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Das YT Capra 29 AL Comp soll dank 160 mm Federweg an Front und Heck die Maschine der Wahl für Bikepark-Besuche oder Enduro-Geballer sein
Das YT Capra 29 AL Comp soll dank 160 mm Federweg an Front und Heck die Maschine der Wahl für Bikepark-Besuche oder Enduro-Geballer sein - das populäre Bike setzt auf einen Aluminium-Rahmen und bringt genau 15 kg auf die Waage. Wer die schicke Ziege sein Eigen nennen möchte, muss dafür knapp 3.000 € auf den Tisch legen.
Der Flipchip an der unteren Dämpferaufnahme ermöglicht die Geometrieverstellung
Der Flipchip an der unteren Dämpferaufnahme ermöglicht die Geometrieverstellung - wir bevorzugten jedoch das tiefe Setting.
Unser 2018er Testbike ist mit einer RockShox Lyrik RCT3-Federgabel ausgestattet
Unser 2018er Testbike ist mit einer RockShox Lyrik RCT3-Federgabel ausgestattet - das 2019er Modell setzt jedoch auf ein Fox-Fahrwerk.
Beim Antrieb kommt ein Mix aus Shimano SLX und e*thirteen Komponenten zum Einsatz.
Beim Antrieb kommt ein Mix aus Shimano SLX und e*thirteen Komponenten zum Einsatz.
Die Verzögerung übernehmen kraftvolle SRAM Code-Bremsen.
Die Verzögerung übernehmen kraftvolle SRAM Code-Bremsen.
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Maxxis Minion DHR-Reifen sorgen für einen gelungenen Mix aus Grip, Pannensicherheit und Rollwiderstand.
Maxxis Minion DHR-Reifen sorgen für einen gelungenen Mix aus Grip, Pannensicherheit und Rollwiderstand.
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein YT Capra
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein YT Capra - die auffällige, rotschwarze Lackierung macht einiges her.
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Der Kettenstreben-Schutz fällt äußerst großzügig aus und erledigt seinen Job sehr solide!
Der Kettenstreben-Schutz fällt äußerst großzügig aus und erledigt seinen Job sehr solide!
Auch das Unterrohr ist durch einen Gummi-Protektor geschützt.
Auch das Unterrohr ist durch einen Gummi-Protektor geschützt.
Trotz Aluminium-Rahmen setzt man beim Capra auf ein Pressfit-Innenlager
Trotz Aluminium-Rahmen setzt man beim Capra auf ein Pressfit-Innenlager - an diesem Standard scheiden sich bekanntlich die Geister.
Die Züge werden laufen im Bereich des Steuerrohrs durch Gummi-Tüllen in den Hauptrahmen
Die Züge werden laufen im Bereich des Steuerrohrs durch Gummi-Tüllen in den Hauptrahmen - außerdem sorgen Kabelclips für ein aufgeräumtes Cockpit.
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Bergauf ist nicht gerade die Kernkompetenz des YT Capras
Bergauf ist nicht gerade die Kernkompetenz des YT Capras - die Bergziege trottet die Anstiege eher behäbig hoch, hierfür ist unter anderem der nicht ganz antriebsneutrale Hinterbau verantwortlich.
Grobe Highspeed-Passagen sind ganz nach dem Geschmack des Capras
Grobe Highspeed-Passagen sind ganz nach dem Geschmack des Capras - hier kann das Bike mit einer hohen Laufruhe sowie einem sehr schluckfreudigen Hinterbau aufwarten.
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Auf flachen, eher anspruchslosen Trails klebt der Hinterbau des YTs am Boden
Auf flachen, eher anspruchslosen Trails klebt der Hinterbau des YTs am Boden - dies sorgt zwar für viel Sicherheit, allerdings bleibt dafür die Verspieltheit etwas auf der Strecke.
Auf gebauten Stecken mit Sprüngen und Anliegern vermittelt die forchheimer Bergziege viel Vertrauen und liegt gut auf dem Boden oder in der Luft.
Auf gebauten Stecken mit Sprüngen und Anliegern vermittelt die forchheimer Bergziege viel Vertrauen und liegt gut auf dem Boden oder in der Luft.
Um das YT Capra um enge Kurven zu zirkeln benötigt es etwas Körpereinsatz.
Um das YT Capra um enge Kurven zu zirkeln benötigt es etwas Körpereinsatz.
Der Hebel der Variostütze ist gut mittels Matchmaker integriert, der Schalthebel dagegen ist für viele Fahrer während der Fahrt nur schwer oder gar nicht zu erreichen.
Der Hebel der Variostütze ist gut mittels Matchmaker integriert, der Schalthebel dagegen ist für viele Fahrer während der Fahrt nur schwer oder gar nicht zu erreichen.
Kein Platz für einen Flaschenhalter
Kein Platz für einen Flaschenhalter - das ist unserer Meinung nach an einem modernen Enduro-Bike ein absolutes No-Go.
Das YT Capra AL Comp kann vor allem auf Bikeparkstrecken mit seinem schluckfreudigen Fahrwerk und der soliden Ausstattung überzeugen. In technischem, engem Gelände ist die Bergziege dagegen eher träge unterwegs
Das YT Capra AL Comp kann vor allem auf Bikeparkstrecken mit seinem schluckfreudigen Fahrwerk und der soliden Ausstattung überzeugen. In technischem, engem Gelände ist die Bergziege dagegen eher träge unterwegs - auch in der Uphill-Wertung kann das Capra nicht vorne mitmischen. Wer jedoch ein grundsolides Ballerbike sucht, das vor nichts zurückschreckt und sich im Bikepark pudelwohl fühlt, der ist mit dem YT nicht schlecht beraten.

YT Capra 29 AL Comp im Test: Das erste YT Capra hat sich in kürzester Zeit einen guten Ruf als Allround-Maschine vom Touren bis zum Bikepark-Einsatz erarbeitet und war damit in gewisser Weise ein Wegbereiter für viele moderne Superenduros. In der zweiten Generation wurden dem Rad wahlweise 27,5″ oder 29″ Laufräder und ein komplett neuer Rahmen aus Aluminium oder Carbon spendiert. Wir haben uns das YT Capra 29 AL geschnappt, um im Verlauf mehrere Monate herauszufinden, wie viel Bergziege oder Bikepark-Maschine man für knapp 3.000 € bekommen kann. Hier ist unser Test!

Steckbrief: YT Capra 29 AL Comp

EinsatzbereichEnduro
Federweg160 mm/160 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialAluminium
Gewicht (o. Pedale)15,0 kg
RahmengrößenM, L, XL, XXL
Websitewww.yt-industries.com
Preis: 2.999 Euro

Vor etwas über einem Jahr stellte YT Industries das neue Superenduro Capra vor und spendierte ihm nicht nur teils noch mehr Federweg und einen komplett überarbeiteten Rahmen, sondern auch endlich die von vielen gewünschten 29″-Laufräder. Auch beim neuen Modell bleibt der forchheimer Versender seinem Firmen-Motto treu und bietet neben extrem hochwertig ausgestatteten Carbon-Versionen auch mehrere kostengünstigere Modelle mit Aluminium-Rahmen für die jungen und nicht ganz so gut betuchten Talente unter uns an. Für unseren Test stand uns das knapp 3.000 € teure YT Capra 29 AL Comp zur Verfügung, das dank 160 mm Federweg, hochwertigem RockShox-Fahrwerk, soliden Komponenten und bissigen SRAM Code-Bremsen bereit für die Enduro-Rennstrecken dieser Welt sein soll. Ob das YT Capra nach wie vor das richtige Werkzeug der Wahl für aufstrebende Talente ist, erfahrt ihr in unserem Test!

LaufradgrößeFederweg vorneFederweg hintenGewichtPreis
Commençal Meta AM 29 Essential29"170 mm160 mm15,52 kg2.999 €
Ghost SL AMR X 5.9 AL29"150 mm145 mm15,36 kg2.599 €
Nukeproof Mega 290 Comp29"160 mm155 mm15,46 kg2.499 €
Radon Swoop 9.029"170 mm170 mm14,54 kg2.999 €
Trek Slash 829"160 mm150 mm14,10 kg2.999 €
YT Capra 29 AL Comp29"160 mm160 mm15,00 kg2.999 €
Das YT Capra 29 AL Comp soll dank 160 mm Federweg an Front und Heck die Maschine der Wahl für Bikepark-Besuche oder Enduro-Geballer sein
# Das YT Capra 29 AL Comp soll dank 160 mm Federweg an Front und Heck die Maschine der Wahl für Bikepark-Besuche oder Enduro-Geballer sein - das populäre Bike setzt auf einen Aluminium-Rahmen und bringt genau 15 kg auf die Waage. Wer die schicke Ziege sein Eigen nennen möchte, muss dafür knapp 3.000 € auf den Tisch legen.
Diashow: YT Capra 29 AL Comp im Test: Berg- oder Hausziege?
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Das YT Capra 29 AL Comp soll dank 160 mm Federweg an Front und Heck die Maschine der Wahl für Bikepark-Besuche oder Enduro-Geballer sein
Der Hebel der Variostütze ist gut mittels Matchmaker integriert, der Schalthebel dagegen ist für viele Fahrer während der Fahrt nur schwer oder gar nicht zu erreichen.
Auf gebauten Stecken mit Sprüngen und Anliegern vermittelt die forchheimer Bergziege viel Vertrauen und liegt gut auf dem Boden oder in der Luft.
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Geometrie

Das YT Capra 29 kommt in vier Rahmengrößen von M bis XXL – eine Größe S gibt es lediglich beim 27,5″ Modell. Mit Reach-Werten von 445 mm bis zu ganzen 505 mm gucken kleine Fahrer mit Hang zu großen Laufrädern entsprechend in die Röhre. Allerdings verbaut YT eher kurze Sitzrohre, sodass durchaus die Möglichkeit besteht, zu einem etwas größeren Rahmen zu greifen. Unser Testbike in Größe L fiel mit 465 mm Reach, einem 65,5° Lenkwinkel und 435 mm kurzen Kettenstreben absolut durchschnittlich für ein Rad dieser Kategorie aus. Wem das zu extrem ist, dem bietet YT die Möglichkeit, das Bike über einen Flip Chip im hinteren Dämpferauge etwas steiler und höher zu machen.

RahmengrößeMLXLXXL
Sitzrohrlänge420 mm445 mm465 mm490 mm
Oberrohrlänge583 mm619 mm642 mm664 mm
Steuerrohrlänge95 mm105 mm115 mm120 mm
Lenkwinkel65,5°/66°65,5°/66°65,5°/66°65,5°/66°
Sitzwinkel76°/76,5°76°/76,5°76°/76,5°76°/76,5°
Kettenstrebenlänge435 mm435 mm440 mm440 mm
Tretlagerhöhe348/357 mm348/357 mm348/357 mm348/357 mm
Tretlagerabsenkung28/19 mm28/19 mm28/19 mm28/19 mm
Radstand1199 mm1223 mm1252 mm1274 mm
Reach445 mm465 mm485 mm505 mm
Stack618 mm627 mm636 mm640 mm
Der Flipchip an der unteren Dämpferaufnahme ermöglicht die Geometrieverstellung
# Der Flipchip an der unteren Dämpferaufnahme ermöglicht die Geometrieverstellung - wir bevorzugten jedoch das tiefe Setting.

Ausstattung

Wie von einem Online-Versender nicht anders gewohnt, ist das YT Capra 29 AL Comp für knapp 3.000 € ganz ordentlich ausgestattet. Bei unserem Testbike handelte es sich noch um das 2018er Modell, das mit einer entsprechenden RockShox Lyrik RCT3-Federgabel und Super Deluxe RC3-Dämpfer ausgestattet war. Der Antrieb erfolgt über einen Mix aus Shimano SLX, Race Face und e*thirteen-Komponenten. Als eines der wenigen aktuellen Enduro-Bikes verfügt das Capra somit über eine 11-fach Schaltung, dank e*thirteen-Kassette ist die Bandbreite jedoch sehr hoch. Gebremst wird mit standfesten SRAM Code RS-Bremsen, die ihre Power über DT Swiss E1900 Spline-Laufräder und Maxxis Minion DHR II-Reifen auf den Untergrund übertragen. e*thirteen stellt auch die Sattelstütze mit 150 mm Hub, das eher flach geratene Cockpit ist in den Händen von Race Face.

Das mittlerweile verfügbare, ebenfalls 2.999 € teure 2019er Modell unterscheidet sich in einigen Ausstattungs-Punkten von unserem Test-Bike. So setzt YT hier auf ein Fox Performance-Fahrwerk, eine hochwertigere Shimano XT-Schaltung, ein Renthal-Cockpit sowie einen e*thirteen LG1 EN+ Laufradsatz samt passender Kurbel.

  • Federgabel RockShox Lyrik RCT3 (160 mm)
  • Dämpfer RockShox Super Deluxe RC3 (160 mm)
  • Antrieb Shimano SLX / e*thirteen TRS+
  • Bremsen SRAM Code RS
  • Laufräder DT Swiss E1900 Spline
  • Reifen Maxxis Minion DHR II
  • Cockpit Race Face Turbine R (800 mm) / Race Face Turbine R (40 mm)
  • Sattelstütze e*thirteen TRS+ (150 mm)
YT Capra 29 AL Comp 2018YT Capra 29 AL Comp 2019
FedergabelRockShox Lyrik RCT3Fox Float 36 Performance Elite
DämpferRockShox Super Deluxe RC3Fox Float X2 Performance
SteuersatzAcros AZX-203Acros AZX-203
VorbauRace Face Turbine R 35Renthal Apex
LenkerRace Face Turbine R 35Renthal Fatbar
GriffeSDG SlaterODI Elite Motion
KurbelnRace Face Turbinee*thirteen LG1
Kettenführunge*thirteen TRS+e*thirteen TRS+
Kassettee*thirteen TRS+e*thirteen TRS+
SchaltwerkShimano SLXShimano XT
SchalthebelShimano SLXShimano XT
LaufräderDT Swiss E 1900 SPLINEe*thirteen LG1 EN+
ReifenMaxxis Minion DHR II
BremsenSRAM Code RSSRAM Code RS
Sattelstützee*thirteen TRS+e*thirteen TRS+
SattelSDG FLY MTN CutoutSDG FLY MTN Cutout
Preis2.999 € (UVP)2.999 € (UVP)
Unser 2018er Testbike ist mit einer RockShox Lyrik RCT3-Federgabel ausgestattet
# Unser 2018er Testbike ist mit einer RockShox Lyrik RCT3-Federgabel ausgestattet - das 2019er Modell setzt jedoch auf ein Fox-Fahrwerk.
Beim Antrieb kommt ein Mix aus Shimano SLX und e*thirteen Komponenten zum Einsatz.
# Beim Antrieb kommt ein Mix aus Shimano SLX und e*thirteen Komponenten zum Einsatz.
Die Verzögerung übernehmen kraftvolle SRAM Code-Bremsen.
# Die Verzögerung übernehmen kraftvolle SRAM Code-Bremsen.
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Maxxis Minion DHR-Reifen sorgen für einen gelungenen Mix aus Grip, Pannensicherheit und Rollwiderstand.
# Maxxis Minion DHR-Reifen sorgen für einen gelungenen Mix aus Grip, Pannensicherheit und Rollwiderstand.

Im Detail

Das YT Capra gehört mittlerweile wohl zu den am weitesten verbreiteten Enduro-Bikes, daher so verwundert es nicht, dass die meisten Mountainbiker ein Capra schon aus der Ferne erkennen. Die charakteristische Formensprache mit dem mitten im Hauptrahmen liegendem Dämpfer wirkt absolut stimmig und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Auch die knallige, rotschwarze Lackierung weiß zu gefallen. Abgerundet wird das schicke Design mit kleinen Details wie dem farblich angepassten SDG-Sattel.

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein YT Capra
# Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um ein YT Capra - die auffällige, rotschwarze Lackierung macht einiges her.
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Am Heck setzt man bei YT auch weiterhin auf das bewährte V4L-Hinterbausystem. Dies sorgt jedoch aufgrund des mittig im Rahmen sitzenden Dämpfers dafür, dass dort leider kein Platz für eine Trinkflasche zur Verfügung steht. Auch auf eine Notlösung, wie eine Flaschenhalteraufnahme unter dem Unterrohr hat man beim Capra verzichtet. Dies ist schade, denn das Fehlen eines Flaschenhalters an einem modernen Enduro-Bike ist für uns ein absolutes No-Go.

Der Kettenstreben-Schutz ist hingegen ein wahrer Lichtblick: Der Gummi-Schutz ist äußerst großzügig ausgelegt und schützt nicht nur die Kettenstrebe, sondern auch die Sitzstrebe vor unschönen Beschädigungen. Dabei ist die Schutzschicht äußerst dezent und trägt nur flach auf, wodurch man sie fast schon übersehen könnte. Auch das Unterrohr ist den Steinen nicht schutzlos ausgeliefert: Hier kommt ebenfalls ein Kunststoffprotektor zum Einsatz, der unschöne Lackmacken oder gar Dellen verhindern soll. Dies ist auch beim Aluminium-Rahmen ein gern gesehenes Feature.

Der Kettenstreben-Schutz fällt äußerst großzügig aus und erledigt seinen Job sehr solide!
# Der Kettenstreben-Schutz fällt äußerst großzügig aus und erledigt seinen Job sehr solide!
Auch das Unterrohr ist durch einen Gummi-Protektor geschützt.
# Auch das Unterrohr ist durch einen Gummi-Protektor geschützt.
Trotz Aluminium-Rahmen setzt man beim Capra auf ein Pressfit-Innenlager
# Trotz Aluminium-Rahmen setzt man beim Capra auf ein Pressfit-Innenlager - an diesem Standard scheiden sich bekanntlich die Geister.

Wie viele andere Hersteller auch, setzt YT beim Capra auf innenverlegte Züge. Diese werden jedoch nur im Bereich des Hauptrahmens intern geführt und laufen von dort aus extern ihren Bestimmungsorten entgegen. Oftmals fallen intern verlegte Züge durch nerviges Klappern negativ auf, nicht so beim Capra. Die Züge sind absolut leise und auch unschöne Scheuerstellen im Bereich des Hinterbaus sind dank klug positionierten Leitungsführungen kein Thema. Ein weiteres kleines aber feines Detail sind die angebrachten Leitungsclips im Cockpit-Bereich. Diese verhindern ein unschönes Kabelwirrwarr und sorgen so für eine aufgeräumte Front.

Die Züge werden laufen im Bereich des Steuerrohrs durch Gummi-Tüllen in den Hauptrahmen
# Die Züge werden laufen im Bereich des Steuerrohrs durch Gummi-Tüllen in den Hauptrahmen - außerdem sorgen Kabelclips für ein aufgeräumtes Cockpit.
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Auf dem Trail

Für unseren großen Enduro-Vergleichstest setzten wir im Testverlauf zwar auch das ein oder andere Mal auf Lifte oder Shuttles, insgesamt bestritten wir jedoch das Gros der bewältigten Höhenmeter im Sattel und aus eigener Kraft. Mit einem Namen wie Capra (Spanisch für Ziege) und dem drittleichtesten Gewicht im Testfeld waren die Erwartungen an das YT-Bike in Sachen Uphill-Performance hoch. Die Sitzposition fällt auch recht angenehm aus, auch wenn manche Tester den reelle Sitzwinkel bei zirka 30 % Sag etwas zu flach fanden. Flach ist auch das Cockpit, was vor allem am tief abgesägten Gabelschaft liegt. Bergauf sorgt das für eine durchaus gestreckte und dynamische Sitzposition – zur Bergziege macht dies das YT Capra 29 AL Comp allerdings nicht. Schuld daran ist unter anderem der Hinterbau, der selbst mit gelocktem Dämpfer noch leicht mit wippt und sich bei bestimmten Frequenzen regelrecht aufschwingt. Auch Sprints und kurze Gegenanstiege quittiert das Bike mit einem müden Zusammensacken. Trotz tiefem Cockpit, gelocktem Dämpfer, solide rollenden Maxxis-Reifen und mittelschweren Laufrädern wirkt das YT Capra wenig spritzig und eher träge. Dazu trägt vielleicht auch etwas die hohe Spreizung der e*thirteen TRS+-Kassette bei, dank deren Bandbreite man sich zwar beinahe jeden Anstieg hochkämpfen kann. Dafür fallen aber die Gangsprünge recht groß aus, wodurch man oft eine nicht ganz passende Frequenz treten muss.

Bergauf ist nicht gerade die Kernkompetenz des YT Capras
# Bergauf ist nicht gerade die Kernkompetenz des YT Capras - die Bergziege trottet die Anstiege eher behäbig hoch, hierfür ist unter anderem der nicht ganz antriebsneutrale Hinterbau verantwortlich.

YT ist jedoch ganz klar Gravity-orientiert aufgestellt und obwohl das Capra das Top-Enduro der Forchheimer darstellt, war es seit jeher auch viel im Bikepark-Einsatz zu sehen, wo die XC-Qualitäten offensichtlich keine führende Rolle spielen. Auch das neue Modell mit seinen 29″ Laufrädern fühlt sich auf anspruchsvollen und vor allem sehr schnellen Trails am wohlsten. Hier wird der Hinterbau etwas zum Leben erweckt, schluckt große Schläge problemlos und wirkt ziemlich plüschig. Leider wird das Bike hier etwas vom sehr tiefen Lenker ausgebremst, der einem die durch den Hinterbau vermittelte Sicherheit ein Stück weit wieder wegnimmt. Das YT Capra 29 AL Comp giert dennoch nach möglichst geraden Trails mit hohen Geschwindigkeiten und gehört hier zu den laufruhigeren Bikes im Feld, kann allerdings weder von der Fahrposition noch von der Schluckfreudigkeit des Hinterbaus her mit dem Highspeed-Boss Nukeproof Mega mithalten. So versackt der Hinterbau bei aufeinanderfolgenden harten Schlägen etwas im Federweg und gibt dann ungewohnt harsches Feedback an die Hände und Füße, behält allerdings durch seine Progressivität noch so knappe Reserven, dass der komplette Kontrollverlust nur selten droht.

Grobe Highspeed-Passagen sind ganz nach dem Geschmack des Capras
# Grobe Highspeed-Passagen sind ganz nach dem Geschmack des Capras - hier kann das Bike mit einer hohen Laufruhe sowie einem sehr schluckfreudigen Hinterbau aufwarten.
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Abseits des Bikeparks trifft man im deutschen Mittelgebirge oft auf eher flache und verwinkelte Trails. Hier vermittelt das YT Capra 29 viel Kontrolle, klebt am Boden und zeigt sich anfängerfreundlich, kommt aber verglichen mit der Konkurrenz sehr langsam aus dem Knick. Enge Kurven benötigen viel Körpereinsatz und Nachdruck, von dem das meiste im Komprimieren der Federelemente zu versacken scheint. Um hier etwas mehr Agilität aus dem Rad zu kitzeln, sind wir von dem bisher gefahrenen Low-Setting in die hohe Geometrie-Einstellung gewechselt. Diese macht das Rad etwas höher, kürzer und flatteriger, löst das Problem mit der im Hinterbau verpuffenden Kraft allerdings kaum, sodass wir von dieser Modifikation wieder schnell Abstand genommen haben. Insgesamt besitzt das YT Capra 29 AL Comp einen eher gutmütigen Charakter, durch den es auf eher schnellen und ausgebauten Strecken viel Vertrauen vermittelt. Wird es entweder sehr schnell und ruppig oder eng und technisch, fordert es durch seine Neigung, sehr in der Mitte des Federwegs zu hängen, ungewohnt viel Krafteinsatz. Ein etwas strafferes Setup verbessert dieses Verhalten zwar leicht, geht jedoch auf Kosten des Grips und verhindert, dass der komplette Federweg auch nur ansatzweise genutzt wird.

Auf flachen, eher anspruchslosen Trails klebt der Hinterbau des YTs am Boden
# Auf flachen, eher anspruchslosen Trails klebt der Hinterbau des YTs am Boden - dies sorgt zwar für viel Sicherheit, allerdings bleibt dafür die Verspieltheit etwas auf der Strecke.
Auf gebauten Stecken mit Sprüngen und Anliegern vermittelt die forchheimer Bergziege viel Vertrauen und liegt gut auf dem Boden oder in der Luft.
# Auf gebauten Stecken mit Sprüngen und Anliegern vermittelt die forchheimer Bergziege viel Vertrauen und liegt gut auf dem Boden oder in der Luft.
Um das YT Capra um enge Kurven zu zirkeln, benötigt es etwas Körpereinsatz.
# Um das YT Capra um enge Kurven zu zirkeln, benötigt es etwas Körpereinsatz. - Schuld daran trägt vor allem das Heck, das stark nachgibt, wenn man mit Druck aus der Kurve schießen will.

Das ist uns aufgefallen

  • Sattelstütze Die verbaute e*thirteen-Sattelstütze verfügt leider über unangenehm viel seitliches Spiel an der Sattelnase. Außerdem fiel es uns teilweise schwer, die richtige Position beim Absenken zu treffen.
  • Dämpfer Das Heck des YT Capra 29 AL ist angenehm schluckfreudig, neigt jedoch teilweise etwas dazu, zu viel Federweg zu fressen. Außerdem könnte die Pedal-Plattform des Dämpfers noch etwas straffer ausfallen, um das Rad bergauf agiler zu machen.
  • Cockpit Das Cockpit setzt auf einen Mix aus Shimano, SRAM und e*thirteen-Komponenten. Leider passen diese alle nicht richtig zusammen, sodass manche Testfahrer Probleme hatten, den Schalthebel während der Fahrt zu erreichen. Das ist leider ziemlich störend und war bei anderen Bikes deutlich geschickter gelöst.
  • Kassette Die e*thirteen TRS+-Kassette stellt eine extrem große Bandbreite von 9 bis 46 Zähnen bei 11 Gängen zur Verfügung. Die Kehrseite der Medaille ist, dass dadurch die Sprünge zwischen den Gängen recht hoch ausfallen, wodurch man des Öfteren eine unangenehme Frequenz treten muss. Man kann zwar damit leben und kommt überall hoch, andere Bikes im Test mit SRAM Eagle-Schaltung schnitten hier jedoch besser ab.
  • Flaschenhalter Es ist ein ewiges Leid und wir wissen nicht, ob man im Jahr 2019 noch darüber reden muss, doch das YT Capra 29 AL verfügt leider nicht über die Möglichkeit, einen Flaschenhalter unterzubringen. Ob das ein Problem ist, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden – wir haben ihn schmerzlich vermisst.
  • Haltbarkeit Hier lässt sich absolut nichts Negatives berichten. Das YT durchstand unseren Test, der sich teilweise im tiefsten Winter bei extrem schlammigen Bedingungen abspielte, komplett schadlos.
Der Hebel der Variostütze ist gut mittels Matchmaker integriert, der Schalthebel dagegen ist für viele Fahrer während der Fahrt nur schwer oder gar nicht zu erreichen.
# Der Hebel der Variostütze ist gut mittels Matchmaker integriert, der Schalthebel dagegen ist für viele Fahrer während der Fahrt nur schwer oder gar nicht zu erreichen.
Kein Platz für einen Flaschenhalter
# Kein Platz für einen Flaschenhalter - das ist unserer Meinung nach an einem modernen Enduro-Bike ein absolutes No-Go.

Im Vergleich

Das YT Capra 29 hat verglichen mit den anderen Rädern im Testfeld die Bikepark-lastigste Ausstattung. Im Uphill muss man Räder mit deutlich Antriebs-neutraleren Hinterbauten, wie das Nukeproof Mega oder Trek Slash trotz an sich solidem Gewicht leider ziehen lassen. Auf schnellen und stark ausgebauten Trails ist das Capra voll in seinem Element und präsentiert sich satter und laufruhiger als beispielsweise das Commençal Meta AM oder Trek Slash, die dafür auf technischen, wurzeligen Passagen durch ihre aktiveren Fahrwerke gekonnt davon zirkeln. Auf extrem ruppigen Passagen befindet sich das Capra zwar in der Spitzengruppe, gibt allerdings deutlich mehr harsches Feedback an den Fahrer als das Nukeproof Mega oder Radon Swoop.

Fazit – YT Capra 29 AL Comp

Wie viele Bergziegen-Gene stecken also im YT Capra 29 AL Comp? Vernachlässigbar wenige! Wir denken eher, YT hat sich von einer neuen Art von Ziege, die der Benutzung moderner Hilfsmittel, wie Liften und Shuttle-Bussen, nicht abgeneigt ist, inspirieren lassen. Stehen diese nicht zur Verfügung, sollte man sich mit dem Capra auf einen eher anstrengenden Uphill vorbereiten, bei dem einiges an Energie im Hinterbau verpufft. Das Rad blüht dafür auf schnellen und gebauten Strecken richtig auf und zeigt sich hier angenehm schluckfreudig. Enge und technische Trails, wie sie einem auf vielen Enduro-Rennen begegnen, sind hingegen nicht nach dem Gusto des YT Capra, das auch hier viel Krafteinsatz fordert. So ist es letzten Endes mehr Parkziege als Bergziege.

Artikelbild

Pro / Contra

Pro

  • schluckfreudiges Fahrwerk
  • gute Bikepark-Tauglichkeit
  • bissige Bremsen

Contra

  • träger Hinterbau
  • inkompatible Cockpit-Elemente
  • tiefer Lenker
Das YT Capra AL Comp kann vor allem auf Bikeparkstrecken mit seinem schluckfreudigen Fahrwerk und der soliden Ausstattung überzeugen. In technischem, engem Gelände ist die Bergziege dagegen eher träge unterwegs
# Das YT Capra AL Comp kann vor allem auf Bikeparkstrecken mit seinem schluckfreudigen Fahrwerk und der soliden Ausstattung überzeugen. In technischem, engem Gelände ist die Bergziege dagegen eher träge unterwegs - auch in der Uphill-Wertung kann das Capra nicht vorne mitmischen. Wer jedoch ein grundsolides Ballerbike sucht, das vor nichts zurückschreckt und sich im Bikepark pudelwohl fühlt, der ist mit dem YT nicht schlecht beraten.

Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Enduro-29er-Vergleichstests:

Testablauf

In unserem 29″ Enduro-Vergleichstest mussten sich alle sechs Bikes im Testfeld mehrere Monate lang auf verschiedensten Strecken beweisen. Jedes Bike wurde von mehreren Fahrern getestet. Neben ausgiebigen Touren mit vielen Höhenmetern, die aus eigener Kraft erkurbelt wurden, mussten die Kandidaten im Test auch an Shuttle-Tagen im direkten Vergleich gegeneinander antreten, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bikes möglichst genau zu erfahren. Getestet wurden alle Räder in der Serienausstattung.

Hier haben wir das YT Capra 29 AL Comp getestet

  • Taunus, Hessen naturbelassene, technisch anspruchsvolle Trails, von steinig bis zu weichem Nadelboden ist alles dabei. Außerdem gebaute Flowtrails und Downhill-Strecken.
Tester-Profil: Arne Koop
67 cm74 kg87 cm63 cm184 cm
Arne ist seit 2010 auf dem Mountainbike unterwegs. Am liebsten scheucht er Enduro- oder Trailbikes auf ruppigen, natürlichen Trails bergab. Wenn sich die Gelegenheit bietet, springt er jedoch auch gerne mal aufs Downhill-Bike oder dreht eine Runde mit dem Rennrad.
Fahrstil
sauber, hohes Grundtempo
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung
Vorlieben bei der Geometrie
geräumiger Reach, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

Tester-Profil: Gregor Sinn
60 cm73 kg85,5 cm61 cm183 cm
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach

Tester-Profil: Moritz Zimmermann
61 cm93 kg85 cm61 cm186 cm
Moritz ist seit vielen Jahren auf dem Mountainbike unterwegs – vor allem auf Enduro- und Trailbikes, gerne aber auch im Bike Park.
Fahrstil
Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
Vorlieben bei der Geometrie
mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

  1. benutzerbild

    FloImSchnee

    dabei seit 08/2004

    Wie sonst smilie
    So wie CX-Fahrer erläutert hat. Es gibt viele Gabeln, wo die Standrohre 1-3cm weiter rausschauen, als tatsächlich Federweg freigeben wird.

    Und wie hast beim Dämpfer gemessen? Den Hub am Dämpfer -- der dann bei dir 65mm umfasst?
  2. benutzerbild

    RobG301

    dabei seit 08/2012

    Mit einem Meterstab von der Dichtung das Standrohr bis zum Sagring, komplett eingefedert (ohne Luft). Wie lang das Standrohr rausguckt interessiert doch nicht.

    @RobG301 : Ich habe immer noch nicht verstanden, wie du mit gleichem Casting und gleichen Standrohren beim Wechsel von Charger2 auf Charger2.1 eine 10mm flacher bauende Gabel bei gleichem Federweg hinbekommst.
    Kannst du das bitte nochmal genauer erklären?

    Kann ich nicht! Ich hab da voll dem EWS-Mechaniker von SRAM vertraut, der mir gesagt hat er schenkt mir die 10mm mehr Federweg zugunsten der unveränderten Geo!
  3. benutzerbild

    Fluhbike

    dabei seit 02/2017

    Sprich neuer dämpfer und hinten scheibchen raus

  4. benutzerbild

    cxfahrer

    dabei seit 03/2004

    Scheibchen raus ändert die Geo nicht.

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