Magura Menja 2010 - Erfahrungsbericht

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Hallo zusammen,

seit letztem Wochenende ist es jetzt soweit, meine neue Menja ist am Rad und hat die ersten etwas mehr als 100km hinter sich. Daher wollte ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht starten.

Erste Eindrücke

Nach dem Auspacken hat man eine optisch und von der Haptik her gut verarbeitete Gabel in der Hand. Auch vom Design macht sie was her (ich habe sie in weiß als Kontrast zu meinem schwarzen Bike). Alles macht einen sehr soliden und gut verarbeiteten Eindruck, vor allem auch die Einstellknöpfe. Nur die Lenkerbedienung des DLO+ fällt da etwas aus dem Rahmen, weil aus recht billig wirkendem Plastik gefertigt, mal sehen, wie lange das Teil hält. Die beigelegte Gabelpumpe ist nett und für den Einstieg sicherlich brauchbar, wer lange, oft und vor allem die Gabel genau abstimmen will wird sich sicherlich bald eine andere Pumpe zulegen. Lediglich die FirmTech Aufnahmen für die Magura Felgenbremsen stören das Design etwas, ist aber nicht schlimm. Das Gewicht wird von Magura etwas optimistisch angegeben, ich habe mit ungekürztem Schaft etwas mehr als 1.700 Gramm gewogen.

Einbau

Beim Einbau gibt es keine Probleme. Selbst der Gabelkonus kann ohne größere Gewaltanwendung auf den leicht konisch geformten Gabelschaft gestreift werden. Ein, zwei sanfte Schläge mit dem Gummihammer und er sitzt. Bei der DLO+ Lenkerbedienung sollte man genau aufpassen, alles ohne Spiel im Zug zu montieren, da der Drehwinkel des Einstellknopfes an der Gabel und der Hub der Fernbedienung sehr genau aufeinander abgestimmt sind. Zu meiner Freude baut die Gabel in der 100mm Version aufgrund der 45 Grad nach vorn geneigten Aufnahmen der Achse und der gedrungenen Gabelbrücke recht niedrig, vergleichbar mit vielen anderen 80mm Gabeln. Zu beachten ist außerdem, dass die Gabel IS-Aufnahmen für die Scheibenbremse hat, mit dem passenden Adapter kein Problem. Spezielle Vorarbeiten wie das Planfräsen der Bremsenaufnahme usw. sind nicht nötig, alles ist perfekt vorbereitet. Bei mir hat der Einbau keine Stunde gedauert. Ein nettes Feature ist die beigelegte Schelle zur Befestigung der Bremsleitung an der Gabel.

Abstimmung

Das schöne an dieser Gabel ist die einfache Bedienung und Abstimmung. Da braucht man sich nicht mit mehreren Luftkammern etc. rumschlagen. Die Beispielangaben für den Druck in der Luftkammer pro Gewichtsklasse von Magura sind auf eine eher weiche Abstimmung ausgerichtet. Ich fahre die Gabel 1 "Gewichtsklasse" höher als angegeben, damit nutze ich etwa 90% des Federwegs und habe noch keine Durchschläge bekommen. Die Dämpfung ist über einen Weg von 14 Rasten sehr fein abstimmbar, für den Anfang ist die Mittelstellung ein guter Wert. Die Feinabstimmung macht eh erst nach dem Einfahren Sinn.

Erste Fahreindrücke

Die Gabel spricht selbst fabrikneu schon sehr sanft an und bügelt fast alles weg. Nur bei "Waschbrettrillen" auf hartem Untergrund wirkt sie etwas unruhig. Hier ist aber sicherlich mit der Feinabstimmung noch etwas zu machen. Das DLO+ arbeitet sehr ordentlich, die Gabel wird hart genug, dass kein Wippen etc. entstehen kann, wird aber nicht zur Starrgabel. Über die Steifigkeit bei Magura Gabeln brauch ich sicher nichts zu sagen. Ich fahre die Gabel an meinem Trainings-/Touren Hardtail meist auf Wald- und Wiesenwegen sowie mittelschweren Trails. Hierfür denke ich, eine gute Wahl.

Gruß, Sven
 
Für einen Er"fahr"ungsbericht mit erst 100km vielleicht etwas früh, oder ;)

Nichtsdestotrotz ein gut geschriebener Beitrag :daumen:

Interessant wäre auch mal der Vergleich zur 2009er. Ich selbst habe eine 09er in weiß und kann die Beschichtungsqualität sowie die Qualität der Labels nicht so wirklich über den grünen Klee loben. Die Labels fallen bald von selbst herunter und wirken etwas billig gemacht, der weiße Lack ist nicht wirklich deckend in einigen Ecken und das Casting hätte auch etwas mehr Feinarbeit vertragen können.

Trotzdem: Eine toll arbeitende Sorglosgabel für Leute, die lieber Fahren als Schrauben/Tunen :daumen:
 
Hallo zusammen,

Fotos kommen noch. Ich wollte den Fred auch weiter führen, es soll kein abschließender Bericht sein. Das sind natürlich erste Eindrücke. Ich bin selbst gespannt, wie sich alles entwickelt.

Das mit dem Lack und den Labels kann ich unterstreichen, die Labels sehen nicht sehr haltbar aus und die Lackierung/Beschichtung ist an einigen kleinen Stellen etwas unsauber. Zum Glück aber an Stellen, wo es nicht auffällt (am unteren Ende in der Nähe der Ausfallenden).

Gruß, Sven
 
Hallo zusammen,

jetzt gehts weiter.

Hier erstmal das versprochene Bild:



Die Gabel hat jetzt etwas mehr als 1.000 km hinter sich.

Das anfängliche Suppen von Öl aus den Standrohren hat sich gegeben, da war wohl ab Werk etwas viel Schmieröl drin.

Das von Anfang an sehr gute Ansprechverhalten ist noch besser geworden, ein spürbares Losbrechmoment ist eigentlich nur noch beim ersten Eintauchen nach längeren Standzeiten zu vermerken. Das hat bei mir dazu geführt, dass ich die Luftkammer mit noch etwas mehr Druck befülle, ansonsten fühlt sich die Gabel etwas schwammig an. Bei meinen 72 kg pumpe ich die Luftkammer jetzt mit 70-75 PSI auf, das ist etwas mehr als der Hersteller empfiehlt. Die Luftkammer ist sehr schön dicht, eine Kontrolle des Luftdrucks ist nur etwa alle 4 Wochen erforderlich, und dann muss ich 1-2 Hübe aus der Gabelpumpe dazu geben.

Die Dämpfung hatte ich von Anfang an in der Mittelposition stehen. Damit ist die Gabel eigentlich gut angestimmt, nur schnelle und kurze Querrillen lassen die Gabel damit etwas aufschaukeln. Etwas mehr Dämpfung behebt das Problem, hat mir aber dann im normalen Betrieb nicht gefallen. Wenn man es weiß, kann man sich darauf einstellen.

Das Casting hat auch bei einigen heftigen Steinschlägen bisher nicht gelitten, nur die Aufkleber fangen bereits an, sich aufzulösen.

Gruß, Sven
 
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