Singletrails für Einsteiger: Der Bericht
Ja, hier ist er nun, der Bericht von der Singletrailtour im Wiedtal am Samstag. Eigentlich war es weniger eine MTB-Tour, als eher ein Happening mit Volkswandertagcharakter. Nicht weniger als 21 (nochmal in Worten: Einundzwanzig!) BikerInnen und Biker vertrauten sich wieder einmal der blitzgefitzen Führung an.
Startpunkt (und zugleich Endpunkt, doch dazu später mehr) war wieder einmal die Blitzfitz Alm. Alle Teilnehmer ließen sich zunächst auf den Almwiesen nieder, voller Erwartung auf das Kuhglockengeläut zum Start. Doch halt!! Einer fehlte noch und kam und kam nicht. Mir liegt auch sein Name auf der Zunge, doch wir sind hier ja ein mobbing-freies Forum. So musste denn der Guide aus seinem unerschöpfichen Reservoir aus Ablenkungsmanövern greifen, denn die Bikerherde scharrte schon ungeduldig mit den Hufen. Auf dem folgenden Startphoto sind denn auch (fast) alle dabei:
Zur Herde gehörten die Kühe und Bullen:
- Spooky (Marco)
- Red Devil (Boris)
- Cheetah (Frank)
- grüner Frosch (Boris)
- Redking (Klaus)
- Giom (Guillaume)
- Mufflon (Matthias)
- deepblu (Gerd)
- Patti_67 (Markus)
- Enrgy (Volker)
- mobile (Bernd)
- meg-71 (Michael)
- seven-hornets (Achim)
- timber (Iris)
- sun909 (Carsten)
- Harnas (Renate)
- irieblue (Stefan)
- Balu (Stefan)
- Waschbaer (Jürgen)
- -- (Rene)
- -- (Ferdi)
und euer Guide, der Blitzfitz (Ralf)
Endlich rollte die Karawane los. Da Linz (und die Blitzfitzalm) auf der Rheinseite liegt, die Trails im Wiedtal aber auf der anderen Seite des Bergrückens, erzwingt die Logik, dass es erst einmal hinauf ging. Auf breiten Wegen wäre die Passhöhe schnell erklommen gewesen, wenn uns nicht nach 800m schon der erste Defekt zurückgeworfen hätte - Kettenriss!

Deepblu wollte schon umkehren, aber ist Gruppendynamik nicht herrlich? Er hat es nicht geschafft. Die Kette wurde schnell geflickt und Gerd konnte seine Aufgabe als Backguide oder Besenwagen bis zum Tourende doch noch ausfüllen. Vielen Dank nochmal dafür!
Oben auf der Höhe wartete dann der erste Trail. Eigentlich nicht viel mehr als eine Übungsschleife, allerdings mit horizontaler Tragepassage. So fragte sich danach doch der eine oder andere, warum man bei Einsatz von mindestens 500kcal gerade mal 20m Streckengewinn erzielte. Nach kurzem Asphaltstück über die Passhöhe ging es dann endlich auf den ersten richtigen Singletrail - der legendäre Schmugglerpfad hinab nach Arnsau.
An dieser Stelle möchte ich doch auch ein großes Lob an alle Teilnehmer ausprechen. Die Fahrtechnikbandbreite war extrem hoch, von Einsteiger (Zitat: "hier schiebe ich lieber") bis Freerider (Zitat: "ich bin bescheuert, wenn ich da runter fahre"). Dennoch blieben alle ziemlich zusammen und ich glaube, es war auch für jeden etwas dabei.
Unten in Arnsau bogen wir direkt in den nächsten Leckerbissen ein - den Verbindungswanderweg W nach Roßbach. Zunächst führt der Weg über Wurzeln und Steinchen eng an der Wied entlang, bevor er sich wieder in luftige Höhen erhob.
Kurz vor Roßbach musste die Wied überquert werden. Wie gut, dass es dafür Brücken gibt und wir MTB und nicht Fahrrad fahren.
Auf der anderen Seite folgten wir dem Bergrücken (natürlich) bergauf und zwar in das Tal der Nesche hinein. Wie fast auf jedem Teilstück der Tour wechselten sich breite Forstwege mit eng verwinkelten und träumerischen, kleinen Pfaden ab.
Kurz vor der Nescher Mühle spuckte der Singletrail den bunten Lindwurm aus, bevor der Wald alle Biker ein paar Meter weiter auf dem nächsten Singletrail wieder verschluckte. Dieser jene Singletrail bot besonders große Suchtgefahr - leicht wellig, aber in der Tendenz bergab konnte er mit viel Flow gefahren werden. So manch einer vergaß die Welt um sich herum und fuhr sich fast in Rage. An sich kein Problem, wenn doch nur genug Auslauf am Trailende wäre. Tja, und genau das fehlte. Ich habe mir berichten lassen, dass Herr S. aus K. die Mitfahrer durch seine Fahrkünste (Vorderrad Wheelie im steilen Trail) fast zu Begeisterungsstürmen hingerissen hätte, wäre er denn nur rechtzeitig zum Stehen gekommen. Na ja, zum Glück ist nichts passiert.
Eine kurze Treppe noch und wir waren wieder in Roßbach. Von hier aus sollte die Tour eigentlich nur noch gemütlich zurück nach Linz führen. Aber offensichtlich hatten einige Mitfahrer ihr Pulver noch nicht verschossen. So degradierte sich unser Singlespeeder (vor dem ich übrigens gehörig Respekt habe) durch einen beherzten Treppensprung kurzzeitig zum Zerospeeder.
Aber auch diese Panne war schnell überstanden und wir konnten durch das idyllische Wallbachtal den letzen Anstieg in Angriff nehmen.
Noch eine kleine Panne und ein paar Höhenmeter trennte schliesslich das Team von der Passhöhe, bevor der finale Almabtrieb beginnen konnte.
Nach etwas 3 Stunden, ca. 30 km und ungefähr 600 Hm war die Blitzfitzalm wieder erreicht. Und natürlich gab es wieder (wie immer) KUCHEN!!!
Diesmal war die Logistik allerdings wegen des Massenandrangs etwas herausfordernder. Deshalb einen ganz besonders herzlichen Dank an Annette und Jessi!!
Bis zum nächsten Mal,
Ralf
P.S. Apropo Volkswandertag, zu einer Ausfahrt ins Grüne darf der
Ständer am MTB nicht fehlen.
Weitere Bilder bei mir im
Photoalbum.