Die letzten Jahre hatte der Sieger im Herrenrennen Pech gehabt, dieses Jahr konnte er sich souverän durchsetzen. Im Damenrennen in Mont Sainte Anne konnte keine der Konkurrentinnen der Siegerin das Wasser reichen. Platz 2 war ab der dritten Runde ebenfalls vergeben doch um Rang 3 kämpften gleich 3 Fahrerinnen. Tanja Zakelj setzte, trotz des höhren Gewichts, als erste XC-Fahrerin in einem Worldcup auf eine absenkbare Sattelstütze und läutet damit vermutlich ein Umdenken im Lager der XC-Fahrer ein. Wie die beiden Rennen verliefen erfährt ihr hier.

Herren

Die Herren rasten los und Sprinter Catriel Soto setzte sich recht schnell an die erste Position. Als sehr guter XCE-Fahrer war das für ihn ein leichtes Unterfangen, doch das Rennen ging länger als 2 Minuten und Schurter setzte sich zuerst an sein Hinterrad, um schon im ersten Anstieg an ihm vorbeizugehen und das Feld anzuführen.
Ebenfalls recht weit vorne fanden sich der wieder erstarkte Tscheche Jaroslav Kulhavy, Mathias Flückiger und Fabian Giger ein. Julien Absalon hatte Probleme am Start und lang nach der Startrunde lediglich in den 20er Position, knapp vor dem Deutschen Martin Gluth der sich von den hinteren Positionen sehr gut nach vorne gearbeitet hatte.

Nach der ersten Runde führten die 3 Schweizer, Schurter, Mathias Flückiger und Fabian Giger zusammen mit Gerhard Kerschbaumer. Direkt dahinter hatte sich Julien Absalon bereits an die fünfte Position gesetzt zusammen mit Jaroslav Kulhavy. Alles sah nach einem spannenden Kampf zwischen den drei Großen aus, doch es kam anders.
Milatz und Fumic fuhren auf den Positionen 11 und 12, Hermida auf 14. Martin Gluth fuhr auf Rang 26, direkt gefolgt vom Deutschen Meister Markus Schulte-Lünzum,. Die restlichen Deutschen Steffen Thum und Simon Gegenheimer lagen bereits weit abgeschlagen auf Rang 70 und 81.

Als es in die zweite Runde ging war Absalon nur noch 6 Sekunden hinter Schurter auf Rang zwei. Als Dritter kam Mathias Flückiger vor Jaroslav Kulhavy gefolgt vom Deutschen Duo Moritz Milatz und Manuel Fumic, die sich ebenfalls gut nach vorne gearbeitet hatten, über die Ziellinie. Fabian Giger fiel durch einen Hinterradplatten weit zurück. Martin Gluth konnte seine Positon halten, doch der frisch gebackene deutsche Meister fiel immer weiter zurück und wurde am Ende 47er. Kurz nach dem Rennen sprach er von einem Tank der schnell leer wurde. Das Meisterjersey wollte er eigentlich besser präsentieren.

Es ging in die dritte Runde und mit über 40 Sekunden Vorsprung führte das Duo Schurter / Absalon vor Kulhavy zusammen mit den Flückiger Brüdern und dicht gefolgt von den Trek-Fahrern Sergio Mantecon und Daniel McConnell.

Besonders Sergio Mantecon zeigte sich immer wieder stark, konnte sich aber nie durchsetzen und entscheidend von den restlichen Verfolgern abschütteln. Bei der Durchfahrt der Deutschen Fahrer gab es eine kurze Schrecksekunde, als Manuel Fumic in der letzten Kurve vor dem Ziel mit dem Vorderrad wegrutschte. Nach einem Kopfschütteln fuhr er aber sofort weiter – Konzentration hochhalten Mani!

In der Abfahrt Beatrice nahm Schurter als einziger Fahrer die steile Innenlinie und holte immer einige Sekunden heraus. Als Absalon als erster in die Abfahrt ging wurde das fast zum Verhängnis der beiden, denn Schurter holte schnell auf und fuhr fast in die Seite vom Franzosen. Er bremste aber lieber so stark ab, dass er über den Lenker ging zum Glück aber sicher auf den Füßen landete. Seine Brille war weg, aber er konnte schnell wieder aufschließen.

Nino Schurter stürzt in der Beatrice
# Nino Schurter stürzt in der Beatrice

Es waren noch zwei Runden zu fahren als Schurter eine harte Attacke lancierte und Absalon nicht mehr folgen konnte. Die Anreise erst am Freitag, lediglich zwei Tage vor dem Rennen, schien dann wohl doch zu kurzfristig zu sein um sich den 30. Worldcup Sieg zu sichern.
Wärhend an der Spitze die Entscheidung gefallen war, entwickelte sich hinter den beiden Führenden ein harter Kampf um Rang 3. Daniel McConnell, L.Flückiger und M.Flückiger schienen die meisten Reserven zu haben und Kulhavy wurde leicht abgehängt, Sergio Mantecon fiel noch weiter zurück.

An der letzten Zwischenzeit führte Schurter mit 20 Sekunden vor Absalon, McConnell und Lukas Flückiger 1:41 min dahinter und 20 weitere Sekunden folgte Mathias Flückiger knapp vor Jaroslav Kulhavy, der sich nochmal an den Stöckli Pro Fahrer heran gearbeitet hatte. Im Anstieg vor der berüchtigten Abfahrt Beatrice setzte sich die Nummer 3 Daniel McConnell von seinem Verfolger Lukas Flückiger ab und fuhr den dritten Platz sicher ins Ziel vor dem BMC Fahrer.
Mit den letzten Reserven die er im Tank hatte überholte Jaroslav Kulhavy Mathias Flückiger knapp vor der Beatrice-Abfahrt und es schien, als hätte der Tscheche die besseren Karten, doch als die beiden wieder ins Bild kamen hatte Kulhavy sichtlich Mühe und er verlor den fünften Platz wieder. So sicherte sich Mathias Flückiger den letzten Podestplatz hinter seinem Bruder.

Top8 Herren
# Top8 Herren

Die deutschen Starter Manuel Fumic, Moritz Milatz, Martin Gluth und Markus Schulte-Lünzum belegten die Plätze 11, 13, 27 und 47. So richtig zufrieden wird damit vermutlich nur Martin Gluth sein.

Alle Ergebnisse der Herren findet ihr hier.

Damen

Wie in jedem Rennen sprintete Jolanda Neff los als gäbe es kein Morgen mehr. Wie in Südafrika konnte keine Konkurrentin folgen und ihr Vorsprung wurde schnell größer. Dahinter setzte sich die Commonwealth Games Siegerin Catherine Pendrel aus einer größeren Verfolgergruppe durch und ging auf die Verfolgungsjagd.

Aus der Verfolgergruppe konnte sich ebenfalls Blaza Klemencic lösen, doch anders als Pendrel wurde sie durch einen Hinterradplatten weit zurückgeworfen. Emily Batty nutze die Chance und setzte sich an die dritte Position. Im Heimatland wurde sie von den Zuschauern zusätzlich motiviert und sie gab alles. Katerina Nash und Lea Davison ließen sicher aber nicht abschütteln und in jedem Anstieg wechselten die Position munter. Immer wieder kam auch Tanja Zakelj gefährlich nahe an die Gruppe, doch konnte sie den Anschluss nie richtig herstellen, geschweige denn an dem Trio vorbeigehen. In der vorletzten Runde fiel die slowenische Vorjahresgesamtsiegerin, dann aber zu weit zurück um noch in den Kampf um die Podestplätze einzugreifen.
In der letzten Runde attackierte Lea Davison und nur Katerina Nash konnte folgen. Die Vorjahressiegerin Nash, die sich eigentlich aus den Worldcuprennen zurückgezogen hat und nur noch Wettkämpfe in Amerika bestreitet, bewies einmal mehr, dass sie zu den besten Fahrerinnen gehört. Im letzten Anstieg schüttelte die Lea Davison ab und landete hinter ihrer Teamkollegin auf Rang 3 während die Amerikanerin Lea Davison auf Rang 4 vor Emily Batty ins Ziel kam. Nächste Woche in Windham wird Davison sicherlich zusätzlich motiviert sein und man sollte ein Auge auf sie richten.

Interessant dürfte auch sein wie lange es dauert bis auch andere Fahrer auf eine Variostütze setzen. Specialized zeigte in Albstadt eine absenkbare Sattelstütze die speziell für den Cross Country Bereich konstruiert wurde. Das Gewicht der Variostützen wird weiter fallen und die Strecken werden mit Sprüngen, Drops und Steinfeldern immer herausfordernder. Es bleibt also spannend wie sich die Fahrer entscheiden werden. Nino Schurter und Jolanda Neff zeigten heute aber erneut eindrucksvoll was auf einem Hardtail und ohne Variostütze möglich ist. Die Fahrtechnik der Rennfahrer bleibt eben doch der entscheidende Faktor!

Jolanda Neff im Ziel
# Jolanda Neff im Ziel

Beste Deutsche wurde Sabine Spitz, die durch einen platten Reifen weit zurückgeworfen wurde. Die neue deutsche Meisterin Adelheid Morath konnte ihre Ziele nicht verwirklichen und kam „nur“ auf Rang 20. Hanna Klein belegte Platz 37.

Alle Ergebnisse der Damen findet ihr hier.

Ein spannendes Worldcupwochenende mit tollen Rennen ist wieder zu Ende, doch zum Glück steht bereits kommende Woche die nächste Runde im Kalender. Wir werden wie immer selbstverständlich ausführlich über den Stop in Amerika berichten. Bilder von den CrossCountry Rennen folgen noch!

  1. benutzerbild

    forever

    dabei seit 10/2005

    ja so eine retrospektive der 90er Stars wär mal was...meine Heldin war eindeutig Julie Furtado smilie. Kennt vermutlich auch keine(r) mehr...
    Sie war auch klasse, stimmt! smilie
  2. benutzerbild

    __Stefan__

    dabei seit 08/2009

    Ich habe ja auch alle Geschmacksverirrungen der 90er mitgemacht (inklusive neongelber Leggins), aber Julie Furtado?

    [Bild]

  3. benutzerbild

    Alpine Maschine

    dabei seit 08/2004

    Tja, man mags heute kaum glauben, aber die war damals die geilste (Fahrerin).

    Außerdem ist da Bild fies. So gehts doch fast.
    [Bild]

  4. benutzerbild

    __Stefan__

    dabei seit 08/2009

    Aber nichts gegen das 21. Jahrhundert:



    [Bild]

    aber eigentlich darf ich das in meinem Alter ja nicht mehr toll finden ... sage nur neonpinke Leggings passend zu den neongelben Magura Bremsen.

  5. benutzerbild

    Alpine Maschine

    dabei seit 08/2004

    Na ja, du bist ENTWEDER hip ODER zeitlos. Beides geht nicht. Orange wird halt niemals das neue schwarz.

    ...aber eigentlich darf ich das in meinem Alter ja nicht mehr toll finden ...

    o_O

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