Hallo Helmut,
danke für die Veröffentlichung der Stellungnahme. Über den Stil kann man streiten, mir fehlt aber vor allem ein inhaltliches Argument:
Hessen begründet das Verbot, abseits fester Wege zu fahren u.a. damit, dass es in Ballungsgebieten zu Konflikten mit anderen Waldnutzern, insb. Wanderern gekommen sei. Nach Rechtsprechung des BVerfG "Reiten im Walde" muss nun diese Einschränkung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts auch geeignet erforderlich und angemessen sein. Mir scheint es schon an der Geeignetheit zu fehlen. Denn anders als bei "Reiten im Walde" wo jede Gruppe ihre eigenen Wege bekommt (Wanderwege für Wanderer und Reitwege für Reiter) würde das neue WaldG die Biker und die Wanderer auf dieselben festen Wege zwingen. Dass hierdurch eher mehr als weniger Konflikte enstehen werden liegt auf der Hand.
Grüße
Paul
Hallo Paul,
Du sprichst hier das verfassungsrechtliche Verhältnismäßigkeitsprinzip an, das in der Tat auch hier noch eine ganz wichtige Rolle spielt. In einer gewissen Stammtischmanier (Was hat fahren abseits von Wegen mit einem Verbot des Fahrens von Wegen zu tun?) haben wir das allerdings schon drin. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Aspekte, die ebenfalls noch keinen Platz gefunden haben. Mit der "Erste vorläufige Stellungnahme" ging es uns jedoch vorrangig darum, gewisse Dinge in in den Vordergrund zu stellen und auch mit polemischen Spitzen zu verdeutlichen, was da abgeht. Und dafür haben der Gesetzesentwurf und seine Begründung genügenden Anlass gegeben. Ich bekenne mich da gerne schuldig, dass ich da des öfteren meine Verärgerung und Wut über diesen Unsinn freien Lauf gelassen habe

Für die umfassende Stellungnahme, die wir im Rahmen der Verbändeanhörung einreichen werden, liegt noch viel Arbeit vor uns. Aber es sollte uns klar sein, dass so ein Gesetzesentwurf keinen Anlass für einen Schmusekurs gibt.
Gruß
Helmut
PS: Wir haben als DIMB gerade im IBC Forum in den letzten Jahren viel Kritik, die manchmal auch sehr herb war, einstecken müssen. Vieles davon war sicherlich auch berechtigt, aber wir machen das im Gegensatz zu anderen Verbänden immer noch mit hohem persönlichen Einsatz fast komplett im Ehrenamt und mit sehr begrenzten Mitteln. Da schmerzt Kritik, auch wenn sie noch so berechtigt ist, besonders. Insofern tun uns der großzügige Zuspruch und die überwältigende Unterstützung von Euch allen echt gut und geben eine großen Motivationsschub. Danke
