Angemessene Preisdifferenz Einzelhandel - Internet

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Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei, einen Thule Fahrradanhänger anzuschaffen, den es bei den gängigen Internethändlern für 949-999 € gibt.

Weil es mich interessiert hat, bin ich heute zum Radhändler vor Ort gefahren und der hatte zufällig das identische Modell zum UVP von 1.249 € vorrätig. Der Händler könnte mir beim Preis noch dahingehend entgegen kommen, dass ich die für mein Bike notwendige Steckachse (UVP 69€) kostenlos dazubekomme, sodass die Gesamtdifferenz zum Internet "nur" noch rund 22% beträgt.

Da ich keinerlei persönliche Beratung benötige, kommt mir der Mehrpreis immer noch etwas zu hoch vor und mich würde jetzt einfach interessieren, ob Ihr da so eine persönliche Schmerzgrenze habt, wieviel euch das nicht warten müssen wert ist.

Ich bin absolut dagegen, sich beim Händler beraten zu lassen und dann im Internet zu kaufen und sehe es völlig ein, dass die Kalkulation im Einzelhandel eine ganz andere sein muss, aber es gibt eben auch Grenzen. Auch sollte mE ein Unterschied gemacht werden, ob man den Kunden eingehend beraten oder ihm lediglich den Artikel verkaufen muss, weil er bereits informiert ist. Manche Händler lösen das ja über eine separate Beratungsgebühr.

Da ich erst fünf Minuten vor Ladenschluss in den Laden gehuscht bin, musste ich mich jetzt nicht entscheiden, weil es zeitlich nicht gereicht hätte. Wir sind jetzt so verblieben dass das Ding bis Freitag aufgebaut wird und ich dann nochmal vorbeikomme um zu entscheiden ob ich ihn nehme. Bis dahin wäre vermutlich auch eine Internetbestellung schon da...

Möchte jetzt keine Entscheidungshilfe, wo ich das Teil kaufen soll, mich würde eben nur interessieren, wie ihr das so handhabt und wo wie gesagt eure Schmerzgrenze beim Mehrpreis ist. Hängt sicher auch vom Artikel ab. Wenn ich Samstagsmorgens vor ner Tour plötzlich schnell noch ne neue Kette brauche, zahle ich vermutlich aus der Not heraus auch das Doppelte vom Internetpreis :)
 
Wenn man einen Laden hat, arbeitet keiner der Angestellten für lau, vermutlich genauso wenig wie du selbst. Wenn du in einen Laden gehst, dann gibt's keine BestPrice-Suche a la I-net. Da kannst du hoechstens andere Geschäfte fragen, was die verlangen und vergleichen. So wie man das immer gemacht hatte.

Die Schmerzgrenze wird dann von von deinem Geiz bestimmt. ;)
 
Das nennt man wohl ein Dilemma.
Find ich auch schwierig.

Über kurz oder lang liegt die Kernkompetenz bei dem Verkauf von Komplettbikes und der Wartung/Reperatur. Meine lokalen Händler haben das denke ich schon gut erkannt und führen nur allernötigstes Zubehör. Können zwar auch alles bestellen, aber dann darf ich schön die UVP abdrücken und muss trotzdem vorbei kommen um das abzuholen.

Bin gespannt wer als erstes den Amazon Prime Ansatz auf die Bikereparatur ummünzt. Alle Werkstätten der Händler in näherer Umgebung sind völlig ausgelastet mit bis zu 4 Wochen Wartezeit. Und dann muss man das Rad noch hinbringen und wieder abholen. Darauf hat doch keiner Bock, erst recht nicht in der Saison, oder wenn das Rad als Pendler Rad genutzt wird. Da wird sich in Zukunft denke ich noch viel tun (müssen). Wird dann deutlich teurer. Aber das juckt die Leute ja auch nicht mehr. Die meisten teuren Räder laufen eh über Leasing.

Der Vergleich mit "keiner arbeitet für lau" hinkt finde ich etwas. Man kann halt nicht erwarten, dass alles so weiter läuft wie früher. Jede Branche verändert sich mit der Zeit. Es wäre naiv zu glauben, es wäre nicht so. Entweder man geht mit der Zeit und entwickelt sich weiter, baut andere Services aus, strukturiert sich um o.ä., oder man geht pleite. Ist in meiner Branche leider auch so.
 
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Schwieriger Vergleich ....

Neben einer deutlich unterschiedlichen Kostenstruktur OnlineShop-Vertrieb vs. stationärer Einzelhandel können die stationären Einzelhändler oft auch aufgrund der deutlich schlechteren Einkaufspreis nicht die gängigen Online-Preise mitgehen.
 
"Das Internet" ist kein Händler.
Es gibt sicherlich auch viele Händler, die den Anhänger zum höheren Preis übers Internet verkaufen.
Genauso gibts im Einzelhandel welche, die viel günstiger verkaufen, nur musst du die erstmal finden.

Ansonsten meine Meinung: Ich bin kein Wohltäter, es wird gekauft, wo das Gesamtangebot (inkl Preis, Vorgehen bei Reklamstionen) usw. am Besten ist.
Und da sind Händler übers Inernet meist deutlich besser.
 
Mei das ist halt so dass beim Händler vor Ort meist UVP zahlst. Wir haben ein Augsburg auch nen Spirituosenladen mit extrem viel Stil und guter Beratung, da kosten meine Whiskys auch deutlich mehr als im Netz (10-15%). Ist halt im Einzelhandel so. Kaufe das Zeug trotzdem da. Fahrradteile werden eher im Netz gekauft, weil ich vieles hier einfach nicht kriege.

Wenn das Ding schon angeschaut hast und er die Achse dazu gibt würd ich dann auch gleich da kaufen.
Schmerzgrenze hängt halt auch vom Artikel ab.

Mein Scott Rennrad kostete 1200€ mehr als ein vergleichbares Radon zB, die Differenz würde ich noch mitmachen. Jetzt hat Scott das Ding aber von 5000€ auf 5300€ im Preis gesteigert, da wäre ich wohl dann aber nicht mehr mit an Bord. 200€ bei nem Fahrradträger der ner vierstellige UVP hat würde ich noch einsehen.
 
Das ein kleiner Einzelhändler den Internet-Preis mitgehen kann/will, kann man eher nicht erwarten, dessen Einkaufspreis ist oft = dem Verkaufspreis des Internethändlers.

Aus dem Beispiel oben gehts ja sogar noch, bei Verschleißteilen wie Bremsbelägen, Reifen, etc ist der Aufschlag oft 50%-100%.

Kenne sogar Händler die selbst bei den Onlinediscountern einkaufen weil das für sie günstiger ist als über ihren Großhändler.

Ich kaufe auch eher dann im lokalen Handel wenn ich dort auch etwas bekomme was im Internet nicht geht zB Service, Anpassung, Probefahrt, sowas.
Wenn ich selber mehr weiß/erlesen habe als der Händler und der Preis auch besser ist und ich bei dem Produkt auch zukünftig nicht auf den Service vor Ort angewiesen bin, dann kann man auch im Netz kaufen.


 
Die Schmerzgrenze wird dann von von deinem Geiz bestimmt. ;)
Es geht um +- € 250. Eine Woche arbeiten zum Mindestlohn nur dafür, dass mir jemand etwas zeigt und mir eine Kiste überreicht?

Schmerzgrenze hängt halt auch vom Artikel ab.
... oder auch von seinem eigenen Lohn. Selbst ein gut bezahlter Softwareentwickeler, darf für die o.g. € 250 einen Tag arbeiten. Das ist ein schwieriges Verhältnis.

... Es werden sich langfristig, die durchsetzen, die Ihr Geld über einen Service machen, denn man nicht im Internet bekommt. Das verstehen viele halt immer noch nicht.
12 Stunden zum Mindestlohn arbeiten, damit ein anderer Mindestlöhner z.B. eine Stunde mein Radl repariert. Das ist ein sehr schwieriges Verhältnis und einige können das nicht einfach so bezahlen.
 
Es geht um +- € 250. Eine Woche arbeiten zum Mindestlohn nur dafür, dass mir jemand etwas zeigt und mir eine Kiste überreicht?


... oder auch von seinem eigenen Lohn. Selbst ein gut bezahlter Softwareentwickeler, darf für die o.g. € 250 einen Tag arbeiten. Das ist ein schwieriges Verhältnis.


12 Stunden zum Mindestlohn arbeiten, damit ein anderer Mindestlöhner z.B. eine Stunde mein Radl repariert. Das ist ein sehr schwieriges Verhältnis und einige können das nicht einfach so bezahlen.
Dann bleibt halt nur Zeit und Geld ins Selbsstudium und passendes Werkzeug
investieren.

Oder was wäre dein Lösungsansatz?
 
Dann bleibt halt nur Zeit und Geld ins Selbsstudium und passendes Werkzeug
investieren.

Oder was wäre dein Lösungsansatz?
Selbststudium und passendes Werkzeug um xy kinder Anhänger aufzubauen hat er doch schon, da liegt doch der Hund begraben...
Der Händler baut das teil zwar auf, wäre mir aber auch keine 250e gegenüber es kommt nach hause wert..
Besonders nicht, wenn ich es abends selbst machen kann.
in dem Fall des Anhängers, hätte ich ihn bis 100e teurer denke ich beim Händler gekauft, wenn ich den Händler mag.. hätte ihn sogar selbst aufgebaut, damit der gute sich Arbeit spart.

Generell finde ich die Situation schwierig, wir als guter Shimano Händler, haben gerade in Einzelteil sparte echt wettbewerbsfähige preise, Kassetten, Ketten usw you name it, die Leute sind oft verdutzt, wenn die XT kette soviel kostet wie im Internet..
Generell der Meinung, mit dem ganzen "Kinder shishi" lässt sich eh kaum Geld Verdienen, super Beratungsintensiv, Margen schlecht, internet...
 
Im Moment ist halt die Situation so, das der Service und Werkstatt Bereich mit dem Rad und Teile Verkauf quer subventioniert wird

Weiß halt auch nicht wie hoch die Bereitschaft beim Kunden ist Werkstattkosten zu zahlen die sich selber tragen und dafür weniger für Teile

Für mich selber ist die Lösung klar ich mache in der Regel alles selber und kaufe die Teile entsprechend ein

Für die weniger begabten Kunden ist das sicher ein Dilemma für die mir auch keine einfache Lösung einfällt
 
Im Moment ist halt die Situation so, das der Service und Werkstatt Bereich mit dem Rad und Teile Verkauf quer subventioniert wird

Weiß halt auch nicht wie hoch die Bereitschaft beim Kunden ist Werkstattkosten zu zahlen die sich selber tragen und dafür weniger für Teile

Für mich selber ist die Lösung klar ich mache in der Regel alles selber und kaufe die Teile entsprechend ein

Für die weniger begabten Kunden ist das sicher ein Dilemma für die mir auch keine einfache Lösung einfällt
Ik weiß ja nicht, unsere Werkstatt brummt... Inspektion E Bike aus unserem Haus 75 Euros...
Einzelteil verkauf ist tot, wie schon geschrieben, die Hippen jungen Kunden können sich halt n Kinderanhänger im netz ordern..
Reparatur wenn der Schlauch dann kaputt ist, bringen die Leute zu Hauf. Oder das Hippe E Bike kaufen viele dann doch im Store vor Ort.. Riese und Müller etc haben schon Status was das angeht, das muss dann auch in die Werkstatt laut Hersteller.
 
Ich bin der Meinung dass es - sofern richtig umgesetzt - eine Win-Win Situation sein könnte, wenn man aus der Beratung eine separate kostenpflichtige Dienstleistung macht, auch wenn ich nicht weiß, wie man das in der Praxis konkret umsetzen könnte, damit es für die Kunden auch nachvollziehbar ist. Vielleicht über einen collect and go und einen Normalpreis. Wird halt ständig zu Diskussionen à la "Sie haben mir doch nur die richtige Rahmenhöhe rausgesucht" usw. führen.

Es gibt so viele fundierte Leute ohne Beratungsbedarf, die generell keinen Fuß in einen offline-Händler setzen, weil sie wissen, dass dort alles UVP kostet, also mindestens 20-30% mehr als im Netz. Viele würden sicherlich bei 5-10% Differenz lieber beim Händler kaufen, weil ja auch das Stöbern vor Ort Spaß macht. Und vielleicht packt man dann doch noch ein paar Riegel oder ein Trikot ein, welches spontan gefällt.

Solange aber die Beratungskosten (=Personalkosten) generell in alle Artikel mit eingepreist sind und nicht gezielt auf diejenigen umgelegt werden, die die Beratung auch wirklich benötigen, wird sich daran nichts ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann habt ihr ja eine Lösung gefunden und eure Kunden zahlen den Preis

Aber leider gibt es ja hier oft genug zu lesen, das es eine Erwartungshaltung gibt, wenn man halt doch Spezialwerkzeuge braucht wie zum Beispiel einen Steuersatz einpressen der Radladen das doch bitte schnell für eine Spende in die Kaffeekase erledigen sollte
 
Dann habt ihr ja eine Lösung gefunden und eure Kunden zahlen den Preis

Aber leider gibt es ja hier oft genug zu lesen, das es eine Erwartungshaltung gibt, wenn man halt doch Spezialwerkzeuge braucht wie zum Beispiel einen Steuersatz einpressen der Radladen das doch bitte schnell für eine Spende in die Kaffeekase erledigen sollte
Normal lebt der Händler von den Leuten die eben nicht selbst schrauben können, oder eben keinen Bock haben, sich um das Alltags Rad zu kümmern und eben mit Neurad verkauf.
Ich habe allerdings auch ein paar Kunden, die kommen eher um zu quatschen, Kleinigkeiten zu kaufen (zb die Shimano teile von denen ich schrieb) und zu stöbern, Räder zu gucken, das sind die Leute, die mal den Steuersatz für ne Spende in die Kaffeekasse eingepresst bekommen. Aber auch nur, weil es mittlerweile sowas wie gute bekannte sind. Alle anderen sollten sich vllt ne Gewindestange kaufen :D
 
kostenpflichtige Dienstleistung macht, auch wenn ich nicht weiß, wie man das in der Praxis konkret umsetzen könnte, damit es für die Kunden auch nachvollziehbar ist ... Wird halt ständig zu Diskussionen à la "Sie haben mir doch nur die richtige Rahmenhöhe rausgesucht" usw. führen.
Ein Klassiker. Meiner Freundin mit 158cm wird immer ein viel zu grosser Rahmen aufgedrängt und die Sattelstütze bis auf Anschlag eingeschoben. Mir mit 190 und einem Meter Innenbeinlänge wird immer ein viel zu kleiner Rahmen aufgedrängt und dazu eine überlange Sattelstütze angeboten. Natürlich müssen die Räder weg, die im Laden stehen. Ich höre mir das Geschwätz an, aber es ist keinen Cent wert.
 
Ein Klassiker. Meiner Freundin mit 158cm wird immer ein viel zu grosser Rahmen aufgedrängt und die Sattelstütze bis auf Anschlag eingeschoben. Mir mit 190 und einem Meter Innenbeinlänge wird immer ein viel zu kleiner Rahmen aufgedrängt und dazu eine überlange Sattelstütze angeboten. Natürlich müssen die Räder weg, die im Laden stehen. Ich höre mir das Geschwätz an, aber es ist keinen Cent wert.
Das kommt dann doch auf den Laden an ;)
 
Wenn ich gute Beratung bekomme, wie damals bei meinem Rennradkauf bei Wheelsports, dann zahle ich auch gerne etwas mehr. Ausgiebige Beratung, Top Service, Rad vernünftig eingestellt. Perfekt.

Aber hier im Umkreis gehe ich meist schon gar nicht zu den Läden hin, sondern bestelle direkt im Internet. Teilweise ist der Service bei den Onlineläden eh schon besser als bei den lokalen Einzelhändlern.

Eine feste Schmerzgrenze hab ich nicht, ich mache es davon abhängig, welchen Mehrwert mir der Händler bietet.
 
Komme übrigens gerade vom Händler mit dem Anhänger im Gepäck ;)

Habe jetzt den Hänger, zwei verschiedene Steckachsen (fürs Gravelbike + eMTB) und eine zusätzliche EZ Hitch Kupplung, damit nicht umgeschraubt werden muss für 1.300 € bekommen, also immer noch 200€ bzw. 18% mehr als bei Bike24, aber immerhin war er schon aufgebaut. Wenn das Ding jetzt drei Kinder aushält, ist mir der Mehrpreis letzten Endes auch egal, aber eigentlich hätte ich dieses Offline-Fass einfach nicht aufmachen sollen, da ich in diesen Fällen dann auch nicht nein sagen bzw. einfach wieder gehen kann :D
 
In meinen Augen ist die Frage hier nicht eine Art Grenze, bis zu der man bereit ist, etwas zu zahlen sondern es geht eher um das Prinzip, nachdem man handelt oder kauft. Einige der folgenden Aussagen sind bewusst etwas dramatisiert und scheren alle über einen Kamm - es ist aber dennoch ganz einfach:

Über die UVP haben sich viele schlaue Leute Gedanken gemacht - die existiert, damit ein Hersteller alle Kosten abdecken kann (ordentliche Gehälter, vielleicht sogar etwas teurere aber dafür umweltschonende Logistik, ...) UND ein Händler das Produkt in seinem Laden so verkaufen kann, dass er selbst davon leben kann und bei gesundem Wirtschaften seinen Laden und ggf. Mitarbeiter auch noch unterhalten kann.

Jeder, der die UVP nicht bereit ist zu zahlen, nimmt einfach in Kauf (haha, wasn Wortwitz), dass irgendwas auf der Strecke bleibt. Was also pasiert, wenn keiner mehr UVP bezahlt? Ganz einfach, genau das, was wir jetzt haben:

  • jeder kann sich vermeintlich plötzlich alles leisten (wenn auch teilweise mit Kredit) - Haus, Auto, Pool, Smartphone A, Smartphone B, Tablet C, Flatscreen mit Netflix (ARD taugt ja nix), ...
  • keiner hat mehr Zeit, sich intensiv mit den jeweiligen DIngen zu beschäftigen, denn der Tag hat nach wie vor nur 24h
  • Fehler an komplexen Produkten werden immer seltener festgestellt oder reklamiert, weil keiner mehr weiß, was sie eigentlich mal konnten
  • Es ist plötzlich ok, dass an einem E-Bike, welches 5000 EUR kostet, die billigste Kette für 16 EUR montiert ist. Die verschleißt schneller und die Hersteller reiben sich die Hände - voll gut, aktuell ist ja alles im Überfluss verfügbar und zudem super nachhaltig.
  • Es wird hingenommen, dass ein großer, börsenorientierte, amerikanischer Onlineversandhändler seine Mitarbeiter nicht nur bei der Arbeit, sondern auch beim Scheißen filmt, kaum Mindestlohn zahlt (in einigen amerikanischen Regionen ist jeder 3. Mitarbeiter auf Lebensmittelkarten angewiesen) und in Seattle Teile der Stadt so umbauen lässt, dass teilweise die eigenen Mitarbeiter durch Mieterhöhungen aus den Wohnungen gedrängt werden. Aber immer zu, tragt eure Kohle zu diesem Verein, denn: Da kammer auch spare!
  • immer mehr Leute bekommen gerade mal Mindestlohn und die Schere zwischen arm und reich wird immer größer - wie das wohl kommt?
  • Obwohl das Rad beim Service war, schleift die Bremsscheibe immer noch? Mir scheint, als hätte der Angestellte bei 9,82 EUR die Stunde gar keine Lust den ganzen Tag an Bikes zu schrauben, die er sich trotz Mitarbeiterkonditionen niemals leisten kann - komisch.

Kurzzusammenfassung:
Man denkt über sein eigenes Handeln nach und erkennt, dass es vlt. an der Zeit ist, Stück für Stück etwas zu ändern:

Variante 1 - geht in den Laden, bezahlt entspannt den Mehrpreis und schlaft ganz beruhigt, weil Herr Fischer von Zweirad Fischer mit eurem Geld
a) beim gleichen Bäcker seine Bötchen kauft wie ihr,
b) seine Mechaniker so bezahlt, dass die auch Bock haben mit Herzblut an einem Bike rumzuschrauben,
c) seine Kita-Gebühr für den selben Kindergarten zahlt, den auch euer Nachwuchs besucht und
d) die gleichen Steuern wie ihr für eure Gemeinde abdrückt, um auch weiterhin die Infrastruktur/Kultur eurer Region zu erhalten. Freut euch darüber, weniger zu haben, als alle anderen - aber dafür mehr Zeit für die jeweiligen Sachen gewonnen zu haben. Noch dazu habt ihr etwas für eure Umwelt und andere Menschen getan.

Variante 2 -
a) Es ist besser, wenn man mehr hat!
b) All die andern haben so wenig, gebt mir auch das noch, sie brauchen's eh nich.
c) Scheiß auf den Bäcker, ich hol mir demnächst meine Brötchen bei Amadaswarknapp Marketplace aus Lampukistan, da kann ich das gesparte Geld gleich für eine ultra wichtige GoPro-Halterung für meine neue GoPro ausgeben, deren Videos ich eh nie rendern und anschauen werde. Wann auch, ich muss ja noch in den Pool und danach mein Auto putzen, um mein Kind morgen nicht in meinem dreckigen Skoda Superb L&K Edition in die 15 km entfernte Kita (unsere hat ja zugemacht) bringen zu müssen. Ach und mein neues Downcountrygravelcommuter-Bike braucht auch noch nen andren Flaschenhalter, die Farbe gefällt mir nicht mehr so gut. Achja und falls die Brötchen nicht schmecken, kann ich sie ja einfach retournieren. Amafasthättichswiedergesagt sei Dank!

Denkt darüber nach oder lasst es, mir fehlt tatsächlich nix, obwohl ich seit 2013 keinen Account mehr bei Amahastegedachtwa! habe. Ach doch, ein Bikeladen um die Ecke, der mir viel Nerven, Sprit und ZEIT! erspart hätte.

In diesem Sinne, gute Nacht ;-)
 
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