16.08. 22:00 Haus im Wald, Val Noana, 1100m
Ich stecke ziemlich lange im Cafe Col bei San Martino fest. Ersten ist draussen Land unter, zweitens macht meine Technik mal wieder ein paar Problemchen. Erst der Ärger mit den verschwunden Fotos, und jetzt hat sich mein Loox in den Kopf gesetzt, mal wieder IPhone zu spielen: ich kann nicht mehr gleichzeitig mehrere Programme nutzen, es läuft immer nur eine einzige Applikation zur selben Zeit. In diesem kastrierten Zustand ist es mir nicht möglich, vernünftig am Bericht zu Arbeiten. Dazu laufen bei mir sonst immer EMail, Topo-Software, Notepad, Fotoviewer, Explorer usw nebeneinander.
Das gleiche Problem trat bei TheSnake auch schon auf, damals half nur ein Hardreset. Selbiges praktiziere ich auch dieses mal: Komplettbackup erstellen, Loox mit zittirgen Fingernin den Urpsrungszustand zurückversetzen, Backup zurück spielen. Es geht aber zum Glück alles gut, die Software flutscht wieder wie sie soll. Manchmal braucht Windows Mobile eben eine Rosskur.
Nach dem starken Regen kommt mir die Schotterabfahrt am Fluss etwas unpassend vor, auf eingesaut werden hab ich keine Lust. Also brause ich lieber auf der Teerstrasse hinab...

.. nach Tonadica (750m) am Südrand der Palagruppe.

Noch schnell ein Gelati in der Fußgängerzone, dann gleich weiter.
Hinter Transacqua beginnt eine unchristlich steile Strasse hinauf auf einen waldigen Kamm zum Rifugio Calteni (1200m). Es ist schon fast sechs, aber die Preise hier sagen mir überhaupt nicht zu. Also kurble ich weiter durch eine etwas seltsame vergratete Gegend, die klaren Linien der Dolomitentäler sind hier irgendwo verloren gegangen. Es dauert eine Weile, bis ich den richtigen Abstieg zum Noana-Stausee (steiler Pfad in dunklem Wald) finde...

.. und über die eindrucksvolle Staumauer die Seite wechsle.

Dann nur noch ein paar Minuten weiter und ich stehe vor dem Rifugio Fonthegi.
Doch auch hier ist der Name "Rifugio" nur Makulatur. Lager gibt es keine, die Zimmerpreise sind jenseits von Gut und Böse. Also begnüge ich mich mit einer Portion Pasta und kurble gegen halb neuen in der Dämmerung noch ein Stück weiter. In meinem Rücken über der Pala donnert es mal wieder, also wähle ich zur Übernachtung ein einsames, verlassenes Haus auf einer Waldlichtung. Das Dach steht etwa einen Meter auf jeder Seite über, das müsste im Falle des Falles genug Schutz vor Regen gewähren können. Aber bisher blitzt der Himmel nur in der Ferne, das kann meinetwegen ruhig so bleiben.
Isomatte auspacken, Bett herrichten, Goodnight-RitterSport verspachteln, in den Schlafsack kriechen, gute Nacht!