Das Alpencrossmärchen 2010

a pro pos Felge... die liegt noch bei mir rum und a pro pos 2 - wenn Du wirklich mehr als 3bar auch schon auf der Strasse einpumpst *arghs* dann wunderts mich ehrlich gesagt nicht, das die reisst - mehr als 2,5 kommt mir mittlerweile auch nicht mehr in die Schläuche, beim V.SX sind es gar meist nur 1,6bar...
 
@mete/roru: also den max. Druck von 4bar sollte ich eigentlich nicht überschreiten. Ich fahre meist so um die 2-3bar je nach den aktuellen Bedingungen, ok, auf der Straße auch mal mehr ... aber mehr als 4bar :confused:

Das heißt dann aber auch, dass die alte Felge tendenziell noch weniger Luftdruck verträgt? Was ich ja doch ein wenig erstaunlich finde, ist die Tatsache, dass bei Einsatzbereich Helm nur max. 3bar steht... da hätte ich irgendwie mehr erwartet.

Einsatzbereich Helm heißt aber in der Regel auch, dass die Reifen wesentlich voluminöser sind, also bei identischem Druck die Felge noch mehr beansprucht wird. Daher nur drei bar bei DH/FR-Sätzen.

Vier bar kann man dem XR 1450 meiner Meinung nach überhaupt nicht über längere Zeit zumuten. Auf der Straße eventuell mal etwas über drei bar. Sobald man über größere Hindernisse knallt (Wurzeln, Steine etc.) würde ich es bei Reifen um 2,2" bei deutlich unter 2,5 bar belassen. Sollte bei Deinem Gewicht auch keine Probleme mit Durchschlägen geben, selbst bei unter 2 bar nicht.
 
Meine 1450er ist übrigens exakt so gerissen, ohne jemals mehr als 2,5 Bar erlebt zu haben. Luftdruckthese ad acta ...

Würde ich so nicht sagen, denn wie so oft im Leben gibt es mehr als eine Ursächlichkeit und das Zusammenspiel ist eben manchmal blöd (Gewicht zum Beispiel...)...aber das müssen wir hier nicht weiter diskutieren. 2,5 bar sind im Gelände sowieso Schwachsinn, wenn man nicht 0,1t wiegt. Für weitere Recherchen empfehle ich die notubes-Seite und einen Blick auf zum Beispiel mal den Podium MMX-LRS (den ich übrigens auch fahre und ich befinde mich am Ende des erlaubten Fahrergewichtes, mit Rucksack etc. bin ich sogar locker drüber) und die dort erlaubten Drücke:

http://www.notubes.com/product_info.php/cPath/42_683/products_id/488

Mut zum Niederdruck ;).
 
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Dann bekommst du aber auch Risse aufgrund der Durchschläge. ;) Eispickels Felge hat im übrigen auch eine ordentliche Delle auf der Seite die dem äußeren Riss abgewendet ist...
 
Dann bekommst du aber auch Risse aufgrund der Durchschläge. ;) Eispickels Felge hat im übrigen auch eine ordentliche Delle auf der Seite die dem äußeren Riss abgewendet ist...

Meine FRM 333 hatte letztes Jahr 12! Dellen und keinen Riss...bei 1,6 bar Druck im FF 2,0". Die Delle spielt überhaupt keine Rolle für den Riss. Das einzige, was bei EP vielleicht mitbestimmend gewesen sein könnte, ist die lustige Korrosion im Felgenbett. Der Druck soll ja auch nur so niedrig eingestellt werden, dass man nicht ständig Durchschläge hat also bei Fahrern um 75kg locker unter 2 bar bei jedem Reifen =/> 2,0".
 
Zuletzt bearbeitet:
kaputt ist kaputt,keiner wird es rausbekommen warum und wiso.
meine race oder podium von notubes halten auch nur begrenzt aufgrund der laufleistung und ich wiege unter 70kg.die race 7000 ist z.b nur für wettkämpfe geeignet(scandium)und sie hielt auch nur ein jahr=10000km und hatte dann spannungsrisse an den speichennippeln.
 
kaputt ist kaputt,keiner wird es rausbekommen warum und wiso.
meine race oder podium von notubes halten auch nur begrenzt aufgrund der laufleistung und ich wiege unter 70kg.die race 7000 ist z.b nur für wettkämpfe geeignet(scandium)und sie hielt auch nur ein jahr=10000km und hatte dann spannungsrisse an den speichennippeln.

Wobei die notubes Podium MMX/Race 7000 ja mit unter 300g pro Felge schon sehr ausgereizt ist und auch nur bis max 900N vorgespannt werden darf (da kann man auch viel falsch machen beim Einspeichen/Nachzentrieren). 10000km ist doch eine ordentliche Laufleistung für solch eine Felge. Der DT-Satz wiegt 1500g, das sollte eigentlich ewig halten.

Aber wir sollten hier vielleicht nicht weiter OT bleiben. Eigentlich war es ja nur ein kleiner Seitenhieb, weil eine bestimmte Person immer drei bar und mehr in ihre Reifen knallt :D. Mehr Bilder bitte :).
 
Tag 5: Mittwoch, 01.09.2010, San Lorenzo di Banale (Rif. Alpenrose) – Tramin(er Hof)

Der Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein - und sollte mit jeder Menge Straßenbeleuchtung enden. Zwischendurch wird es eine neue, dunkle Erfahrung für uns geben. Doch davon ahnen wir noch nichts, als die Raupen EP und JPK die Küche leer mampfen bzw. die Wirtin irgendwann nicht mehr fragt, ob es noch was sein darf.

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Ciao Rifugio Alpenrose

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Schneggenfrühstück auf der grünen Wiese – EP: Wohin fahren wir denn heute?

Gruppo di Brenta ist vorerst die Karte der heutigen Wahl. Wir fahren Richtung Norden am Lago di Nembia vorbei.

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Wow, ist das Wasser hier klar... uund kalt :eek:

Schon erreichen wir den um eiiiiniges größeren Lago di Molveno. Die Aussicht ist nicht übel, der Weg dafür alle Mal. Schöner schmaler Ufertrail? Fehlanzeige!

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Lago di Molveno

Zum Lago gehört auch die Stadt Molveno. Diese liegt dummerweise ein ganzes Stück unter unserem Weg. Also wieder raufkurbeln. Wir wollen die Dolomiti di Brenta Bike Strecke nach Andalo fahren. Nur wo ist das gute Stück? Mit der Panik im Nacken, bloß nicht wieder zu weit runter zu fahren, wo man doch grad so schön hochgeschnauft ist, ist das gar nicht so einfach. Bis wir sie gefunden haben, hat EP sein Italienisch aufgebessert und Renn.schnecke Deutsche kennen gelernt, die genauso auf der Suche waren.

So richtig spektakulär ist der Weg nicht, ein Aufpeppversuch erscheint angesichts der hundert unausgeschilderten Möglichkeiten im Wald aber nicht so sinnvoll und wird deswegen abgebrochen.

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Genau dies versuchen wir hinter Andalo auf dem Weg nach Spormaggiore noch mal richtig ;): Wir nehmen die Brenta-Strecke, allerdings erwischten wir den Brenta Trek-Weg und nicht den Brenta Bike-Weg. Wir verlieren uns in der Wildnis… Zwar finden wir einen offensichtlichen Singletrail, der bergab führt, doch ist er erstaunlicherweise letztendlich doch eine Sackgasse. Wir stehen jedenfalls mitten im Wald.

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Auf der Suche nach dem Weg

Kämpfen wir uns jetzt nach unten? Laufen wir wieder hoch zum Einstieg? Wenn wir nach unten laufen, nehmen wir dann diesen fiesen Abstieg oder jenen? Halb zwei ist es mittlerweile auch schon wieder.
Wir hören einen Hund von unten her bellen. So weit kann es also nicht bis zum nächsten Grundstück sein. EP möchte nach unten, JPK nach oben. Die Entscheidung hängt also an der Frau. Na ja, oder an einer Münze. Denn die wird nun geworfen: Kopf heißt „nach oben“ und Zahl „nach unten“. Na? Was wird die Münze sagen?
Zahl…

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Zahl heißt nun mal abwärts!!!

Mit dem Rad unterm Arm klettern wir ein Stück, kämpfen uns durch borstige Büsche, gehen links, gehen rechts und tatsächlich!: kehren auf einen markierten Weg zurück! :)

Schließlich erreichen wir Spormaggiore. Die Straße aufwärts geht’s nach Vido ti Ton und Toss.

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Wasser!

Per Wanderweg möchten wir nach Vervó. Landen aber wieder im Nichts. Also zurück und dem Wegweiser nach Dardine gefolgt.

Wir erreichen Vervó. Es ist halb fünf und wir wissen eigentlich nicht, wohin die Reise heute noch gehen soll. Vor uns liegt das Grauner Joch, aber so hoch wollen wir nicht mehr. Rifugio Sores, eine, laut Höhenprofil, Schiebestrecke und das Rifugio Predaia sollen erst einmal die nächsten Stationen sein. Die Malga Coredo oder die Selbstversorgerhütte Malga Coredo Vecchia könnten unsere Unterkunft für die Nacht werden. Aber kann man dort eine Nacht bleiben? Wir wissen es nicht. EP versucht, einen Italiener zu befragen, aber der ist eben Italiener und spricht nur italienisch.

Wir füllen unsere Vorräte im Konsum auf, da spricht die Angestellte beim Kassieren Renn.schnecke auf Deutsch an! Ha! Das muss genutzt werden und wir versuchen sie auszuquetschen, ob wir auf den Malgas bleiben können und wie die Ausstattung der Selbstversorgerhütte aussehen könnte… Tja, der Wille zu helfen war groß, letztendlich haben wir aber nichts herausfinden können.

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Voll bepackt mit tollen Sachen...

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Auf dem Weg zum Rifugio Predaia

Wir kurbeln weiter hinauf: Rifugio Sores lassen wir links liegen. Rifugio Predaia soll unsere Abendbrotstätte sein, auf der nächsten Malga wollen wir übernachten.

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Rifugio Predaia – endlich am Ziel!

Aber denkste! Rifugio Predaia hat nur heute geschlossen, wie uns drei italienische Damen auf den Sonnenliegen klar machen. Morgen wieder! Aber morgen ist zu spät… Was nun?

Die Damen versuchen uns nach besten Kräften zu helfen. Weisen hierhin, weisen dorthin, Malga Coredo hier, Malga Coredo da. Also mindestens der Schneggenkopf ist zwischendurch einigermaßen verwirrt.

Nach dieser Pause fahren wir erstmal bis zur Malga Coredo weiter:

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Wir sind da! ... mal wieder...

Schnell steht fest: Essen ja, schlafen nein. Wir entscheiden uns dafür, dass Schnegge die Selbstversorgerhütte auskundschaftet. 18:45 wird zur Malga Coredo geschneggt. Das Haus ist allerdings in einem - aus unserer Sicht gesehen - ungenügenden Zustand.


Selbstversorgerhütte nennt sich derlei

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Ungefähr gleicher Zeitpunkt wie das Foto darüber, nur ein paar Meter weiter unten

Also wieder runter und Lagebesprechung mit den Jungs, welche immer noch leere Bäuche haben, obwohl es schon längst was hätte geben sollen. Doch dann ist es endlich soweit: die ersten Gäste der Gruppe, die offenbar zu diesem Mehrgangmenu in dieser herrlichen Malga eingeladen wurden erscheinen. Bald ist die gerade noch leere Bude voll und Klöße, Polenta und Fleisch, Salat, Kartoffelpuffer, Schinken und Käse werden nacheinander aufgetischt.

Aber wir müssen los! EP versucht, dem Mampfvergnügen Einhalt zu gebieten. Er wird noch Tage später so sehr von diesem unvergesslichen Menu schwärmen, das den Zuhörern das Wasser im Mund zusammen laufen wird. Aber jetzt heißt es erst einmal: rein in die warmen Klamotten und raus in die Dunkelheit. Denn nach fortwährendem Abwägen haben wir uns entschieden, doch noch in das nächste Tal zu fahren. Da Schnecken bekanntlich auf Salat stehen, wird dieser vom Nachbartisch noch schnell in den Schneggenmagen geschaufelt, was zu relativer Belustigung der Italiener führt.

Wir verlassen die gemütlich warme Hütte, montieren unsere Lichter (EP hat seine DX dabei, JPK seine Wilma, Renn.schnecke ein Frog-Positionslicht), machen noch Fotos von der verblassenden Helligkeit am Horizont, versuchen erfolglos, beim alten Mann am Lagerfeuer ein Feuerzeug zu ergattern, falls wir die Nacht im Wald stranden und fahren die Schotterstraße durch den Wald hinauf zur Malga Coredo und zum Grauner Joch.

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gut zu erkennen: links die Malga Coredo

Gibt es in den Alpen so etwas wie Nightrides? Ist derlei ratsam? …
…
… Eher nicht, hm?!…
Aber was soll’s!!! Vorwärts immer, rückwärts nimmer! Wir fahren doch nicht wieder runter, nur, um irgendwo zu schlafen… wir haben Licht, wir bleiben zusammen, wir achten auf die Wegzeichen, wir schauen auf die Karte, wenn wir nicht sicher sind, wir fahren langsam, wir versuchen es! Haus Caroline wartet auf der anderen Seite auf uns! (Da wird schon was frei sein.)

Durch die Nacht radeln also diese drei Flachlandtiroler. Es gibt keine Straßenlaternen, es gibt keine Menschen, die hier noch unterwegs wären, die Sonne ist längst verschwunden, ein letztes Dämmerlicht über den Bergen…

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bei der Malga Coredo Vecchia

Wir erreichen die Malga Coredo Vecchia. Die war bestimmt Kulisse für den Film „Blair Witch Project“.

JPK schaut sich die Sache erstmal an

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Dunkel war’s…

Mittlerweile ist uns ziemlich warm, wir gestalten unsere „Textil-Verpackung“ neu. Anstrengend bleibt es: wir müssen circa 200 hm hinaufschieben: Steil und schotterig, was will man mehr? Vielleicht noch ein paar Geschichten über Bären, die in den Alpen arme Wanderer angegriffen haben. Was macht man eigentlich, wenn ein solches Tier plötzlich vor einem steht? Aufs Bike schwingen und über den groben Schotter in die Dunkelheit hinunter stürzen?

Wir erreichen ungeschoren Bocca di Val Calana in 1844 m. Jetzt kann es nicht mehr weit sein bis zum Grauner Joch in 1800 m Höhe.

Und da sind wir! Ein Lichtersee vor uns, ein Sternenmeer über uns.

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gut zu erkennen: links JPK...


Stadtlichter und Sternenlicht

Und weiter: links sehen wir in 1000 m Tiefe die Lichter von Bozen. Rechts sehen wir in wahrscheinlich ähnlicher Tiefe ebenfalls Lichter. Es muss also zu beiden Seiten unseres Weges rapide abwärts gehen!

Die Nacht um uns herum ist tief, wahrscheinlich ist weit und breit kein Mensch mehr unterwegs, alle werden gerade zu Bett gehen oder schon tief schlummern. Hoffentlich tut dies Caroline noch nicht!!


wenn die DX mal nicht so viel Licht machen würde, würde man die Dunkelheit sehen ;)

Ein bisschen Eile ist also angebracht. Besonnen (bemondet?) wie wir sind, finden wir im richtigen Moment die Schotterstraße hinunter in die Zivilisation. An Kreuzungen überprüfen wir unsere Position.

Es gelingt! Wir erreichen Zonen, in denen wir keine Angst vor Bären mehr haben müssen, und fragen gleich beim ersten Haus, ob wir bleiben können. D.h., Eispickel ruft die Bewohner heraus: es sind Deutsche und es ist eine Fewo, die leider voll ist.
Also weiter zu Caroline. Volles Haus, aber der Alkoholausschank ist noch lange nicht geschlossen. Keine Spur von Müdigkeit dort! Aber leider auch keine von einem freien Bett. Die Besenkammer ist leider auch schon voll.

Also weiter!
Eispickel quatscht mit Leuten hier und dort. Uns wird geraten, in der Pizzeria weiter unten zu fragen. Dort sollen wir einen Moment warten. Derweil geht Renn.schnecke aus dem Gastraum wieder hinaus und wird dadurch von einer Frau angesprochen, die meint, dass heute Nachmittag noch da und dort etwas frei gewesen sei. Also hin da! Aufgrund eines bellenden Hundes finden wir das Haus auch. Die Eigentümerin im Nachtkleid muss uns aber leider sagen, dass alles voll sei.

EP klingelt nach einigem Bedenken bei einem weiteren Vorschlag in Tramin. Dort macht aber keiner auf. Dann fragt er im G’würzerkeller und hat langsam auch keine Lust mehr, immer wieder zu erklären, wie lange wir schon unterwegs seien und dass wir wissen, dass es spät sei und dass wir jetzt nicht noch die Leute aus dem Bett klingeln können und und und… Obwohl uns der Wirt des Kellers anfangs nicht gerade nett entgegen kommt, bekommen wir aber hier -mittlerweile ist es nach halb zwölf - endlich den richtigen Tipp: Wir sollen es im Traminer Hof versuchen! Dort gäbe es ein Hallenbad, zumindest dort könnten wir einen Platz finden. Und wir sollen schön grüßen.

Also auf zum Traminer Hof!

JPK und Renn.schnecke wird noch der Glaube an die hilfsbereite Menschheit zurückgegeben: wir fragen einen jungen Mann, wo der Traminer Hof sei und da dieser es auch nicht weiß, ruft er kurzerhand einen Traminer an, der uns die Auskunft gibt. EP ist derweil vorgefahren und schwupps stehen wir vor unserer Rettung! Nach ein wenig Hin und Her mit dem Chef und „ja, es ist schon spät“ dürfen wir in der Sauna übernachten… JUHU!

Renn.schnecke wird noch vom Chef angewiesen, die Liegestühle auf Schlaftauglichkeit zu überprüfen. EP meint zum Glück, dass das schon ginge und nicht nötig wär. :D
Eine nette ältere Dame bringt zwei große Decken und eine kleine, wofür sie sich entschuldigt. Aber Schnecken sind ja nicht so groß. Wir kriegen Kopfkissen und haben Massageduschen und Saunahandtücher für uns.
Herrlich, herrlich, herrlich! Ein Dach überm Kopf! Yes!!

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102 km || 8:06 h || 2454 hm (hm ohne Auskundschaftung der Selbstversorgerhütte)​
 
Wenn man das hier alles liest und sieht möchte man doch gleich seine Sachen packen und ab in Berge.

26 + ? Urlaubstage hab ich ja noch für dieses Jahr ;)
 
Ganz schön mutig (leichtsinnig?) von euch, das Grauner Joch bei der Dunkelheit runter zu fahren. Und ganz schön schade, dass Ihr wegen der Dunkelheit die schönen Trails nicht fahren konntet.:heul:

Aber: Toller Bericht! Weiter so!
 
Ganz schön mutig (leichtsinnig?) von euch, das Grauner Joch bei der Dunkelheit runter zu fahren. Und ganz schön schade, dass Ihr wegen der Dunkelheit die schönen Trails nicht fahren konntet.:heul:

Aber: Toller Bericht! Weiter so!

Hallo Joku, wir haben uns das mit der Jochquerung vorher gut überlegt und nicht nur ganz genau angeschaut sondern haben jede Entscheidung welchen Weg wir nehmen genauestens geprüft. Schnegge kannte den Weg und daher würde ich nich von Leichtsinn sprechen. Man sollte bei sowas allerdings vorsichtiger als am Tage sein, da gebe ich Dir Recht.

Generell sollte man sich besonders in den Alpen aber genau überlegen, ob man da Nachts unterwegs sein muss. Ich würde sowas auch nicht überall machen.

Die Dunkelheit hatte natürlich den Nachteil, dass man außer den Lichtern nichts weiter gesehen hat allerdings war es dadurch und den unglaublichen Sternenhimmel nen einmaliges und unvergessliches Erlebnis.

EP :winken:
 
Tag 6, Donnerstag, 02.09.2010 Tramin(er Hof) – Kalterer See – Blumau – Völs – Seis - Seiser Alm/Almblick

„Ich habe geduscht, ich habe gegessen, mir ist warm. Ich bin glücklich, selbst mit ner Kinderdecke bin ich zufrieden.“ Das sollten EPs Worte am Abend werden. Bis dahin ist es aber ein langer und nicht ganz einfacher Weg.


Schlafsauna


Welche Decke ist wohl die Schneggendecke?


Aufsteh’n!! Das Frühstück ruft.


Nachdem wir dem Hotelbesitzer einen Betrag unserer Wahl da lassen sollten, heißt es mal wieder aufgesattelt und es geht weiter - Raus aus Tramin. Während die Sonne bereits wieder von einem tiefblauen Himmel herunterstrahlt kurbeln wir durch endlos erscheinende Weingärten zum Kalterer See und beginnen unseren Tag bei einem Frühstück mit den Enten.


Vor gut 12h standen wir mehr als 1000 hm höher und damit direkt am Abgrund (Bild mittig links, ganz oben). Gut, dass man nachts nicht sehen konnte, wie tief und steil es da wirklich abwärts geht...


Frühstück am Kalterer See

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Nach dem Frühstück gehts weiter durch die Weinberge ... Eispickel kämpft mehr gegen das Frühstück und Motivationsprobleme als gegen die (noch harmlosen) Anstiege...

Weiter geht es nach Bozen, wo EP eine radelnde Frau auf italienisch fragt, wo wir einen Supermarkt finden würden. Jedoch ist sie nicht gesprächsbereit, also fahren wir weiter. Vor einem großen Gebäude halten wir an, um zu beratschlagen, was zu tun sein. Da kommt die Italienerin wieder an und erzählt uns eine Menge auf Italienisch, wahrscheinlich, wo wir einen Konsum finden würden. Sicherheitshalber fragt EP das nächste Mädel und sie weist uns auf das große Schild wenige Meter von uns entfernt: Wir stehen förmlich vor einem „Euro
Spin“. Drei Mal dürft Ihr raten, wen wir im Supermarkt getroffen haben…. (die Italienierin)

Weiter geht es auf dem Radweg nach Blumau und auf der Straße nach Seis. Für JayPKay ist heute jeder Höhenmeter einer zu viel: Nach dem gestrigen Tag ist er „ausgelutscht“ und sein Hintern schmerzte doch recht arg. Das brennende Sitzfleisch will er durch Schmerzen in den Beinen ausblenden, was sogar funktioniert. Nur leider waren irgendwann seine Speicher leer, die Kraft wieder weg. Aber auch er kommt tatsächlich in Seis an und die Gondel war sein:


Gemütlich geht’s ab auf die Seiser Alm


Oben angekommen:

JPK: „Sonne, Panorama, Ruhe...ok, Ruhe nicht in Vollendung..., aber lecker Strudel mit Cappuccino. Gar nicht so doof. :cool:“


EP und ich sind derweil noch am Raufgekurbeln. Gut 800 hm bleiben noch bis zum Tagesendziel. Wir machen eine Pause an der Mautstelle und unterhalten uns mit der Wiesenharkfrau. Auch Klein-Hansi ist am Gras kehren, während der Papa mit seinem Fahrzeug das „Abhangs-Gras“ schneidet.


Hansi bei der Arbeit mit seinen Mädels

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Schnegge bei der Arbeit am Berg - EP beim Luft holen und Genießen der Aussicht...


Während der Pause entdecken wir einen Trail welcher an dem Feld vorbei hinunter nach Seis führt. Hier sehen wir auch protektonierte Fullfacefahrer die Spur aufnehmen. (Sind nach 4 m abgestiegen, wohl wirklich kein einfacher Weg.)

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Noch dreieinhalb Kurven und dann sind wir endlich oben, auf der Monopolyalm.

Oben angekommen zum zweiten: Die Seiser Alm ist ja furchtbar! Baustelle. Große Hotels mit noch größeren Preisen. „Unser beschaulicher Gasthof ist mittlerweile ein Monster“ steht sinngemäß auf einer Auskunftstafel eines Hotels. Nun denn, hier werden wir unsere Nacht verbringen müssen. Nach einigem Rumgefrage und der Aussage des Touri-Infocompis, dass im Almblick noch was frei wäre, rufen wir eben dort an: Leider nur Anrufbeantworter. Aber angeblich sollen es 15 bis 20 Minuten bis dorthin sein. Da die Sonne bereits fast vollständig am Horizont verschwunden ist, ist es inzwischen empfindlich kühl geworden...

Probieren wir’s?
Wir probieren’s!

Nach ca. 10-15 min Fahrt und der Erkenntniss, dass es doch ein Stück weiter als erwartet ist bis zum Almblick, fragen wir uns immer wieder, ob das wirklich eine gute Idee ist? „Zeitig“ ist nämlich schon wieder vorbei. Und wenn das im Almblick nichts wird, müssen wir zurück in die Hotelhochburg…



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Letztendlich finden wir den Almblick! Aber ach! Es sind schon andere Gäste in der Ferienwohnung. Bzw. noch. Der Besitzer sagt uns, dass sie eigentlich schon weg sein wollten/sollten.

Wir ziehen unseren letzten Joker:
- „Haben Sie nicht vielleicht eine Heuschlafstätte für uns?“
- „Heu? Hm, ich habe noch was unterm Dach…“
- „Nehmen wir!“

Aber: es gibt kein fließend Wasser, kein Waschbecken. Eine Toilette, ja, aber eben ohne Spülung. Zum Bettenbeziehen ist auch nichts da. Aber was soll’s! Wir haben ein Dach überm Kopf, und es ist kein ****Hoteldach und ein Kran oder Baulärm ist auch nicht in Reichweite!
:) Und kostet 20 EUR. Für alle zusammen.

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Blick von unserem Balkon

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Trautes Heim...


Was passiert jetzt mit den leeren Männer-Mägen? In der Malga gegenüber gibt’s nichts zu essen, in dem Sporthotel ein paar Meter weiter ist genau an dem Abend Hüttenabend am See und man könne eventuell daran teilnehmen, es gäbe ein mehrgängiges Menü… Nein, einfach jetzt ein Teller Nudeln? Leider nicht möglich!

Dann nicht!

Während Eispickel versucht eine heiße Dusche auf der Alm aufzutreiben, fährt JPK zwei Kilometer weiter ins Hotel/Restaurant Icarus und speist fürstlich. Als er wieder kommt, berichtet er und dass er leider keine Eispickel-Pizza mitbringen konnte.
EPs Bauchknurren überzeugt Schnegge: sie holt in einem großen Nuss-Nougat-Behälter Spaghetti und ein belegtes Brötchen:

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Ein wenig später machen wir dann das Licht aus: „Ich habe geduscht, ich habe gegessen, mir ist warm. Ich bin glücklich, selbst mit ner Kinderdecke bin ich zufrieden.“
Gute Nacht!

73,55km || 5:10 h || 2037hm
 
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schneck eines muss ich dir lassen... deine berichte sind der hammer.. macht echt spass zu lesen... warum machste net mal nen buch mit deinen ganzen touren??? ich weiß die idee ist genial.. und die darfst du haben.. ich will nur das erste buch kostenlos haben...^^
 
schneck eines muss ich dir lassen... deine berichte sind der hammer.. macht echt spass zu lesen...

Danke! :) Und bitte nicht vergessen: Diese Berichte hier sind teilweise Gemeinschaftsproduktionen! Ich werd das Lob also weitergeben. ;)

warum machste net mal nen buch mit deinen ganzen touren??? ich weiß die idee ist genial.. und die darfst du haben.. ich will nur das erste buch kostenlos haben...^^
Lass es mich mal so ausdrücken: Man könnte meinen, das wäre ein Traum von mir. ^^
 
Tag 7: Freitag, 03.09.10, Seiser Alm - San Cassiano

Nach der sehr kurzen Nacht vom Vortag gingen im Almblick bereits vor 22 Uhr die Lichter aus und die drei Radreisenden fielen in einen langen und erholsamen Schlaf. Als es am nächsten Morgen gegen 8 Uhr dämmert, gibt es ein böses Erwachen. Eispickels erster Blick aus dem Fenster spiegelt sich nur Augenblicke später in seinem Gesicht wieder. Kein Sonne, nur Wolken, alles grau in grau. Was ist denn hier los?

Da in unserer Unterkunft kein Frühstück vorgesehen ist, wollen wir nicht lange trödeln und rasch die paar Kilometer rüber nach Wolkenstein fahren, um dort zu frühstücken. Als wir uns nach wenigen Minuten abfahrtbereit vor der Tür einfinden, müssen wir enttäuscht feststellen, dass alles Murren, Zähneklappern und Daumendrücken anscheinend nicht geholfen hat: Es ist der erste Tag der Reise, an dem wir unbesonnt losfahren müssen.

Als wir um kurz nach halb neun aus der Badstraße der Seiser Alm in Richtung Frühstück losfahren, sieht es so aus, als fällt Eispickel ohne den Sonnenantrieb jede Kurbelumdrehung doppelt schwer. Über einen wunderschönen Trail, welcher an einem Bikeverbotsschild Zwischenstopp macht, geht es über eine herrliche Almwiese.

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Was ist denn heute los??? Keine Sonne :confused: :heul::heul:

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Oooh, ich sehe da hinten was Blaues am Horizont schimmern...


Schnegge: Die Uphillkuh und der Downhillluchs...

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20 Minuten später, endlich wieder Berge mit Sonne und blauem Himmel :love:

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Wo müssen wir lang? Sind wir bald da? Hunger!!!

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Dolomiten mit Sonne sind schon was feines

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Die Fahrt nach Wolkenstein zieht sich länger hin als ursprünglich gedacht. Kurz vor Mittag erreichen wir schließlich den rettenden Supermercato in Wolkenstein. Die Rucksäcke werden mit allerlei Leckereien gefüllt und wir machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Plätzchen, um endlich zu frühstücken.

NNach einem ausgedehnten Frühstück ringt Eispickel sich überraschend dazu durch, JayPKay die Gondel aufs Grödner Joch alleine zu überlassen und mit Renn.schnecke den Weg fahrend zurückzulegen. Ein Abstecher auf den Wanderweg wird wegen akuter Steilheit nach 100m abgebrochen.

Als wir fast oben sind erfolgt gemeinsam mit vereinzelten Regentropfen eine Attacke durch mehrere Rennradfahrer. Es geht leicht bergab und die Kollegen treten tüchtig in die Pedale. Zu unserem Glück waren es anscheinend Touristen, denn mit dem nächsten kleinen Anstieg wurden die Verhältnisse überraschenderweise in die richtige Richtung gerückt. Ein kurzes verstörtes Lachen hört Eispickel noch hinter sich, als er den Freizeit-Contador überholt, und auch Schnegge lässt sich nicht lumpen und zeigt den Herren mal, wie man(n) mit einem Mountainbike die Berge hochfährt. (Schnegge: die sind doch da gar nicht mehr sportlich hochgefahren sondern nur so wie Sonntagsfahrer... also ich würd mich nicht mit deren Geschwindigkeit/Motivation vergleichen - aber das nur nebenbei... weiß ja keiner...)

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Um kurz nach 12 gibt es endlich das versprochene Frühstück in Wolkenstein

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Auf dem Weg rauf zum Grödner Joch werden wir von bösartigen dunklen Wolken überfallen

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Gleich sind wir oben...

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Die Pralongia-Hütte ist wieder mal in Sichtweite, aber die Königin ist leider in dicke Wolken verpackt

Zu unserem Glück gehören die wenigen Regentropfen nach einigen Minuten der Vergangenheit an und auf unsere Fahrt runter nach Corvara schiebt sich auch immer mehr die Sonne wieder in den Vordergrund. Leider kommt nach runter wieder rauf. Das heißt, bis zu unserem nächsten Ziel müssen wir nur mal eben schlappe 900 hm rauf... :kotz:

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Kurz vor Corvara wird es zum Glück wieder sonniger :)

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Ein Lux ohne Fahrer :confused:

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Auflösung: Eispickel hat irgendwie keine Lust mehr... den ganzen Tag immer nur rauf und runter zu fahren

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Oooh Sonne :) es kann weitergehen

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Keine 500m weiter ist es dann aber wirklich so weit - eine Törtchenpause mit Blick zurück zum Grödner Joch ist angesagt

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Irgendwann gehts weiter... was es wohl hinter dem Hügel zu sehen gibt?

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Zurück im Alpenwunderland...

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Wo kann man hier bitte die Zeit anhalten?

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Die Pralongia Hütte ist wieder mal in Sichtweite aber die Königin ist leider in dicke Wolken verpackt

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Kurz locker machen bevor es weitergeht... Vorsicht, nicht auskühlen!

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Geradezu sieht man den ersten Anstieg der morgigen Etappe

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Nachdem wir die letzten gefühlten zwei bis drei Stunden des Tages auf der Pralongia-Alm vertrödelt haben und sich die Sonne immer weiter in Richtung Horizont neigt, heißt es auch für uns wieder abwärts ins Tal, Unterkunft suchen und Essen fassen. Die wilde Fahrt über Stock und Stein durch Bäche und Kuhfladen noch und nöcher spuckt uns kurze Zeit später in San Cassiano - dem Alpencross Pilgerort schlechthin (3x in drei Jahren) - wieder aus. Die Unterkunft aus dem letzten Jahr lockt und auch die Chefin begrüßt uns lässig und völlig unaufgeregt mit: "ach Ihr... seids Ihr wieder da?" Ja, sind wir und die Ferienwohnung ist zu unserem Glück auch frei. Ein dezenter Hinweis auf ein angeblich von uns im letzten Jahr vergessenes Buch wurde von uns belächelt und nach dem Einkaufsstop unten im Supermarkt geht es über Essen kochen, Biker- und Kleiderwäsche zum angenehmen Teil des Abends über...


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Zurück in San Cassiano

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Schnegge ist hungrig, aber gut gelaunt, da es leckerschmecker Topfnudeln gibt...

Ein letzter Blick aus dem Fenster und dann ist es auch schon an der Zeit, wieder ins Bett zu gehen.

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Gute Nacht :winken:

57km || 4:45h || 1876 hm​
 
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