07.01. 20:00 Campground am Mount Field National Park, 160m
Zurück... neun Stunden über den Grat und weitere vier vom ersten Camp zu den Bikes am Carpark, so lang hatte zumindest der Hinweg gedauert. Heute sind wir allerdings bedeutend schneller, wahrscheinlich lockt die Chance auf eine Mitfahrgelegenheit zurück in die Zivilisation und ein kühles Bier am Abend.
Den gleichen Weg nochmal geh ich ja eigentlich nicht gern, es hätte auch die Möglichkeit für eine größere Schleife gegeben. Aber unter fünf bis sieben Tagen ist da in den Western Arthurs wohl nix zu machen, dazu noch rein und wenns dumm läuft auch wieder raus mit dem Bike, irgendwann ist der Platz für Essen in den minimalistischen Bikerucksäcken einfach erschöpft. "Richtige" Tramper haben Sachen für zwölf Tage dabei und verschwinden hier in der Gegend für ne ganze Weile, es gibt haufenweise Optionen. Aber ehrlich... wandern... und erst recht dieses bush bashing und scrambling her... das ist schon ne sehr langsame und mühsame Art der Fortbewegung. Da kribbelts mich irgendwann zu sehr und ich will lieber wieder weiter... schneller... effizienter... woanders hin... mit zwei
Reifen statt auf zwei Füßen.
Zudem haben wir wohl einige der schönsten Flecken der Gegend auf diesem "kurzen" out & back Trip erreicht. Mission accomplished.
Also nix wie raus... der Lake Peddler ganz im Hintergrund ist diesmal das Ziel.
Rangezoomt... jetzt einen Heli bitte!
Tasmanisches Edelweiss...
... und tasmanische Gluthitze beim Abstieg von der Moräne. Glaub wir haben die heissesten Tage des Jahres für den Hike erwischt. Heut zeigt sich kein Wölkchen, kein Lüftchen regt sich, Schatten ist sowieso absolute Mangelware. So viel zum Thema "Dauersauwetter im Südwesten", vor dem man hier überall gewarnt wird.
Wasserstellen sind zwar nicht besonders häufig, aber grad noch ausreichend für eine Radlflaschenstrategie. Die Seen und größeren Dschungelbäche hier kann man wohl relativ bedenkenlos trinken, aber ne kleine Desinfektionspille schmeissen wir trotzdem meistens rein. Langärmlige Jacke übrigens nicht wegen Frostgefahr bei dreissig Grad im Schatten sondern als Sonnenschutz... irgendwann gibt auch die stärkste Crème auf. Lieber durchgeschwitzt als verbrutzelt.
Die Rückfahrt mit dem Bikes gestalten wir dann etwas gemütlicher, unsere Mitfahrgelegenheit ist allerdings hart erkauft: Etwa zehn Kilometer vor dem Parkplatz überholt uns ein unglaublich schneller tasmanischer Daytriptrailrunner, der genug Platz im Auto hätte. Viele Menschen sind hier nicht unterwegs, das könnte die einzige Chance sein, heut noch rauszukommen. Langsamer gehen will er allerdings nicht wirklich, also "trailrunnen" wir halt auch die letzten neunzig Minuten. Dran bleiben ist illusorisch, aber es reicht grad so, den Kerl noch am Parkplatz beim umziehen abzufangen.
Zurück in der Zivilisation... vom Ende der Straße zum Pub mit 160 PS in kaum 90 Minuten. Kaltes Bier nach drei heissen und langen Tagen ist dringend nötig. Normalerweise schaff ich das Foto ja noch vor dem ersten Schluck, das war heute nicht drin
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