Prevot hatte schließlich wie bereits eine Woche zuvor im Cross-Country-Rennen von Val di Sole die Nase vorn und sicherte sich damit ihren ersten Sieg in der Short Track-Disziplin. Dritte wurde die Schwedin Jenny Rissveds und sorgte damit für exakt dasselbe Podium wie am vergangenen Sonntag im Trentino.

Ergebnisse Damen

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Herren

Was für ein Rennen! Selten zuvor boten die besten Cross-Country-Piloten der Welt so ein Spektakel wie beim Short Track-Rennen in Lenzerheide. Alle Versuche blieben erfolglos, Mathieu van der Poelvom Short Track-Thron zu stoßen. Auch beim fünften Rennen, bei dem er am Start stand, bleibt der Niederländer ungeschlagen. Hervorragend zudem aus deutscher Sicht: Manuel Fumic fährt ein couragiertes Rennen und sichert sich als Sechster zum ersten Mal in dieser Saison einen Startplatz unter den besten Zehn für das Cross-Country-Rennen am Sonntag.

Das Spektakel der Attacken eröffnete der Weltmeister Nino Schurter bereits in der zweiten von zehn zu fahrenden Runden. Vor heimischem Publikum schien Schurter die Mission seinen ersten Triumph im Short Track einfahren zu wollen unglaublich ernst zu nehmen. Nachdem jedoch alle Favoriten wieder anschließen konnte, folgte nur wenig später vom Brasilianer Henrique Avancini eine erneute Tempoverschärfung, die schließlich für eine der entscheidenden Selektionen führte. Nur Nino Schurter und Matheiu van der Poel waren in der Lage zu folgen. Und so kam es in den letzten Runden zum Showdown zwischen diesen drei Fahrern. Zunächst versuchte erneut Schurter die Kontrahenten unter Druck zu setzen und weniger später folgte eine erste Attacke von Mathieu van der Poel. Doch eine Runde vor Schluss neutralisierte sich die Lage wieder, sodass am letzten kurzen Anstieg die Entscheidung fiel. Van der Poel stürmte in seiner unnachahmlichen Art und Weise den beiden Konkurrenten davon und sicherte sich somit den erneuten Sieg. Avancini belegte den zweiten Rang vor Nino Schurter.

Manuel Fumic sorgte für ein Novum in dieser Saison: Erstmals landete ein deutscher Fahrer beim Short Track unter den besten Zehn. Nach einem verhaltenen Start kämpfte sich der Kirchheimer kontinuierlich nach vorne und sicherte sich den starken sechsten Rang. Ebenfalls erfreulich: Georg Egger gelang als 16. sein bestes Karriereresultat im Short Track und darf damit am Sonntag aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen.

Ergebnisse Herren

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