[Bernau - Erkner]Frühwinterlicher Ausflug mit Umwegen

rob

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29. September 2001
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Spongohausen bei Berlin
Es gibt Tage, an denen bleibt man lieber im Bett liegen. Der gestrige gehörte zum Glück nicht dazu. Boerge hatte zu einem kleinen, radtoursitischen Geländeausflug eingeladen. Treffpunkt war Bernau, demzufolge musste ich um 0800 den Zug vom Ostbahnhof nehmen. Ganz schön früh.
Ich lag im Bett und öffnete die Augen. Kein gutes Zeichen, denn wenn man von alleine aufwacht anstatt vom Wecker genötigt wird, hat man meist ausgeschlafen. Der Wecker liegt neben meinem Kopf auf dem Bett. Das bedeutet, ich hatte ihn um sieben schon ausgesetllt, bin aber wieder eingeschlafen. Glück im Pech: er zeigt erst halb acht! In dreizig Minuten ginge mein Zug! Da irgendeine höhere Macht wollte, dass ich noch halbwegs rechtzeitig aufgewacht bin, sprang ich aus dem Bett direkt in die Radklamotten. Waschen und Zähneputzen ist eh was für Mädchen, also nur noch schnell ne Stulle zum Mitnehmen geschmiert und auf zum Bahnhof. Da stand auch schon Frenkhenk aus Werder, der Zug rollte ein, rein und los.

In Bernau wartete schon Boerge und so konnte es ohne größere Zeremonien direkt losgehen. Aber wo lang? Damit kommen wir schon zum ersten und einzigsten Kritikpunkten: Also so geht das mal garnicht! Boerge trommelt Leute zusammen für eine Tour hat keinen blassen Schimmer wo wir langfahren sollten. Das Sympathiepunktekonto rutscht kollosal in die negativen Zahlen. Nach etlichem Gesuche haben wir dann doch den falschen Weg gefunden und sind über Börnicke nach Birkenhöhe gefahren und gelangten schließlich nach Blumberg - wo wir garnicht hinwollten. Nene Boerge, nach Intiution fahren ist schon ne gute Sache - wenn man sie hat. Ganz weit entfernt vom ESK-Niveau!
In Blumberg übernahm ich erstmal die Führung des Feldes und so gelangten wir auf bekannten Wegen über Krummensee und Wegedorf nach Werneuchen und damit wieder auf Boerges Strecke. Bevor wir den Flughafen ansteuerten gab es ein zweites Frühstück in der Bäckerei. Wir kreuzten den Flughafen im Folgenden diagonal (über die fette Landebahn) und erreichten Hirschfelde, von wo aus wir den Gamengrund ansteuerten, querten und unseren Weg in östlicher Richtung fortsetzten. In den Hügelland rund um den Gamengrund konnten wir zum ersten Mal fiese Rampen hochprügeln und so unsere Finger und Fußspitzen der wärmespendenden Blutversorgung anschliessen. Ausserdem lag hier ganz herrlicher Schnee, die Nadelbäume waren leicht bepudert und auch auf dem Laub auf dem Boden konnte sich eine spärliche Schicht halten. Was für Vorboten eines sicherlich tollen Winters!

Auf unserem Weg in Richtung Märksiche Schweiz hängten wir noch den ein oder anderen jockel'schen Bogen an und fuhren kleinere, aber sehr schöne Umwege. So zum Beispiel südlich des Forstes Leuenberg nahe der Siedlung Blumenthal, wo sich dichter Wald aud goldgelbenen Lärchen oder winterlich entkleideten Eichen mit steilen Hügeln und silbernen Seen in einem berauschenden Mass abwechselten. Wir waren hin und weg. Irgendwann aber fanden wir den rechten Weg nach Prötzel und über Prädikow nach Ihlow. Von hier aus ging es auf mir nur allzu gut vertrauten Wegen in die Märksiche Schweiz. An der Wurzelfichte wurde kurz pausiert, Frenkhenk flickte auch noch schnell seinen Frontreifen und dann wurde die Drachenkehle erstürmt. das Dreierfeld wurde weit auseinander gezogen. Nächstes Ziel war die Pritzhagener Mühle - wenn sie denn nicht schon die Winterpause eingeläutet hat. Über den Poetensteig und die Silberkehle gelangten wir zu ihr, und siehe da, sie hatte noch offen. Das letzte Wochenende vor der Winterpause. Und der Kuchen war wie immer Spitzenklasse. Grandios!

Doch es erwarteten uns noch einige Kilometer. Der Plan wurde dahingehend geändert, dass wir nach Erkner fahren wollten. Dort hätte Frenkhenk auch direkt den RE nehmen können. Von der Mühle aus rauschten wir nach Drei Eichen und den Alten Schulweg nach Buckow. Wir entschlossen uns für die einfachere Ostpassage am Schermützelsee und gelangten nach einigen Kilometern zum Roten Luch. Und hier wollten wir uns die finale Kante geben! Der Wind aus West immer hart im Gesicht drückten wir Kilometer für Kilometer weg über die fiese, tellerflache Ebene. Sand- und Wiesenwege machten die Fahrt zur Tortour. Boerge war von seinem alten Rückleiden geplagt, mir schmerzten die Hände - nur Frenkhenk ertrag die Quälereien auf störrische Art und ohne zu mucken. Doch seine Fragen nach der zu verbleibenden Streckelänge häuften sich. Also zunächst die altbewährte jockel'sche Taktik: Untertreibung. Nach einigen zerrigen Passagen über fiese Pferdepisswege (und dem nur knappen Entrinnen des durch meine Hände sicher herbeigeführten Todes von fünf 'frauen'berittenen Gäulern) und vorgelagerte Hügel erreichten wir die Kranichberge. In Woltersdorf gab es ein letzte Stärkung für Boerge in der örtlichen Konditorei während ich meinen Schleicher am Hinterrad mit neuer Luft versorgte.

Die letzten Meter bis nach Erkner wurden nochmal richtig durchgedrückt. Der RE fuhr heute leider nicht durch und so machten wir es uns in der bereitstehenden S-Bahn bequem. Das anschliessende "Stullen-Duell" konnte ich ganz eindeutig für mich entscheiden, denke ich. Gegen Markenmagarine, herzhaften Edamer, Eiersalat und Preiselbeeren kommen selbst Boerges Bio-Butter und Volkkornbrot nicht an. Ein fairer letzter Wettstreit, aber vlt sollte da Frenkhenks unparteiische Stimme das letzte Wort sprechen.
Es war mal wieder ein großartige Tour. Da hat sich doch das Aufstehen (und vorabendliche nicht Weggehen) so richtig gelohnt. Das kühle, frühwinterliche Wetter war sehr angenehm, Feld und Flur hatten wir fast für uns alleine, die Landschaft der Mark ist wie immer beeidruckend, die Pritzhagener Mühle war wie immer ein Erlebnis und schlussendlich hatten wir sogar 109km auf der Uhr.


rb


Bernau - Börnicke - Birkenhöhe - Blumberg - Krummensee - Wegendorf - Werneuchen - Hirschfelde - Gamengrund - Heidekrug - Blumenthal - Prötzel - Prädikow - Ihlow - Drachenkehle - Poetensteig - Silberkehle - Protzhagener Mühle - Alte Mühle - Buckow - Rotes Luch - Kagel - Fuchsberg - Kranichberge - Woltersdorf - Erkner
 
Danke für diese Zeilen Rob!

Ich habe mich dieses Wochenende mal dazu durchgerungen ein paar längst überfällige Dinge fürs Studium zu erledigen.

Dazu gehörten auch ein paar Flüge mit dem Projekt Wasserrakete um den Fallschirmauslösemechanismus zu testen.
Der Auslösemechnismus funktionierte auch, nur entfaltete sich der blöde Stofffetzen nicht und so zerschellte das gute Stück beim zweiten Versuch mit lautem Krachen auf unserem Hausdach und hätte mich, so kurz vorm Winter, beinahe noch obdachlos gemacht.
Naja, so hatte ich dann heute wieder einiges zu basteln.

Ich hoffe beim nächsten mal wieder dabei sein zu können.
 
Das kühle, frühwinterliche Wetter war sehr angenehm, Feld und Flur hatten wir fast für uns alleine, die Landschaft der Mark ist wie immer beeidruckend

Einfach schön diese Einsamkeit und das nasskalte Herbstwetter. Es macht richtig Spass zur Zeit.

checkb

PS: Boerge, Bernau -> Blumberg -> Werneuchen -> nicht schlecht ;)
 
Mein lieber rob
Da wird einem doch ganz warm ums herz wenn man liest wie die alten Kameraden so tapfer an eisiger linie kämpfen und unser Heimatland gegen feindeshand verteidigen.
Schön zu lesen wie ihr über altbekannte wege und pfade den feind umgangen und ihm in die linke flanke stacht.
Bald ist weihnachten und dann ist es mir erlaubt für eine kurze zeit Heimatluft zu schnuppern. Ich hoffe ihr habt zu diesem zeitpunkt schon einige feldzüge geplant auf das ich mich diesen anschließen kann... so als eLfter krieger.
Wenn nicht dann rauben und brandschatzen wir halt so nen bisschen umher.

eisige grüße eL

Man Boerge ey reiss dir bloß zusammen sonst wird det nie watt
 
rob schrieb:
.... Bevor wir den Flughafen ansteuerten gab es ein zweites Frühstück in der Bäckerei. Wir kreuzten den Flughafen im Folgenden diagonal (über die fette Landebahn) und erreichten Hirschfelde, ....
Und das bei Tage!!! War da niemand im Tower oder seid ihr nur hinter dem Wall über die Landebahn geschlichen? Schließlich muß man um von Werneuchen Richtung Hirschfelde zu kommen nur den Taxi-way langschleichen. Also rob, immer schön bei der Wahrheit bleiben - ich bitte um Nachbesserung bzw. Präzisierung.

Ritzelflitzer
 
Moin moin!

Rob! Alter Hund, du kommst einem immer zuvor! So auch dein Bericht! Schöne Worte die du fandest für die wirklich schöne Tour, die wir unternahmen! Hier noch meine marginalen Ergänzungen!
Ich bin eine Stunde früher aufgestanden als Rob und hatte so das Vergnügen in die Schwärze der Nacht zu schauen als ich aufwachte.
Nach einem ausgiebigen Frühstück rollte ich in Richtung Bornholmer Straße los und erreichte da die S-Bahn nach Bernau.
Hier wartete ich noch 15Minuten auf RE, in dem sich die beiden Partizipanten befanden.
Nach einer kurzen Begrüßung gab ich erstmal dem Frenkhenk das Paar lange Handschuhe, welches sich noch in einem Winkel meines Rucksacks verkrochen hatte.
Danach begann das, was Rob als ganz weit vom ESK-Niveau beschreibt, mein unambitioniertes Herumstochern in der Landschaft.
Nachdem dann aber laut insistiert und die Karte mehrmals konsultiert wurde, ging es dann auf wunderbaren Wegen in die richtige Richtung.
Im Gamengrund machte Rob dann erstmal zwei sehr wichtige Entdeckungen an seinem Gefährt: Er fuhr ohne nennenswerte Bremskraft der Votriebsverhinderer durch die Gegend, sprich: seine Bremsklötze waren defacto nicht mehr vorhanden und ein Pedal-bezogenes „Quuuick-Quuuick“ gesellte sich ebenfalls zu unserer Tour und begleitet die Mannschaft bis zum Schluss.
Das Rob also die Führung hatte, lag nicht ausschließlich an seiner hervorragenden Ortskenntnis, sondern auch einfach daran, das man Rob nicht in seinem Rücken wissen wollte mit derart desolater Bremsanlage.
Natürlich bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr…


Die Landschaft – und um die geht es ja eigentlich bei derartigen Unterfangen – war unbeschreiblich!
Lärchennadel-bedeckte Waldwege vorbei an still ruhenden Seen. Glasklar die Luft mit diesem einzigartigen Geruch von feuchtem Holz, welkem Laub und Moos.
Und diese Ruhe – keine Menschenseele weit und breit!
Wunderbar! So auch unsere Einkehr in die Pritzhagener Mühle: Dieser frische, warme Blechkuchen – göttlich!
Gestärkt ging es dann Richtung Drei Eichen und von hier aus, den alten Schulweg entlang über Buckow und dem gen Erkner.
Davor liegt das Rote Luch. Wir nahmen die westliche Route und drückten uns durch den nassen Zuckersand.
Endlich wieder festeres Terrain und den Stollen, ging es in Richtung Kagel.
Hier dann plötzlich war der weg aufgewühlt von Pferden, was Rob mit deutlichen Flüchen kommentierte und hier muss ich – entgegen Rob Bericht – die Wahrheit offenbaren! Rob, es tut mir leid, ich kann nicht schweigen über die Gräueltaten, die du im Forste nahe Kagel anrichtetest!
Vorneweg, - die Reiter und auch die Pferde gibt es nicht mehr! Auch wird es schwierig sein, die sterblichen Überreste zu bergen. Lasst euch kurz erzählen, was sich zutrug in der Mark nahe Kagel:
Als wir die Spuren im Sande erblickten verfinsterte sich die Miene des Robs stetig. Seine Flüche wurden schlimmer und ungeheuerlich! Pestilenz wünschte er den Reitern an den Hals und Fäulnis an die Hufe der Tiere. Merklich erhöhte er das Tempo – mir schwante nichts Gutes – die Mordlust blitze in seinen Augen!
Als wir die Gäule erblickten nahm Rob die Hände vom Lenker, drehte sich den Rucksack vor den Bauch und grabbelte da hinein und nach kurzem Schrauben und Hantieren holte er eine Mini-Bazooka, wie es sie auch in dem Taliban-Shop an der Ecke gibt, heraus und noch bevor ich einen Warnruf ausstoßen konnte putzte er die Reiterschar 50 Meter vor uns vom Weg. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte bot sich ein Bild des Grauen: Überall Gedärm und Knochen, verbranntes Fleisch und Fetzen von Sätteln und Reiterkluft.
Die Hinterkeule eines Rappen lag abgetrennt aber im Stück am Wegesrand. Die nahm der Berserker an sich, sagt unter einem fiesen Lachen: „Das gibt ne gute Salami!“ und stopfte sich das Ding dabei in den Rucksack.
Frenkhenk und ich, kreidebleich und sehr eingeschüchtert, wagten nicht ihn an seinem Tun zu hindern.
Schweigsam und nachdenklich geworden nahmen wir die Fahrt wieder auf. Ich weiß nicht wie es Frenkhenk ging, aber ich war perplex! Dieser sympathische junge Mann, mit sich und dem Kosmos im Einklang und dabei immer ein lustiges Lied auf den Lippen (Vornehmlich blur oder oasis) so ein finsterer Bube? Ich zweifelte an allem!
Weiter ging’s nach Woltersdorf, wo ich mir noch mal ein kleine Stücklein Kuchen auf den Schreck gönnte, und schon waren wir in Erkner!
Hier stellte sich dann heraus, dass der RE, der Frenkhenk sicher nach Werder bringen sollte leider doch nur von Ostbahnhof aus fuhr – also rein in die wunderbar- warme S-Bahn und Stullen ausgepackt.

Schön war’s
 
ritzelflitzer schrieb:
Und das bei Tage!!! War da niemand im Tower oder seid ihr nur hinter dem Wall über die Landebahn geschlichen? Schließlich muß man um von Werneuchen Richtung Hirschfelde zu kommen nur den Taxi-way langschleichen. Also rob, immer schön bei der Wahrheit bleiben - ich bitte um Nachbesserung bzw. Präzisierung.

Ritzelflitzer

Sind wir krass? Aber so war's!
 
rob schrieb:
Waschen und Zähneputzen ist eh was für Mädchen,…
Och, rob! Ich stelle mir gerade den Geruch vor, von der flimmernden Luft mal ganz abgesehen. Kein Winder, dass Navigator Boerge Schwierigkeiten bekam…

rob schrieb:
Nächstes Ziel war die Pritzhagener Mühle - wenn sie denn nicht schon die Winterpause eingeläutet hat. Über den Poetensteig und die Silberkehle gelangten wir zu ihr, und siehe da, sie hatte noch offen. Das letzte Wochenende vor der Winterpause. Und der Kuchen war wie immer Spitzenklasse. Grandios!
Kein Thema, die „Pritzhagener Mühle“ und ihr herrlich verschrobener Wirt, gehören auf jeder Tour in die Märkische Schweiz ins Programm. Ich hatte vor ein paar Wochen das Vergnügen, wochentags, als einziger Gast die obligatorische Zeitreise in die 30’er anzutreten:

„Sogar der Vladimir,
Ist ganz verrückt nach ihr.
Er läßt die Wodkaflasche stehn,
Nur um die Sonja anzusehn.
Wenn die Sonja russisch tanzt,
Brüllt der ganze Saal:
Sonja, Sonja, Sonja, Sonja,
Sonja, noch einmal. Hei!“​

Derlei UFA-Hits, so kommt es mir vor, wirken sich auch positiv auf den Rollwiderstand aus. Man sollte das mal untersuchen.

rob schrieb:
Der Wind aus West immer hart im Gesicht…
Kam mir doch auch so vor. Ich hatte ja die – für diesen Tag - etwas unglückliche Wahl getroffen, von Frankfurt O. nach Strausberg zu fahren (Für Uneingeweihte: Strikt von Ost nach West), doch gleich auf den ersten Metern konnte ich diese fiese Kraft wahrnehmen, welche jedem allzu forschen Drängen Einhalt gebot. Das mystische daran war, dass sich beim Blick in die Baumkronen kein Blatt zu rühren schien. Und so zog Kilometer um Kilometer zäh unter meinen Reifen durch und ein ums andere Mal vermeinte ich zu stehen. Nur der fest gesteckte Zeitplan* verhinderte, dass ich mich verzweifelnd auf den modrigen Waldboden hockte, um der Dinge zu harren, die bei Temperaturen, knapp über dem Gefrierpunkt, eher früher als später kommen mussten. Aber auch wenn ich auf der Strecke, welche auch ein paar wenige Kilometer Märkische Schweiz enthielt, den Eindruck hatte zu stehen, so war es doch im Nachhinein betrachtet, ein schöner Tag.

* Der Zeitplan konnte übrigens gehalten werden. Die 13:46'er S-Bahn ab Strausberg war meine.
 
ja hatte denn keiner ein foddo dabei :)

Vielen dank rob und boerge für die berichterstattung. :daumen: lese immer wieder gerne eure taten in wort und hoffentlich bald bild ;-)

grüße coffee
 
Coffee schrieb:
ja hatte denn keiner ein foddo dabei :)

Vielen dank rob und boerge für die berichterstattung. :daumen: lese immer wieder gerne eure taten in wort und hoffentlich bald bild ;-)

grüße coffee

Hei Coffee!

Wir könnten dir ja jetzt was erzählen von den durch Permafrost gesprungenen Linsen unserer Kameras, wir hatten sie aber schlichtweg nicht dabei...
Bis auf die Ankunft bei der Pritzhagener Mühle, welche für eine halbe Minute durch ein Loch in der dichten Wolkendecke satt beschienen wurde, war der Tag wirklich grau. War also auch nicht ganz so schlimm!
 
Der Tourinitiator Boerge und Rob haben ihre Sicht der Dinge schon niedergeschrieben, dann werde ich mich auch ein bisschen auslassen.
Der Wecker riss mich gegen 0600 aus dem Schlaf, oh man was für eine Quälerei an einem freien Tag, wo man doch mal länger schlafen könnte, aber es sollte ja mal in eine anderes Jagdgebiet gehen, also raus aus den Federn und das morgenliche Programm abgespult. Rein in die Radklamotten, noch schnell die nun endlich gelieferten Pedale angeschraubt und schon ging es zum Bahnhof, die DB rollte pünktlich um 0714 in Werder ein. Um einen Platz brauchte man sich nicht wie in der Woche prügeln. Es ging mir Gedanken zum Wetter durch den Kopf, was erwartet mich mit den anderen beiden, .... Da hält der Zug im Bahnhof Alexanderplatz und weiter in meinen Gedanken vertieft werden ich mit „Guten Morgen frenkhenk“ begrüßt, wo ich die beiden anderen die mich unter dem Forumsnamen kennen, doch erst später treffen sollte. Da stieg Jockel, der sein Vorhaben im Forum nur beiläufig ankündigte ein. Es wurde kurz erzählt, da musste ich am Ostbahnhof den Zug auch schon wieder verlassen. Einen Bäcker um einen Kaffee und ein Baguette erleichtert und schon stand ich wieder auf dem Bahnsteig und suchte Rob, doch da erspähte er mich und der Zug fuhr auch schon ein. Rob und meine Wenigkeit philosophiert kurz, während wir an dünn Schnee bedeckten Häusern vorbei fuhren und auch schon Bernau erreichten, wo uns Boerge auch schon erwartete. Keine Zeit verloren und schon auf dem Fahrrad die vermeintlich richtige Richtung eingeschlagen hatten. Die ersten hundert Meter gefahren, fragte Rob wie sich Boerge die grobe Richtung so denke, worauf er nicht so ein richtiges Konzept vorweisen konnte. Also haben die beiden gleich mal auf die Karte gesehen. Ich war mit kurzen Handschuhen bewaffnet, worauf mir Boerge seine, aus der Ecke gekrammten gab. Ich war ihm im Nachhinein dankbar, dass er mir sein Ersatzpaar lieh. Dann ging es auch schon los. Da mir das Gebiet völlig fremd war kann ich zum Streckenverlauf nicht viel sagen, aber es wurde ja schon ausgiebig beschrieben.
...ein paar Kilometer übersprungen....
Wir befuhren menschenleere, zugewachsene Waldwege und tangierten abgelegene Seen. Was wir doch für eine schöne Umgebung haben.
Rob versuchte hin und wieder mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen, was ihm sein Handy aber nicht gestattete. Wir ereichten die Pritzhagener Mühle, beide freuten sich, dass das Tor offen stand. Ich fragte mich warum sie sich darüber so freuten und dachte es sei eine Abkürzung oder so was. Ich sag nur der Apfelkuchen war lecker. Schon aus diesem Grund muss ich mich noch mal auf unsere Spuren begeben.
Also auf zur letzten Etappe. Welchen es noch in sich haben sollte.
Sie erklärten mir die Demokratische Entscheidung, eine kürzere/leichtere Strecke zu fahren, aber auch diese hatte es nach den schon hinter uns liegenden Kilometern bei Gegenwind und lockerem oder durch Hupfe mit Löchern gespickt in sich. Nach Berichten gibt es diese Jockelschen Kilometer, diese machte sich Rob zu Nutze, um meine und vielleicht auch Boerges Motivation noch mal aufleben zu lassen. Wir erreichten gegen 1635 den Bahnhof Erkner. In der S-Bahn ging es zischen Rob und Boerge noch um banale Sachen, wer die größte, schönste und mit den besten Zutaten belegte und gebackenen Brote hätte. Ich bin zwar unbeteiligt, will mir aber weder den Zorn von Rob noch von Boerge auferlegen lassen, obwohl Robs Preiselbeerkombination schon gut war, aber Boerge zeigte mit seiner Biobutter von glücklichen Kühen, dass er ein Herz für Tiere hat.
Um es abzuschließen, leider konnten keine Beweisbilder gemacht werden, weil die benötigte Ausrüsting einfach fehlte, die Eindrücke zu dieser Jahreszeit kann man schlecht im Bild festhalten, es sieht für den Betrachter eh alles grau aus. Aber es war auch bei Temperaturen kurz über Null eine sehr schöne und gelungene Tour.

Strecke: 109 km
Fahrzeit: 5:48 h
Durchschnitt 19,9 km/h
Hm: keine Ahnung

frenkhenk
 
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