Trittfrequenz, Herzfrequenz?

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Hallo,

habe vor ein Moutainbikerennen zu ca 3 Stunden zu fahren. Kann mir jemand Tips bezüglich der optimalen Trittfrequenz geben:
Welche Trittfrequenz soll man wählen um ein optimales Rennen fahren zu können: Hohe Trittfrequenz und wenig Kraft oder niedere Trittfrequenz und hohe Kraft? Was ist besser?
Wie hoch sollte der Puls maximal sein wenn man ein 3 stündiges Rennen fährt?

Danke im voraus!
 
das sind sehr individuelle werte.
im rennen würd ich sagen, fahr so wie du es gewöhnt bist

im training kannst du ja ma drauf achten ne trittfreuqenz von ca 90 zu treten....wenn du kein trittfrequenzmesser hast...dann tritt einfach ein wenig schneller wie du gewöhnt bist ;)

zum richtigen puls kann dir niemand ne genaue angabe machen, weder im rennen noch im training
 
Ist es sinnvoll sich einen Tacho mit Trittfrequenzmesser zu kaufen um überhaupt ein gefühl für die optimale Frequenz zu bekommen?
 
verkehrt isses nicht, zumal die mehrkosten inzw. doch sehr gering sind.
gerade als mountainbiker neigt man eher dazu sehr niedrig im bereich von 60-75U/min zu treten was weit weg von optimal ist.
wieso das nicht optimal ist kann man anhand oben genannter links in erfahrung bringen
 
wenn du ein paar mal deine TF gezählt hast (einfach umdrehungen zählen und zeit auf dem tacho merken), hast schnell nen gutes gefühl, wieviel du gerade trittst.
meine ist z.b. immer ziemlich genau bei 95 in der ebene ohne wind.
 
Was ist eigentlich mit der muskeleigenen Reibung? Je höherfrequenter man sich bewegt, desto mehr Leistung geht da drauf. Es muss also einen Effekt geben, bei schnellerer Bewegung und weniger Kraft _deutlich_ mehr Leistung entwickeln zu können. Welcher ist das, und warum?

Von Nachteilen hoher Kräfte auf die Hardware soll an dieser Stelle einmal abgesehen werden.
 
carmin schrieb:
... muskeleigenen Reibung ...

interessanter Aspekt. Hab ich noch nie etwas davon gehört.

zu den wichtigsten Argumenten, in der Diskussion hohe v.s. niedrige TF gehören meiner Meinung nach:

pro hohe TF:
- Muskel schwillt nicht so stark an (und quetscht sich folglich auch weniger die eigene Blutversorgung ab)
- Athlet kommt mit weniger Muskelmasse aus (Gewichtsvorteil)
- besserere venöser (passiver) BlutABtransport
- höheres Potential Angriffe zu kontern

Pro niedrige TF:
- erheblich bessere intramuskuläre Mobilisation (möglichst viele Muskelfasern arbeiten im richtigen Takt)
- motorisch einfacher zu erlernen

die jeweils ersten Argumente dürften die Hauptfaktoren sein und ich bin noch auf keine gute Untersuchung gestoßen (habe aber auch noch nicht sehr aktiv danach gensucht - seit ich hohe TF fahre, hab ich keine Knieschmerzen mehr: für MICH war damit die Diskussion beendet), welche es erlauben würde diese Variablen einzuschätzen.

Jetzt kann man natürlich noch unzähliche Bsp. aus der Praxis heranziehen:

1) Der Leistungsunterschied Armstrong - Ullrich berägt nach Tausenden von Kilometern nur wenige Minuten (das Zünglein an der Waage ist also Psyche und Mannschaft) -->
hohe v.s. niedrige TF = egal

2) Kein Stundenweltrekord in den letzten Jahren mit weniger als 95 1/min -->
hohe v.s. niedrige TF = entscheident

3) und und und


carmin schrieb:
Von Nachteilen hoher Kräfte auf die Hardware soll an dieser Stelle einmal abgesehen werden.

Das kann man so nicht sagen, denn zur Hardware gehören eben nicht nur die Gelenke, sondern auch die Muskeln - und um deren Leistung dreht sich ja die ganze Diskussion.


Viel Spaß bei der Suche nach der eigenen Meinung

Oliver
 
Aber Reibung ist doch omnipräsent... Angenommen, Du beugst und streckst Arme oder Beine in horizontaler Ebene, setzt Du auch Energie um, und die geht zu 100% in Reibung -- gegen Luft, Sehnen, Gelenke und (überwiegend) Muskulatur. Je höher die Nutzkraft, desto geringer der Anteil der Reibung. (Habe mal was von 20% reibung gelesen, aber das ist ohne weitere Angaben nichtssagend.) Würde man diesen Effekt alleine betrachten, läge das Leistungsoptimum bei v -> 0 und F -> oo.

Nun gibt es natürlich zum einen Randbedingungen (maximale Kraft); zum andern aber muss es einen Effekt geben, dass die Verwendung von weniger Muskelfasern (bei kleinerer Kraft) erheblich weniger Leistung kostet, und dieser Effekt ist hier sicherlich noch nicht dabei (denn er zieht ja schon sehr kurzfristig):
OZM schrieb:
- Muskel schwillt nicht so stark an (und quetscht sich folglich auch weniger die eigene Blutversorgung ab)
- Athlet kommt mit weniger Muskelmasse aus (Gewichtsvorteil)
- besserere venöser (passiver) BlutABtransport

OZM schrieb:
Jetzt kann man natürlich noch unzähliche Bsp. aus der Praxis heranziehen
Die will ich ja gar nicht in Zweifel ziehen, ich frage (mal wieder) rein interessehalber. Persönlich versuche ich ja auch, mich an höhere TF zu gewöhnen, allerdings nicht wegen absoluter Leistung, sondern mit Blick auf Langzeithaltbarkeit ;)
 
da könnten zwei überlegungen evtl. ne rolle spielen:
1: beim schnellen treten brauchste zwar mehr energie, durch die bessere durchblutung oder andere faktoren ist die muskulatur dazu aber in der lage
2:durch die geringeren kräfte im muskel, wird weniger reibung erzeugt so dass man evtl. sogar weniger energie braucht.

nur ne idee, ob was dran ist weiss ich nicht
 
David H schrieb:
Ist es sinnvoll sich einen Tacho mit Trittfrequenzmesser zu kaufen um überhaupt ein gefühl für die optimale Frequenz zu bekommen?
Ja klar, bis dahin kannst Du auch auf kreuzotter.de die Geschwindigkeit bei einer Übersetzung, TF und Radumfang berechnen. Bei Flachland-GA fährt man eh meist die gleiche Geschwindigkeit.

Die Standard-Kassette hat:11-12-14-16-18-21-24-28-32
Die Weichei-Kassette hat:11-13-15-17-20-23-26-30-34
Die Kurbel hat normalerweise 44-32-22.
 
Trittfrequenz beim Radfahren

Welche Trittfrequenz ist beim Radfahren sinnvoll?

Unter Trittfrequenz (Cadence, abgekürzt CAD) versteht man die Anzahl von kompletten Pedalumdrehungen (also linkes Bein oben bis wieder linkes Bein oben) pro Zeiteinheit (meist Minute).

Grundsätzlich sollte die CAD möglichst hoch gewählt werden. Hobbyfahrer sollten versuchen, mit mindestens 80 Umdrehungen pro Minute zu fahren. Bei leistungsorientierten Fahrern sind die Werte höher, dazu gleich mehr.

Warum soll die CAD möglichst hoch sein?
Wie so oft beim Radfahren spielt die Physik eine Rolle. Die Leistung wird in Watt gemessen. Ein Watt (W) kann man auch ausdrücken als Nm/s, also Kraft mal Weg durch Zeit.
Betrachen wir eine feste Zeitdauer, z.B. eine Minute, so reduziert sich die Formel auf Kraft mal Weg. Der Weg ergibt sich aus dem Umfang einer Pedalumdrehung mal deren Anzahl. Daraus folgt: Je höher die Trittfrequenz, desto größer wird der Weg und folglich wird die Kraft bei konstanter Leistung kleiner.

Einfach formuliert: Je höher die CAD, desto niedriger wird die Kraft pro Pedalumdrehung. Dies schont 1. die Gelenke, insbesondere das Kniegelenk, und 2. ist es für den Muskel ökonomischer, häufiger angespannt und wieder entspannt zu werden. Im angespannten Zustand kann der Muskel nämlich nicht durchblutet werden, da die Adern durch den angespannten Muskel zusammengedrückt sind.

Ein oft gehörtes Argument gegen eine hohe Trittfrequenz ist, daß der Wirkungsgrad der Kraftübertragung sinkt, wenn die CAD steigt. Dies ist teilweise richtig. Aber:
1. Die Verbesserung des Wirkungsgrads der Kraftübertragung bei hoher CAD ist trainierbar: durch Fahren mit hoher CAD.
2. Entscheidend ist nicht der Wirkungsgrad der Kraftübertragung allein, sondern vielmehr der Gesamt-Wirkungsgrad, der sich ergibt aus Wirkungsgrad der Kraftübertragung (physikalischer Wirkungsgrad) mal Wirkungsgrad des Muskels (biologischer Wirkungsgrad). Der physikalische Wirkungsgrad steigt mit zunehmender CAD, der biologische dagegen sinkt: im Ergebnis ist eine CAD von 100 Umdrehungen pro Minute (UpM) bis 110 UpM optimal.

Dies wird bestätigt, wenn man sich die realisierten CAD bei den Stundenweltrekorden anschaut: Ausnahmslos alle sind mit einer CAD zwischen 100 UpM und 110 UpM gefahren worden.
Auch der Erfolg von Lance Armstrong bei der Tour de France 1999 zeigt dies. Armstrong hat sich zu einem Top-Bergfahrer entwickelt - durch Erhöhung der Trittfrequenz. Dies war beim Mannschaftszeitfahren der Tour 2000 eindrucksvoll zu sehen, wenn man seine CAD mit der seiner Mannschaftskollegen verglichen hat, aber auch beim Anstieg nach Lourdes-Hautacam 2000 war seine CAD beeindruckend.

Also: Trittfrequenz rauf, das erhöht die Leistungsfähigkeit und schont die Gelenke! Wie oben erwähnt sollten Hobbyfahrer über 80 UpM treten. Leistungsorientierte Fahrer sollten im Training konstant über 100 UpM fahren und in der Lage sein, 2 bis 3 Stunden im flachen Gelände mit einer CAD von 120 UpM zu fahren.
Diese Umstellung geht sicher nicht von heute auf morgen, sollte aber angegangen werden, will man seine Leistung verbessern. :daumen:

Schönes Ride On
 
auf alle fälle, zumal sich im gelände ne trittfrequenz von 120, auch in der ebene nicht realisiern lässt ;)
 
Also: Also optimales Renntuning: Übersetzung so hoch wählen, dass man eine minimale Trittfrequenz von mindestens 90 schafft? Richtig?
 
OZM schrieb:
1) Der Leistungsunterschied Armstrong - Ullrich berägt nach Tausenden von Kilometern nur wenige Minuten (das Zünglein an der Waage ist also Psyche und Mannschaft) -->
hohe v.s. niedrige TF = egal

der zeitunterschied kommt jedoch auf nur wenigen kilometern zustande. insofen ist es dann doch nicht ganz egal.
 
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