Wo bitte gehts zum nächsten Bikepark? Wo finde ich den nä. Sprung und wo hohe Drops?
Kona schreibt
... unsere Process Serie mit Enduro Rädern wurde konstruiert, um schweres Gelände regelrecht zu attackieren .... Das kann ich nach der ersten Testfahrt genau so unterschreiben. Mehr noch. Ich würde es sogar als
Warnung an alle Flachlandtiroler ohne Bikeparkanbindung verstehen. Denn auf normalen Waldautobahnen und Forstwegen ist das 153 maßlos unterfordert und Langweile macht sich breit. Wer regelmäßig nicht wenigstens schnelle S1 Trails und mindestens 18% Gefälle hat, braucht gar nicht erst weiter lesen.
Finger weg - es wäre das falsche Bike!!
Die Anfahrt zu den Trails führt wohl oder übel über Asphalt, Waldautobahn und Forstwege. Mit gesperrter Gabel & Dämpfer ist das 153 gut zu beschleunigen. Einzig das leichte Wippen unter Last würde mich auf Dauer nerven. Das können das
Camber Comp Carbon, das am Samstag gefahrene
Stumpi Comp 29 und das
Satori besser.
Bergauf bin ich nur einen kurzen S1 mit ein paar Wurzeln und Steinen gefahren. Gabel & Dämpfer im Trailmode (mittlere Stellung). Die Traktion ist auch im Wiegetritt hervorragend. Insgesamt würde ich hinten sogar einen etwas traktionsschwächeren und somit auch besser rollenden
Reifen montieren.
Der High Roller II ist einer der besten Reifen die ich bisher gefahren habe (vo. 1,77 & hi. 1,93bar bei ca. 86kg Startgewicht). Jederzeit und unter allen Umständen genügend Traktion.

Klar, in matschigen Kurven rutscht man mal ein paar Zentimeter nach außen bevor er sich wieder fängt aber das machen alle
Reifen am Limit. Das Bike ging über beide Räder gleichmäßig weg. Also kein Über- oder Untersteuern. Auch aus diesem Grund könnte man imho hinten einen traktionsschwächeren
Reifen aufziehen einfach um mehr natürliches Driften/ Übersteuern zu haben. Das Fahrwerk gibt das locker her.
Apropos Fahrwerk und somit zur
PIKE
Kurz:
Die erste Ausfahrt mit der
PIKE ist wie eine ekstatische Nacht mit einer betörenden Frau du wirst sie dein Leben lang nicht vergessen können! AMEN
Ausführlich:
Vorweg muss ich sagen, dass das 153 die erste Enduro ist die ich gefahren bin. War ich schon vom Fahrwerk des
Satori wirklich begeistert, so hat mich das Process regelrecht geflasht. Stellen, an denen ein 120er 29er HT schon mal bockig werden kann und hinten wild auskeilt (übrigens einer der Gründe weswegen ich mich nach einem Fully umschaue) merkst du mit der
Pike gar nicht. Die
PIKE schluckt einfach alles weg.


Den Federweg (bei 30% SAG) habe ich voll genutzt. Ich liebe diesen Luftkissenboot Effekt.
ABER wo viel Licht, da auch viel Schatten. Wenn du an den Wurzeln oder Steinen, an denen du sonst zu Springen gewohnt bist, nicht rechtzeitig ziehst, rollt die
PIKE eiskalt und gänzlich unberührt drüber hinweg.
Die PIKE braucht derbes Geläuf und/ oder abartigen Speed um ihr wahres Potenzial zeigen zu können. Alles andere langweilt sie (und leider auch den Fahrer) und wäre Perlen vor die Säue.
Ich bin die gleiche Strecke interessehalber schon mal
mit 'nem Crosser gefahren. Damit hatte ich ehrlich gesagt mehr Fahrspaß.

Erklären tue ich mir das so:
Das Process 153 mit der PIKE ist ein wildes Vollgastier das sein Faszinationspotential aus dem schieren Speed und der Schluckfreudigkeit schöpft. Beim Crosser war ich es der die Trails gemeistert hat. Auf dem Process kam ich mir mehr wie in einem Jump and Run Game vor. Das Bike hat die Trails gemeistert ich habe nur gelenkt und gebremst. Was ja aber unterm Strich auch ein Kompliment an das 153 ist.
Langer Rede kurzer Sinn:
Das Process 153 ist eine Enduro ist eine Enduro ist eine Enduro
und muss artgerecht bewegt werden um Freude spenden zu können ...
Was es sonst noch zu sagen gibt?
Die Schwoba saga Ned gschumpfa isch globd gnuag!
Die XT wird völlig zurecht so hoch gelobt. Denn wenn die Bremse Ohne Befund ist, also das tut was sie soll, dann ist das ein sehr gutes Zeichen.
Hals & Beinbruch!
