Und was heisst "benachteiligt"?
Wenn jemand ein behindertes Kind hat. Eine alleinerziehende Mutter (wo der Kindesvater gegangen/verstorben etc ist). Wenn ein Jungendlicher oder älterer Mensch unschuldig zum Handkuss gekommen und nunmehr ein Pflegefall ist. Heim- bzw Waisenkinder.
Ganz allgemein, wenn ein Kind eine (schwere) Krankheit oder Behinderung hat.
Über anderes, wie
Wenn die Eltern kein Auto haben, um das Kind mal in den nächsten Wald zu fahren, wo es MTB-Wege gibt? Wenn man sich neben dem CC-Rad nicht auch noch einen Downhiller leisten kann? Wenn kein Geld für den Urlaub in den Alpen übrig ist?
kann man diskutieren.
Bei deinen geschilderten Beispielen würde ich jedoch nicht mitgehen.
Was anderes wäre es, wenn sich ein Kind bzw deren Eltern, einen Schulschikurs, Wanderausflug etc nicht leisten könnte.
Tja, das ist eben die Frage.
Es wird auch an jeder Ecke ein Fussballplatz gebaut, ginge theoretisch auch auf jeder normalen Wiese mit 4 Pfählen. Schwimmbäder? Spielplätze?
Meiner Meinung nach sollte zumindest die Möglichkeit weiter bestehen, dass Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, auf einer Wiese spielen können. Und nicht gezwungen werden, auf einen Fußballplatz zu gehen bzw in einen Verein eintreten zu müssen; was meist auch mit Kosten verbunden ist.
Und das wird, va in den Städten, immer schwieriger.
Genau dasselbe mit Teichen, Flüssen oder Seen. Es wird immer mehr an-, ver und zugebaut und damit der Zugang für die Öffentlichkeit erschwert.
Und genau dieses Problem sehe ich beim MTB. Das "freie" durch die Natur, die Alpen, im Wald, dem Ödland zu fahren wird immer schwieriger. Restriktionen wie Fahrverbote, Natur-, Pflanzen- und Tierschutz sowie die Land- und Forstwirtschaft und Jagd kommen noch dazu.
Auch hier wieder die Alternativen: Zynisch Reservate, Ghtettos genannt. Marketing- und Politikfreundlich: Bikepark, Trailcenter, Flowarena usw usf. Und als Mittel"ding" die offiziellen gebauten, überwachten, genehmigten Wege/Trails. Teils geteilt mit Wanderern, zum Teil gebührenpflichtig.
Vielleicht hänge ich zu sehr in der Vergangenheit und bin da etwas zu idealistisch: Man zahlt mittlerweile für so viele Dinge, die eigentlich selbstverständlich nichts kosten sollten. Das widerstrebt mir zutiefst. Wenn Untenehmen Geld machen wollen mit Bikeparks, Trailcentern, Errichtung von Wegen/Trails/Trampelpfaden, Seilbahnen, Disney World&Co, so habe ich nichts dagegen. Würde mich sogar als Aktionär beteiligen ;-).
Immerhin bleibt und gibt es noch das Betretungsrecht für den Wald bzw den alpinen Raum. Und noch müßen Fußgeher und Läufer nichts bezahlen.
Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ich bzw nicht all zu viele, im Wald radfahren, dabei auf andere Rücksichtnehme, und umgekehrt, warum sollte das a) nicht möglich sein und b) warum sollte ich dafür bezahlen? Klar, wenn ich "fliegen" oder springen will, dann ist das von der Natur selten vorgegeben, dann muss ich halt in den Bikepark...
Richtig, und genau der Umweltgedanke passt doch. Warum riesige Skigebiete mit Kunstschnee erschliessen, wenn ein paar Wege es auch tun.
Es gibt ja seit einigen Jahren wieder den Trend, zurück zum Ursprung. Gerade beim Schi"fahren", dh Schitouren (gehen). Rauf gehen, was halt anstrengend ist und lange dauert, und dann...
Oder beim Bergsteigen, ohne all zu viel technische Hilfsmittel.
Ich hänge halt bei dem Natürlichen. Und mache das mit dem MTB auch im Rahmen. Wenn es zB keinen Weg mehr gibt, dann fahre ich mal durchs Unter- oder Totholz. Wo kein Weg erkennbar ist, wo man nicht weiß, was sich darunter verbirgt (Hohlraum, Grube, dicker Ast). Ich brauch eben nicht diese glattgeleckten Flow- und Hüpfstrecken. Gleichwohl "nehme ich sie mit" (= befahre sie) wenn ich mal in der Gegend bin und verurteile sie auch nicht.
Auch wenn ich alles andere als für diesen Umweltgedanken bin, aber diesbezüglich sehe ich es als kritisch an, dass man nicht die vorhandene Infrastruktur nutzt und ein wenig weiterentwickelt, und stattdessen, um sehr viel Geld, in die Natur eingreift und, unter anderem, künstliche Bauten realisiert.
ein einfaches, gesundes, umweltverträgliches Hobby zu ermöglichen. Da sollte man so fair sein, das nicht auf die gleiche Stufe zu setzen.
Vielleicht bin ich da etwas kleinlich oder nehme es zu genau, aber wenn du mir den Ball so zuspielst ;-):
Wenn die Eltern kein Auto haben, um das Kind mal in den nächsten Wald zu fahren, wo es MTB-Wege gibt?
Das MTB ein recht umweltverträgliches Hobby ist, darüber sind wir uns ja grundsätzlich eh einig.
Dann sollte (müßte;-)) man konsequenterweise auch selbst dort hin fahren.
Mit dem Auto wäre das dann schon wieder fragwürdiger. Ob es dann mit dem Elektroauto oder der Bahn besser wäre?
Dann bliebe immer noch die Frage, inwieweit sollten
1) wir, die MTB
2) die Vereine
3) die Kommunen/Städe/Länder
4) der Bund
5) professionelle Unternehmen
6) die MTB Interessensvertretungen
7) die Wander-/Alpenvereine
in die Natur
eingreifen?
Wege/Trails wie in Trailcentern oder Bikeparks (Schanzen, Anlieger)?
Oder "halbwegs" natürlicher Streckenbau, wie zB die (alpinen) Wanderwege?