Eurobike: Brakeforce One 2016 – Wasser statt Öl!

Eurobike: Brakeforce One 2016 – Wasser statt Öl!

aHR0cHM6Ly93d3cubXRiLW5ld3MuZGUvbmV3cy93cC1jb250ZW50L3VwbG9hZHMvMjAxNS8wOS9icmFrZWZvcmNlLW9uZS1oMm8uanBn.jpg
Wasser statt Öl! Mit diesem Slogan stellt Brakeforce One aus dem Schwarzwald das neue Modell namens BFO H2O vor. Auf die Frage "Warum Wasser?" lautet die Antwort: "Warum nicht?"

Den vollständigen Artikel ansehen:
Eurobike: Brakeforce One 2016 – Wasser statt Öl!
 
auf jeden Fall sehr mutig von denen hier einen komplett anderen Weg zu gehen!
Die Steckverbinder, naja - so oft kürzt man die Bremse nicht. Das einfache Verdrehen ist ganz nett.

Was mich aber stutzig macht - gegen Ende des Videos spricht er davon, daß man auf Prüfständen die Flüssigkeit zum Kochen gebracht hat.
Frage ist dann - was war das für ein Testzyklus?

Jenesien runter nach Bozen auf der Straße mit 110kg Fahrer und das im Hochsommer?

Weiter vorne im Video sagt er, daß sie 90° in Tests erreicht haben - ist ja nicht so viel hin zu den 120° Siedetemperatur (mit hoffentlich richtig dosiertem Frostschutz).


Im Oktober ist es ja nicht so warm - da muß man die Berichte im nächsten Jahr abwarten. Die Vorgänger Bremse ist ja auch hochgelobt gestartet, jedoch mussten viele Benützer Lehrgeld bezahlen.

Wenns funktioniert, klasse Teil. Design, Gewicht. Gefällt. Preis ist noch an der Grenze. Qualität und Haltbarkeit sind noch zu überprüfen.
 
Edith: Was die Erwähnung von VW angeht (wird ja auch gleich wieder kritisiert) - welche Automarke (oder auch Tanke, da wo es eben Frostschutz gibt) fällt Euch denn als erstes ein und ist weit verbreitet? Porsche, Dacia …? Also bitte!


Und genau da wird es schon wieder kompliziert, weil Kühlflüssigkeiten ganz unterschiedliche Spezifikationen haben und gerade die von VW sehr speziell ist und auf gar keinen Fall mit anderen Kühlflüssigkeiten vermischt werden soll, weil es sonst zu Ausflockungen o.ä. kommen kann.

Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich habe nichts gegen dieses System, aber ich halt's für dermaßen sinnlos, dass es schon fast weh tut. Diese Ressourcenverschwendung. Es gäbe andere Bereiche (Bremsbeläge/Scheiben), wo mehr zu holen wäre.
 
So pfiffig ist das nicht, er kommt aus dem Trialbereich und dort fahren viele Wasser in der HS33. Da ist der Druckpunkt härter und keine Gefahr der Überhitzung.
Genau wegen dieser hat das im Mtb auch keiner gemacht. Ein tolles Produkt würde das Problem lösen anstatt "trotzdem" nachmachen.
 
Was is mit der Schmierung der Kolben? Oder muss zusätzlich noch Schmiermittel ins Wasser?

Nächstes Jahr kommt die Rock Shox Pike H2o raus oder wie?

Naja wers braucht...
Ich bin kein Experte, aber es würde mich doch sehr wundern, wenn irgendeine konventionelle Bremse am Markt mit der Bremsflüssigkeit auch die Kolben schmieren würde. Das wäre, gelinde gesagt, absolut bescheuert. Um Druck aufbauen zu können, brauchst Du ja ein geschlossenes System. Von Verunreinigung der Bremsflüssigkleit gar nicht zu reden. Sprich, die BFO wird die Kolben wohl genau so schmieren wie alle anderen auch: mit einem Öl/Fett/wasauchimmer, welches NICHT Bestandteil des Hydraulik-Kreislaufs ist ;)

Klar kann man immer fragen, wer braucht sowas, die Systeme am Markt funktionieren doch. Die BFO wird sich auch beweisen müssen. Es ist aber interessant, zu schauen, ob es evtl. tatsächlich Vorteile gibt. Bisher weiss ja noch niemand, ob dieses System evtl besser zu dosieren ist oder nicht so schnell überhitzt? (oder auch schlechter und schneller, kann alles sein). Ich find's gut, dass sie den Mut haben. Wie erwähnt, Wasser-Glykol-Gemische sind in der Leistungshydraulik recht üblich. Es ist also nicht so, dass die Jungs von BFO hier was völlig hirnrissiges probieren, was sonst niemand je machen würde...
 
Ich glaube, dass das Wasser/Glykol Gemisch in der Leistungshydraulik auch deshalb verwendet wird, weil's sau billig ist.
Für eine Bremse könnte man sich sicher ein entsprechendes Fluid auf Mineralölbasis von einem Zulieferer herstellen lassen.
 
Ich glaube, dass das Wasser/Glykol Gemisch in der Leistungshydraulik auch deshalb verwendet wird, weil's sau billig ist.
Für eine Bremse könnte man sich sicher ein entsprechendes Fluid auf Mineralölbasis von einem Zulieferer herstellen lassen.
Das sehen z.B. die Betreiber von Offshore-Bohrinseln anders. Die haben's nicht wirklich nötig, auf den Preis zu gucken ;) Aber zurück zum Thema.
 
Die Idee und vor allem auch die Entscheidung es bis zu einem Produkt durch zu entwickeln, muss man wirklich positiv sehen :daumen:. Die Argumente und technischen Erklärungen im Video und am Stand sind schon plausibel. Es dürfte auch keine grundsätzlichen Probleme geben. Detailoptimierungen werden sicher - wie bei jedem neuen Produkt - notwendig werden, da wird man lernen.
In der Industrie gibt es neben der Ölhydraulik auch die sogenannte "Wasserhydraulik" mit komplett eigenen Komponenten (Ventile, Pumpen, Leitungen, ...) seit vielen Jahren. Sie hat es zwar nicht geschafft, die Ölhydraulik zu verdrängen, hat aber ihren Platz im Spektrum gefunden. D.h. es gibt sehr wohl Erfahrungen, auf die man zurückgreifen kann.
 
Das sind mithin die geizigsten. ;)
Wird halt auch der Vorteil sein: Wenn etwas aus läuft, dass es dann ja nur Wasser ist, offiziell. ;)


Zum Thema fällt mir nichts ein. :D
 
...Um mich nicht falsch zu verstehen: Ich habe nichts gegen dieses System, aber ich halt's für dermaßen sinnlos, dass es schon fast weh tut. Diese Ressourcenverschwendung. Es gäbe andere Bereiche (Bremsbeläge/Scheiben), wo mehr zu holen wäre.

Und um mich nicht falsch zu verstehen: Weder will ich das System loben ohne es getestet zu haben, noch als die ultimative Lösung für evtl. nicht vorhandene Probleme anpreisen. Vielleicht geht das ganze ja auch komplett in die Hose.

Aber man sollte doch zumindest mal den Versuch wagen dürfen etwas neues zu denken. Und da geht mir die prinzipiell erstmal ablehnende Haltung vieler auf den Senkel. Gerade wenn solche Start-Ups (ich nenn BFO jetzt mal so) dahinter stehen.

Und was den Frostschutz angeht - hat er wirklich gesagt das da VW Frostschutz reingehört, oder war es vielleicht nur ein griffiges Beispiel? Auch Glykol ist nicht gleich Glykol. Und das ein Hersteller auf den After Market schielt, also sein eigenes Zeug (Frostschutz) verkaufen möchte gilt vermutlich auch dann für BFO. Da wird´s dann schon was passendes geben. Und wenn nicht, nehme ich halt Wein aus Österreich :D (das war ein Scherz und soll auch hiermit deutlich als solcher gekennzeichnet werden! Es gibt sehr wohl hervorragende Weine aus Österreich!)
 
Wahrscheinlich der gleiche praxisferne Test bei dem schon die Shimano Sandwich Disc geschmolzen ist.
deshalb kommt bei mir keine Shimano Sandwich Disk zum Einsatz - sehr wohl aber die Saint. Auch wenn Praxisfern, es gibt genügend Fahrer mit 100kg und mehr, also Systemgewicht 120kg - gut zu wissen, wie hoch dann die Reserven sind.
 
Bin sie auch auf der Eurobike "Testgefahren am flachen Parkplatz". Das erste das mir am Messestand aufgefallen ist, war, dass sie angeben, dass der Druckpunkt härter wird. Das warum konnten sie mir nicht erklären (kann man auch nicht, weil's schlicht falsch ist - außer sie hatten vorher Bremsleitungen aus Gummi). Dann stand da noch, dass die Korrosion geringer ist. Ich lass das jetzt mal so stehen. Wenn die Bremsteile die direkt mit Wasser in Kontakt kommen nicht aus Metall sind dann kann das sogar stimmen, sobald da aber nur etwas Alu, Stahl, Titan, Magnesium oder whatever dabei ist... Wasser hat nunmal die Angewohnheit Sauerstoff lösen zu können, der nunmal sehr gerne Metalloxide bildet und da BFO angibt de facto Leitungswasser zu verwenden...
Die Temperatur... Beläge isolieren, Trägerplatten isolieren, Kolben isolieren... und trotzdem können perfekt entlüftete Bremsen mit DOT (mit sehr sehr hohem Siedepunkt) oder Mineralöl (mit sehr hohem Siedepunkt) zu faden beginnen. Die Aussage von BFO, dass das Wasser in der Leitung zirkuliert lass ich jetzt so stehen, da die Leitung einen Innendurchmesser von 3-4mm hatte (meine Goodridge Leitungen haben ID 1mm).
Aber zur "Testfahrt": Unmöglich im Flachen eine Bremse zu testen, aber unter Volllast mit Hinterradbremse zu fahren geht, da wird zumindest mal die Scheibe heiß. Fading gab's freilich nicht, aber zu meiner Überraschung mußte ich den Hebel immer stärker ziehen um die subjetiv gleiche Verzögerung zu erhalten - aber das sind wahrscheinlich eher die Beläge als das Bremssystem.
 
deshalb kommt bei mir keine Shimano Sandwich Disk zum Einsatz - sehr wohl aber die Saint. Auch wenn Praxisfern, es gibt genügend Fahrer mit 100kg und mehr, also Systemgewicht 120kg - gut zu wissen, wie hoch dann die Reserven sind.
IceTech Scheiben mit XT-Bremse hatte ich auch mal. Nach einer Woche hats oben und unten das Alu rausgedrückt und die Reibflächen der Scheibe wurden konkav... Theorie-Labor-real life....
 
Nachdem hier so viel Wissen versammelt ist: Was ist bei diesen Bremsen anders bzw. was stoppt mich Wasser in meine Shimanos oder Avids zu füllen? Frage ist ernst gemeint, ich habe schon mal in einer leicht verzweifelten Situation Kettenöl eingefüllt, wäre Wasser besser gewesen?
 
Glycol ist auch nicht völlig unbedenklich und sollte eigentlich nicht ins Grundwasser gelangen. Wenn ich das guten Gewissens machen will, muss ich es gesondert entsorgen, wie Mineralöl oder Bremsflüssigkeit auch. Und genau an diesem Punkt wird die Verwendung von Wasser unrelevant, weil der Hauptvorteil für mich (nicht umwelbelastend) dahin ist.
Es mag geringfügig andere Vorteile haben, wie die Wärmekapazität, aber es hat viel relevantere Nachteile. Sowohl Bremsflüssigkeit als auch Mineralöl haben sehr wohl gute, schmierende Eigenschaften für die Dichtungen. Und da wird auch nicht mit Fett geschmiert oder sowas. Die Bremsflüssigkeit hat kontakt mit der Dichtung und den Reibflächen und ist auch für die Schmierung verantwortlich. Eine Fahrradbremse ist in dieser Hinsicht auch nicht mit Industrieanwendungen vergleichbar, hier kommt es auf sehr viel geringere Kräfte und Kraftdifferenzen an. Zu gut deutsch: Reibung ist der Dosierung alles andere als zuträglich. Gibt ja auch ganz aktuell andere Firmen die genau damit arbeiten. Schaut euch mal den Trickstuff Bericht mit der Diretissima an. Die haben alles gemacht um Reibung so gering wie möglich zu halten, um die Dosierung zu verbessern. Und Kugellager an den Drehpunkten machen gegenüber den Dichtungen mit Sicherheit den kleineren Teil aus was die Reibung(-sreduzierung) angeht.
 
Aber man sollte doch zumindest mal den Versuch wagen dürfen etwas neues zu denken. Und da geht mir die prinzipiell erstmal ablehnende Haltung vieler auf den Senkel. Gerade wenn solche Start-Ups (ich nenn BFO jetzt mal so) dahinter stehen.

Ich bin ja so einer, der immer der Zeit voraus ist und weiß daher auch sehr gut, dass man damit regelmäßig eine auf's Maul bekommt.
Aber gerade bei diesem Produkt: Ist es wirklich eine Innovation? Ich halte das eher für eine Aktion, die den Spieltrieb des Ingenieurs befriedigt hat. Muss ja auch sein, um ihn an der Stange zu halten.
Was halt bei Innovationen ganz gefährlich ist: Wenn es gleich zu Beginn von breiter Seite Widerstand gibt. Dann kann's fast nur in die Hose gehen. Der Erfolg Apples basiert im Wesentlichen darauf, dass sie alles, was zu Kritik und Ablehnung führen könnte, weg gemacht haben. Gut, dazu muss man jetzt sagen, dass sich in einem Forum immer nur die Spinner versammeln. Wir sind absolut nicht repräsentativ. :)

Mal allgemein zu den Bremsen: Ich bin da von Anfang an dabei, kenne alles von der ersten Julie, über die XT 755, Juicy, Hope Mono M6, Mono M2, Saint 810 und seit vier Jahren fahre ich die Mono M4 Race und seit dem bin ich eigentlich glücklich und habe keinen Bedarf, irgend etwas anderes zu nehmen.




(das war ein Scherz und soll auch hiermit deutlich als solcher gekennzeichnet werden! Es gibt sehr wohl hervorragende Weine aus Österreich!)

Also mit Verlaub: Aber der Österreichische Wein hat auch mit Glykol sehr gut geschmeckt. :D
 
Zum einen, weil Wasser all deine Alubauteile binnen kurzer Zeit angreifen wird und die Quadringe der Kolben da auch nicht ganz happy sein werden.
Ein Erfahrungswert aus meiner Berufswelt: Beim Restaurieren von Marmorbüsten z.B. wird manchmal destilertes Wasser verwendet - das funktioniert, weil das ein ziemlich aggressives Zeug ist.
 
Für micht ist einfach der Punkt, dass sich kein Vorteil ergibt, oder Problem gelöst wird. Wenn ich anfangen muss zu mischen, wird es eher komplizierter, als einfacher. Und auch wenn ich dann Wasser überall zu Verfügung habe und notfalls ohne ZUsätze fahren kann, habe ich im Normalfall auch auf längeren Touren kein Entlüftungskit dabei.
So what???
 
Hätte die Dinger gerne an meinem bike. Finde toll das sich jemand was neues traut. Wenn die dann auch noch ohne Probleme durch Tests kommen wird hier wohl bald meine mt5 im bikemarkt landen. Ich finde das ansprechverhalten der bfo bremsen sowieso toll. Daumen hoch
 
Oh nein, das "längere Tour Totschlag Argument."
Ich überlege nochmal genau: Wie lange fahre ich hydraulische Bremsen am Fahrrad? Seit 19 Jahren.
Wie oft musste ich außerhalb meiner eigenen 4 Wände eine Bremse entlüften? 0 mal.
 
Ein Erfahrungswert aus meiner Berufswelt: Beim Restaurieren von Marmorbüsten z.B. wird manchmal destilertes Wasser verwendet - das funktioniert, weil das ein ziemlich aggressives Zeug ist.

Kann ich mir insofern erklären, als normales Leitungswasser bei uns zb bei pH 7-8 liegt. Destilliertes Wasser hat nur wenn es frisch angesetzt ist, einen pH wert von 7, reagiert sehr schnell mit CO2 und sinkt dann auf pH 4-5 = Schwache Säure. Und Säuren hauen halt bei Carbonat ordentlich rein. Kann aber auch sein, dass das frische destillierte Wasser direkt mir dem Carbonat reagiert.
 
Zurück
Oben Unten