Im Frühtau zu Berge ...

Morgen gönne ich mir eine Pause und werde diese unter anderem dazu nutzen die letzten beiden Tage nachzureichen. Heute habe ich es zum Glück dann doch noch gerade so geschafft kurz vor 22 Uhr zu finnishen.

Viele Grüsse aus dem Großraum Regensburg :winken:
 
Es ist kurz nach 6 Uhr Morgens und ich wache überraschend noch vor dem Wecker auf. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt meine schlimmsten Vorahnungen, es sieht sehr ungemütlich draußen aus.

Grau in grau präsentiert sich der Himmel. Ich packe meine Sachen und um kurz nach 7 geht es los ins 15km entfernte Lobenstein zum Frühstück.


Meine wirklich allererste Begegnung mit dem Frühtau

Dank einiger Anstiege sind auch die Temperaturen von knapp über 0°C gut auszuhalten. Vorbei an der schönen Aussicht - ich vermute der Erbauer würde sich im Grabe umdrehen wenn er wüsste, dass um sein Anwesen eine Hauptverkehrsstraße gebaut wurde - ging es weiter während sich mehr und mehr ein deutliches Hungergefühl einstellte.


"Schöne Aussichten"

Die Bäckerei Hoehne hatte ich ja schon erwähnt. Ich griff reichlich zu und ließ es mir gut gehen.



Nach dem Frühstück ging es runter zur Bleilochtalsperre ...



... und nach runter kommt bekanntlich rauf ....



Auf einem der wenigen und zum Glück auch nur sehr dezent befahrenen Straßenstücken (von Pössneck nach Blankenstein) ging es zur ehemaligen innerdeutschen Grenze nach Blankenstein. In Blankenstein hätte ich auch auf den Rennsteig wechseln können aber ich dachte an Iwan und fuhr lieber direkt weiter ins Höllental.



Im Höllental schaute dann auch erstmalig die Sonne vorbei und es fuhr sich gleich viel angenehmer.


Das Höllental von oben ....


... und von unten ....

Wenig später erreichte ich, immer noch relativ ungestört, Naila. In Naila hatte ich vor Jahren schon mal übernachtet als ich in 3 Tagen mit Frau K von Nürnberg nach Berlin gefahren bin. Von hier aus war es also noch eine gute Tagestour bis nach Nürnberg. Blöd nur, dass es schon kurz nach 11 war als ich Naila passierte.

Auf einer alten Bahnstrecke ging es gemäßigt weiter nach Schwarzenbach und von dort über ein paar Hügel zur Steinachklamm.



Entlang der Bahnstrecke gab es immer wieder alte Steinbrüche aus denen in längst vergangenen Tagen Basaltstein abgebaut wurde. Die gesamte Gegend war wohl mal Vulkanisch sehr aktiv. An einem der Schilder im Höllental las ich auch davon, dass man anhand der Formen des Gesteins erkennen kann, dass der Ausbruch damals unter Wasser stattgefunden haben muss.

Unterwegs ins Steinachtal:







Es war einfach wunderbar durch die Landschaft zu rollen, keine Autos und nur sehr wenige Menschen und die wärmende Frühlingssonne kam auch pünktlich im Steinachtal heraus - endlich.



Frühlingserwachen in der Klamm:


Über einsame aber gut asphaltierte Radwege ging es nach Kulmbach. In Untersteinach vernaschte ich noch schnell 2 leckere Brötchen gefüllt mit regionalen Spezialitäten:



Kulmbach selbst war irgendwie komisch ... auf einmal wieder so viel Verkehr, Lärm, Abgase, Menschen ... eigentlich wäre das gar nicht nötig gewesen.



Anschließend ging es wieder auf eine alte Bahnstrecke die mich bis fast nach Thurnau gebracht hat.



Thurnau ist mir auch noch als ein besonders schönes Plätzchen in Erinnerung geblieben. Und so war es dann auch, dieses Mal bei bestem Sonnenschein:





So langsam neigte der Tag sich dem Ende entgegen aber ich kam Nürnberg nicht so wirklich näher. Mein nächstes großes Ziel war Gößweinstein. Kurz vorher in Waischenfeld musste ich leider feststellen, dass sich meine Internetverbindung in den engen Flusstälern von mir verabschiedet hat. Blöd wenn man den Track nur online dabei hatte. Eine Mischung aus Zufall und Bauchgefühl führte mich bis kurz vor 19 Uhr dann noch bis in besagtes Dörfchen mit der beeindruckenden Kirche, Burg und was auch immer da noch alles rumsteht .... interessantes Örtchen jedenfalls.









Finally Gößweinstein:



Hunger? Nee, keine Zeit ... bis Nürnberg isses noch ein gutes Stück.... :/


Ich saugte die letzten Sonnenstrahlen und die herrliche Ruhe auf und hechtete immer weiter Richtung Süden. Bis Einbruch der totalen Dunkelheit gg. 20:30 Uhr konnte ich die restliche zu fahrende Strecke auf knappe 25km reduzieren.





In Nürnberg erwartete mich bereits Martin und Beate. Mit Martin bin ich vor 2 Jahren die GST gefahren und habe mit ihm beim letzten Fotojahresrückblick in Berlin den GST Bericht gebracht. Er erzählte was von Maultaschen die schon auf mich warteten und weil wir uns irgendwie falsch verstanden haben am Telefon schickte er mich glatt nochmal raus zum Flughafen wo gerade sehr stimmungsvoll ein riesiger, runder Vollmond über der Startbahn aufging.

Das ganze war zwar außerordentlich sehenswert hätte aber nach fast 200km wirklich nicht mehr sein müssen, egal .... letztendlich wurde ich dann unterwegs von Martin auf dem Stadtrad eingefangen und erreichte dann um kurz vor 23 Uhr doch noch wohlbehalten das Ziel an dem alles perfekt für mich vorbereitet war. Es war in der Tat ein wenig wie im Schlaraffenland und ich war glücklich, dass ich mich um nichts kümmern und nicht mehr fahren musste.

Die Maultaschen waren sooo lecker ..... es war ein kurzer aber sehr schöner Abend :)
 
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Der Trugschluss Ruhetag ....

Nach dem langen Tag nach Nürnberg kamen mir die 100km bis Regensburg irgendwie ziemlich entspannt vor. Zumindest war so meine Erwartung. Ich hatte allerdings vergessen, dass so lange Tage nicht ganz so spurlos an einem vorbei gehen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück schrieb ich noch schnell ein wenig an dem Bericht und bis ich dann auf dem Rad saß war es schon halb eins. Ein fataler Fehler wie sich herausstellen sollte.

Ein spezieller Dank an dieser Stelle nochmal an Martin und Beate fürs Beherbergen .... ich hoffe ich kann mich irgendwann mal angemessen revanchieren.

Schnell noch die Sachen verzurrt ...



.. und schon ging es bei strahlend blauem Himmel und einem erfrischend kaltem Wind los:



Martin empfahl mir den alten Ludwig-Main-Donau Kanal entlang zu fahren. Der Kanal würde mich direkt bis nach Regensburg bringen.
In Nürnberg fuhr ich entlang des neuen Main-Donau Kanals und war überrascht wie klar das Wasser war. Ich konnte sogar Gegenstände am Grund des Kanals klar und deutlich erkennen .... ich finde das außerordentlich bemerkenswert wenn man bedenkt wie trübe bei uns die Kanäle alle sind.





Am Stadtrand traf ich dann auf den Startpunkt des Ludwig ... Kanals. Mir wurde berichtet, dass der Kanal irgendwann in den 60er oder 70er Jahren für den Bau einer Straße im Stadtgebiet Nürnberg zugeschüttet wurde. Vielleicht hat ja jemand Lust und Muße mal zu schauen, was es dazu lesenswertes im Netz zu finden gibt.

Beeindruckend ist auch die Anzahl der Schleusen und Dämme die für den Kanal in die Landschaft gebaut wurden. Da wurde wirklich ein immenser Aufwand betrieben und am Ende ist der Kanal dann wohl doch versandet :D

Der Weg an dem Kanal entlang war einfach ein Traum. Ich kann jedem nur empfehlen da mal entlang zu fahren wenn sich die Gelegenheit ergibt. Ich füge die Bilder hier einfach mal kommentarlos ein .... in der Realität war es noch viel schöner, alles blühte, die Vögel zwitscherten und es war einfach ein Erlebnis dort entlangzufahren.

Los gehts:

























Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich Neumarkt. Sicher haben diverse Fotostopps auch dazu beigetragen, dass es länger als geplant gedauert hat aber auch ein störender Wind von vorne (warum kommt der Wind eigentlich wenn ich nach Westen fahre aus Westen, wenn ich nach Süden fahre aus West/Südwest und wenn ich nach Osten fahre aus Richtung Ost????) und deutlich schwere Beine haben ihr übriges dazu beigetragen, dass es bereits 16 Uhr war als ich in Neumarkt eintraf.

Das Schild Kehlheim 70km (von dort sind es noch gut 20 bis 30 km nach Regensburg und mein Tacho zeigte schon 60 auf der Habenseite, schreckte mich dann komplett auf und ich änderte meinen Plan. Es sollte auf dem kürzesten Weg nach Regensburg gehen. Ich wechselte also auf die Straße ... meist kleine Nebenstraßen wo ich fast komplett alleine war.

Viel spannendes zu sehen und zu erleben gab es eine ganze Weile dann nicht mehr .... ich kämpfte mit mir und dem Wind um jeden Meter.

Zum Glück bog ich an der folgenden Stelle gleich wieder rechts ab, Wind von der Seite geht ja mal gar nicht ... ist ja viel zu einfach ... :rolleyes:



Kurz vor Einbruch der Dunkelheit führte mein Weg mich in das Tal durch das sich die Laaber schlängelt ... hier war ich wieder ganz alleine (mal abgesehen von ein paar Rehen) und fuhr meist über Wiesenwege, Singletrails und Schotter gen Beratshausen ....



die Strecke zog sich extrem und ich kam mit ziemlich schlechtem Gewissen noch gerade so um kurz vor 22 Uhr in Sinzing an wo ich bereits von snoopy_5_1 erwartet wurde.

Hätte wenn und wäre .... wäre ich mal besser 3h früher losgefahren :/ Da die letzten 5 Tage ziemlich anstrengend waren und ich auch noch Berichtsmäßig meine Hausaufgaben zu erledigen hatte kam mir der für heute angesagte Regen sehr recht. Ein wohlverdienter Pausentag wurde eingelegt und es fühlt sich gar nicht mal so schlecht an faul auf dem Sofa rumzulümmeln und nicht Rad fahren zu müssen äähm wollen!!!

Morgen soll es dann hoffentlich wieder bei Sonnenschein weiter gehen ....

Zwischenfazit bis Regensburg: ich bin fast nur auf einsamen Wegen unterwegs gewesen und das Wetter hat auch super mitgespielt. Meine Erwartungen speziell an die Strecke wurden durchaus übertroffen. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Ich hätte nix dagegen wenn es so bliebe :)
 
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Oh oh, vielen Dank für deine vielen Buchstaben. So kann man auch am Ostersamsta die Zeit auf der Arbeit überbrücken.

Ist aber auch mal eine sehr gute Taktik von dir, den Bericht während der Tour zu schreiben. So schiebt man das nicht immer wieder auf.

Wärst du übrigens mal nach Norden gefahren, wäre der Wind auch von vorn gekommen. Rückenwind ist bei langen "einsamen" Touren echt mal selten. Ich bin gespannt wie es nächstes Wochenende bei Berlin Usedom Berlin so um den Wind steht.

Weiterhin dir gute Fahrt und Glück mit dem Wetter!!! :)

:winken:
Thomas
 
Fehlt nur noch der Osterhase ;)

Der trainiert momentan heimlich für den Worldklapp:

Osterhase_5F00_9012975.JPG


:winken:
Thomas
 
Der Regen kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach den durchaus anstrengenden ersten 5 Tagen auf dem Rad tat dieser Tag Pause richtig gut.

Am Sonnabend ging es dann weiter in Richtung Süden. Vom Frühtau habe ich zwar wieder nichts mitbekommen als ich kurz vor halb 11 endlich loskam aber das störte mich relativ wenig. Was etwas störte, war der Gedanke, dass es wieder sehr spät werden würde wenn ich mein Tagesziel einigermaßen erreichen wollte.


Bei schönstem Sonnenschein ging es die Donau entlang.







In Bad Abbach querte ich die Dinau und begab mich auf meinen langen Weg durch die Niederbayerische Provinz.

Fernab von Lärm und Verkehr rollte ich durch den Frühling.



In Schierling stellte ich fest, dass die Zeit mal wieder deutlich schneller unterwegs war als ich.

Bis Essenbach ging es daher auf die Straße bevor ich bei Rosis Eistreff einen kleinen Zwischenstopp einlegen musste.



Ich ließ Landshut rechts liegen, querte die Isar und weiter ging es wieder über kleinste Landstraßen nach Mühldorf am Inn.











Bevor ich in Mühldorf den Inn querte gab es noch schnell einen Teller Pasta. Insgesamt hatte ich mir von Mühldorf deutlich mehr Charme und eine angenehmere Atmosphäre versprochen. Das Städchen am Inn konnte mich nicht begeistern und ich war froh als ich wieder weiter fahren konnte.

Das Minimalziel des Tages hieß Garching an der Alz und war kurze Zeit später erreicht. Hier hieß es Licht an und Ausschau nach einer Unterkunft halten.

Diese fand ich dann in Kirchweihdach im Gasthof zur Post.
 
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Neuer Tag, neues Glück heisst es immer so schön und in der Tat, Punkt 9 sass ich auf dem Rad und blickte, trotz Osterei zum Frühstück, noch ein wenig Missmutig gen Himmel.





In Freutsmoos war gerade der Ostergottesdiebst zu Ende und ich sollte bis Salzburg nicht wieder so vielen Menschen auf einmal begegnen.

Vorbei am Wagingsee ging es immer weiter in Richtung Landesgrenze.







Wenige Minuten später erreichte ich Salzburg.





Am Fuße der Hohensalzburg gönnte ich mir mal wieder einen Teller Pasta bevor ich der Salzach stromaufwärts folgend weiter nach Süden fuhr.





Frohe Ostern ....



Je südlicher ich kam desto mehr und steiler wurden die Anstiege. Die wunderbaren Ausblicke, die Farben und das Licht entschädigten mich aber mehr als ausreichend für die Mühen. Kein Zweifel, ich war zurück im Paradies.







Kurz vor Bischofshofen verließ ich die Salzach und es ging rauf nach Radstadt.







So langsam kam der Schnee auf den Bergen immer näher. Die "Abfahrt" nach Schladming war eine Qual, kräftiger und ehrlicher Wind von vorne bereitete das Finale des Tages perfekt vor.


Die Reiteralm (Skipiste) im Vordergrund, Planai durch Baum verdeckt im Hintergrund, unvorstellbar, dass wir da mit den Rödern hoch sind.


Wer ist nur dieser Quattro?

Trotz aller Bremsversuche erreichte ich kurz nach 8 Schladming. Nach 2 Besuchen bei der Alpentourtrophy kenne ich mich hier natürlich einigermaßen gut aus. Ich folgte Schnegges Rat bei Herti einzukehren und machte mich durch die Klamm auf den Weg die letzten 300hm des Tages zu überwinden.

Was bin ich weich geworden. Unvorstellbar, dass ich hier mal einen Bergsprint über 15km hochgefahren bin.

Das Risiko, dass bei Herti niemand zu Hause sein könnte nahm ich in Kauf, so ist das nun mal wenn man als Überraschungsgast erscheint... nach mehr als einer Pause auf den letzten Metern erreichte ich die dunkle Hütte und machte direkt kehrt runter nach Schladming wo ich ins erstbeste Restaurant einfiel, genüsslich schlemmte und auch direkt ein Zimmer fand.

Es gäbe noch sooo viel mehr zu sagen aber ich muss weiter. Es ist spät und man munkelt, dass mein Pass noch gesperrt ist und ich wahrscheinlich umplanen muss....
 
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Mein Plan den Sölkpass zu nehmen ist leider geplatzt. Die Wintersperre macht das passieren im Moment unmöglich.

Ich geniesse noch ein wenig die Sonne in Schladming bevor es gleich wieder zurück nach Radstadt und dann über den Obertauernpass nach Mauterndorf geht.



Der CD-Spieler der Erinnerungen* läuft wieder .... lang lang ist es her. Ich musste gestern schon an die völlig überfutterte Pudding-Schnegge im Joglland denken und lachen ... weißt Du noch wie wir die Küche dort übernommen und bis spät in die Nacht geschlemmt haben? Kann mal bitte jemand das Bild von Schnegge nach der Puddingsession raussuchen? Mann was hab ich da gelacht :D

Ok, zurück ins jetzt und heute ....

Oben auf dem Dachstein ist noch Winter während es mir hier unten in der Sonne langsam aber sicher zu warm wird.







Ich werde mal Losbummeln ... ich glaube heute lasse ich es mal ganz ruhig angehen... bis später :winken:

* Vorsicht Insider
 
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Mann Alter. Ein wunderschöner Bericht. Wer Ostern nich das richtige gefunden hat dem empfehle ich das weiter.
Viel Spaß noch EP. Und immer schön bebildern und kritzeln :D:daumen:
 
Nachdem ich Radstadt erreicht hatte ging es erstmal eine ganze Weile bergan, hoch bis zum Obertauernpass auf knapp 1800m.


Das Ziel ist klar erkennbar, hinten oben, ganz in weiß




Das weiße Zeug kommt immer näher...

Bei einer meiner vielen Pausen entdeckte ich, dass die Route, die ich gewählt habe schon sehr lange von Menschen genutzt wird um die Alpen zu queren.




Eigentlich müsste ich doch jetzt wirklich endlich oben sein? Ein letzter Blick zurück...


Ich kann nicht mehr... es reicht...

Der Skibetrieb war noch in vollem Gange. Als ich um kurz vor 5 endlich oben ankam hatte es sich schon deutlich zugezogen.




Jetzt nochmal nen ordentliches Gipfelfoto.

Nach einer kurzen Pause in der Touriinfo zog ich mir noch schnell etwas über bevor es bei Kühlschranktemperaturen hinab nach Mauterndorf ging.


Jetzt aber schnell weg hier... es wird nämlich wirklich ungemütlich.

Ich kannte hier noch eine gute Unterkunft und beschloss daher einfach hier zu bleiben.

Am Abend gab es noch ein excellentes Essen im Gasthof Neuwirt.
 
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Ging alles ohne größere Probleme (mal abgesehen davon irgendwie den Anstieg hochzukommen) Ich liefere den heutigen Tag später nach....

Viele Grüsse aus Villach :winken:
 
Mauterndorf war von mir am Vortag bewusst als Endpunkt gewählt worden. Nicht nur dass das Thema Unterkunft wie erwähnt bereits gelöst war ich hatte so auch noch die Möglichkeit bis zum weiterfahren zu entscheiden, ob ich über den steileren Anstieg aber im weiteren Verlauf kürzeren Weg oder lieber gemütlich dafür aber auf dem längeren Weg über die Turracher Höhe fahre.

Ich entschied mich dann am Morgen für die Route über den Katschberg.

Der Blick aus dem Fenster verriet: alles bestens, es kann losgehen.





Nach ein paar Kilometern erreichte ich den Katschberg. Die Abfahrt ist mir in bleibender Erinnerung geblieben weil ich dort meinen persönlichen Geschwindigkeitsrekord mit dem Rad aufgestellt habe. Aus diesem Grund wollte ich da eigentlich nicht rauffahren aber der Anstieg stellte sich dann doch als weit weniger schlimm als erwartet heraus.

Oben war ich dann wieder im Winter angekommen und würde standesgemäß mit Eisregen begrüßt. Zum Glück dauerte der Spuk nur ein paar Minuten.



Der Gipfel stellt auch gleichzeitig die Landesgrenze zwischen Salzburg und Kärnten dar. Da man in Kärnten auch gerne schnell Auto fährt war ich gewarnt und wie immer gewillt jeglichem Verkehr möglichst aus dem Weg zu gehen.

Apropos aus dem Weg gehen... Verkehrstechnisch war es bisher ein sehr angenehmer Tag. Mal abgesehen von ein paar aus ihren Autos herausstaunenden Ausflüglern war ich alleine auf der Straße unterwegs.

Zurück im Winter, Willkommen in Kärnten:


Da es auf der Passhöhe nicht wirklich etwas gab weswegen man verweilen musste (das Skigebiet war auch schon zu) machte ich mich direkt auf die Abfahrt.

Das Abfahrtswetter war extrem Aprilig... ein paar Regentropfen wechselten sich mit immer wärmer werdender Sonne ab und es ging eeeeeeeeeeeeeeeewig bergab. (jetzt weiß ich auch warum ich damals so fix und fertig war nachdem wir da raufgefahren sind).



Abfahren macht hungrig, daher gab es in Gmünden erstmal lecker Marillenkuchen.



Zu meinem Glück war ich weiterhin fast alleine unterwegs. Ich denke das lag unter anderem an mehreren Straßensperrungen und Umleitungen auf Grund von Erdrutschen oder Baumfällarbeiten. Mit dem Rad könnte ich überall ohne Probleme passieren.

Kurz vor Spittal traf ich dann einen Österreichischen Hackepeter (jedenfalls erinnerte er mich irgendwie an ihn) wehendes Haar und in fortgeschrittenem Alter ... wir fuhren ein paar Meter gemeinsam auf der gesperrten Straße und störten eine Herde Ziegen bei der Mittagspause auf dem warmen Asphalt bevor sich unsere Wege wieder trennten.









Mit der Ruhe war es jedenfalls erstmal vorbei ... noch 3km bis Spittal an der Drau und das auf der Hauptstraße ... man muss darüber keine weiteren Worte verlieren.

Ein paar Kilometer hinter Spittal wurde ich zum Glück an der Drau fündig. Ein sehr angenehmer, gut zu fahrender Radweg der mich bis Villach bringen sollte erfreute mein Autogeplagtes Radfahrerherz.

An der Drau da isses schau ...







Am Horizont zeichnete sich mehr und mehr ab, dass es sinnvoll ist ein wenig zu warten bis der Schauer durch ist. So hatte ich dann auch Zeit für mehrere kleine Pausen die ich zum fotografieren nutzte denn es war ein ausgesprochen angenehmes Fotolicht...





Bitte gedulden Sie sich, der Regenschauer ist in wenigen Minuten durch...



Regen und tief stehende Sonne? Klar, da darf ein Regenbogen nicht fehlen...



Für alle die demnächst damit konfrontiert werden ... so macht man das in Kärnten: Schild malen und verschwinden...



Karawanken direkt voraus...



Das Licht und der Anblick der Berge war einfach unglaublich und für mich selbst mit der PEN nicht konservierbar (leider).



In Villach investierte ich mein gutes Händchen komplett in das Thema Restaurantauswahl... ein italienisches Restaurant der Extraklasse verköstigt aufs Beste. Nachfolgend noch zu sehen der Gaumenschmauss Focaccia. Das Hotel will hingegen wirklich niemand sehen und ich hoffe, dass es hier kein Wiedersehen geben wird.



Hinweis: wenn man den Wurzenpass queren will gibt es entgegen anders lautender Aussagen von Locals am Ortseingang ein vielversprechendes Gästezimmer im Angebot.
 
Super Bilder. Lassen erahnen wie schön das in der Realität ist. Toller Bericht. Macht Lust auf Radfahren. Ich glaube ich geh um 12 00 Uhr.:mexican:
Viel Spaß und gutes Wetter wünscht Andreas
 
Damit das hier nicht aus dem Ruder läuft muss ich jetzt doch mal noch schnell die letzten beiden Tage liefern ....

Villach wird mir bis auf den Spitzenitaliener, ein sehr nettes Paar welches ich an der Drau traf und das Wahnsinnslicht und die phantastischen Ausblicke auf die Karawanken am Abend nicht unbedingt nachhaltig in Erinnerung bleiben ... aber gut es könnte auch schlimmer sein ;)

Also ... hier muss ich rauf, sieht eigentlich gar nicht so schlimm aus war aber wie versprochen sehr steil.



Irgendwie wuchtete ich mich auch diesen Hügel rauf. Vorbei an diversen Utensillien zur modernen Kriegsführung und den ein oder anderen Hinweis auf den 10-Tage Krieg (es darf gegooglt werden) ging es am Bunkermuseum rauf auf 1073m Höhe was in gewisser Weise den Höhepunkt des Tages darstelle ... zumindest in Metern ;)

Kriegsspielzeug:


Willkommen in Slowenien:


Früher Grenze heute nur noch sinnloses nichts:


Auch hier sehen die Dinge wie so oft im Leben mit etwas Abstand betrachtet gleich viel freundlicher aus...


Zum Glück muss ich da nicht rüber sondern darf vorher links abbiegen :)


Die Bäche und Flüsse um Kranjska Gora haben alle Trinkwasserqualität .... ein Träumchen.


Mal wieder ging es auf einer alten Bahnstrecke vorwärts. Immer wieder gab es alte Bunkeranlagen zu entdecken ... ich glaube einigen hier würde Slowenien sicher gefallen.





Beweinter ich nach Slowenien hineinfuhr desto mehr Verkehr belästigte mich und auch der Himmel deutete mehr und mehr ab, als würde der Wetterbericht Recht behalten.




Den abendlichen Starkregenguss verfolgte ich bereits genüsslich vom Hotelfenster aus, da ich wie geplant nur bis Podnart gefahren bin.


Da das WLAN hier extrem wackelig ist bringe ich erstmal was ich habe und erweitere Stück für Stück bevor ich nochmal alles verliere und wieder von vorne anfange :rolleyes:
 
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@alle Danke fürs begleiten und kommentieren :)

@checkb das Rad ist doch MOLRONDA-zertifiziert ...... ich dachte da spielt alt oder neu längst keine Rolle mehr? Ich gehe an das Thema immer extrem pragmatisch ran ... gefahren wird das was da und nicht was angesagt ist ;)


Heute ging es von Podnart durch bzw. über die Hügel Sloweniens vorbei am Partisanenhospital und den Slowenischen Tremalzo rauf um anschließend auf der anderen Seite hinab nach Gorica zu fahren.

Morgen muss ich mich entscheiden, ob rechts oder links der Adria oder in eine ganz andere Himmelsrichtung gefahren wird. Bilder werden nachgereicht sobald Zeit und Verbindung zur Verfügung steht. :winken:
 
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Toller Bericht und macht Lust darauf, hier gleich alles stehen und liegen zu lassen und einfach loszufahren...
Bin gespannt auf die nächsten Etappen!
 
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