[A] Scout ist kein Sch[U]lranzen

Und ich dachte der Hobel ist für die Frau :D
Ist ja auch so. Aber sie stellt sich das Fahrwerk nicht selber ein. Also muss ich das ausgiebig☝️testen, um die Einstellungen für sie zu "übersetzen" 🤭

Hoffentlich ist der Hinterbau gut und hoffentlich nicht so gut, daß ich auch eines brauch 😝
(hatte eigentlich noch nicht vor, das Jeffsy abzugeben...)
 
Bin jetzt mal das Scout mit meinem Jeffsy auf der Hausrunde bei gleichen Bedingungen mehr oder weniger back to back gefahren. Freitag Scout (ca. 26% sag), Montag Jeffsy (mittlerweile ca. 27% sag).

A wie Antrieb:
Igelmäßig positiv halt.
Gut ist, daß der 2. Gang, in dem ich die Steilstücke fahre, mit dem 30er KB quasi gleich übersetzt ist, wie bei meiner Shimano mit 32 vorne und somit Vergleichbarkeit gegeben ist bzgl. Fahrwerksbewegung und Effizienz. Ich habe lediglich 175er Kurbeln am Jeffsy.
Beim Schalten unter Last klonkt es halt auch mal Igelmäßig. Daher würde ich persönlich wieder zu Shimano greifen.

B wie bash guard:
Leider streift die Kette etwas im 1. Gang daran und auch noch minimal im 2. Aber irgendwann hat die Kette das abgeschmirgelt.

B wie Bremsen:
Fahre am Jeffsy die normalen Centerline ohne Probleme an der Code und bin sehr zurfrieden. Wenn sie naß sind, quietschen sie halt kurz wie wohl die meisten Bremsen.
Mit den HS2 haben sie vielleicht einen Hauch mehr Biss als mit den alten CL. Aber sicher keine Welten.
Farblich haben sich die HS2 Scheiben noch nicht verändert. Passt also mit der Hitze so weit.

F wie Fahrwerk:
Bin die neuste Generation Lyrik noch nie gefahren. Im Neuzustand fühlt sie sich recht straff und sportlich an bei 20% sag. Deshalb habe ich beide Compression-Regler voll auf gelassen. 2 Tokens sind drin, mal sehen, ob wir da noch einen oder beide ausbauen.

X2 ist ja eine Bank. Der Plattformhebel macht nicht riesen viel, ist aber dennoch wirksam. Insgesamt ist der pedal bob aber auf einem niedrigen Niveau auch wegen des 30er KBs und des geringen sags.
Der Federweg hinten fühlt sich nach mehr an und ist tatsächlich schön poppig und der spielerische Charakter des Bikes kommt sehr gut raus.
Man weiß immer, was unter den Reifen los ist, ohne, daß irgendwas harsch an den Fahrer weitergegeben wird. Sportlich, direkt, lebendig aber nie unkomfortabel.
In der Kombination von Hinterbau, KB und sag würde ich sagen, daß der anti-squad bei locker über 100% liegt.

L wie Laufräder:
Fühlen sich gut an. Nicht zu steif und nicht zu wabbelig unter meinem Gewicht. Sonst unauffällig, passt.

L wie Lautstärke:
Die Rahmenschoner sind vorbildlich und schützen die Ketten- und Sitzstrebe sehr gut vor Kettenschlagen.
Der Unterrohrschutz ist ausreichend.
Die Kabelkanäle haben leider in der Preisklasse keine geschraubte Klemmung. Geklappert haben sie dennoch nicht. Vielleicht auf Bremswellen bei high-speed.

S wie Sattelstütze:
Sackies Beschreibung auf der Hompage trifft es sehr gut:

"Die DIVINE wurde auf Basis der Erfahrung mit der Revive entwickelt, und bietet mit der möglichen Hubreduktion (in 5mm Schritten) und dem Auto-Reset-Feature zwei Funktionen, die den Einsatzzweck und die Handhabung deutlich erweitern bzw. erleichtern. Preislich liegt die Divine Vario-Sattelstütze zudem unter der großen Schwester Revive. Allerdings nicht ganz ohne einen Preis dafür zu zahlen. Durch den veränderten technischen Aufbau kommt die Divine nicht ganz an die perfekte Performance und Leichtgängigkeit der Revive heran, ist jedoch vielen anderen Stützen immer noch überlegen."

Die Revive ist einfach super leichtgängig und schnell. Die Divine läuft etwas schwerer und langsamer, kann aber trotzdem mit der aktuellen Transfer mithalten.

S wie Scout:
Die Größe L ist bei 178cm gar kein Problem, obwohl die Front ca. 25mm länger ist als beim Jeffsy. Das macht es eigentlich nur geräumiger.
Der höhere Stack, der ja durch den Winkelsteuersatz noch höher kommt, macht es super komfortabel und man fühlt sich allzeit gigantisch sicher. Mit dem immer noch flachen Lenkwinkel von ca. 65° und der steifen Lyrik kann man es richtig krachen lassen.
Lange Tage im Sattel werden ebenfalls keine Probleme bereiten. Das bike fühlt sich effizient an und viel Druck auf die Handgelenke gibt es auch nicht.

Im technischen uphill bleibt das Vorderrad schön am Boden und man muss weniger weit nach vorne auf dem Sattel. Sollte also auch passen, wenn es richtig das Loch hochgeht.

Wenn die Möhre auch nur ein klein wenig auf speed kommt, wird sie richtig schön lebendig, handlich und absolut spaßig. Jede Wurzel und jeder Stein will genutzt werden. Wie bei meinem Slayer: Einfach reindrücken, abziehen, gappen, geil ! Rauspushen aus Anliegern geht ebenfalls hervorragend.

Eine coil mit Plattform bei genauso wenig sag wären wohl das Nonplusultra für mich mit dem Hinterbau.
Auch pushen lässt es sich sehr gut aber nicht besser als das Jeffsy.
Die 140mm Federweg haben übrigens gut gereicht.
Die etwas längere Front merkt man kurz beim Rumjucken, ist aber reine Gewöhnungssache.

Ansonsten lässt sich das Bike äußerst präzise steuern. Da macht sich wohl wieder die Lyrik bemerkbar aber auch der Rahmen ist wohl steifer als beim Jeffsy und das liegt mir tatsächlich besser im direkten Vergleich.

Das Tretlager des Scout scheint in Wirklichkeit höher zu liegen als am Jeffsy (wäre nicht das 1. Mal, daß bei die YT Angaben nicht stimmen) und gepaart mit den kurzen Kurbeln konnte ich Dinge fahren, bei denen ich vom Jeffsy leider absteigen muss 🙄

Jedenfalls gibt es am Scout so viele positive Kleinigkeiten, die hier zusammen kommen und einfach einen echten Spitzenhobel daraus machen, der auch auf einfacherem Terrain oder im technischen uphill richtig Laune macht!

Irgendwie ist das krass: Da testet sich die Welt einen Wolf an 29ern und solche echte Perlen wie das Scout fliegen so gut wie unterm Radar.
Ich muss mittlerweile sagen, daß ich fast froh bin, daß das Yeti ausgefallen ist, so rund wie sich das Scout-Paket präsentiert. Die offizielle Erlaubnis, das Scouty mitzunehmen, wenn ich alleine fahre, habe ich mir bereits gesichert :D

Meine Frau durfte dann am Samstag selber drauf. Da gab es 2 Runden Hexentrail in Freiburg; und da ging es dann das besagte Loch hoch 🤪 Perfektes Terrain für so ein Bike und sie war ebenfalls hoch zufrieden und kam zu keinen abweichenden Erkenntnissen. Nur die Gabel ist ihr evtl. noch zu straff.
 
Zuletzt bearbeitet:
In 1. Linie hält mich der Verkauf des Jeffsys ab. Dann mag meine Frau kein "Pärchenlook".
Und 3. wird es dann was größeres mit custom Lackierung.
Aber ich begebe mich mal in Lauerstellung auf ein Schnäppchen und mache so lange einen Plan mit Teilen und look.
Es ist schon faszinierend mit wieviel Augenmaß die Jungs aus Bellingham da rangegangen sind, um so eine wandelbare Plattform zu schaffen. Ist ja alles möglich vom one-for-all bzw. Grenzenduro bis hin zum relativ leichten Wurzelhopser oder Km/Hm-Fresser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Scout habe ich auch schon länger auf dem Schirm. Freue mich, dass Du meine Hoffnung bestätigen konntest und es ein geiles Bike ist. Preis schreckt mich allerdings (noch) ab. Mullet würde mich auch reizen. Ist offiziell ja nicht vorgesehen, was ich schade finde.
 
...bestätigen konntest und es ein geiles Bike ist.
Ohh ja :D
Sitze gerade jeden Tag drauf und vergleiche es mit Jeffsy, dessen Flipchip mittlerweile (das 1. mal überhaupt) auf high steht. Möchte so bald wie möglich nochmal einen back-to-back-Test machen.

Mullet würde mich auch reizen. Ist offiziell ja nicht vorgesehen, was ich schade finde.
Na ja, ist ja nicht so, daß es verboten wäre :D
Man muss halt wissen, welches Fahrgefühl bzw. -verhalten man erreichen möchte.
 
Ein paar Hausrunden und dank des Scouts ein paar nicht mehr so impossible climbs später...

Scout_2.jpg


Aus der Gabel ist ein Token gewichen. Dafür wurde der Druck erhöht und die Druckstufen sind mittlerweile deutlich geschlossener.
Bei Fox finde ich das Optimum schneller (Gewohnheit). Dennoch passt die Lyrik insgesamt super zu dem Charakter des Bikes.

B wie bash guard:
Leider streift die Kette etwas im 1. Gang daran und auch noch minimal im 2. Aber irgendwann hat die Kette das abgeschmirgelt.
Das wurde mittlerweile auch behoben. Ein 1mm größerer Spacer auf der Kurbelachse seitens des KB schaffte Abhilfe.

Ansonsten habe ich viel mit meinem 27er Jeffsy verglichen.
Im techn. Uphill kommt das Jeffsy mit dem DPX2 nicht mit bei dem momentanen Sag von ca. 27%. Das Scout hat bei ca. 26% gleich viel Grip, hängt sich aber nicht so an Hindernissen auf und bietet mehr Bodefreiheit. Die 175er Kurbel des Jeffsys trübten den Vergleich bislang leider noch etwas. Da sie mich jetzt endgültig gestört hat, wurde sie bereits gegen eine 170er getauscht.

Der etwas längere Radstand und der höhere Stack am Scout sind ebenfalls in allen Bereichen vorteilhaft.
In Sachen Wendigkeit hat das kürzere Jeffsy in lokalen Spitzkehren keine entscheidenden Vorteile.

Hier mal ein kleiner Ausschnitt von der besagten uphill challenge.

Uphill.jpg


Wie immer sieht es nicht so steil aus. Der Vordere Teil ist noch zum Ausruhen. Der crux move kommt vorher und insgesamt ist man so ca. 4 Min unterwegs auf teils dauerhaft nassem Untergrund (wie Bildmitte).

Die Bremsscheiben haben übrigens nach wie vor keine Verfärbungen, die HS2 passen also.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine zwischen den Zeilen zu lesen, dass du über die Abschaffung des Jeffsy und die erneute Anschaffung eines Scouts nachdenkst. 😅
Niemand in diesem Forum hat die Absicht, unvernünftig zu sein :D

Genau genommen, versuche ich gerade, das Jeffsy noch eine Weile zu behalten. Daher teste ich beide in Ruhe aus.
Nächste Woche kommt hoffentlich ein Testdämpfer (coil) für das YT. Dann sehen wir weiter. Den Flip Chip hätte ich jedenfalls gerne wieder auf low, passt mir besser.
 
Geil geworden!
Ich bin auf der Suche nach nem 27,5 bike mit um die 140-150mm auch drauf gestoßen. Mit meinem Trance bin ich zufrieden aber leider ne Nummer zu klein und deswegen mal n bisschen rumgesucht. Mit 181cm sollte das L wohl passen

Dann heißts jetzt wohl mal Kohle zusammenhalten…

Viel Spaß mit dem Rad :daumen:
 
Ich vermute die Liste möglicher Kandidaten ist länger. 😇
Wenn man bei 27er vorn wie hinten und Carbonrahmen bleiben möchte, schrumpft die Auswahl an Trailbikes auf etwa diese Liste zusammen:

Scout
Yeti SB 140
Nukeproof Reactor 275
Pivot Shadowcat
Ibis Mojo
SC 5010
Trek Remedy
Norco Sight 27
Pivot Mach 6
GG Schred Dogg

Das Jeffsy kann man ja neu auch nicht mehr so kaufen.
Für die Schattenkatze gab es ja neulich Testevents. Aber bei dem P/L Verhältnis und laut Händler kaum Verhandlungsspielraum, setze ich mich nicht ins Auto.

Die anderen kann ich auch nicht auf meinen home trails testen und muss nach Hinterbausimulationen und Testberichten auswählen. Daher bleibt es tatsächlich ein Duell.

Das Scout macht ziemlich genau das, was ich mir mittlerweile wünsche, obwohl ich es beim Release für too long und too slack befunden hatte. Daher auch der Winkelsteuersatz. An den Rest gewöhnt man sich sofort, insbesondere, wenn es sich dann auch noch besser anfühlt.
Tatsächlich gibt es bislang nur den kleinen Nachteil, daß es nicht so willig auf das Hinterrad möchte und dann der sweet spot recht klein ist. Letzteres ist beim Jeffsy auf high allerdings auch so und ich lag neulich lachend auf dem Rücken, weil ich es nicht mehr mit der hinteren Bremse halten konnte :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Geil geworden!
Ich bin auf der Suche nach nem 27,5 bike mit um die 140-150mm auch drauf gestoßen. Mit meinem Trance bin ich zufrieden aber leider ne Nummer zu klein und deswegen mal n bisschen rumgesucht. Mit 181cm sollte das L wohl passen

Dann heißts jetzt wohl mal Kohle zusammenhalten…

Viel Spaß mit dem Rad :daumen:
Jo, danke !
Zum Glück gibt es ja noch welche auch in günstigerem Alu. Ich weiß nur nicht, ob 2023 ein neues kommt. Die letzte releases waren jeweils im Februar.
 
Der Vollständigkeit halber hier die Geo-Abschätzung:

Winkelsteuersatz.png


Die wirkliche Einbauhöhe der Lyrik habe ich nicht gemessen.
Transition geht aber von 545mm aus.
 
Wenn man bei 27er vorn wie hinten und Carbonrahmen bleiben möchte, schrumpft die Auswahl an Trailbikes auf etwa diese Liste zusammen:

Scout
Yeti SB 140
Nukeproof Reactor 275
Pivot Shadowcat
Ibis Mojo
SC 5010
Trek Remedy

Das Jeffsy kann man ja neu auch nicht mehr so kaufen.
Für die Schattenkatze gab es ja neulich Testevents. Aber bei dem P/L Verhältnis und laut Händler kaum Verhandlungsspielraum, setze ich mich nicht ins Auto.

Die anderen kann ich auch nicht auf meinen home trails testen und muss nach Hinterbausimulationen und Testberichten auswählen. Daher bleibt es tatsächlich ein Duell.

Das Scout macht ziemlich genau das, was ich mir mittlerweile wünsche, obwohl ich es beim Release für too long und too slack befunden hatte. Daher auch der Winkelsteuersatz. An den Rest gewöhnt man sich sofort, insbesondere, wenn es sich dann auch noch besser anfühlt.
Tatsächlich gibt es bislang nur den kleinen Nachteil, daß es nicht so willig auf das Hinterrad möchte und dann der sweet spot recht klein ist. Letzteres ist beim Jeffsy auf high allerdings auch so und ich lag neulich lachend auf dem Rücken, weil ich es nicht mehr mit der hinteren Bremse halten konnte :lol:
Norco Sight hast du auf deiner Auflistung komplett vergessen.
 
Ich habe leider gerade 10 Wochen Zwangspause :heul::heul::heul:

xray.png


War mit der Slayer im Park. Morgens noch schön tables und doubles gecleart und gedropped. Dann auf einer anderen Strecke einen kleinen Hüpfer etwas verrissen weil ich zu viele features mitnehmnen wollte und eine Reifenbreite neben dem Trail im Dreck gelandet, über den Lenker auf die Schulter. Wenigstens wurde das gleich am nächsten Abend operiert.

Aber vorher konnte ich noch etwas weiter testen:

Da der Testdämpfer für das Jeffsy später als angekündigt kam, hatte ich mal kurzer Hand den 2021 X2 VVC ins Scout gebaut, um mir auch hier eine eigene Meinung bilden zu können.

Scout_VVC.JPG


Was sofort positiv auffällt: Er benötigt weniger Druck bei gleichem SAG. Auch der Plattformhebel hat etwas mehr Wirkung als beim alten.
Das Ansprechverhalten während der Tests für die Grundeinstellung vor dem Haus ließ ebenfalls schon Gutes erahnen. Das Ding läuft seidenweich und gänzlich ohne Losbrechmoment.

Zu meiner Überraschung passen beim VVC dieses mal wenigstens die Druckstufenwerte aus der Tabelle. Der Rebound ist allerdings immer noch zu langsam für den Einsatzzweck. Ansonsten echt ziemlich nah an einer coil.

Wenn meine Frau den auch besser findet, lassen wir drin. In echt stört das Kashima optisch nicht wirklich.

Dann kam der Testdämpfer. Da auf der Seite, über die die Feder getauscht wird, beim Jeffsy eine 40mm Buchse sitzt, wurde er halt umgedreht eingebaut.

Jeffsy_Storia.JPG


Leider war die Feder 25-50 lb/inch zu weich und ich kam nicht in den gewünchten SAG Bereich von 26%, sondern lag bei 29%. Schön poppig war er, auch wenn ich HSC und LSC voll zu drehen musste für die Feder.

Mit der richtigen Feder sollte das Jeffsy somit gerettet sein :D

Die Storia wird es aber nicht, da mir die Geräuschkulisse für den friedlichen Traileinsatz auf Touren doch zu prominent ist. Wenn es sowieso permantent scheppert, würde das Klicken und Schnaufen nicht weiter stören.

Der Jeffsy-Umbau wir allerdings doch etwas umfangreicher, da eine coil das 34er Spaghetti-Gäbelchen doch etwas "überfahren" kann (wer hätte das gedacht...). Mehr dazu im Jeffsy-thread, wenn es so weit ist. Material fehlt noch und einarmig schrauben geht ja auch nicht.

Das Scouty bleibt aber unter dem Strich mit der abgeänderten Geo für mich das etwas bessere Bike ! :i2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin jetzt mal das Scout mit meinem Jeffsy auf der Hausrunde bei gleichen Bedingungen mehr oder weniger back to back gefahren. Freitag Scout (ca. 26% sag), Montag Jeffsy (mittlerweile ca. 27% sag).

A wie Antrieb:
Igelmäßig positiv halt.
Gut ist, daß der 2. Gang, in dem ich die Steilstücke fahre, mit dem 30er KB quasi gleich übersetzt ist, wie bei meiner Shimano mit 32 vorne und somit Vergleichbarkeit gegeben ist bzgl. Fahrwerksbewegung und Effizienz. Ich habe lediglich 175er Kurbeln am Jeffsy.
Beim Schalten unter Last klonkt es halt auch mal Igelmäßig. Daher würde ich persönlich wieder zu Shimano greifen.

B wie bash guard:
Leider streift die Kette etwas im 1. Gang daran und auch noch minimal im 2. Aber irgendwann hat die Kette das abgeschmirgelt.

B wie Bremsen:
Fahre am Jeffsy die normalen Centerline ohne Probleme an der Code und bin sehr zurfrieden. Wenn sie naß sind, quietschen sie halt kurz wie wohl die meisten Bremsen.
Mit den HS2 haben sie vielleicht einen Hauch mehr Biss als mit den alten CL. Aber sicher keine Welten.
Farblich haben sich die HS2 Scheiben noch nicht verändert. Passt also mit der Hitze so weit.

F wie Fahrwerk:
Bin die neuste Generation Lyrik noch nie gefahren. Im Neuzustand fühlt sie sich recht straff und sportlich an bei 20% sag. Deshalb habe ich beide Compression-Regler voll auf gelassen. 2 Tokens sind drin, mal sehen, ob wir da noch einen oder beide ausbauen.

X2 ist ja eine Bank. Der Plattformhebel macht nicht riesen viel, ist aber dennoch wirksam. Insgesamt ist der pedal bob aber auf einem niedrigen Niveau auch wegen des 30er KBs und des geringen sags.
Der Federweg hinten fühlt sich nach mehr an und ist tatsächlich schön poppig und der spielerische Charakter des Bikes kommt sehr gut raus.
Man weiß immer, was unter den Reifen los ist, ohne, daß irgendwas harsch an den Fahrer weitergegeben wird. Sportlich, direkt, lebendig aber nie unkomfortabel.
In der Kombination von Hinterbau, KB und sag würde ich sagen, daß der anti-squad bei locker über 100% liegt.

L wie Laufräder:
Fühlen sich gut an. Nicht zu steif und nicht zu wabbelig unter meinem Gewicht. Sonst unauffällig, passt.

L wie Lautstärke:
Die Rahmenschoner sind vorbildlich und schützen die Ketten- und Sitzstrebe sehr gut vor Kettenschlagen.
Der Unterrohrschutz ist ausreichend.
Die Kabelkanäle haben leider in der Preisklasse keine geschraubte Klemmung. Geklappert haben sie dennoch nicht. Vielleicht auf Bremswellen bei high-speed.

S wie Sattelstütze:
Sackies Beschreibung auf der Hompage trifft es sehr gut:

"Die DIVINE wurde auf Basis der Erfahrung mit der Revive entwickelt, und bietet mit der möglichen Hubreduktion (in 5mm Schritten) und dem Auto-Reset-Feature zwei Funktionen, die den Einsatzzweck und die Handhabung deutlich erweitern bzw. erleichtern. Preislich liegt die Divine Vario-Sattelstütze zudem unter der großen Schwester Revive. Allerdings nicht ganz ohne einen Preis dafür zu zahlen. Durch den veränderten technischen Aufbau kommt die Divine nicht ganz an die perfekte Performance und Leichtgängigkeit der Revive heran, ist jedoch vielen anderen Stützen immer noch überlegen."

Die Revive ist einfach super leichtgängig und schnell. Die Divine läuft etwas schwerer und langsamer, kann aber trotzdem mit der aktuellen Transfer mithalten.

S wie Scout:
Die Größe L ist bei 178cm gar kein Problem, obwohl die Front ca. 25mm länger ist als beim Jeffsy. Das macht es eigentlich nur geräumiger.
Der höhere Stack, der ja durch den Winkelsteuersatz noch höher kommt, macht es super komfortabel und man fühlt sich allzeit gigantisch sicher. Mit dem immer noch flachen Lenkwinkel von ca. 65° und der steifen Lyrik kann man es richtig krachen lassen.
Lange Tage im Sattel werden ebenfalls keine Probleme bereiten. Das bike fühlt sich effizient an und viel Druck auf die Handgelenke gibt es auch nicht.

Im technischen uphill bleibt das Vorderrad schön am Boden und man muss weniger weit nach vorne auf dem Sattel. Sollte also auch passen, wenn es richtig das Loch hochgeht.

Wenn die Möhre auch nur ein klein wenig auf speed kommt, wird sie richtig schön lebendig, handlich und absolut spaßig. Jede Wurzel und jeder Stein will genutzt werden. Wie bei meinem Slayer: Einfach reindrücken, abziehen, gappen, geil ! Rauspushen aus Anliegern geht ebenfalls hervorragend.

Eine coil mit Plattform bei genauso wenig sag wären wohl das Nonplusultra für mich mit dem Hinterbau.
Auch pushen lässt es sich sehr gut aber nicht besser als das Jeffsy.
Die 140mm Federweg haben übrigens gut gereicht.
Die etwas längere Front merkt man kurz beim Rumjucken, ist aber reine Gewöhnungssache.

Ansonsten lässt sich das Bike äußerst präzise steuern. Da macht sich wohl wieder die Lyrik bemerkbar aber auch der Rahmen ist wohl steifer als beim Jeffsy und das liegt mir tatsächlich besser im direkten Vergleich.

Das Tretlager des Scout scheint in Wirklichkeit höher zu liegen als am Jeffsy (wäre nicht das 1. Mal, daß bei die YT Angaben nicht stimmen) und gepaart mit den kurzen Kurbeln konnte ich Dinge fahren, bei denen ich vom Jeffsy leider absteigen muss 🙄

Jedenfalls gibt es am Scout so viele positive Kleinigkeiten, die hier zusammen kommen und einfach einen echten Spitzenhobel daraus machen, der auch auf einfacherem Terrain oder im technischen uphill richtig Laune macht!

Irgendwie ist das krass: Da testet sich die Welt einen Wolf an 29ern und solche echte Perlen wie das Scout fliegen so gut wie unterm Radar.
Ich muss mittlerweile sagen, daß ich fast froh bin, daß das Yeti ausgefallen ist, so rund wie sich das Scout-Paket präsentiert. Die offizielle Erlaubnis, das Scouty mitzunehmen, wenn ich alleine fahre, habe ich mir bereits gesichert :D

Meine Frau durfte dann am Samstag selber drauf. Da gab es 2 Runden Hexentrail in Freiburg; und da ging es dann das besagte Loch hoch 🤪 Perfektes Terrain für so ein Bike und sie war ebenfalls hoch zufrieden und kam zu keinen abweichenden Erkenntnissen. Nur die Gabel ist ihr evtl. noch zu straff.

Probier mal Lyrik ohne Tokens, Compression in die Mitte und dann Spil mit der LSC. Da findest du was du suchst...
 
Probier mal Lyrik ohne Tokens, Compression in die Mitte und dann Spil mit der LSC. Da findest du was du suchst...
Danke, ein Token weniger hattes es schon gebracht. Fahre sie schon eher auf der straffen Seite weil der ganze Bock einem signalisiert, daß man es ruhig laufen lassen kann, wenn man will.
Beide raus wäre mir dann zu fluffig.
 
Ruhig ist es hier geworden. Hoffe die die Verletzung ist gut verheilt und du schraubst bereits am 2. Scout....:awesome:
Wir waren neulich "spontan" ebenfalls auf der Suche nach einem Scout Rahmen fürs Frauchen, da der Lagerservice an Ihrem Jeffsy uns mal so richtig hart gefrustet hat. Mittlerweile ist aber wieder etwas Ruhe eingekehrt und auch etwas Vernunft. Zudem gabs den Rahmen "zum Glück" nur noch in blau...
 
Jo, danke der Nachfrage ! Exakt 8 Wochen nach dem Sturz saß ich wieder auf dem Scout :i2: ,da Jeffsy noch nicht einsatzklar war.

So sehen beide aktuell aus:
Lyrik_Vergleich.jpg


Statt zweitem Scout hat es ein neues RS Fahrwerk gegeben, mit dem die meisten Unzulänglichkeiten (außer meinem optimalen Trailbike LW von 65°) ausgeräumt sein sollten.

Beschäftige mich gerade hauptsächlich mit dem praktischen Unterschied zwischen alter und neuer Lyrik, da die beiden Bikes und weitere Komponenten (Reifen, Griffe, Laufradgröße, FW) ja durchaus eine gute Vergleichbarkeit bieten.

Was war mit den Jeffsy Lagern, kaputt und gingen schlecht raus ?
 
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