Mein Maxxis Medusa 2.1 62a-Review

Brennende Asche

Oxymoron
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6. April 2005
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Hallo Leute.
In Anlehnung an Kiwis sehr gelungenes Review seiner Fox 36 möchte ich euch hier von den Erfahrungen mit meinem Maxxis Medusa Schlammreifen berichten.

Technische Details:
- Breite: 2.1, baut eher schmal
- 62a eXCeption Compound
- FW120 Karkasse
- 500g angegeben, 460g nachgewogen

Vom Hersteller empfohlener Einsatzbereich:
- Crosscountry
- loser Untergrund
- nasser und tiefer Untergrund
- Schlamm

Erfahrungsbericht:
Seinen ersten Einsatz erhielt der Reifen beim LBS Albstadt Bike Marathon 2008. Bei der Anfahrt zum Start fiel auf, dass der Reifen auf Asphalt zwar einigermaßen leicht läuft, aber recht laut ist und sich die Stollen bei hohen Schräglagen in der Kurve wegbiegen. Das Fahrverhalten auf Asphalt und anderen harten Untergründen ist daher als eher schwammig und instabil zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz brechen die Stollen nicht ab.
Im Rennen auf durchweichter Strecke und mit vereinzelten Schauern konnte der Reifen dann seine Fähigkeiten unter Beweis stellen: Auf nassen Oberflächen haftet er weit besser als ein Nobby Nic oder ein Racing Ralph. Im Schlamm ist er eine Macht: Nicht, dass er nie rutschen würde, aber er bleibt im Gegensatz zum Nobby Nic 2,25 beherrschbar und setzt sich nicht zu. Auch auf trockenem Schotter (sofern nicht zu grob) und Erdboden hält er sehr, sehr gut. Aufgrund seiner eher geringen Breite hat er allerdings den Makel mit großer Begeisterung Spurrillen nachzulaufen und auf grobem Schotter oder gar Geröll lässt er sich leicht von den Steinen abdrängen. Hier hilft ein sehr steifer Rahmen und eine ebenso steife Gabel dies zu kompensieren, nichtsdestotrotz - ein Nobby Nic oder Racing Ralph in 2,25 läuft über so etwas einfach unbeirrt drüber.
Zur Zeit setze ich ihn auf nassem Laub und im Schnee ein. Gerade in letzterem überzeugt er mit unglaublicher Selbstreinigung und daraus resultierend exzellentem Grip, wie die folgenden Vergleichsfotos zu einem 1,8er Nobby Nic meines Erachtens eindrucksvoll belegen. Mit nassem Laub ist das so eine Sache: Sofern er sich auf den darunter liegenden Schlamm durchfräßen kann (und er ist eine Fräße...) ist alles wunderbar. Sobald allerdings Laubschicht über Laubschicht rutscht kann auch Maxxis' Medusa nichts mehr halten. Die Frage ist allerdings, ob irgendein Reifen diesen Effekt verhindern kann.
Was der Reifen gar nicht mag ist Sand und feiner Kies: In solchem Geläuf gräbt er sich tief ein und hat damit einen unglaublichen Rollwiderstand.

Widerstandsfähigkeit
Verschleiß zeigt der Reifen bisher keinen auch wenn er schon ca. 1000 km runter haben dürfte. Genaue Daten über die gefahrenen Kilometer liegen mir nicht vor.
Gegenüber Durchstichen ist er sehr resistent - sprich ich hatte noch keinen trotz einer Vielzahl von Anlässen (Scherben, Dornen, spitze Aststücke, scharfe Steine).
Zur Widerstandsfähigkeit der Flanken und zum Durchschlagsschutz kann ich nichts sagen, da meine Fahrtechnik so weit sauber ist, dass ich so etwas seit Jahren nicht mehr hatte.

Fazit:
Ein Top Reifen für unangenehme Witterungsbedingungen, der sich auch dann noch wohl fühlt, wenn der Untergrund bereits wieder trocken ist, leicht läuft und einen fast nie hängen lässt. Was er wie gesagt nicht mag ist grobes Geröll, Sand und Kies. Asphalt ist mit kleineren Einschränkungen (große Schräglagen) gut fahrbar.

Andere MTB-Reifen, die ich bisher gefahren bin:
- Michelin Wildgripper S
- Was billiges von Kenda in 1,95
- Nobby Nic 2,25
- Racing Ralph 2,25
- Kenda Small Block 8
- Michelin XC Dry²

HTH,
Asche


Die Bilder

Die beiden Reifen im Vergleich (Medusa links, Nobby Nic 1,8 rechts)

s7001832.jpg


Bilder von Medusa ;)

s7001833.jpg


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Zuletzt bearbeitet:
haste gut gemacht *lob*

besonders den direkten fotovergleich find ich fein...

war dem kollegen nicht etwas frisch um die füsserl *lach* ?
 
[...]

war dem kollegen nicht etwas frisch um die füsserl *lach* ?

nö, war in Ordnung, solang die Knie warm sind is alles im grünen Bereich, find ich. Schlimmer wars mit den Händen, hatte die Handschuhe noch net auf Winter umgestellt :lol:

solang er frei ist ist der Nobby in 1.8 im übrigen auch ganz fein bei diesen verhältnissen.
 
Mich hat am Medusa der unglaublich hohe Rollwiderstand gestört. Der war nicht nur auf Asphalt, sondern auch auf Feld- und Forstwegen so groß, dass mir meine Frau davongefahren ist.
 
Schönes Review! :)

Was noch interessant wäre, ist der Reifenluftdruck den Du fährst.

Fahre den Medusa 2.1 in UST Ausführung auf meinem Kona Hardtail für den Wintereinsatz.
Es ist wirklich erstaunlich, wie gut dieser Reifen auf nassen Unterböden haftet, vor allem auf nassen Wurzeln gibt der Reifen gegenüber einem Nobby Nic den ich im Sommer fahre extrem Sicherheit.
Erstaunlich ist auch der geringe Verschleiß, am Anfang vermutet man, dass die weit auseinanderliegenden Stollen keine 3 Touren bei Trockenheit überleben - das Gegenteil ist der Fall.
(Habe noch ein paar Ersatzreifen zu viel - falls jemand Interesse hat, hätte ein Paar zu verkaufen..)

Wünschenswert wäre etwas mehr Volumen, dann wäre vermutlich auch der Rollwiederstand etwas geringer.
Man hat schon eindeutig das Gefühl, das "leichtrollen" etwas anderes ist :rolleyes:

Finde ich aber nicht wirklich schlimm, da ich bei den jetzigen Bodenverhältnissen eh nicht so schnell unterwegs bin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool. Jetzt kommt hier endlich mal 'ne Diskussion in Gange :)
Meine Wahrnehmung ist, dass der Reifen auf Asphalt zwar laut aber dennoch leicht läuft. Vielleicht täusche ich mich da auch. Welche Mischung und Karkasse fahrt Ihr? prodigy fährt offensichtlich LUST-Karkasse, aber die Mischung weiß ich noch nicht. Und Du loretto6?

Zum Luftdruck: Vorne 1,6 Bar, hinten 2,3 Bar.
 
Ich habe noch zwei, 2.1er Exception.
Benutzt bei zwei Marathons. Der zweite Marathon war eine schöne Schlammschweinerei. Der Reifen hatte dann genauso eine umlaufende Schlammschicht wie die Konkurenz, die z.B. mit Racing Ralph unterwegs war. Im Schlamm kam es, genauso wie bei den anderen Reifen, in der Ebene zu Schiebepassagen. Auch hier kein Vorteil (also das ich hätte fahren können).
Auf den festen Abschnitten der Rennen war der Reifen für mich sehr unangenehm, permanentes Ausbrechen und Schlingern, besonders auf Asphalt und Schotter. Rollen tut er wirklich auf keinem Untergrund gut.
Ich wiege momentan leider 70 kg und haben den Reifen zwischen 2,0 und 2,5bar probiert.
Im Herbst hab ich ihn nochmal aufgezogen, ich wollte ihn für Trainingsrunden verwenden, hab ihn aber wieder unten.
Ich wollte den Reifen jetzt nicht schlecht machen, nur halt meine Meinung darstellen. Wer es selbst herrausfinden will, ich gebe meine günstig ab (pn).
 
Hallo Büder,

ich bin gerade von meinem Chef ausgelacht worden!

Ich habe mir die 2,1 Medusa auf mein MTB geschraubt und jetzt schaut es wie ein Trekkingrad aus....:heul:

sagt mal, sind die bei Euch auch so schmal. An der dicksten Stellen mit dem Meßschieber sind es gerade mal 46mm!

gruß

el martn
 
Danke, ich habs kapiert...
aber warum machen die so nen Mist?
Oder was messen die?

So ist also ein HighRoller 2,7 "nur" ein 2,3. :confused:

Ich will jetzt keinen Breiten-Vergleich-Krieg hier anzetteln!

gruß

martn
 
sagt mal, sind die bei Euch auch so schmal. An der dicksten Stellen mit dem Meßschieber sind es gerade mal 46mm!

Ich hab jetzt nicht nachgemessen, hängt ja auch von der Felge ab, aber ja, der Medusa baut echt schmal, was ja bei den meisten Schlammreifen der Fall ist. Lass Deinen Chef lachen und fahr mit ihm auf 'ne üble Schlammstrecke, da ist der Medusa meines Erachtens in seinem Element.
 
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