The secrets of Mission Control (Lyrik)

Ja klar, kein Stress. Ich werde meine Gabel erstmal vermessen, wie chickadeehill oben vorgeschlagen hat. Aber ich gehe mal davon aus, dass ich das beschriebene Problem habe.
 
Servus zusammen
Hab auch ein Problem mit meiner Lyrik aus 2010 auch mit der MS-Einheit. Hab die gestern offen gehabt und neu geschmiert, weil sie halt angefangen hat zu ölen so weit so gut das Problem ist jetzt nur das ich auch das dämpferöl getauscht hab und seit dem zusammenbau das floodgate nicht mehr funzt hat einer ne idee wo der fehler liegen könnte ?
 
Wenn die Gabel zu siffen anfängt, würde ich nicht nur öffnen und nachschmieren, sondern auch die scheinbar defekte Dichtung ersetzen.

Ölstand der Dämpfung passt und welches hast verwendet?
Lässt sich das Floodgate verstellen und hat keinen Effekt oder vielleicht gar nicht erst verstellen?
 
Das siffen kam halt vom dem fehlenden Fett an den Staubdichtung, das hat sich ja auch jetzt wieder gelegt. Was die MS angeht ich hab sie mit 5er RS Öl mit 193ml befüllt. Das floodgate lässt sich wie vor dem Öffnen, öffnen und schließen, am Kopp mein ich jetzt, aber wenn ich die gabel übers gate dicht mache spür ich keinen unterschied .
 
Das siffen kam halt vom dem fehlenden Fett an den Staubdichtung,

Das bezweifle ich stark.

Das floodgate lässt sich wie vor dem Öffnen, öffnen und schließen, am Kopp mein ich jetzt, aber wenn ich die gabel übers gate dicht mache spür ich keinen unterschied .

Du weißt schon das man das Floodgate mit einem Inbusschlüssel bzw. dem Zugstufenversteller einstellen kann, oder?
Wahrscheinlich hast du beim Demontieren an genau dieser Inbusschraube gedreht. Und soweit ich mich erinnere muß man das sogar um den Verstellerknopf abbauen zu können.
 
Hi,
Ich habe eine Totem 2010 mit Mico. In letzter Zeit war ich häufiger auf Trails mit vielen Wurzeln unterwegs. Die Totem war einfach viel zu unsensibel. Nun würde ich mich gerne mal an die Mico ranwagen und sie ein bisschen tunen.
Ich weiß es gibt jede Menge unterschiedliche Shim Stacks und je nach Vorlieben macht jeder einen anderen. Aber könnte mir jemand eine Ausgangsstack sagen der schon mal eine große Verbesserung mit sich bringen wird? Ich bin fahrfertig 85kg schwer. Ziel ist es die Gabel bei kleineren und schnell aufeinanderfolgenden Schlägen sensibler zu ,achen!
Ich habe bei meiner Recherche auch den Floodgate mod gefunden. Bringt der was? Freu mich auf eure Hilfe!!!
 
Bist du dir sicher, dass die Gabel insensibel ist? Klingt als hättest du nicht genug lowspeed Druckstufe drin.
Wie viele klick von ganz offen fährst du denn jeweils?
 
@ Titty Twister
das siffen ist ja jetzt mal nebensächlich :)
das man mit den inbus das gate verstellt is mir schon bewusst hab gerade die MiCo nochmal ausgebaut weil bei der testfahrt vorhin die gabel nur ca 100 mm eingefedert ist :confused: ich hab doch die richtige ölmenge benutzt oder etwa nich? die gabel geht ohne die Mico ohne pobleme bis
anschlag
 
.... hab gerade die MiCo nochmal ausgebaut weil bei der testfahrt vorhin die gabel nur ca 100 mm eingefedert ist :confused: ich hab doch die richtige ölmenge benutzt oder etwa nich? die gabel geht ohne die Mico ohne pobleme bis
anschlag

Bau die Mico nochmal aus und mess den Ölpegel mit nem Zollstock
Oder messschieber.
Sollten 73mm bis Oberkante Standrohr sein, wenn ich es richtig im Kopf habe...
Viel Erfolg.
Harni
 
Dass die MiCo, in allen Ausführungen, nicht immer ein Quell der Freude ist braucht hier ja nicht mehr diskutiert werden. Im Folgenden werde ich versuchen ein paar Maßnahmen zu erörtern die hier durchaus Abhilfe schaffen können (gab halt wieder einige Anfragen über PM). Anwendbar ist dies auf die Totem, die Lyrik und begrenzt auch für die Boxxer. Etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt lässt sich durch diese Veränderungen der Charakter der MiCo erheblich verbessern. Nach Demontage der MiCo (hier Lyrik) ergibt sich folgendes Bild:

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Zuerst werden der Sprengring, die Feder und der Shim des Rücklaufventils entfernt

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Wichtig ist das vor den weiteren Arbeiten die HS Druckstufe ganz rausgedreht wird, dies entspannt die Feder weitestgehend und die Fingernägel bleiben eher mal heile.
Der in meinen Augen schwierigste Schritt steht nun an, die Demontage des Basevalve. Der von RS verwendete Kleber ist schon hartnäckig, ohne Temperatur geht da i.d.R. nichts. Ich spanne die gesamte MiCo mit der Nase des Basevalve in die Drehbank, dann wird die Hülse so weit wie möglich zurückgezogen so das ein schlanker 13er Maulschlüssel auf die darunter liegende Schlüsselfläche passt. Nun das Basevalve mit einem Heißluftgebläse auf Temperatur bringen.

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Nun sollte sich das Basevalve von der restlichen Baugruppe trennen lassen, der Teilehaufen hierzu ist unten abgebildet.

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Hier offenbaren sich zwei wesentliche Baustellen der MiCo, die Verstellung der HSC und die Anordnung der Ports im Basevalve. Beide Bauteile spielen sich bei der Verschlechterung der Druckstufe die Bälle zu, werden hier aber erst mal getrennt betrachtet.
Da wäre als erstes die flächige Auflage des Shims auf den drei Ports. Diese Anordnung sorgt für ein mehr oder minder digitales Öffnungsverhalten, vor dem Öffnen der HSC Shims greift der Druck nur auf der Portfläche, unmittelbar danach jedoch auf der gesamten Shimfläche! Da sich zwischenzeitlich an der Federkonstante der Shims ja nicht so viel geändert hat bleibt dem Shim nichts anders übrig als sprunghaft weiter zu öffnen. Nicht das was man sich so wünscht. Abhilfe schafft hier eine umlaufende Nut (ca. 1mm tief), nun verteilt sich der Druck immer gleichmäßig auf den Shim, ohne Flächenänderung während des Öffnens. Das ist so nichts neues, bei der Boxxer 10-14 ist das so schon gemacht (rettet es aber auch nicht…)

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Nun zu dieser Baugruppe

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Diese beiden, leider nicht ganz massefreien, Teile sollen ja die HSC beeinflussen. Die Idee mag ja auf den ersten Blick brillant sein, leider hatte die Physik da wieder mal ein paar Tricks in der Hinterhand um uns doch noch ein Beinchen zu stellen. Zum einen ist diese Federbauform denkbar ungeeignet um die Dämpfungskennlinie in gewünschter Form zu beeinflussen, zum anderen haben wir es hier mit einem Feder-Masse-Schwinger zu tun. Die Wechselwirkung zwischen der Rückstellkraft der Feder und der Öffnungskraft der Shims ist nicht mehr gegeben wenn die Anregung die Eigenresonanz des Systems erreicht. Genau das passiert hier aber, bei der Lyrik was später, bei der Boxxer eher früher. Soweit das theoretische Gequatsche, real sieht das nun so aus: Der Hit auf das Vorderrad drückt das Öl gegen die Baseplate, die Shims sehen sich nun gezwungen dem nachzugeben und öffnen Ihre Pforten. Geschieht das nun schnell genug hebt die Aluhülse von den Shims ab. Pech ist dann nur wenn die Hülse genau dann wieder, nach dem ballistischem Ausflug, auf dem Shim dengelt wenn dieser gerade wieder öffnen möchte um die nächste Wurzel/Bremswelle/Brocken oder was auch immer abzufangen...

Im Klartext: Das Zeug wird nicht wieder eingebaut. Anstelle dessen besorgt man sich ein paar Shims und passt das System so an, dass die Verstellung der Druckstufe nur über die LSC gemacht wird. Hier muss aber noch einiges an Shims drauf gestapelt werden.

Für Stolperbiker wäre dann noch eventuell die Modifikation der LSC (schließt ja im Serienzustand nicht komplett) sinnvoll aber dazu ist ja bereits einiges geschrieben worden.

Bis hierhin ist das ja alles noch kalter Kaffee, wurde ja schon mal vorgestellt worden. Auch brauchen Totem Nutzer, ab hier, nicht weiter zu lesen. Für Lyrik und Boxxer jedoch wird es nun noch mal spannend. Bisher wurde nur betrachtet wie das Öl in den oberen MiCo Raum kommt, um den Rückweg habe ich mir selber auch recht lange keine Sorgen gemacht. Es fiel jedoch auf, das eine modifizierte Totem um Längen besser geht als die Lyrik. Hydraulisch gesehen gibt es nur einen relevanten Unterschied: Der Bauraum um das Rücklaufventil in der 35er Gabel. Das Bild unten veranschaulicht die knappen Platzverhältnisse zwischen Shim und Standrohr und der ‘Nase‘ der MiCo (bei einer Lyrik)

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Viel Platz ist da nicht mehr, die Lyrik hat einen Innendurchmesser von 31mm der Shim lässt mit seinen 29mm nicht mehr viel Platz
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Hätte die Lyrik einen vorgespannten IFP würde das vielleicht noch funktionieren aber so gibt’s nun reichlich Unterdruck im Raum unterhalb der Baseplate. Wirklich böse wird das bei der Boxxer, die hat nur noch 30mm Innendurchmesser (Wandstärke Boxxer 2,5mm; Lyrik 2,0mm) aber den gleichen Rücklaufshim, bleiben also 0,5mm Ringspalt mit zwei fetten Umlenkungen. Dazu kommt das die Boxxer eigentlich hier eher größere Querschnitte bräuchte, die (unnötig) fette Kolbenstange beschert dem System einen fast x1,7 höheren Durchfluss (Vergleich zur Lyrik/Totem mit 14er Schaft).
Zusammengefasst: das Öl kommt zwar ohne Problem in die MiCo aber nicht schnell genug zurück. Es entsteht kurzfristig ein Unterdruck, Ausgasen des Dämpferöls ist die Folge, eine halbwegs reproduzierbare Dämpfung ist so kaum zu erreichen. Einen prima Milchaufschäumer könnte man jedoch daraus bauen.
Jetzt gilt es einen Weg zu finden das Öl ohne große Widerstände zurück unter das Basevalve zu bekommen, außen herum geht da mal nichts, da ist ja das Standrohr. Auf den Shim können wir auch nicht verzichten, bleibt nur noch die Flucht nach innen. Steht ja nirgendwo das die ‘Nase‘ der MiCo nicht angepackt werden darf. Umgearbeitet sieht das dann so aus.

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Andere Ansicht

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Das schafft nun reichlich Platz für’s Öl und ist beim Dreher/Fräser um die Ecke meist für kleines Geld zu realisieren. Ab nun kann die MiCo knall hart geshimt werden, liefert richtig Feedback, ist jedoch viel komfortabler.
Nur sollte ab jetzt der Einsatz von Loctite (für die Sicherung des Basevalve) mit Bedacht gewählt werden, der Trick mit der Drehbank, zum Lösen des Basevalve, kann man nun nicht mehr anwenden. Ich würde auch, abweichend vom Foto, die Schlitze in der Nase mittlerweile etwas kleiner wählen…

Um das mit dem Rücklauf mal auf die Spitze zu treiben habe mal einen neues Basevalve machen lassen, das werde ich alsbald dann auch mal vorstellen.
 
Es muss ja nicht immer die teure Lösung von Fast oder CR-conception sein. Mit wenig Sorgfalt und Mühe kann man aus der Lyrik, in Eigenregie, eine Hammer Gabel bauen die immer noch zeitgemäß ist. Der Größte und bezahlbare Konkurrent der Lyrik ist, meiner Meinung nach, die Pike. Die Pike ist, out of the box, die bessere Gabel, nimmt man sich jedoch der Krankheiten der Lyrik an, ist die Lyrik die Gabel mit den größeren Reserven und dem breiteren Einsatzgebiet. RS hat bei der Pike die Wandstärke der Rohre noch mal um 2/10mm reduziert (von 2,0mm auf 1,8mm)! Hört sich erst mal nicht viele an, ist jedoch mit Blick auf die Steifigkeit, nicht zu unterschätzen, dazu kommt die 15er Achse. Für Bikes wie Torque, NS Soda, Voltage, 601 oder Bikes mit ähnlichem Charakter würde ich die Lyrik vorziehen.

Wer gerne mal da fährt wo es richtig lange Abfahrten gibt und die dann auch mit Schmackes durch ballert hat bei der Lyrik einen großen Vorteil: Die Dämpfung bekommt die Wärme besser abgeführt! Hier haben die Kartuschendämpfungen das nachsehen, (fahrt) windgeschützt und schön abgekapselt, tief im inneren der Gabel verborgen, tun sich diese Lösungen schwer die Wärme nach draußen zubekommen. Bei der Lyrik hingegen schwappt die Plörre schön im Standrohr und hat es damit viel leichter die Wärme an die Umwelt abzugeben. Hier hilft natürlich die Position des Basevalve, schön weit oben im Standrohr und genau hier setzt die Gabel die Dämpfungsenergie in Wärme um…
 
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Im Klartext: Das Zeug wird nicht wieder eingebaut. Anstelle dessen besorgt man sich ein paar Shims und passt das System so an, dass die Verstellung der Druckstufe nur über die LSC gemacht wird. Hier muss aber noch einiges an Shims drauf gestapelt werden.
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danke für deine Beschreibung. Für mich ist alles sehr einleuchtend und die Nut habe ich schon gemacht. Allerdings wäre ich dir noch sehr dankbar wenn ich vielleicht noch ein Shim-Ausgangssetup bekommen könnte mit dem ich dann weiter experimentieren könnte wenn ich die HSC Teile draußen lasse.
Viele Grüße
Jan
 
Oh ha, hier kann jeder seinen heiligen gral finden… Shimstack ist echt Geschmacksache. Als Minimalbasis würde ich diesen Stack als Anfangskonfiguration nehmen
21x0,1, 20x0,1, 20x0,1, 20x0,1, 12x0,1 (Crossover) 20x0,10, 18x0,15, 16x0,10, 14x0,10, 12x0,1
Das ist noch recht weich, aber ein schöner fluffiger Trailstack. Hängt natürlich auch ein wenig an der Federseite. Eine Coil oder Luftgabel mit AWK kann softer abgestimmt werden. Bei einer reinen Solo Air darf’s was mehr sein
Gruß
 
Wow... Ich bin begeistert!
Allerdings habe ich nicht verstanden wo die Nut auf dem Shim hin soll oder ist die Nut auf dem Base Valve?
So wie ich das sehe hast du am Basevalve an der Stirnfläche auch was abgefräst oder?


Ich glaube ich hätte interesse meine Mission Control umzubauen. Wie würdest du das Setup für eine U-Turn 160mm bewerten??

lieben Gruß
 
@Herr_Flo
Die Nut muss ins Basevalve, nicht in den Shim. Außendurchmesser der Nut endet bei 19mm (da enden auch die Ports), wird also von dem 21er Shim so gerade verdeckt.
Das ich die Stirnfläche des Basevalve auf der Rücklaufventilseite (da wo der check-valve-Shim sitzt) nacharbeiten musste ist eigene Blödheit... hier hatte ich die Dichtfläche angekratzt, daher musste das noch mal leicht nachgesetzt werden. Also kein Feature sondern ein Bug...

und ja das passt natürlich auch auf eine 160er U-Turn
 
@chickadeehill ich hab mir heute mal den rücklaufshim bzw die Nase des Basevalves angeschaut. Da würden doch auch einfache Bohrungen tun oder? Im Prinzip müsste doch alles was mehr rückfluss zulässt die MiCo verbessern.
 
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