Jürgen Schlender unterwegs: zu Besuch bei einem Rahmenhersteller in Taiwan

Nach seinem letzten Bericht hat uns Jürgen jetzt noch seine Eindrücke vom Besuch bei einem Rahmenhersteller in Taiwan mitgebracht - ich übergebe die Tastatur an den Chef von Alutech:
Der Besuch bei einem etwas größerem Rahmenhersteller oder "vo


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Re: Jürgen Schlender unterwegs: zu Besuch bei einem Rahmenhersteller in Taiwan
Ich würde mittlerweile bei Alurahmen sagen "made in Taiwan" ist ein Qualitätsmerkmal. Die machen das seit 20 Jahren und sind seit 20 Jahren auch besser als die meisten deutschen und amerikanischen Rahmenhersteller. Nur weils billiger ist als hier muss es ja nicht auch gleichzeitig schlechter sein.
 
4000 Rahmen von 40 Leuten ? Das ist nicht schlecht und auch Arbeitsbedingung und Qualität scheinen zu stimmen. Klar ist die Arbeit monoton, aber die Qualität wird dadurch gehalten. Was kostet so ein Rahmen ab Werk?
 
also "made in taiwan" ist für mich zwar kein sehr gutes qualitätsmerkmal, aber bei ordentlichen Marken schon! Der Endhersteller ist für die Qualität für die Rahmenfertigung zuständig und muss diese regelmäßig überprüfen! Mein Bergamont Big Air, made in Taiwan ist meiner meinung nach absolut top Qualität. Was ich schlecht finde sind z.b. die Kinematik, woführ aber die ingeneure von bergamont verantwortlich sind. Die Rahmenqualität ist top!
 
Hmm da vermisst man schon irgendwie die oft beschworen Schweißroboter...
Wobei ich irgendwie sagen würde, dass dies ein kleiner Hersteller ist?!
 
Schweissroboter lohnen sich erst bei sehr großen stückzahlen. Die Programmierung ist sehr aufwendig udn der anschaffungspreis auch. ich denke, dass diese zahlen hier einfach nicht erreicht werden.
Achso wo werden denn hier Fräs und drehteile hergestellt?
 
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Großes Merci an Jü für den Bericht.

Schön zu sehen das es bei denen da drüben nicht schlimmer/besser aussieht als in mancher deutschen Custom Schmiede.

Und wenn die Quali stimmt (und das tut sie ja scheinbar) dann ist es superb und in Ordnung ne Taiwandose zu fahren.

Außerman ist blöd und hat ne sentimentale Ader und fährt lieber Alutech :D

MfG
Stefan
 
Hmm da vermisst man schon irgendwie die oft beschworen Schweißroboter...
Wobei ich irgendwie sagen würde, dass dies ein kleiner Hersteller ist?!

Da gabs schon mal eine Diskussion drüber. Wenn ich mich recht erinnere gibt es nur eine Handvoll Rahmenhersteller die wirklich Schweißroboter einsetzten.
Das waren unter anderem Giant und Merida.
Und das auch erst seit neuestem, weil die Technik extrem teuer und aufwendig ist. Alurahmen haben ganz andere Anforderungen an den Roboter als Autokarosserien aus Stahl, deshalb lässt sich die Technik nicht einfach übertragen.
 
Danke für den Bericht!

Hier erhalten die Rahmen eine edles polierte Oberfläche.

Dafür müssen die Rahmen erst chemisch gebeizt werden und gehen dann für 5 Minuten in eine "Rüttelmaschine". Ihr müsst euch das so vorstellen als ob man ein Stück stumpfes Alu in einem Eimer steckt, der mit lauter kleinen weichen Steinen und einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Dieser Eimer wird dann von euch ordentlich 5 Minuten geschüttelt.

Anschließend holt man dann ein total spiegelndes Teil heraus... und damit das dann auch so bleibt bedarf es noch viel weiterer Handarbeit. Diese Arbeit scheint sehr lustig zu sein wie Ihr sehen könnt...

Klar finden die Leute die Arbeit lustig: Die Chemikalie benebelt wahrscheinlich so die Sinne, dass die Arbeiter ein Dauergrinsen im Gesicht haben.
Außerdem: Es werden Fotos gemacht, da soll man schließlich sehen, dass den Menschen in Taiwan ihre Arbeit Spaß macht. Oder man MUSS es sehen, Order von oben...

Wobei m. E. in Taiwan die Bedingungen besser sind als in China. Schlimmer geht's immer.

Meiner Meinung nach hätte in dem Bericht ruhig mehr auf Arbeitsbedingungen eingegangen werden können: Wie muss man sich die Arbeit dort vorstellen ("Zwangsarbeit"?) Wie sieht's aus mit Pausen? Sozialleistungen des AG? Wie ist der Zustand der Maschinen etc.? Wo sind die Unterschiede (und es gibt sicher gravierende) zum deutschen Arbeiten (Mentalität)? Wie oben schon richtig bemerkt wurde: Selbst in Deutschland gibt es wieder Betriebe, die denen in Taiwan in nichts nachstehen.
Das hätte mich mal interessiert.

Gruß
Steffen
 
...da soll man schließlich sehen, dass den Menschen in Taiwan ihre Arbeit Spaß macht. Oder man MUSS es sehen, Order von oben...
Meiner Meinung nach hätte in dem Bericht ruhig mehr auf Arbeitsbedingungen eingegangen werden können: Wie muss man sich die Arbeit dort vorstellen ("Zwangsarbeit"?) Wie sieht's aus mit Pausen? Sozialleistungen des AG? Wie ist der Zustand der Maschinen etc.? Wo sind die Unterschiede (und es gibt sicher gravierende) zum deutschen Arbeiten (Mentalität)?
beziehst du dich jetzt tatsächlich auf die verhältnisse in taiwan?
oder verwechselst du da nicht den ein oder anderen staat?



Das hätte mich mal interessiert.
d.h. du weisst es nicht?
auf was basieren dann deine ganzen seltsamen suggestivfragen weiter oben?
 
Danke für den Bericht!



Klar finden die Leute die Arbeit lustig: Die Chemikalie benebelt wahrscheinlich so die Sinne, dass die Arbeiter ein Dauergrinsen im Gesicht haben.
Außerdem: Es werden Fotos gemacht, da soll man schließlich sehen, dass den Menschen in Taiwan ihre Arbeit Spaß macht. Oder man MUSS es sehen, Order von oben...

Wobei m. E. in Taiwan die Bedingungen besser sind als in China. Schlimmer geht's immer.

Meiner Meinung nach hätte in dem Bericht ruhig mehr auf Arbeitsbedingungen eingegangen werden können: Wie muss man sich die Arbeit dort vorstellen ("Zwangsarbeit"?) Wie sieht's aus mit Pausen? Sozialleistungen des AG? Wie ist der Zustand der Maschinen etc.? Wo sind die Unterschiede (und es gibt sicher gravierende) zum deutschen Arbeiten (Mentalität)? Wie oben schon richtig bemerkt wurde: Selbst in Deutschland gibt es wieder Betriebe, die denen in Taiwan in nichts nachstehen.
Das hätte mich mal interessiert.

Gruß
Steffen

Die Leute die dort arbeiten sind sicher froh drüber.Garantiert besser als aufm Acker zu schuften.Von daher ist es ein Schritt nach vorne!
 
toller Bericht,

nebenbei sei erwähnt das die Methode der "monotonen Arbeitsweise" von Japanische Autohersteller ebenso gemacht wird, dort wird z.B die Monatge der Rückbank immer vom gleichen Arbeiter übernommen dieser muss die Arbeit auch über mehrere Monate durchführen.

In Deutschland war diese Arbeitsweise veraltet und es wurden neue Arbeitsmethoden entwickelt.
Darunter litt aber leider die Qualität sodass zu der "monotonen Arbeitsweise" allmällich zurückgekehrt wird.


gruß flo
 
Wenn du mit monotoner Arbeitsweise meinst, dass ein Arbeiter den ganzen Tag den gleichen Stecker zusammensteckt muss ich dir leider wiedersprechen.
Wahrscheinlich alle großen Autobauer (bei nem Stuttgarter weiß ichs sicher, da bin ich) versuchen durch Rotationsabfolgen in der Montage die Arbeit einigermaßen abwechslungsreich zu gestalten. Dort wird dann alle 2h die Tätigkeit gewechselt; dann macht jemand anderes die Kardanwelle rein und ein anderer legt dafür die Abgasanlage auf. Dort wird dann auch so gewechselt dass jeder auch nur in die Arbeitsschritte einwechselt die er beherrscht und in denen er die Taktzeit schafft.
Gerade in der Fließbandmontage wird viel getan um Ergonomie und Tätigkeitsfeld human zu gestalten.
Hilft aber nur bedingt, da man einfach trotzdem den ganzen Tag sehr wenig fordernde Arbeiten erledigt und die bald im Schlaf oder Suff ausführen kann... was manche auch machen

Und On-Topic: Bin scheinbar der Einzige, aber ich finde da siehts trotzdem ziemlich wüst aus... Vielleicht will ich mir das einreden aber siehts bei Nicolai o.ä. auch so aus??? Gut andererseits, wenn man bedenkt 4000 Rahmen von 40 Leuten. Da hat man andere Sorgen als die penible Sauberkeit der Werkstätten.
 
die zustände der maschinen sind sicher größten teils sehr gut. schleißlich fertigen die meisten hersteller dort, und dadurch haben die "tonys" auch genug geld. und da die taiwanesen zukunftsorientiert sind kaufen sie mit dem geld immer modernene maschinen (mit denen sie dann auch noch schneller fertigen können). schmiedeteile können meiner meinung nach gar nicht zu vernünftigen konditionen in europa hergestellt werden. aber in taiwan sind diese technologien alle vorhanden und alleine dadurch ist es billiger und bei gewissen teilen auch besser weil es eben sonst gar nicht fertigbar wäre.
 
Großes Merci an Jü für den Bericht.

Schön zu sehen das es bei denen da drüben nicht schlimmer/besser aussieht als in mancher deutschen Custom Schmiede.

Und wenn die Quali stimmt (und das tut sie ja scheinbar) dann ist es superb und in Ordnung ne Taiwandose zu fahren.

Außerman ist blöd und hat ne sentimentale Ader und fährt lieber Alutech :D

MfG
Stefan


deshalb ist es ja viel cleverer rotwild oder steppenwolf zu kaufen.

da zahlt man den preis von "made in germany" und bekommt trotzdem ne taiwan-dose:lol:
 
Stimmt...sobalt ein Arbeitschritt hier gemacht wird, heisst es gleich Made in Germany.
Ich kenn das von "Kraftstoff-Bikes" Made in Austria....die werden in Austria nur gepulvert...
 
Dafür müssen die Rahmen erst chemisch gebeizt werden und gehen dann für 5 Minuten in eine "Rüttelmaschine". Ihr müsst euch das so vorstellen als ob man ein Stück stumpfes Alu in einem Eimer steckt, der mit lauter kleinen weichen Steinen und einer Flüssigkeit gefüllt ist.
Dieser Eimer wird dann von euch ordentlich 5 Minuten geschüttelt.




das gabs schon früher bei den jeansfuzzis und nannte sich ganz toll


stonewashed
 
Das sieht doch ganz passabel aus. Im ersten Betrieb, in dem ich gearbeitet habe, standen die Metallspäne manchmal bis über den Knöchel, das war verdammt unangenehm...

Rotationsprinzip hat viele Vorteile, wird aber bei uns in der Firma nicht wirklich gut von den Arbeitern angenommen. Viele wollen einfach nichts anderes machen, sondern in erster Linie nach 8h den Hammer fallen lassen.

Bei unserer Metallfertigung (und die ist schon größtenteils nach Osten verlagert) wird das meiste mit dem Roboter geschweißt (allerdings nur Stahl, kein Alu). Aber die Taiwanesen schweißen wahrscheinlich billiger. Wenn die Vorraussetzungen stimmen, sind solche Rahmen ganz sicher nicht schlechter als "Made in Germany/USA" oder sonstwo. Allerdings muss wirklich alles sehr genau definiert und unter die Lupe genommen werden, aber dann klappts schon. Die Leute dort sind auch nicht begriffstutziger als anderswo, sie haben halt bis jetzt nur andere eigene Qualitätsansprüche.

Auf meinem alten Marin-Bike kleben zwei Aufkleber: Der eine am Sitzrohr: "Engineered in USA" groß mit Adler und Stars and Stripes und der andere versteckt unterm Tretlager "Made in Taiwan" :lol:
 
Scheiden sich die Geister ob das ein Qualitätsmerkmal ist, wenn ich jetzt die Produktionshalle anschaue, wirkt das für mich nicht so hochwertig:
-Beleuchtung
-Boden
- Allgemeine Ordnung
- Sauberkeit (drittletztes Bild)

da kann doch gar nicht so extrem gutes bei rauskommen.

besitze zwar selber einen Rahmen von Merida, aber Merida ist auf jeden Fall sauberer, ein Firmenbesuch bei denen wär mal toll.
Ich denke es gibt da immernoch Unterschiede, aber wenn BMW bei denen baut, werden sie wohl nicht schlecht sein.

Achja Rahmen "Made in Taiwan" sind gar nicht mehr so günstig, wurde ja längst auf Festland CHina und Vietnam ausgelagert was heute ein richtig billiges Fahrrad ist, in Taiwan sind die Personalkosten auch schon zu hoch inzwischen!
 
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