Crowdfunding-Projekt: PI ROPE – Speichen aus textilen Fasern

Das junge Unternehmen PI Rope, das sich aus Radsportbegeisterten und Forschern der TU Chemnitz zusammensetzt, hat neuartige, leichte Speichen aus Textilfasern entwickelt. Die Crowdfunding-Kampagne zur Unterstützung des Projekts läuft noch 3 Tage – hier gibt's alle Infos.


→ Den vollständigen Artikel „PI ROPE – Speichen aus textilen Fasern“ im Newsbereich lesen


 
Naja metallspeichen sind steif die halten ja dann gleichmäßig alles fest selbst wenn 1-4 speichen fehlen... nur seile schlaffen ja ab wenn auf einer seite spannung fehlt.. oder habe ich ein denkfehler?

Die Metallspeiche kann auch nur auf Zug belastet werden. Wenn man darauf Druck ausübt, würde sie bei regulären Felgen einfach das Felgenband durchstechen, oder bei manchen Systemlaufrädern ausknicken.
 
Ich finde es sinnvoll eingesetzt. Frage mich schon lange, warum man bei einer reinen Zugbelastung nicht "Seile" einsetzt. Vielleicht kann man die ja sogar aufrollen und als ersatz auf den AlpenX mitnehmen:)

Btw: Mir ist in den letzten (noch nie) 15 Jahren MTB/Rennrad/Tourenrad Fahren noch nie eine Speiche gebrochen (bin aber auch leicht/klein). Wenn man klassisch eingespeichte Räder mit 32 Speichen fährt, sollte auch eine gebrochene Speiche kein Aus für die Tour sein, oder?
Kettenglieder, Schaltaugen, Mäntel waren da eher mal ein Problem. auf der Tour.

:winken:

Richtig, wenn eine herkömmliche Speiche bricht, man kann mit den anderen Speichen das ganze wenigstens noch kompensieren bzw. richten und nach Hause fahren.

Das wird mit diesen Stoff/- Faserspeichen aber nicht mehr so einfach funktionieren, es funktioniert ja schon bei Lightweight Carbon Speichen oder bei Mavic Spezialnippeln nicht mehr so einfach.

PS: Mir ist im Leben auch erst eine Speiche gebrochen, es kam aber mindestens schon 2-3 x vor das sich was gelockert hat, zum Glück kann man mit einem Basis - Nippelspanner derartige Probleme schnell beheben. :)

Die Idee Stoffspeichen oder Faserspeichen einfach mitzunehmen klingt auch erstmal cool, das System hat in meinen Augen aber viel zu viele Kontras.8-)
 
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schaut für mich so aus als ob das mit normalen nippeldreher geht
Edith: man muss wohl von innen gegenhalten...
IMG_3950-1.jpg


da sind noch paar mehr infos:
http://pirope.net/news/

Richtig, wenn eine herkömmliche Speiche bricht, man kann mit den anderen Speichen das ganze wenigstens noch kompensieren bzw. richten und nach Hause fahren.

was soll da bei denen hier anders sein ?
Wie oben gesagt auch Metallspeichen können nur Zugbelastung
 
was soll da bei denen hier anders sein ?


Wenn ich mir dein Bild ansehe ist es am Ende das selbe Prinzip wie bei einer Metallspeiche, da geb ich dir Recht, es bleibt aber immer noch eine Spezialspeiche.
Die Speiche auf dem Bild soll wahrscheinlich 2 Speichen ersetzen, laut PI POPE Artikel.
Übrig bleibt, das Nippel scheint nochmal in einer Spezialöse zu stecken, was wiederum eine Spezialfelge erfordert und die Speiche muss wahrscheinlich nochmal in eine Spezialnabe gefädelt werden.


Für was für eine Zielgruppe soll das eigentlich sein ?
City - Einsatz, ne zu teuer und zu unkoventionell, da müssen Reperaturen schnell gehen und günstig bleiben sonst wird die Kundschaft sauer.
Beispiel: "Speziallösung" Riemenantrieb (RAR) und konventionelle Kettennabenschaltung, das Preisgefälle zwischen beiden Lösungen ist enorm und am Ende machen sie ihre Arbeit beide gleich gut. Ich fand Riemen im übrigen damals auch mal sehr verlockend, wenn man aber viel damit zu tun hat und die Ersatzteilpreise so sieht, vergeht es einen irgendwann.

Für ein 300€ schweres Stahlfixi, macht es auch kein Sinn mehr Geld für Speichen die leichter sind zu investieren.

Mh und im MTB-Bereich, wenn ich mir überlege was für Äste ich heute wieder in den Speichen drinnen hatte, nee.o_O

Rennrad-Bereich, nicht aerodynamisch genug.

Bei allen Beispielen dich ich bis jetzt aufgeführt habe, bleibt irgendwie immer der fade Nebengeschmack erhalten was wenn ...
 
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Meine Frage lautet: Wie schaut es mit der Speichenlängung aus? Ein Stahlseil zB. bei der Schaltung längt sich ja auch mit der Zeit.
 
Vectranseile benutze ich auch beim Segelboot. Allerdings ist Vetean UV empfindlich, braucht somit ein Schutz.

Die Knotenfestigkeit ist mäßig, wie wird hier denn geklemmt.

Die Nabe sieht aber eher schwer aus
http://pirope.net/news/
 
Vectran nimmt Feuchtigkeit auf - was passiert im Winter?
Und wie ist es mit Schmutzeintrag ins Geflecht?
Ist normalerweise nicht so gut bei Seilen
 
Und dann kommen noch gehäkelte Felgen und gestrickte Sattel.
Wenn man es nicht mehr braucht, kann man es auch rauchen.
:dope:
 
Noch ne Frage: Wie spannt man denn die Dinger? Kann doch nicht ernst gemeint sein, dass man die Nippel von außen gegen halten muss.
Ein loses Seil spannen, indem man am einen Ende dreht, geht jedenfalls nicht. :D
 
1) für Citybikes brauchen wir über die Anwendung gar nicht zu reden. Kosten und Vandalismusanfälligkeit werden bei den Speichen nie konkurrenzfähig sein
2) bei MTBs braucht es wohl die allerbesten mechanischen Eigenschaften, auch für direkte Krafteinwirkung (Ast in die Speichen, etc) - spannend allemal, weiß nicht ob man da die Metallspeiche in Haltbarkeit oder Fahreigenschaften überbieten kann. Normales Nippelinterface an der Felge wäre aber wichtig
3) bei Rennrädern ist der Preis kein Problem, Systemlaufräder sind nicht ungewöhnlich und die einwirkenden Kräfte vielleicht besser abschätzbar. ABER es kommt vor allem auch auf Luftverwirbelungen an. Das ist der Grund für Messerspeichen, Reduktion der Speichenzahl, etc. 50g weniger bringt 0, wenn die Aerodynamik leidet - und das würde ich bei den gezeigten Prototypen befürchten.

Ein Materialvergleich wäre auch interessant, in der Medizin würde ich bei hohen Zugkräften an ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen (UHMWPE) denken (zB Fiberwire für Rotatorenmanschettennähte, etc.). Wie schlägt sich das im Vergleich zum vorgeschlagenen Vectran? Letztlich bräuchte es wohl einen Faden, der zart genug dimensionierbar ist, dass man zwar Spezialnippel gegen Rotation verwendet aber gewöhnliche Speichenlöcher genügen. Sonst ist es zu exotisch und für Rennräder vmtl nicht interessant.
 
Das ist doch alles Mist, funktioniert niemals, die Stahlspeiche kann alles besser, wer denkt sich nur so einen Kram aus?

Am besten hören die ganzen Unternehmen und Unis auf zu forschen, es ist doch alles gut wie es ist. Für was brauchen wir neue Ideen und weiterschreitende Technik, es funktioniert heute doch schon alles.

Wer Ironie findet darf sie behalten
 
Also tatsächlich ernst gemeint. Ich find's schon bei Messerspeichen einfach nur nervend, gegenhalten zu müssen.
tatsächlich verdrehen sich auch deine normalen speichen... nicht nur die messerspeichen.. daher setzt sich das rad ja auch noch oder es wird .... abgedrückt... eigentlich ist is sogar ein bonus der messerspeichen zu sehen... da du sie hältst ist der anteil der torsion in der speiche sehr gering (nur die unteren 1-3cm) und du hast beim aufbau schon konkretere werte wenns ums messen geht... aber naja sooo viel teorie will eigentlich keiner wissen. ;D

einen schönen tag an alle

LG Sven
 
Hallo,
hier ist Ingo von PI ROPE. Ich freue mich sehr über die rege Diskussion. Gern würde ich auf ein paar konkrete Fragen eingehen. Gleichzeitig möchte ich mich im Vorfeld entschuldigen, nicht gleich auf alle gestellten Fragen eingehen zu können.
Vielleicht gleich zu einer der letzten Fragen hinsichtlich des Kriechverhaltens:
Das Kriechverhalten stellt eher kein Problem dar. Wir haben im Vorfeld viele Tests an unseren Prüfständen unternommen. Exemplarisch würde ich einen Versuch näher beschreiben. Hierbei haben wir eine Doppelspeiche im gleichen Aufbau, wie später im Laufrad einer Dauerbelastung unterzogen. Über ca. 50.000.000 Belastungszyklen hinweg, was einer Laufleistung von mehr als 100.000 km entspricht, gab es keine Veränderung in der Dehnrate.
Die Empfindlichkeit gegenüber UV, Wasser/Regen, Schnee, Temperatur etc. untersuchen wir selbstverständlich auch. Dazu werden von uns Feldtests und gleichzeitig auch Bewitterungstests durchgeführt. Nach einer Belastung schauen wir uns dann die Restsicherheit an.
Unsere Testspeichen sind derzeit noch ohne Schutz. Wir wollen wissen, wie sicher ist die textile Struktur gegenüber äußeren Einflüssen. Später in der Serie wird ein Schutzmantel aufgebracht.
Wenn ihr weitere Fragen habt, versuche ich das hier zu beantworten, oder ihr besucht unsere Homepage bzw. schreibt mir direkt.
Liebe Grüße
Ingo
 
Vectran nimmt Feuchtigkeit auf - was passiert im Winter?
Und wie ist es mit Schmutzeintrag ins Geflecht?
Ist normalerweise nicht so gut bei Seilen

Und damit all diese interessanten Fragen von den Forschern bentwortet, bzw. gelöst werden können, halte ich hier keine Maulaffen feil, sondern habe dort soeben meine Beitrag geleistet.
schlaumeier.gif
 
Hallo,

mich würde hier besonders interessieren wie die Kraftübertragung / Einleitung in die Speichenenden gelöst wurde.
Also Faser an Nippel und Faserende an Speichenkopf?

Wird hier einfach geklebt?

Wurde die Verbindung auch im Dauerlauf erprobt und beobachtet?
 
Also, wir können nicht alles verraten. Aber es ist nicht nur geklebt. Die Überleitung zwischen Geflecht und Endverbindung ist immer ziemlich heikel. Wie man in dem Bild in einem Beitrag weiter oben erkennen kann, haben wir natürlich an ein Gewinde gedacht. Wir wollen ja auch dass das Rad rund läuft.
 
Wieviel Gewicht spart die Seil-Doppelspeiche denn gegenüber 2 DT Competition entsprechender Länge?
Und erkauft man sich den (hoffentlich bestehenden) Gewichtsvorteil an der Speiche mit Gewichtsnachteilen an anderer Stelle? (schwerere Nabe z. B. oder schwerere Felge)
 
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