Hallo Piker
Wie bereits weiter oben geschrieben habe ich das Problem, dass meine abgesenkte DPA
Pike von selbst wieder ausfährt, selbst unter Belastung mit dem Eigengewicht des Fahrrads. Ein anderer User hier hat das gleiche Problem. Deshalb hab ich mich wie
@isartrailsurfer mit der DPA auseinander gesetzt, im Sinne des komplett Zerlegens, der Vermessung und dem theoretischen Verständnis der Funktionsweise. Ich muss zugeben, was zunächst einfach aussieht ist nicht bis ins letzte erklärlich und so möchte ich zumindest hier den derzeitigen Ist-Stand präsentieren.
Zunächst ein paar Bilder der Innerreinen des DPA-Schafts, den man nach dem Herausschrauben sofort in der Hand hat:
Dies ist das durch den DPA Mechanismus bewegliche (hoch/runter) Innenteil der DPA Einheit.
Am unteren Ende befindet sich ein Ventil, das öffnet, wenn im Inneren des Rohres ein größerer Druck herrscht als unterhalb des Ventils:
Die Betätigung (hoch/runter) wird durch einen simplen Mechanismus im oberen schwarzen Teil bewerkstelligt:
Die Hoch-/Runterbewegung dieses inneren Teils findet im Inneren des äußeren Rohres statt. Das ist das mit den Löchern:
Ich hab das Ding inzwischen ca. 10mal auseinander gebaut und immer wieder gereinigt/geschmiert und ich kann mir generell nicht vorstellen, dass man die Löcher mit Fett verstopfen kann. Die bewegte Luft hat immer soviel "Druck", dass ein nicht harzenden Fett sie nie aufhalten wird.
Zur Funktionsweise kenne ich dieses Bild:
Dies scheint prinzipiell richtig zu sein, aber die Qualität ist im Detail zu schlecht und es werden an Stellen Dichtungen gezeigt, die ich nicht gefunden habe. Deshalb hier meine eigenes "Modell". In der Gesamtlänge nicht maßstäblich (auch Durchmesser nicht), aber im Bereich der Löcher/Kolben maßstäblich richtig.
Hier der Zustand initial, nicht abgesenkt mit Druckausgleich zwischen Positiv- und Negativvolumen. Dieser erfolgt nicht über irgendwelche Löcher, sondern über das oben beschriebene untere Ventil.
Relativ lange habe ich über die Funktion des sehr weichen O-Rings in der V-förmigen Nut nachgedacht.
Auch das ist ein "Ventil" und zwar das Wichtigste überhaupt. Gäbe es diesen O-Ring in der Nut nicht, würde die Gabel beim Einfedern keinen Gegendruck erzeugen, weil sich Positiv- und Negativkammer ständig ausgleichen würden (zumindest im Rahmen der Überströmvolumina durch die kleinen Löcher). Sprich: Federt die Gabel ein drückt der höhere Druck in der Positivkammer den O-Ring in die V-Nut und dichtet ab. Ohne den O-Ring, kein Federn (auch ausprobiert). Deshalb stelle ich den O-Ring in zwei Positionen dar. "Offen" und "Geschlossen".
Jetzt kann ich mit meinem Powerpoint-Modell jedes einzelne Modul bewegen und die Luftvolumina beobachten und verstehen.
Hier der Zustand beim Einfedern unabgesenkt:
Hier der Zustand bei Druckausgleich abgesenkt:
Was es jetzt kompliziert macht ist, dass es Übergangszustände gibt. Luftvoluminas werden irgendwo gefangen und wieder freigegeben. Der O-Ring bekommt Druck oder eben nicht. Ventile gehen auf und wieder zu. Dies alles führt dazu, dass ich den Mechanismus, warum meine DPA abgesenkt wieder ausfährt noch nicht ergründen konnte. In dem Bild müsst ihr Euch unten natürlich noch das Castingvolumen denken. Beim Einfedern entsteht auch dort "Überdruck", der die treibende Kraft beim Ausfahren sein könnte. Entlüftet (mit Kabelbindern, auch Dämpferseite) fährt sie aber auch aus. Auch scheint die Schwerkraft nicht für das Ausfahren verantwortlich zu sein, weil selbst bei Eigengewichtsbelastung passiert das. Und schaltet man bei abgesenker Gabel auf dem Kopf stehend auf unabgesenkt, fährt die Gabel auch aus. Woher kommt die treibende Kraft dabei? Durch einen irgendwo in einem Volumen eingeschlossenen Druck? Alles nicht so einfach.
Gruß