Strecke und Unterkunft zwischen Gardassee und Idrosee?

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Servus zusammen,
ich plane gerade eine Dreitagestour "um" den Gardasee im Uhrzeigersinn (Anfang ab Nago über Dosso dei Roveri und Ende über Tremalzo nach Riva) und brauche die Hilfe der Bikergemeinde:

1. Der letzte Tag ist schon fix von Bondone am Idrosse über Monte Caplone und Tramalzo nach Riva. Das bedeutet, dass wir in zwei Tagen von Nago, wo wir übernachten, nach Bondone kommen müssen. Wenn möglich möchte ich auch gerne den 136-Kehren-Trail vom Monte Stino runter zum Idrosee fahren.

Leider haben wir nicht mehr Zeit.

2. Ursprünglich war geplant, von Nago die Strada del Monte Baldo hoch zum Dosso dei Roveri zu fahren und dann runter nach Malcesine. Es sollte dann mit der Seilbahn hoch zum Monte Baldo gehen und an dessen Ostseite herum und Südseite hinunter bis nach Torri del Benaco.

Problem dürfte sein, dass die Seilbahn ab Malcesine Biker nur zu bestimmten Tageszeiten befördert, ich habe irgendwo gelesen in der Früh nur bis 10.00 Uhr. Stimmt das auch aktuell? Das würde dann knapp werden.

Auch schaffen wir es am nächsten Tag wohl kaum von Torri oder Toscolano-Maderno nach Bondone.

Wir können pro Tag ca. 2000 hm fahren.

2. Meine Planung ist daher, den Monte Baldo zu streichen und nach Dosso dei Roveri (das wären ca. 1000 hm) ab Malcesine mit dem Schiff gleich auf die andere Seite rüber zu fahren, z.B. nach Gargnano oder T.-M.

Da hätten wir dann noch ca. 1000 hm "übrig", die wir in Richtung Idrosee fahren können. Hier bin ich noch auf der Suche einer geeigneten Übernachtung und der geilsten Route. Möglich wäre Rif. Pirlo allo Spino, Rif. Cima Rest ist wohl schon zu weit entfernt. Beide kenne ich von früheren Touren.

"Hinter" dem Pizzocollo steht die eher neue Hütte Rif. Campei de Sima, von dort scheint auch der tolle Trail Nr. 3 Eichtung Cavallino weiter zu gehen. Wer ist den schon mal gefahren?

Oder ist es sinnvoller, östlich des Lago di Valvestino zu fahren? Aber da scheint es keine vernünftige Übernachtung mehr zu geben?

Fragen über Fragen .... Hilfe!

Wer weiß mir hier einen Rat?

Molto grazie sagt schon mal im Voraus ...

Stefan
 
Drei Tage sind meines Erachtens schon sehr knapp. Ich hab 2004 mal eine 5tägige Tour gemacht und fand das im Nachhinein schon knapp bemessen.
1. Torbole-M. Altissimo
2. M. Altissimo - M. Baldo (Rif. Fiori del Baldo) (mit einigen schönen, aber streckentechnisch unnötigen Schlenkern am Corno della Paura)
3. M. Baldo - Garda - Torri - Schiff - Toscolano - Rif. Pirlo
4. Rif. Pirlo - Bondone
5. Bondone - Tremalzo - Riva

Du siehst, Tag 4 und 5 sind beinahe identisch mit dem, was du vorhast.

Die Auffahrt zum Rif. Pirlo habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung, weil ich zuvor schon die ganze Abfahrt vom Monte Baldo in den Knochen hatte (viel auf Trail) und ich im Anstieg auf der Westseite gleich von zwei Hagelgewittern heimgesucht wurde.
Dennoch kam ich lebend oben an und es reichte sogar noch zu einer Besteigung des Monte Pizzocolo (sehr empfehlenswert, auch wenn auf den letzten 100 Höhenmetern das Bike eher stört).
Das Rifugio ist extremst basic, du kennst es ja, ein Duschverschlag am Waldrand, die Betreiber sind aber nett, also richtig authentisch Alpenverein auf italienisch.

Am nächsten Tag dann den sentiero dei ladroni zum Pso. Fobbiola, auf dem sent. 3 Ri. Rif. Cavallino (bleibt links liegen, ist aber als Einkehrpunkt ganz brauchbar). Weiter Ri. M. Stino. Meist sehr schöne, aber vor allem einsame Trails ohne das typische GardaseeMTBpublikum.

Ich bin dann nicht den 136-Kehren-Trail zum Idro-See runtergefahren, sondern den Bocca Cocca-Trail direkt nach Bondone.

Für und Wider: Die Etappe ist bis hierher eh schon lang und anstengend. Der 136 fordert deine volle Konzentration und bringt dich auf Seehöhe Idrosee (von wo du wieder ein nicht ganz unerhebliches Stück nach Bondone hinauffahren musst!). Das Ostufer ist nordwärts nicht befahrbar, der Trail am Ufer ist teilweise extremst ausgesetzt über dem See. Es gab da schon schlimme Unfälle mit Abstürzen. Das muss nix heißen, gebe aber zu bedenken, ob man nach der langen und anstrengende Etappe noch Willens und in der Lage ist, auf Kletterpartien an der nächsten Unterkunft anzukommen.
Natürlich ist der 136 ein technisches Highlight für gute Fahrer, die den Nose-Press beherrschen. Für alle anderen ist es eine Wanderung bergab. Ich weiß aber nicht, ob ich ihn in eine Mehrtagestour mit entsprechendem Rucksack einbauen wollte.

Der Bocca Cocca-Trail ist ebenfalls ein Highlight, versteckt liegt er in einer grasüberwachsenen Felswand und führt nach Bondone mit schönen Ausblicken über den Idrosee. Mich hatte kurz zuvor wieder ein Gewitter überrascht (wo ich mich in einem Roccolo untergestellt hatte, das sind diese typisch italienischen Vogelabschussplätze, die versteckt in den Wald gebaut sind). Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, bin ich mit gehörigem Respekt in den Trail. Er war mit entsprechender Vorsicht ganz gut zu fahren, aber das hohe, triefnasse Gras hing über den Weg, so dass ich nach 200 Metern bereits patschnasse Füsse hatte, obwohl ich keinen Fuss abgesetzt hatte. War irgendwie doch ganz lustig.
Bondone ist ein schönes verschlafenes Kaff mit einem einzigen Albergo, wo ich sensationell gegessen hatte.
Die Rückfahrt am letzten Tag über den Sentiero Antonioli (Bocca di Caplone. Tremalzo, etc) bot nochmal Gardasee-Highlights pur).
Damals war die Ponale noch gesperrt und ich musste den langen Ledro-Tunnel runter nach Riva. Das waren Zeiten...

Auf der gesamten Strecke bin ich keinem einzigen Biker begegnet (wenn man mal von Tag 1 und 5 absieht, wo man wieder in den Riva-Torbole-Dunstkreis eintaucht).

Mir scheint vor allem dein Tag 1 etwas unausgegoren, da ja der letzte Tag fest steht und demzufolge im Grunde auch der vorletzte. Zum Rif. Pirlo gibt's ja keine echte Alternative. (an Cima Rest erinnere ich mich nicht, das getroffen zu haben und Campei de Sima wäre für mich damals völlig unerreichbar gewesen). Demzufolge müsstest du bereits am ersten Tag bis zum Pirlo kommen, was bedeutet, dass du für die Gardasee-Ostseite (M. Baldo) genau einen halben Tag zur Verfügung hast, wenn man bedenkt, das auch das Übersetzen mit dem Schiff Zeit kostet. Da kann man dann gerademal Dosso dei Roveri machen und das war's dann auch schon. Die Wiederauffahrt von Malcesine mit der Seilbahn kannst du dir dann komplett abschminken, selbst wenn sie euch befördern würden. Der Weg außenrum ist einfach viel zu weit, als dass ihr an dem Tag noch zum Übersetzen kämt.
Daraus folgt für mich: wenn ich nur 3 Tage habe, dann verbringe ich diese komplett auf der Westseite und lass die M. Baldo-Seite ganz sein.


Wenn Du noch Fragen hast...
(irgendwo auf 'ner Festplatte müsste auch noch der Track rumgeistern).
 
Warum den Schlenker zum Idrosee? Das geht auch direkter. Wie isartrails schon sagt, musst du zum Idrosee weit runter und dann eine übelst steile Bergstraße hoch zur Bocca Caplone. Zu dieser Bocca Caplone kommst du auch anders und zwar vom Lago (Maderno) aus. Da kannst du die Fähre von Torri del Benaco nehmen.
Route in etwa wie auf dem Bild. Bin ich alles selber gefahren. Passt von den km und hm für eine 3-Tagetour. Gibt natürlich noch ein paar andere Varianten.

Albi

GirodiLago.jpg


rot: Schotter
schwarz: Trail
grün: Rad-, Feldweg
blau: Straße, fast alles Nebenstraße ohne starken Verkehr
 
Zu den Routen und Hütten kann ich Dir leider nicht weiterhelfen.
Ich muss Dir aber eine weitere Einschränkung zu Bedenken geben.

Die Fähren über den See nehmen nicht jedes Mal bikes mit.
Wir standen letzten Sommer in Malcesine und wollten zurück nach Garda.
Das steht auch so in der Tour 452 Garda - Malcesine Panoramatour von Andreas Albrechts Gardasee Bikeguide 1 drin.

Leider sollten wir 2,5 Stunden auf die nächste Fähre warten die uns mitnimmt.

Was macht man da?
Rennrad spielen mit Fat Albert und auf der Gardesana zurück ;-)

Das kann Dir deinen Zeitplan auch etwas eng werden lassen.

Viel Spass am Gardasee.
 
Ich muss Dir aber eine weitere Einschränkung zu Bedenken geben.
Die Fähren über den See nehmen nicht jedes Mal bikes mit.
Schwierigkeiten bei der Bike-Beförderung habe ich bisher nur bei der Personenschifffahrt erlebt, da aber schon öfter, vor allem an stark besuchten Ausflüglertagen.
Die Schiffe sind klein, der Andrang der Touristen sehr groß und die Biker mit ihren sperrigen Untersätzen stören da einfach nur...

Von Torri del Benaco nach Toscolano-Maderno verkehren aber Autofähren.
Die sind entsprechend sehr viel größer und da habe ich noch keine solchen Erfahrungen gemacht (hab's andererseits auch noch nicht sehr oft in Anspruch genommen).
Aber eine Garantie für die Mitnahme gibt's natürlich auch da nicht.
Das entscheidet einzig und allein der Kapitän aus seinem Bauch heraus...
So ist halt internationales Seerecht. :rolleyes:
 
Torri del Benaco nach Toscolano-Maderno verkehren Autofähren. Die fahren auch das ganze Jahr über, mit Radbeförderung gibt es da nie Probleme.
 
Jungs,

Vielen Dank für Eure Tipps. Ihr habt mich überzeugt, meine ursprüngliche Planung ist in drei Tagen kaum/nicht zu schaffen, dazu kommt noch, dass die Abfahrt nach Bondone am Ende eines langen Tages nicht ohne ist. Der Monte Stino und auch die andere Seite des Idrosees ist dann halt ein anderes mal fällig.

Ich habe mich entschieden, dass wir am ersten Tag den Dosso Dei Roveri fahren, denn diese Tour habe ich in mehrfacher geiler Erinnerung. Dann entweder - wenn wir von unserer Pension in Nago früh loskommen - mit der Seilbahn hoch zum Altissimo oder mit dem Bike-Shuttle, wenn wir zu spät dran sind. Dann bis zum Rifugio Fiori del Garda und dort Übernachten. Am zweiten Tag über die tollen Trails, die auch Albi in seiner Tour hat, runter nach Garda und Torri del Benaco, dann Überfahrt nach Toscolano. Hoch nach Navazzo und über Liano, Passo Fobbia, Passo d'Ere, Passo di Scarpape und Malga Alvezza zum Rif. Cima Rest. Am dritten Tag dann hoch zur Bocca di Cablone und über Cima Tombea, Rif. Garda und Tremalzo nach Riva.

Das dürfte genügen und trotzdem allen riesen Spaß machen.

Eine Frage vielleicht noch: wie viel länger braucht man vom Passo di Scarpape zum Rif. Cima Rest über Pfad 69 statt über Cadria?

Schöne Grüße
Stefan
 
... Dann bis zum Rifugio Fiori del Garda und dort Übernachten.
Wenn ihr noch die Körner habt, fahrt noch 100 Hm mehr zum Rif. Chierego hoch. Liegt schöner und bietet das bessere Ambiente.
Das Fiori del Baldo hab ich als sehr trostlos in Erinnerung. Ich war einziger Übernachtungsgast und nachdem mir das Hüttenwirtspaar ein schrecklich aufgewärmtes Abendessen auf einem Plastikteller serviert hatte und ich nach einer halben Flasche fuseligem Rotwein die Bettschwere hatte, schlossen sie die Hütte von außen zu und machten sich im Geländewagen zu ihrer Heimwohnung im Dorf auf. Am nächsten morgen kamen sie wieder heraufgefahren und liessen mich raus. Auf das Frühstück verzichtete ich damals freiwillig.
 
Jungs,



Das dürfte genügen und trotzdem allen riesen Spaß machen.

Eine Frage vielleicht noch: wie viel länger braucht man vom Passo di Scarpape zum Rif. Cima Rest über Pfad 69 statt über Cadria?

Schöne Grüße
Stefan

Ja, das wird eine schöne Tour.
Du willst unbedingt im Rif. Cima Rest übernachten? Ansonsten wäre der Weg 69 die bessere Alternative. Alles Schotter und umgeht das tiefe Loch hinunter nach Cadria (liegt auf 943 m und nicht auf 1943m - ist in der KOMPASS-Karte falsch eingetragen).
Ich bin den Weg damals andersherum gefahren und habe mich bei der Mg- Casina (1266 m) erst mal lange orientiert und bin dann den 69 zum Passo Scarparpe gefahren. Daher weiss ich, das die Passage in beiden Richtungen geht.
Falls du mit GPS fährst, kannst du meinen Track haben (sieh Bild oben).
PN oder email.

Albi
 
Am nächsten Tag dann den sentiero dei ladroni zum Pso. Fobbiola, auf dem sent. 3 Ri. Rif. Cavallino.

Hallo Isartrails, bzw. Bike-Gemeinde

ich bin vor Jahren (eher Jahrzehnten) den Nr. 3 schon zweimal runterwärts gefahren. Also hinab zum Rifugio Campei de Sima. Irgendwie sagt mir meine Erinnerung, dass da bergauf eher viel zu schieben wäre. Kannst du mir dazu ne Einschätzung geben? Wie hoch ist ungefähr der Schiebeanteil?

Danke, Harald
 
als ich den Bikeguide gemacht hab (2003), war man noch nicht am Gardasee. Ich glaub, meine Befahrungen waren circa 1992 und 1995 :)

Ja, bergab bin ich schon alles gefahren. Bergauf kann ich mir eben nicht vorstellen, hab nur meiner 20-jährigen Erinnerung nicht mehr getraut. Dann siehts wohl so aus, als müsste man sich entscheiden: entweder 2 h bergauf schieben oder großräumig umfahren.
z.B über den Passo del Cul (Nordwestlich Vobarno) und den Monte Gallo. Das scheint aber eher pioniermäßig zu werden. da ist rein gar nix im Netz zu finden.

Alternativ gäbs noch nen Weg (scheint keine Nummer zu haben) westlich des Rifugio Campei de Sima, über Dosso di Mezzo und C. Cornone hinauf zum Trailhead des Weg Nr. 3 bei Dosso Carpaglione.

Kennt jemand eine dieser Varianten oder andere sinnvolle Strecken, die von Toscolano nach Capovalle gehen, möglichst ohne Teer- und Schotterkontakt?

Danke Dir / Euch
 
Sorry, hab die Hütte verwechselt.
War Quatsch, was ich oben geschrieben habe.
Zu deiner Problemstellung: Wie weiter oben geschrieben, bin ich das einmal von Südost nach Nordwest gefahren, auf dem Sentiero dei ladroni. War nach meiner Erinnerung viel fahrbar. Die Auffahrt zur Hütte von Süden (Passo Fobbiola) ist auf Forststraße, der Weiterweg nach Nordwesten ist ein Steig (3), wo man manches Schieben musste.
Auf der OCM-Map blau gestrichelt: http://www.opencyclemap.org/?zoom=15&lat=45.69619&lon=10.55671&layers=B0000
Richtung Dosso Corpaglione
mappa2.jpg

Quelle: http://www.montesuello.it/images/sezione/campei/mappa2.jpg
Wenn ich dich recht verstehe, willst du jetzt dieselbe Fahrtrichtung machen.

Alternativ gäbs noch nen Weg (scheint keine Nummer zu haben) westlich des Rifugio Campei de Sima, über Dosso di Mezzo und C. Cornone hinauf zum Trailhead des Weg Nr. 3 bei Dosso Carpaglione.
Ich glaube, den kannste komplett vergessen. Da sind höchstens noch Ziegen oder Wildschweine unterwegs...
 
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