Alternativen zu Hope/BB7 im 24er Streeteinsatz?

Registriert
17. August 2008
Reaktionspunkte
28
Ort
Lübeck
Ich überlege gerade mein 24 hinten mit einer Scheibenbremse auszustatten...

Was gibt es denn an sinnvollen Alternativen? Im englischen Forum tauch in letzter Zeit immer wieder die Shimano Saint auf? Wer hat Erfahrungen mit dem Thema?
 
Saint hat wohl viel Belagsspiel.

Aus meiner persönlichen Erfahrungen funktionieren ziemliche viele Bremse im Trial.

Von Avid Ultimate, Juicye 3,5,7 über Hope Mono Serie, V2, X2 Pro bis hin zu Magura Marta (-Sl,-Magnesium Sl ), MT's
(Sogar Hayes HFX funktionieren)

Was wiegst Du und wie fährst Du?
 
Saint rockt die Bude massiv!

Fahre ich neuerdings hinten und vorne, vorher hatte ich die normale Hope-Tech V2.

War auch erst skeptisch, weil es so einen Hype um die Bremse gab. Aber da ich nun lange genug Hope gefahren bin und mir das ewige DOT-Geschmiere auf den Zeiger ging habe ich mich dann dazu entschlossen, die Hope zu verkaufen und mir so eine achsotolle Saint zuzulegen.

Gesagt getan:
Hope weg und eingekauft:
2x BR-M810
2x 180mm XT Scheibe (keine ICE-Tec wie sie alle fahren. Finde einteilige Optik schöner)
2x Beläge 1 Satz original Shimano, 1 Satz Trickstuff

Alles bis auf die Bremsen neu gekauft, die Bremsen sind einfach extrem teuer, neu.
Und da es sich um Mineralölbremsen handelt, kann man die ganz gut gebraucht kaufen, ohne Angst haben zu müssen, dass Dichtungen oder sonstwas weggeätzt wären.

Als alles ankam und ich es montiert habe, fiel sofort die absolut perfekte Einstellung des Bremssattel auf. Absolut schleiffrei, nach einmaligem Arretieren.
Habe die Bremse zuvor mit neuen Leitungen ausgestattet (man sitzt ja schließlich an der Quelle im Radladen und meine alte hatte eine Quetschung, die früher oder später katastrophale Folgen hätte haben können...)
Hier punktet die Saint ernorm: Kinderleichte Leitungskürzung wie bei der HS33 am Geber ->Quetscholive und Überwurfmutter auffädeln, Metallstutzen in Leitung klopfen, Anziehen, fertig..

Auch das Entlüften ist absurd simpel. Man braucht definitiv nur einen 8mm Gabelschlüssel, einen kleinen Schlauch für den Etlüftungsnippel sowie passende Spritze und Mineralöl (manche fahren wohl auch Royal Blood-> mehere Möglichkeiten). Der Ausgleichsbehälter wird mit einem Kreuzschraubenzieher geöffnet.. jawohl, kein Torx ;)


Soweit so gut, natürlich gibt es auch Haken:

1) Der Druckpunkt lässt sich nicht perfekt einstellen. Hat man sie richtig entlüftet, ist der Druckpunkt meist sowieso schon an der richtigen Stelle. Ist er es nicht, hat man eine kleine Kreuzschraube unter dem Ausgleichbehälter, mit der man den "free stroke" und damit den Druckpunkt einstellen können soll. Hat jedoch herzlich wenig Einfluss und sieht doof aus, wenn man sie komplett rausdreht-daher nur Spielerei.
Aber wie gesagt ist der Druckpunkt in der Regel automatisch an der richtigen Stelle. Das pompöse goldene Rädchen oben am Hebel ist für die Griffweite zuständig. Leider wandert der Druckpunkt damit auch mit.


2) Wenn die Bremsbeläge neu sind, treibt einen die Bremse in den Wahnsinn: Das Belagspiel ist so dermaßen extrem, dass man es sieht und vor allem hört. Es klingt, als sei die Bremsscheibe lose. Das Knacken war so laut, dass ich vor Verzweiflung die Bremssättel, Beläge und und und vorne/hinten getauscht habe. Ergebnis: Keinerlei Besserung.
Ich war in der ersten Woche kurz davor, die Bremse wieder zu verkaufen - und das will schon was heißen ;)

Habe dann nachgelesen, dass es zwei Optionen gibt: Entweder besorgt man sich einen besser passenden Belag-Splint oder - recht simpel - man ignoriert es so lange, bis es aufhört.
Das habe ich dann getan, und jetzt, nach knapp einem Monat, ist es zu meiner Überraschung zu 95% weg. Absolut keine miesen Nebengeräusche mehr... man muss die Beläge definitiv einfahren, damit das Belagspiel bzw. dessen Geräusch sich selbst erledigt.
Das Problem haben übrigens fast alle Saintfahrer angeblich gehabt, bei ebenso vielen löste Warten tatsächlich das Problem.

Meine Saints sind nun ebenso angenehm leise wie meine alten Hopes, nur dass wesentlich mehr Dampf dahintersteckt!


Hier mal meine Erfahrungen aufgelistet:

Vorteile
-Gewicht liegt trotz 4 Kolben bis auf knapp 2g mit der Hope auf (!)
-super leicht einzustellen dank PM Aufnahme
-leichtes Entlüften
-Mineralöl
-vor allem vorne aufgrund der kurzen Leitung knüppelharter Druckpunkt
-enorme Endleistung (definitiv Hope<)

Nachteile
-Ersatzteile im Handel recht teuer, ebenso wie Anschaffungspreis
-Druckpunktverstellschraube hat kaum Einfluss
-anfängliches Belagspiel treibt einen in den Wahnsinn

Fazit nach allem: Wenn sie einmal eingefahren ist würde ich sie für keine Hope der Welt wieder hergeben! Bin extrem zufrieden und schließe mich mal vorsichtig dem Hype an ;)





P.s. Domme, es geht um hinten. Da ist nicht viel mit Juicy etc. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schonmal vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort! Wenn die nicht so teuer waer, dann haette wuerde ich sie mir vermutlich jetzt direkt kaufen ;)

Vor kurzem ist ja die 2013 Version mit komplett neuem Hebel rausgekommen. Gibt es da schon Erfahrungen? Oder ist das nur ein umlackierter XT/XTR Hebel?
 
Ab und an gibt es einen Satz im Bikemarkt für um die 200. Das ist für die 2012er schon ein guter Preis.. die 2013er fahren wohl bisher nicht so viele, aber die haben wohl nur andere Geber, die leichter zu entlüften sind, und belüftete Beläge oder sowas. Muss man nicht haben, finde den '12er Hebel angenehmer für den Trial-Finger :)

Ihr könnt meine beim Jam ja mal begutachten! ;)
 
Ab und an gibt es einen Satz im Bikemarkt für um die 200. Das ist für die 2012er schon ein guter Preis.. die 2013er fahren wohl bisher nicht so viele, aber die haben wohl nur andere Geber, die leichter zu entlüften sind, und belüftete Beläge oder sowas. Muss man nicht haben, finde den '12er Hebel angenehmer für den Trial-Finger :)

Ihr könnt meine beim Jam ja mal begutachten! ;)

Ich fahr diese neuen Geber. Allerdings "nur" an der neuen XT (785).
Hatte davor die Saint die martin da oben so schön gereviewt hat!

Erfahrungen am Enduro mit 20% trialanteil ;)

Ich war auch erst skeptisch aufgrund meines gewichtes und den erfahrungen mit der Saint ob die XT überhaupt ausreicht.

Ein freund von mir hatte die sich dann gekauft und ich bin beide im direkten Vergleich gefahren.

Die XT ist um Welten besser dosierbar und hat auch etwas mehr absulute power.
Ich hab mit dann direkt ein komplettes Set im Bikemarkt geschossen für 160€ (neuwertiger zustand) und trauere einer 4 Kolben bremse seit dem nicht mehr nach.

Optisch mag es geschmackssache sein, aber rein von der technischen seite ist die neue generation Shimano Bremsen der älteren doch deutlich überlegen.
Mein kumpel ist mit der XT eine Nasse Felsplatte gefahren, die er mit der alten saint bis zur weißglut bearbeitet hat.
Ich hab auch ein deutliches stück an sicherheit dazugewonnen, einfach weil die dosierung so viel besser ist.

Die 2013er Saint kann ich im frühjahr evtl. mal testen.

Grade im bezug auf den Streeteinsatz würde ich schon zu den neuen raten, aber da kannst du dann auch getrost die SLX kaufen, oder bei Verlangen nach 4 Kolben die Zee.
Die SLX ist nicht mal merklich schwerer als die XT, funktioniert identisch und ist ein gutes stück günstiger.

Ach und das mit der freestroke geschichte, bei mir funktioniert das auch auf dauer...


Wenn bedarf besteht kann ich eine XT mal zur jam mitbringen?!
 
Zurück