Feldstudie zur Situation der Bodenerhebungen im Brandenburger Umland

Flocke

Vom Winde verweht
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26. November 2003
Reaktionspunkte
10
Ort
Berlin
Angesichts der bevorstehenden Podiumsdiskussion am Müggelberg begaben sich am Donnerstag Checkb und meine Wenigkeit in das wilde Brandenburger Umland, um uns mit eigenen Augen vom jämmerlichen Zustand der Berge, bzw. deren Nichtvorhandenheit, zu überzeugen. Die Aufgabenstellung des Tages lautete, mehr als 1500 Höhenmeter in einem eng abgesteckten Bereich von weniger als 10 Quadratkilometer zurückzulegen, ohne dabei jemals einen einzigen Weg doppelt zu fahren oder auch nur zu kreuzen.

Aufgrund der durch seine Alternativsportart besonders gestählten Orientierungfähigkeit wählte Checkb die Umgebung von Bad Freienwalde als geeignet für unser selbstmörderisches Vorhaben aus. Wenn man auf die Karte schaut, sieht man hier ein Gewusel von Höhenlinien, Waldwegen und Singletrails, womit sich diese Gegend als gradezu prädestiniert für unser Vorhaben erweist.

Aber um den geneigten Leser nicht zu sehr zu verwirren, schließlich gibt es in Berlin und Brandenburg keine Erhebungen höher als 10 Meter die der Erwähnung wert wären, folgen hier ein paar geschickt manipulierte Impressionen unserer Reise durch das Brandenburger Flachland. Die Bilder sind natürlich allesamt Fälschungen, die durch Schiefhalten der Kamera und anderen perspektivischen Spielereien entstanden sind. In Wirklichkeit sind wir die ganze Zeit durch die Hasenheide im Kreis gefahren...

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Kurz nach dem Start. Um diese Perspektive hinzukriegen haben wir die Kamera an eine 30m lange Stange gebunden und hochgehalten.

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Da man als gebrandmarkter Brandenburger Mountainbiker natürlich nicht damit rechnet, daß irgendwo mitten im Wald plötzlich irgendwelche Unebenheiten auftauchen, wurde auf die beiden einzigen Huppel unserer Tour hier von der Försterei besonders liebevoll hingewiesen. Prädikat: Besonders Nett!

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Ingo bei der Anfahrt auf den ersten dieser schier unüberwindlich erscheinenden Huppel. Die Illusion von extremer Steigung die in diesem Bild suggeriert wird, wird durch eine gekippte Kamera erzeugt, ein Effekt der schon in "der unsichtbare Dritte" erfolgreich eingesetzt wurde. Allerdings hier ohne die schief stehenden Bäume.

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Man beachte den angespannten Gesichtsausdruck der von äusserster Konzentration zeugt. Wird er es als deprimierter Flachland-Berliner schaffen, diese enorme Steigung heraufzukämpfen? Eine beachtliche schauspielierische Leistung

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Echte Ossis schaffen echte Uphills ohne jegliche Anstrengung mit äusserster Gelassenheit

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Die fiesen Mountainbiker mit ihrer Bodenerosion vernichten mal wieder alle Wälder.

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Ein Prachtexemplar solch eines fiesen Mountainbikers

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Und so sah es hier aus, bevor wir durchgefahren sind

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Kaum fahre ich mal voraus, weiss ich schon nicht mehr wo es lang geht

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Marc beim verzweifelten Versuch weitere Höhenmeter zu generieren.

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Der ständigen Belastung durch unser Flachlandgekurbele ist eine anständige Mountainbikekette natürlich nicht gewachsen, und ist hier vor lauter Langeweile gerissen.

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Hier vernichte ich sämtliche mühselig gesammelten Höhenmeter auf einen Schlag. Dafür habe ich extra meinen Sattel runtergestellt

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Was wir in Wirklichkeit den ganzen Tag gemacht haben

So, ich finde damit gibt es genügend Diskussionstoff für nächsten Freitag :)

Um nun mal kurz zu erzählen wie es wirklich war. Ich hab selten so eine geile Tour gemacht, es war ein ständiges Auf und Ab, wie eine rasante Achterbahnfahrt, es gab keine flache Etappe zum Ausruhen, sondern ging von einer Abfahrt sofort über in den nächsten Uphill, keine Gnade, keine Pause. Dazu Wurzeln und lose Stöcke so daß es besonders bergauf eine richtige Freude war. Bergab habe ich auch noch einiges dazugelernt, besonders die steile Stelle zum Schluß hätte ich mich bei klarem Verstand (=in der näheren Umgebung Berlins) niemals heruntergetraut.

Die echten technischen Daten des Tages: 1650hm, 60km, 5h Fahrzeit, 2 Bier.

* Flocke *
 
Flocke,

ich fühle mit Dir!Mit mir hat er diese Tour auch schon gemacht.Ich habe allerdings irgendwann abgek...t!Egal,es war auch für mich damals ne'super Sache und irgendwann werden wir da nochmal biken.Dann ja eventuell zu dritt???
Schöne Bilder!!!:daumen:
Gruss Axl
 
hallo,

da ich ursprünglich aus bad freienwalde komme und oft dort noch mit dem bike unterwegs bin würde mich interessieren wo ihr genau langgefahren seid. konntet ihr ne art wegbeschreibung hinzufügen. danke

mfg flo
 
@Floridahoause

Eine genaue Wegbeschreibung ist zu aufwendig und ich glaube nicht nachfahrbar, es gibt zu viele Abbiegepunkte und Richtungswechsel. GPS Track ist zu ungenau, da es viele Empfangsausfälle gibt. Die Tour wird noch auf 2000 Hm ohne Wiederholungen und Kreuzungen vollendet und dann gibt es einen Touraufruf hier im Forum.

Gruss checkb
 
@ checkb

ihr könnt euch ja mal melden wenn ihr wieder vorhabt in frw. zu raddeln... dann könnte man sich treffen und seine erfahrungen austauschen.


schönes wochenende
 
floindahouse schrieb:
... würde mich interessieren wo ihr genau langgefahren seid....
Ja, das würde mich auch mal interessieren, ich bin nur die ganze Zeit Ingo's Hinterrad hinterhergehechelt.

Wenn ich mich richtig erinnere ging es erstmal links hoch, dann rechts rum, wieder runter, dann ein Stück geradeaus, wieder 2mal links, dann scharf rechts steil hoch, über die Kreuzung, dahinter gleich links runter, rechts abbiegen, in Schlangenlinien den Berg hoch, oben muß man sich von einem verirrten Wanderer nach dem Weg fragen lassen, dann aber doch woanders langfahren. Da gibt es dann einen kleinen Trail, dem man kreuz und quer folgt und danach noch hoch und runter weiterfährt. Ingo, stimmt das soweit? Ab hier habe ich dann den Überblick verloren, aber wenn man den ganzen Tag entweder links oder rechts fährt, kann man kaum was falsch machen.

:) Flocke :)
 
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