Kurzbericht zum 12h-Rennen im Schnaittachtal
Aber erstmal großen Respekt an all diejenigen, die sich die Schlammschlacht bei der MEC gegeben hatten

! Wenn ich so die Bilder sehe, tendiere ich zu Hackepeter´s Aktion beim Malevil....
Apropo Bilder, ich hab keine vom 12h-Rennen, dafür ein paar Worte:
Angereist diesmal am Freitag, Samstag von 9-21uhr das Rennen, Sonntag nach einem gemütlichen Frühstück, wieder zurück. An.- und Abreise, mit jeweils 400km, verliefen schnell und problemlos. Da Schnaittach direkt an der A9 liegt (der 6km-Rundkurs quert sogar die Autobahn), war die Fahrt dorthin nach guten 3h gemacht
Freitag also angekommen, Platz an der Strecke gesichert, mit den Platznachbarn aus Nürnberg gequatscht und schon waren Betreuer fürs Rennen gefunden

Der Start/Ziel/Campingbereich liegt am Rand des beschaulichen Ortes, zur Unterkunft konnte ich dann also locker laufen. Auto blieb an der Strecke. Am Abend noch 4 Runden gedreht, herrliche Strecke:
lehmig-nasser Wiesenanstieg, Matsch-Wurzel-Singletrail, 50m Asphalt (die einzigen

) Autobahnbrücke, schmale schnelle Schotterabfahrt, knifflige - weil schottrige - schnelle Links, Forstautobahn, kurzer Trail mit kleiner Holzbrückenüberfahrt, Forstautobahn, herrlich-schneller Wurzel-Bergabtrail (wahlweise mit Schanze fahrbar), Bergauftrail, dann wurde es knifflig eng - 1 steile Kompression galt es zu durchfahren mit anschließendem kleinen Sprung am Gegenhang

, Forstautobahn, Matschtrail, Schotterauffahrt zurück zur Autobahnbrücke, kleiner Sprung runter auf die Wiese, Schlammloch mit anschließendem Trail (die 50m wurden nach ca. 9 Rennstunden umfahren, weil das Loch immer tiefer wurde

), schnelle Wiesenabfahrt, nochmal Rechts-Links-Rechts durchn kleines Waldstück und man bog wieder in den Zielbereich ein...
Nach den 4 Besichtigungsrunden und weiterem Gequatsche wurde es langsam spät, es musste noch was gegessen und die Getränke fürs Rennen vorbereitet werden. Also 10 Flaschen geschnappt, was kam rein!?
1/3 Apfelsaft
2/3 Wasser
Prise Jodsalz
1 Messlöffel Malto 6
2 Messlöffel Malto 19
(die Grammangaben von so einem Messlöffel kenn ich nicht, bin aber so schon in Weilheim gut gefahren, also warum was ändern)
Die Flaschen waren also gefüllt, Magen nebenbei auch, also ab inne Heia. Schlafen konnte ich diesmal gut...machte mir diesmal bezügl. Ruppigkeit der Strecke/Haltbarkeit des Materials weniger Sorgen als in Weilheim - ganz so wurzelig wars ja nicht)
Samstag:
Wecker klingelt gegen 6Uhr, noch 3h bis Start. Kalt duschen um wach zu werden, den Kaffee kneif ich mir aus bekannten Gründen! 3 Vollkornbrote mit Nutella und nen Apfel sind das Frühstück. Bis 22Uhr sollte das die letzte feste Nahrung sein, die den Weg in den Magen findet. Irgendwann kurz vor 8 war ich dann am Start, 8:30uhr Fahrerbesprechung u.a. wurde allen erklärt was es heißt wenn jmd. von hinten "LINKS" bzw. "RECHTS" ruft, sehr löblig

Kurz vor 9Uhr dann die Einführungsrunde durch den Ort, fast Punkt 9 gings dann fliegend durch Start/Ziel und das Rennen war eröffnet. Neben mir nach 3sek. Renndauer der erste Kettenriss eines 4er-teams

Ärgerlich, aber zum Glück wars ja nich weit zurück, nur ca. 20m
Ich hatte mir diesmal vorgenommen von Anfang an Gas zu machen, was ich auch tat. Puls 150-160 bei 193max sollte dafür genügen

Die ersten 2 h verliefen gut, ein Rythmus war gefunden, es fühlte sich aber nicht so an als ob ich das Tempo weitere 10h gehen könnte...aber die andren 3 Einzelstarter um mich herum (wir bildeten die Spitze) sahen auch nicht relaxt aus! Also weiter...denkste...Plattfuss hinten.
Schlauch gewechselt, beim Griff zur
Pumpe quittierte diese ausgerechnet jetzt ihren Dienst

Ein Teamfahrer half mit seiner
Pumpe aus, an Start/Ziel bekam sie sein Team mit "Tausen-Dank" zurück, dennoch musste ich eine Runde später nochmal nachpumpen, jetzt halfen mir die schon erwähnten Betreuer aus Nürnberg mit ihrer
Pumpe aus

Die Spitze war nun etwa 12min weg, also jetzt erst recht: Kette rechts mit ordentlich Wut im Bauch! Das ging 20 min gut, bis ich auf einer nassen Wurzel ins Straucheln kam, dem Baum noch ausweichen konnte, dem Baumstumpf daneben aber nicht

Abgang übern Lenker, Knie wurde sofort dick, da es gegen den Lenker knallte...wenn man in Bewegung blieb ging es aber. Weitere Pausen waren nun eh gestrichen, noch 10,5h Renndauer und ca. 14min Rückstand.
(Zwischendurch muss ich mal den einzigen Kritikpunkt einer wirklich rundum gelungen Veranstaltung anbringen: Auch nach mehrmaligem Nachfragen bei Zieldurchfahrt nach meiner Platzierung oder des Rückstandes bekam ich keine Antwort. - und dort standen einige Zeitnehmer/Rundenprotokolleure. Aber auch das übernahmen die Nürnberger und ab Stunde 3 erfuhr ich stündlich Platzzierung und Rückstand auf die Spitze

)
Ab Stunde 3 passierte erstmal nicht soviel, ich fand wieder einen guten Rythmus, konnte richtig gut Druck machen und es lohnte sich. Der Rückstand schwand, mal nur um wenige Sekunden, mal um mehrere Minuten pro Stunde....dies trug nicht unwesentlich zur Motivation bei!!
Die Flaschenwechsel klappten wieder prima. Zieldurchfahrt - leere Flasche wegwerfen - nächste Zieldurchfahrt bekam ich ne neue. Somit war die längste Zeit ohne Trinken ca. 17-18min. Pro 1,5h nahm ich 1 Flasche, in Weilheim war es pro Stunde eine, dort warens aber auch 15Grad wärmer!
Die Mischung scheint zu passen, ein Hungergefühl kam zu keinem Zeitpunkt der 12h auf.
Da man sich auf der Brücke mit den anderen Teilnehmern entgegenkam, sah ich, dass sich die Spitzengruppe schon gesprengt hatte. 2h vor Schluss war mein Rückstand auf den ersten auf 1,5min geschrumpft...und ich sah, dass er ordentlich zu kämpfen hatte
Ca 1h vor Schluss passierte ich ihn. Das muss in einer größeren Gruppe geschehen sein, ich hab es in meinem "Tretwahn" nicht mitbekommen

Er erzählte es mir bei der Siegerehrung...er versuchte nachzusetzen, es ging aber nicht. Ich trat in dem Moment (und bis zum Schluss) wie ein Irrer weiter, da ich ja dachte er wäre noch vor mir.
Schlussendlich hatte wir beide (und einer der Senioren) 41 Runden, er kam 33sek nach mir ins Ziel, der "Senior" noch knapp vor ihm....also alles sehr eng beieinander nach 12h!!!
Ergebnisliste (aller Klassen):
http://www.12h-rc-schnaittachtal.de/html/img/pool/Klassenwertung_2.pdf
nochn paar Daten: (alles laut polar cs 600)
246km
3800hm
Hfmax: 167
Hf average: 141
9200kcal
Vmax: 50km/h
V schnitt: 20,1 km/h
"Pausen": Schlauchwechsel, Nachpumpen, Überschlag, 1mal Pinkeln
Wetter: um die 15Grad, letzten beiden Stunden Nieselregen
Der Nudelgutschein wurde nach dem Rennen in eine Riesenportion Spätzle und 4 Steaks umgewandelt

Wie gesagt super Veranstaltung! In Weilheim z. Bsp. konnte der Gutschein nur WÄHREND der Renndauer eingelöst werden - Schwachsinn für Einzelstarter!!

Auch toll, mitten im Wald - aufm Trail - bei der Kompression stand ne ordentliche Musikanlage mit richtig guter Musik, tolle Idee

Musik an Start/Ziel gabs natürlich außerdem.
Also rundum nen gelungenes Wochenende, vorallem auch weil alles am Rad gehalten hat, was dort nicht selbstverständlich war.
Deshalb auch RIESENGROßEN DANK an René, der das malwieder 1A vorbereitet hat
(da ick nämlich ne Technikschlampe bin, und kaum was selber mache

)
Und vergiss niemals nicht welches Team dich aufgepeppelt hat.
Natürlich nicht

Ich musste heute gerade wieder an die erste Offroad-Tour mit euch im Oktober 2008 denken, bei der ich nach (für euch gemütlichen) 70km vom Rad gestiegen bin und mir von dem Gerüttel alles wehgetan hat....hab am selben Tag noch den geplanten Oktoberfestbesuch in Diedersdorf absagen müssen
So...hab ich was vergessen!? Ach ja, ganz so kurz war der Bericht dann doch nicht
