Alpencross Albrechtsroute

SamyRSJ4

MGN Racing
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28. März 2007
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73
Ort
Bayreuth/Celle
Moin!

Zusammen mit einem Freund möchte ich im nächsten Sommer zum ersten Mal die Alpen überqueren.
Dazu habe ich ein paar grundsätzliche Fragen:

1)
Wir sind nächstes Jahr beide 17 Jahre alt und nicht erfahren im alpinen Gebiet (->Wetter).
Wäre es ganz und gar verantwortungslos, diese Fahrt zu zweit ohne einen anderen (älteren) Erfahrenen anzutreten?

2)
Wir können wegen unserer Ferienzeiten nur in den letzten beiden Juliwochen bis 5. August fahren. Ist das grundsätzlich eine Zeit, in der das Wetter einigermaßen in Ordnung für unser Vorhaben ist?

3)
Als Route haben wir die Albrechts-Route ins Auge gefasst.
1500 bis 2000hm am Tag sind wir gewohnt.
Sieben Tage hintereinander erscheint uns aber ein bisschen viel des Guten.
Könnte man die Etappen evtl. verkürzen und dafür noch einen Tag dranhängen? Wie sieht es mit der Hütten- und Hoteldichte in dem Gebiet der Route aus? Lässt sie es zu, die Etappenlängen zu verändern?

4)
Wie belebt ist diese Gegend zu dieser Zeit? Trifft man hin und wieder andere Biker oder Wanderer etc. an oder ist man allein im Nirgendswo?

5)
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Handynetz gemacht? Kann man von überall Hilfe rufen?
Weiß jemand etwas über die Björn-Steiger-Stftung? (Handyortung im Notfall) Erfahrungen?

6)
Gibt es auf der Strecke Fahrradläden für eventuelle Ersatzteilversorgung?

Ok, mehr fällt mir im Moment noch nicht ein ;)

Vielen Dank schonmal für Antworten!
Samy
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Zusammen mit einem Freund möchte ich im nächsten Sommer zum ersten Mal die Alpen überqueren.
Dazu habe ich ein paar grundsätzliche Fragen:

1)
Wir sind nächstes Jahr beide 17 Jahre alt und nicht erfahren im alpinen Gebiet (->Wetter).
Wäre es ganz und gar verantwortungslos, diese Fahrt zu zweit ohne einen anderen (älteren) Erfahrenen anzutreten?

2)
Wir können wegen unserer Ferienzeiten nur in den letzten beiden Juliwochen bis 5. August fahren. Ist das grundsätzlich eine Zeit, in der das Wetter einigermaßen in Ordnung für unser Vorhaben ist?

3)
Als Route haben wir die Albrechts-Route ins Auge gefasst.
1500 bis 2000hm am Tag sind wir gewohnt.
Sieben Tage hintereinander erscheint uns aber ein bisschen viel des Guten.
Könnte man die Etappen evtl. verkürzen und dafür noch einen Tag dranhängen? Wie sieht es mit der Hütten- und Hoteldichte in dem Gebiet der Route aus? Lässt sie es zu, die Etappenlängen zu verändern?

4)
Wie belebt ist diese Gegend zu dieser Zeit? Trifft man hin und wieder andere Biker oder Wanderer etc. an oder ist man allein im Nirgendswo?

5)
Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Handynetz gemacht? Kann man von überall Hilfe rufen?
Weiß jemand etwas über die Björn-Steiger-Stftung? (Handyortung im Notfall) Erfahrungen?

6)
Gibt es auf der Strecke Fahrradläden für eventuelle Ersatzteilversorgung?

Ok, mehr fällt mir im Moment noch nicht ein ;)

Vielen Dank schonmal für Antworten!
Samy


Nach diversem alpinem Bikequatsch mal aus meinen Erfahrungen raus folgende Antworten:

1.) Das rel. junge Alter von 17 sollte doch kein Hindernis sein, vorausgesetzt Ihr könnt Eure Kräfte und Fahrtechnik einschätzen. Die Albrechtroute hat zwar einen ordentlichen aber im Vergleich zu anderen Routen keinen sehr schweren Schwierigkeitsgrad. Wenn Ihr also sensibel für Wetter, Untergrund und sonstige Bedingungen seid und im Zweifel im Sinne des guten Menschenverstandes entscheidet, würde ich durchaus dazu raten, die Tour zu machen. Wichtig wäre aber, dass Ihr Euch vorher einen Plan B zurecht legt. Ich kenne Albi, er steht Euch sicher auch gerne nochmal persönlich zur Verfügung, wenn es um Ausweichrouten etc. geht. Und wenn alle Stricke reißen gibt es auch noch Teerstraße oder gar Züge zum Lago.

2.) Ja, allerdings auf Hütten nach Gewitterneigung erkundigen und dann entsprechend früh starten (Gewitter kommen ja tendenziell später am Tag).


3.) Ja, das ist definitiv kein Problem. Werft am besten mal einen Blick auf das Kartenmaterial und sucht Euch gute Wegpunkte wie Hütten oder Ortschaften für mögliche Übernachtungen raus. Das Forum hilft dann bestimmt auch nochmal weiter.

4.) Ihr werdet diverse Wanderer und Biker treffen.

5.) Nein, Ihr könnt Euch nicht drauf verlassen, überall Handynetz zu haben. Die BJ-Stiftung ist mir kein Begriff.

6.) Ja, in größeren Ortschaften wir beispielsweise Landeck.

Gruß cfö
 
Ich sehe da auch kein Problem. Da du dich ja schon im Vorfeld hier schlau machst und so viele ganz gezielte Fragen stellst, beweist ja, dass du verantwortungsvoll mit der Planung umgehst.
Zur Entschärfung könnt ihr ja irgendwo einen Ruhetag einlegen, wo es nett ist und euch gefällt. Z.B. könntet ihr in Bormio einen "Lifttag" einlegen oder ihr bleibt an einem See und legt einen Badetag ein (Die Seen bei Livigno sind allerdings dazu eher weniger geeignet, evt. Abstecher zum Reschen- oder Haidersee).
Ander Biker werdet ihr wahrscheinlich sogar ziemlich viele treffen, da zumindest der 1. Teil eine echte Alpencross-Rennstrecke ist und vor allem Bodenalpe und Heidelberger Hütte echte Radlerstützpunkte sind. Nach dem Val Mora wird es sich vielleicht wieder etwas verteilen, sobald ihr euch Orten nähert werdet ihr immer wieder auf andere stoßen.
Handyabdeckung ist mittlerweile echt sehr gut, aber nicht völlig lückenlos. Wäre nicht unpraktisch, wenn ihr beide verschiedenen Netze habt, manchmal hat man mit dem einen Provider nämlich Empfang, mit dem anderen nicht, vor allem in Grenzgebieten.
Spezielle Ersatzteile würde ich mitnehmen (z.B. Schaltauge). Je weiter ihr nach Süden kommt, umso schwieriger wirds mit einkaufen. Es gibt hier aber schon viele Tipps, was mit sollte und was man sich schenken kann. Selbst wenn der nächste Laden nur 20km weg ist, ist das nervig, wenn man bis dahin schieben muss oder der Kumpel das Ersatzteil besorgen und wieder zurückradeln muss. Aber dass was Gravierendes kaputt geht, da müsste man schon sehr viel Pech haben.
 
hi,

denke auch, dass ihr das schon angehen könnt. jeder fängt ja mal an und was ich aus deinen zeilen rauslese, bereitet ihr euch ja gewissenhaft vor.

handynetz funktioniert in dem bereich der alpen durchaus gut, aber es gibt immer mal funklöcher.

ortschaften gibt's immer wieder zum einkaufen etc. bikeshops gibt's hier und da auch, aber selten in den kleinen dörfern. bormio hat sicher einen, landeck auch. wenn ihr die bikes vorher richtig fit macht und verschleissmaterial ggf. noch mal austauscht, sollte man keinen stress haben. wir hatten in all den jahren nie einen nennenswerten defekt.

übernachtungen können vielfach anders gelegt werden bzw. die tour kann auch ein, zwei etappen verlängert werden. wenn ihr zeitlich flexibel seid, umso besser. 3. und 4. juliwoche sind nach meiner erfahrung seit 1999 günstige termine, hatte da nie dauerhaft schlechtes wetter.

viel spass bei der weiteren planung,
elmar
 
Nachdem ich die Alrecht-Route heuer selber (zwar etwas abgewandelt) in 9 Tagen gefahren bin, sehe ich für Euch keine Probleme, wenn Ihr die Vorgaben der bisherigen Schreiber beachtet und die Angaben zu Eurem Können stimmen. Ich halte es für einen Vorteil, wenn Ihr ein größeres Zeitfenster für den AX habt. Ich hatte auch ein Zeitfenster von 14 Tagen dafür und nachdem es am Startsonntag aus Kübel geschüttet hat, bin ich erst am Dienstag gestartet. Ihr solltet halt schauen, dass Euch der Wetterbericht für die ersten zwei bis drei Tage Trockenheit verspricht, dann seid Ihr schon über den Alpenhauptkamm und es wird nicht mehr gleich so saukalt. Für die hohen Übergänge braucht Ihr halt auch einen Plan B, wenn es schlechtes Wetter hat. Handyempfang hatte ich in den Hochlagen kaum, da hilft Euch die Ortung von der Björn-Steigerstiftung wenig. Biker trefft Ihr unterwegs meistens welche, sehr einsam und menschenleer war die Fahrt durch Val Rezzalo zum Gaviapass. Mit Ersatzteilen hatte ich keine Probleme, da ich keine Panne hatte; Ersatzbremsbeläge sind selbstverständlich.
Die Strecke ist wunderschön und ich wünsche Euch viel Spass dabei:daumen:
Ernst
 
hier im forum gibt es ja schon einiges zur albrecht-route – auch diverse hoteltipps. einfach mal die suchfunktion benutzen. eigentlich ist hier aber auch schon alles gesagt - einen tipp habe ich aber noch:
ich würde die tour direkt in s.anton starten. der erste tag ist sowieso maximal ein wenig zum einrollen und (wenn man ihn nicht noch aufpeppt – übers marienbergjoch oder almstüberl zum beispiel) relativ langweilig. startets du direkt in st. anton hast du mehr luft und kannst eventuelle auch mal einen ruhe- oder schlechtwetterpausentag einlegen.
 
Dafür muss normalerweise nicht die Karte raus, sondern einfach nur die Funktion Notruf oder eine bekannte Notrufnummer gewählt werden. Alle Handys, die ich bis dato hatte, wählen dann das beste Netz. Musste es allerdings noch nie (Gott sei dank) ausprobieren. Sollte aber gehen.

Nur damit du im Notfall nicht auch noch zu basteln beginnst...

Die Frage ist in den Alpen natürlich hin und wieder, in welchem Land du dann landest, wenn man sich in Grenznähe befindet. Könnte in Notfall wertvolle Minuten kosten. Ich weiß nicht, ob die Notrufzentralen auch mit den benachbarten Bergwachten verbunden sind (z.B. Italien/Schweiz).
 
Was haltet ihr von GPS? Klar ist natürlich toll, aber wir haben keins. Wäre es sinnvoll, sich evtl. so ein Gerät auszuleihen und dann die entsprechenden Tracks draufzuladen?
Wie sieht es in dem Gebiet denn so mit Wegweisern und sowas aus?
Bei uns im Harz kann man praktisch ohne Karte losfahren, weil alles ausgeschildert ist...

Samy
 
unnötig. jedenfalls wenn man es sich nur für eine transalp anschafft. die karten (-ausschnitte) der tour musst du ja eh dabei haben – falls das gerät mal schlapp macht. die orientierung in den alpen ist dank bester ausschilderung absolut problemlos. gerade das roadbook von andreas zeigt das ja – so wenig abbiegehinweise funktionieren nur dann, wenn die wegführung eindeutig nachzuvollziehen ist. gps überflüssig. das gesparte geld würde ich lieber in ein paar verlängerungstage am gardasee investieren...
 
Ich halt´s auch für unnötig. Ist gescheiter, du kannst vernünftig mir Karten umgehen, damit kommst du immer weiter. Ist ja auch für Alternativrouten nötig, wenn man wg. Schlechtwetter oder Panne mal von der Originalroute abweichen muss.
Ich find ein GPS praktisch für Gebiete, in denen man Tagestouren fahren will und keine Lust auf Try and Error hat und sich dafür Touren runterlädt.
Ich würd´s sogar ganz anders sehen: Wenn man ab und zu mal in die Karte schauen muss, kriegt man doch viel besser mit, wo man ist, was es noch für Wege hat, wie die Berge rundrum heißen, etc. Und man kommt noch besser zum Schauen, weil man nicht auf das blöde Display am Vorbau fixiert ist. Sonst gehts euch wie manchen, die eine geführte Tour machen oder eben nur stur nach GPS fahren, die dann nicht wissen, über welche Pässe sie gefahren sind und durch welche Täler. Ist doch traurig, oder?
 
Wir sind am Sonntag auch von einer abgewandelten Albrechtroute zurückgekommen. Es war auch unser erster Alpencross und wir hatten wirklich großen Spaß an der Sache. Sicherlich hatten wir absolutes Glück mit dem Wetter (jeden Tag zwischen 25°C und 30°C), was es uns etwas einfacher gemacht hat. Biker haben wir genügend getroffen (komischer Weise aber nicht hoch zur Heidelberger Hütte, hat mich auch gewundert).

Bzgl. des GPS habe ich nach unserem Alpencross eine etwas andere Meinung: Ich möchte nicht darauf verzichten. Wir haben uns beim Frühstück, Mittagessen und Abendessen immer die Route des Tages bzw. die des nächsten Tages zur Orientierung auf den gescannten Kartenteilen angesehen, sind aber immer nach GPS gefahren. Das hat vollkommen problemlos funktioniert und ich hätte es nicht missen wollen. Wir sind dann am Gardasee noch eine kleine Tour nach Karte gefahren und es war schon recht nervig, immer die Karte herausziehen zu müssen.

Ob Karte oder GPS ist aber eher eines der Luxusprobleme, über die man sich für eine Transalp m.E. Gedanken machen muss. Will sagen, es funktioniert auch mit Karte (machen ja genügend :)) und der guten Beschilderung in den Alpen. Wir hatten eigentlich auch ohne GPS geplant, zwei Monate vorher habe ich mir dann aber doch noch eins gegönnt (nicht ausschließlich wegen des AX).
 
Ich sag ja, bei Tagestouren ist es echt bequem, z.T. auch bei Ortsdurchfahrten. Aber 1. hat man ja auch auf AC ein Roadbook dabei, da weiß man gleich im Voraus, dass es jetzt 8km geradeaus geht, und 2. wo willst dich in den langen Alpentälern denn groß verfahren?
 
Unser diesjähriger AX basierte auch auf einer abgewandelten Form der Albrechtroute. Unser Start war in Bludenz und wir sind über den Tremalzo nach Riva. Details im Anhang.

Ich würde auf jeden Fall den Übergang am vorletzten Tag (Bocca dell'Ussoll) nicht empfehlen. Das war ziemlich gefährlich und anstrengend (steil, ausgesetzt, viel schieben/tragen), auch weil ein Gewitter aufgezogen ist, als wir noch nicht über die Scharte waren. Ausserdem war dort kein Mensch sonst unterwegs. Also entweder den Standardschluß der Albrechtroute oder über den Passo d'Ampola auf den Tremalzo. Wenn Ihr 7 Tage Zeit habt, könnte Ihr die Etappen auch entsprechend kürzer gestalten, abhängig von den Übernachtungsmöglichkeiten.

Bezüglich GPS oder nicht:
Das ist ein Luxusproblem. Geht ohne, ich bevorzuge jedoch die GPS-Variante. Allerdings soll es tatsächlich Leute geben (wie die Pfadfinderinn ja schon bemerkt hat), die nach dem AX nicht mehr wissen, wo Sie überall waren, da sie den Blick nicht vom Display genommen haben. Die haben allerdings auch den Sinn eines AX aus meiner Sicht nicht verstanden.

Viele Grüße

Steffen
 

Anhänge

Wir sind dann am Gardasee noch eine kleine Tour nach Karte gefahren und es war schon recht nervig, immer die Karte herausziehen zu müssen.

klar. eine moser-tour ist mit gps schon bequemer und vor allem flüssiger zu fahren, da man nicht alle 100m auf das roadbook schauen muss. aber am gardasee gibt es eben auch deutlich mehr wege und wegkreuzungen als zum beispiel an der heidelbergerhütte (und da hats verhältnismäßig viele abzweiger für alpenverhältnisse). wie soll man sich z.b. am fimberpass oder an der montozzo verfahren? geht eh nur ein weg rauf und einer runter. wie pfadfinderin schreibt: brauchbar für tagestouren wenn man sich nicht großartig vorbereiten will (kartenmaterial kaufen etc), ortsdurchfahrten und touren wo's unverhältnismäßig viele wege und wegkreuzungen aber eine schlechte ausschilderung hat (deutsche mittelgebirge zum beispiel, die nicht nur von wanderwegen, sondern auch unzähligen forstwegen, rückewegen etc durchzogen sind).
 
Wir sollten das GPS Thema nicht überstrapazieren. Es geht hier doch um einen AX für zwei 17-jährige, da ist GPS nur ein Thema. Die wesentlichen Punkte sind dabei (GPS oder nicht):

- GPS macht die Sache schnell, effizient und einfach (verfahren nahezu ausgeschlossen)
- Karten sind sowieso notwendig, aus meiner Sicht ist aber mindestens 1:50000 Pflicht, da man sonst alternative Wege in den Bergen nicht findet, wenn notwendig (z.B. Weg versperrt, abgerutscht, etc.)

Ich selbst fahre Alpencross mit GPS (Karten als Back-Up immer dabei) und geniesse trotzdem die Natur und habe auch Zeit dazu.

Ich denke die Jungs sind für ein paar Übernachtungstipps, etc. dankbar. Meine sind in dem Anhang von vorher enthalten.

Viele Grüße

Steffen
 
Sind die Leute, die GPS für unnötig halten, denn schon mal damit gefahren. Mit einem ordentlich ausgearbeiteten Track auf dem Gerät?

So ist es. Wir sind letztes Jahr zu Zweit die Albrecht-Route gefahren. Ich hatte das GPS am Rad, mein Freund die einlaminierten Kartenausschnitte im Rucksack.

Wir hatten teilweise extrem schlechtes Wetter, gerade dann zeigt sich der Vorteil des GPS. Viel Spaß, bei schlechtem Wetter immer mit dem Karten rum zu fummeln. Das Fahren wird viel flüssiger, weil man nicht an jedem Abzweig anhalten und auf die Karte sehen muß.

Es mag ja Leute geben, die ein fotografisches Gedächnis haben und sich die Karte einprägen können, ich gehöre jedenfalls nicht dazu...
 
Tut mir leid, puderjupp, aber das ist wirklich extrem konstruiert, was du da schreibst.Kannst dir ja mal ein Stanciu-Roadbook von einem klassischen AC ausdrucken. Da sind so viele Abzweige drin, dass man die Krise bekommt. Hätte bestimmt Bibel-Format, wenn man das alles mitnehmen will.

ich kenn die roadbooks vom stanciu und weiß daher, dass die durchaus bibelformat erreichen könnne. ABER. während z.b am gardasee nahezu jeder vom moser beschreibene abzweig auch wichtig ist, sind bei den alpen-xen von stanciu dagegen 90% der beschreibungen komplett überflüssig und irrelevant.
gut zu sehen gerade an der albrecht-runde: stanciu roadbook geschätzt mindestens 5 - 10 eng beschriebene seiten pro tourtag. albrecht: ca 10 - 12 abbiegehinweise pro tourtag. ist ja auch logisch: wenn schon von unten in ischgl der weg zur heidelbergerhütte ausgeschildert ist, muss ich nur diesem schild folgen. alle anderen theoretischen abbiegemöglichekiten die es gibt und die bei stanciu drin sind, interessieren mich doch gar nicht.

ergo: stanciu ist kein gutes argument pro gps, da seine roadbooks einfach shize sind*





* vielleicht ist diese unübersichtlickeit seiner roadbooks ja gewollt, um zusätzlich die gps-daten verkaufen zu können


edit: das argument technikverweigerung zieht übrigens auch nicht. nutze einen edge 705 und ja es ist bequem und schneller. aber eben nur da, wo es viele abzweige hat und dswegen die orientierung mit karte schwerer fällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich will das thema ja eigentlich auch nicht bis ins unendliche diskutieren, aber das verstehe ich nicht. km-angaben? man nullt seinen tache bei start der tour und hat damit immer die exakte kilometerangabe. wo ist das problem? und nochmal: du musst dir so oder so die strecke vorher anschauen und auch wichtige punkte einprägen. sonst stoppst du auch mit gps. oder wie machst du das auf einer schnellen abfahrt? schaffst du es gleichzeitig gps UND das was vor dem vorderrad ist im blick zu haben? der einzige vorteil bei gps: du merkst es eventuell früher, dass du an einer abfahrt vorbeigerauscht bist. bei einer langsamen auffahrt muss ich auch ohne gps an einem schild nicht anhalten, denn ich kann es selbst im vorbeifahren lesen.

folgendes zitat nur mal zum thema gps und verfahren bzw. gelände nicht richtig einschätzen:

allert - transalp-bericht schrieb:
Dort (oberhalb der Malga Gavardina) haben wir uns durch das GPS zu einer Abkürzung in Form einer Direttissima verleiten lassen. Zwar kürzer, aber so brutal steil, daß man kaum gehen konnte. Hier besser den Schotterweg weiter bis zur Malga Casinotto.

auf einer ordentlichen karte ist sowas auf dem ersten blick ersichtlich und passiert deshalb nicht - jedenfalls wenn man karten lesen kann.
 
Ist natürlich richtig, auf die Heidelberger Hütte oder auf die Montozzo-Scharte kann man sich praktisch nicht verfahren. Zwischendrin vereinfacht ein GPS die Wegfindung aber m.E. Wie auch immer, zurück zum eigentlichen Thema.
 
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