Also um es nochmal klarzustellen.
Es geht hier nicht um E-Bashing, aber der E-Antrieb ist Teil des Problems.
Es ist vielmehr ein grundsätzliches Problem für das es viele Beispiele gibt.
Überall wo Dinge einer breiteren Masse an Leuten deutlich leichter zugänglich gemacht werden, findet oftmals eine geringere Wertschätzung und andere Selbstwahrnehmung statt.
Es ist halt was ganz anderes, wenn du dir den Berg selbst erkämpft hast, oder da lässig hoch unterstützt wirst. Die Wertschätzung des Erreichten ist ne ganz andere.
Ähnliches Verhalten findest du bei Wanderen in den Bergen, die nen Lift nutzen und nur noch die restlichen 50 Hm in Badeschlappen mit Rucksäcken voll von plastikverpackter Verpflegung zurücklegen und die ihre Hinterlassenschaften nicht interessieren. Würde nem echten Bergwanderer, der den kompletten Berg zu Fuß erklommen hat, nie passieren.
Hinzu kommt dann halt noch bei den E-Bikes - wie auch in einigen der letzten Beiträge erwähnt - die Werbung. Es bringt dich leicht bergauf und bergrunter. Letzteres übrigens auch ein Teil des Problems ohne E.
Die Räder sind in den letzten Jahren deutlich potenter geworden und ermöglichen Strecken bergab deutlich schneller und auch weniger Geübten deutlich schwieriger Strecken zu befahren.
Die Leute glauben halt mit dem Bike ein Anrecht auf die postulierten Werbeversprechen gekauft zu haben.
Umso teuerer umso mehr.
Das Problem gibt genauso im Straßenverkehr wo viele Fahrer teuerer Sportwagen glauben, mit diesen auch ein Recht auf Spaß im Straßenverkehr gekauft zu haben.
Das Problem ist also eins der Masse und der Einstellung von Leuten.
Rücksichtnahme lässt sich nicht aufoktuieren. Sie ist Teil der Persönlichkeit, oder nicht.
Breche ich mir einen ab, wenn ich mal den "perfekten" Trail nicht von oben bis unten im perfekten Flow von oben bis unten fahren kann, weil ich für nen paar Wanderer anhalte?
Ein schärferes Waldgesetz wird nicht für die Reduzierung von Konflikten sorgen, sondern genau für das Gegenteil. Zum einen werden sich die klassischen Hilftsheriffs bestärkt fühlen. Zum anderen wird der Teil, der sich dann wirklich an entsprechende Sperrungen hält die Belastung auf den verbleibenden Wegen und somit dort das Konfliktpotential erhöhen.
Für mich wäre die einzige sinnvolle Novelierung des Waldgesetzes, Verhaltensweisen aufzunehmen.
So das jeder sein Scherflein zu tragen hat.
- Wanderer in Begegnungssituation hintereinander
- Mountainbiker Geschwindigkeit reduzieren, ggf. bis zum Anhalten
- Hundebesitzer Hunde anleinen und kurz führen
Und dann in der Praxis an allen shared Trails Hinweise auf die Begegnungsmöglichkeit und gegenseitig Rücksichtnahme.
Das wird nicht alle Konflikte vermeiden, aber besser vor Augen führen, dass man auf garnix ein "Anrecht" hat.
Wir alle wollen die Natur genießen. Arschlöcher gibt es überall, umso mehr Menschen umso mehr.
Gegen die helfen keine Verbote. Dass sind meisten genau die, die Verbote eh nicht interessieren.