Eispickel und Runterrauf bei den Friesen

Ein toller Bericht, Schleswig Holstein hat doch was für Fahrradtouren. Der Radweg des Kaiser Wilhelm Kanal wird immer gern genutzt.
Ihr ja fast durch durch mein Wohnzimmer geradelt.
 
@sprotte : (zitieren funktioniert grad nicht...) das ist sicherlich etwas übertrieben :). An der Stelle sei erwähnt, dass der Großteil der Bilder aus EP`s Motivkästchen kommt

... egal, und Bescheidenheit ist hier fehl am Platze. Text mit viel Wortwitz und Fotos, auch wenn die meisten von den in jeder Hinsicht wunderschön fotografierten Bilder von EP sind, Lob dafür dann natürlich auch an dich EP :daumen:, hast du in einer sehr informativen und den Leser und Betrachter fesselnden Symbiose zusammengefügt. Haste jedenfalls fein gemacht !!! :daumen: ;)

"Hiermit"? Schon viel früher schuff Herr Runterrauf beeindruckende Meilensteine in der Geschichte der Forumshistorie! Hier ein Beispiel, in der auch die Küste eine große Rolle spielte: "Pasta in Glowe" - eine Meisterwerk der Schreibkunst!

... :eek: danke für den Tipp, ist an mir wohl vorbei gegangen. Hab'ich ja noch ne schöne Lektüre vor mir. :) ... aber waren da nicht noch mehr Berichte, ... aus Italien, Mongolei ... ??? ... ach, wenn die Altzheimer doch bloß noch ein wenig auf sich warten ließe. :rolleyes: Ändert aber trotzdem nichts an meiner Aussage. Nur, dass man das "hiermit" vielleicht gegen ein "Und wieder" ersetzen müsste. Sorry RR. :rolleyes:

Für alle hier einen schönen Wochenstart in die Maloche und liebe Grüße, sprotte. :winken:
 
Ich hoffe, ihr beide habt nicht schon endgültig geankert, so dass ich für den Endspurt in der MTB-Flachland-Prosa noch aufspringen kann.
Bis hierher: Janz jroßet Kino! :daumen:
 
Wir sind nur kurz die Segel streichen. Eispickel besorgt noch Deck-Farbe... denn gehts weiter :D
 
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Endlich wieder bekannte Gegenden...

Den Gipsys-Trail bin ich glaube ich 2012 mal mit dem Trekkingrad vom örtlichen Fahrradverleih gefahren. Immer schön entlang der Steilküste... Und die Ecke um Neustadt war in den 90ern oft Urlaubsziel meiner Eltern.

Mein GST Mitfahrer von 2013 ist letztes Jahr die Strecke umgedreht per Renner gefahren, gab aber leider keinen so tollen Bericht von ihm. :)

Wart ihr denn noch auf eine Pasta im Luzifers? Gerade mal den Kalender gecheckt, ich war knappe 7 Tage vor euch da. Das hätte man wissen müssen... aber der Buschfunkt hat nix davon erzählt.

Ich bin gespannt, ob es später noch ein Bild vom Eispickel im Fahrradkörbchen gibt, nur halt ohne Fahrradkörbchen.



:winken:
Thomas
 
... danke fürs Mitkommen und Durchhalten bisher, heute wir´s wieder lang :)

Tag 8, Freitag 10.10.2014: Boltenhagen - Arenshoop

Mit Boltenhagen verbinde ich Geschichten meiner Küstenverwandschaft von ins Netz gegangenen Luftmatratzen-Flüchtigen auf ihrem Weg zum Horizont. Doch diese erzählt sich heute wohl kaum noch einer hier. Boltenhagen fühlt sich an, wie ein seelenloses Ostseedorf, dass nur durch Touristen beatmet, und international bewirtschaftet wird.

Meinen Johannisbeersaft in der Pizzeria am Vorabend, hätte ich ihn in russisch bestellt, dann hätte ich ihn wahrscheinlich auch bekommen. Oder die als Nachschlag dazugestellte Sicherheitspizza hätten wir mit einem kräftig gegurgelten "следом" auch "hinterher" bekommen, und hätte nicht kalt verspeist werden müssen.

Sogar die letzten Einheimischen verstecken sich vor uns, und so finden wir unsere Zimmerrechnung mit einer Reißzwecke ans Garagentor geheftet. Unsere Heimleiterin hat leider nicht ans Wechselgeld gedacht, und so mussten wir erst einmal in die Wechselstube zum Campingplatz. Nachdem wir uns unschuldig gemacht haben, rollen wir los.

Es gibt nur eine Richtung: Nach Osten!

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Gleich zum Start haben wir uns an diesem leidlichen Iberotel verfranzt, dahinter hat uns die Natur aber zurück.
Hinter Boltenhagen gings durch diesen Baumschlauch, gefüllt mit frischer Herbstluft.


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Die Sonne ist auch nur ´ne Bike-Lampe: vorne weiß - hinten rot...

Unsere nächste größere Zwischenstation heute ist Wismar. Unser Tag soll auf dem Darß enden. Bei dem hohen Trailanteil habe ich Bedenken, ob das zu schaffen ist... aber wir haben ja Lampen... ;)

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Buchtblick nach Boltenhagen. Hier hat die Ostsee sogar noch eine sichtbare Tiede.


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Diese Aufnahmen gelingen nur, wenn man den Bunnyhop in Perfektion beherrscht.


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Die Reisevögel machen mit uns gemeinsam Rast am Campingplatz "Liebeslaube". Ich glaub´hier kamen wir auf die Idee, heute noch baden zugehen.

Wir umkreisen den Golfplatz von Hohen Wieschendorf, der auf einer Landnase in die Ostsee ragt. Fahren weiter an der Eggers Wiek, etwa noch 10 km bis Wismar.

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Wir sind in der Küstenlandschaft von Wismar West. Absolute Suchtgefahr. Ich könnte mir vorstellen, hier zum Wiederholungstäter zu werden.

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Im Hintergrund der Blick auf den Wismarer Hafen. Der Spaß dauert aber noch ein bischen...

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Hansetrail 2014

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Moin! Willkommen im Telecafe von Sienna... äh Wismar. Auf einen Einwohner kommen hier 3 Italiener. Nutzt ja nüscht - schon wieder Nudeln :D

Wir wollen uns nicht lange aufhalten, schlucken die Weizenfaden im Bistro-Modus...

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... und verlassen die Stadt.

Hinter Wismar gibt es keinen strandbaren Küstenweg und müssen etwas abseits fahren. Na ok, ein wenig Strecke muss sein...

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Wir fahren mit 300mm Brennweite an der Küste entlang

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Zwischen Wismar und Rerik ist die Sonne in der Lage, gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen zu scheinen. Das ist definitiv ein Foto wert.

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...und während wir so fuhren und fuhren, Weihnachten und Ostern vergingen, standen die Felder wieder in voller Blüte... Verdammt es ist Oktober, nur kurz geträumt.

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Rerik, meine alte Ferienlagerliebe. Hier erlernte ich den Quallenweitwurf.

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Hinter Rerik sind wir wieder auf dem Hansetrail und haben mehrere Canyons zu überwinden.

Uns begleitet jetzt Steilküste und wir sind auf der Suche nach der nächsten Bademöglichkeit...

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... joa, hier siehst ganz gut aus.

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EP will einfach nicht rauskommen. Der Junge hat doch bestimmt schon blaue Lippen.

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Ich mach es ungern, aber das glaubt sonst ja keiner :lol:

Wir haben jetzt noch ca. 25 km bis Warnemünde. Wir wollen endlich wieder Fähre fahren. Wir putzen unsere vorletzten Vorräte weg und machen uns auf den Weg...

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Schon wieder Pause: Ein Becher Fruchtquarck, 400 kcal, reicht für etwa 35km in Reisegeschwindigkeit...

Bis Warnemünde hat es echt noch eine gefühlte Ewigkeit gedauert. Es gab aber auch einfach viel zu sehen:

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im Hintergrund ist schon der Schiffsverkehr von Warnemünde zu sehen. Jetzt langsam die Warnow-Westen drüberziehen...

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Die Fairpreis-Fähre von Warnemünde. Die Sonne schiebt den Übersetzer mit letzter Kraft über die Warnow.

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Nicht täuschen lassen, es ist erst kurz nach sechs, noch früh am Tag. Wir kommen jetzt auf den Darß, und wollen so lange wie möglich fahren, also bis kurz zur Pizzasperre.

Auf dem Darß geht es jetzt fast nur noch auf dem Radweg lang. Ist im dunkeln aber auch egal...
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An der Ausschilderung kann man erkennen, das der Radweg für große Reisegruppen ausgelegt ist...:)

Der Zeiger dreht auf 150km, als wir die heutige Abstiegszone erreichen. Wir bremsen in Arenshoop, wo wir noch zwei geöffnete Restaurants finden. Wir nehmen das mit den größeren Tellern.

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Der Tisch ist durchgebogen bis auf die Knie... Hallo? Hallo? Kann uns hier einer rausholen!

Wir vertrösten unsere Isomatten auf morgen und durchkämmen das örtliche Gastgeberverzeichnis. Aber in dieser weit nach Osten vorangeschrittenen Gegend hat ein "Moin" einfach nicht mehr diese Wirkung wie beispielsweise in Ostfriesland... und so zieht sich die Sucherei.

Wir schielen schon auf die Schlafsäcke... aber Eispickel erreicht durch Zufall die Verzeichnisdruckerin höchstpersönlich, aus der Nummer kommt sie nun nicht mehr raus und sie stellt ein Kontakt zu einer Ferienwohnung im Schilfgürtel auf der zweiten Umlaufbahn von Arenshoop her.

Uns öffnet dort eine echte, naja sagen wir mal Ahnenshooperin, und uns tut es fast leid, sie zu später Stunde noch vor die Tür zu holen. Aber Sie macht uns mit dem letzten verbliebenen Rest an Gastfreundlichkeit auf diesem Tourtistenzipfel mit Hingabe die Betten...

Noch 0km bis zum Frühstück! ....
 
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Der PC ist ja kein Rechner für Kunden. Das Bild sieht nur die komplette Mannschaft hier.
Es ist aber weder Fruchtquark noch Badebild. :p
Das Badebild erkennt man auf unserem neckischen Monitor eh nicht so richtig: "Was hat er n da für ne komische Badehose an?" ;)
 
Trotz der vielen positiven Reaktionen hier kann ich mir eine negative Kritik nicht verkneifen:
vom Tag 8 wurde am Montag berichtet. Heute ist Freitag. Das sind schon 4 (in Worten VIER) Tage warten auf die Fortsetzung!

Unfassbar!!!
 
Tag neun, 11.10.2014: Ahrenshoop - Stralsund

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"Frühstück ist fertig" "Eispickel, kannst du mal gucken, ich glaub´die Lippi - Platte springt"

Es gibt Schwarzen Tee und Muttikakao aus der Retrokanne. Die gute Frau weiß, das Essen für uns kein Alibi-Begriff ist...

Frau Hoop (Name redaktionell geändert) ließ uns gestern auch noch wissen, dass ihr Mann dem Himmel näher ist als dem Tag, und er deshalb so seltsame Geräusche macht , und, wir sollen uns nicht wundern oder daran stören. Ich dachte mir im stillen, dass die nächste Nacht ein sehr ungünstiger Zeitpunkt wäre, gar keine Geräusche mehr von sich zugeben...
Eispickel meldet zum Frühstück, dass ab 04:00 Uhr nichts mehr zu hören war. Den Grund dafür werden wir nicht mehr erfahren...

Wir putzen alles von den Tellern leer, was nicht irgendwie festgetaped ist und starten zum Finale nach Stralsund.


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uns begeistert der weiße Sand und das Wasser. Wir müssen auf alle Fälle nochmal reinhopsen.

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Seit 6 Tagen fahren wir an der Küste entlang. Heute wollen wir dem Wasser nochmal ganz nahe sein. Nach einem kurzen Waldabschnitt hinter Ahrenshoop entscheiden wir, direkt am Strand weiter zu fahren. Das zwingt uns zu einem längeren Strandaufenthalt, da landseitig ein - teils morastiges- Naturschutzgebiet uns nicht mehr zurücklässt.

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Fisch sucht Fahrrad.

(Es ist a....kalt, ich glaube, das Wasser hatte so 12° (plus))

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Die Symbiose aus dem Licht, das Grün der Kieferpalme, Wasser und Sand...so stell ich mir die Karibik vor.

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...und plötzlich so viele Leute... macht der Oktoberklub ein Ausflug?

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Die Fahrt im Kiesbett kostet unheimlich Käsebrötchen. Es ist gar nicht so einfach die Ideallinie zu finden. Wahrscheinlich geht das noch bis Prerow so weiter, rechts gibt´s lange Zeit keinen Einstieg auf rettenden Waldboden...

nach 16 km erreichen wir den berühmten Leuchtturm um Darßer Ort. Der Leuchtturm ist 35m hoch und gilt als der zweitälteste nach dem Turm auf Kap Arkona. Am Fuße des Leuchtturms betreibt das Naturkundemuseum Stralsund ein "Natureum" mit Ausstellungen über die umgebende Natur - Also für Leute, die die Natur auf dem Weg zum Turm irgendwie noch nicht gesehen haben.

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Danach fahren wir in Reichweite des Zeltplatzes durch den Prerower Forst und legen für unsere Weiterfahrt in die Darßer Boddenlandschaft noch Mandelsplitter-Briketts nach. Wir lassen Zingst links liegen und fahren nach Barth Richtung Süden.

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Darß das wars.

Bevor wir den Tag und unsere Tour heute in Stralsund beenden, wollen wir nochmal durch die Boddenlandschaft zu einem Aussichtsturm in Barhöft, um zu schauen, ob wir irgendwas vergessen haben.

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Links von uns die Eisenbahnanlage von Bresewitz. Zur Eisenzeit konnte man mit dem Zug noch bis Prerow fahren. Aber die Bahnstrecke ist mittlerweile entgleist. In den übriggebliebenen Güterwaggons basteln Künstler jetzt Schmuck, Gemälde und Gedichte.

Nach etwa der Hälfte des Tages erreichen wir die Vorpommersche Boddenküste.

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durch die Boddenlandschaft führt ein mal schmaler - mal breiter Radweg. EP ist grad´ auf der Suche nach der Rohrdommel und steckt gerade mit der Cam im Röhricht fest.

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Wir haben noch ca. 30km bis Barhöft und die Hoffnung, dass wir noch vor dem angekündigten Regen da sind...

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Der Caspar-David-Friedrich Trail

Wer mal Einsamkeit und Stille sucht, sollte unbedingt mal hierherfahren. Nur der Wind, der hier übers Land fegt, unterbricht die Gedanken...
Von Stralsund bis hierher sind es ca. 25km - auch ´ne schöne Gegend für einen Familienausflug, hier ists einfach nur flach, und auch gut ausgeschildert.

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Die Sonne hat uns noch nicht aufgegeben...

Aber mittlerweile zieht es sich mehr und mehr zusammen. Die geläuterten Knie lassen auch nicht mehr allzu viel Geschwindigkeit zu. Die Aussichten auf Sonnenfotos vom Turm stehen schlecht. Wann kommt denn dieses Klausdorf?... von da solls nicht mehr weit sein

Gegen 17.00 Uhr erreichen wir das Fotostativ von Barhöft. Kann mal einer das Licht anknipsen!

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Ganz hinten ist Hiddensee zu erkennen. Vor uns die Insel Bock.

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Blick weiter östlich... Auf der Plattform treffen wir noch eine ältere Dame aus Hamburg, die den anwesenden verspricht, heute noch einen Kranich vorbeizuschicken.

Wir brauchen nur ein wenig Geduld, und gegen 18.30 Uhr kommt er immer. Aha... :)

Ein Schweizer Pärchen aus Zürich versucht mit einem Teleskoprohr, das fast an die Insel Hiddensee anstößt, den noch nicht gesehenen Vogel, denn auch gleich abzuspeichern...
und so verquatschen wir uns, 10m über den Baumkronen, und verpassen fast unseren Cityexpress in Stralsund.

...
 
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... Wir haben noch ca. 30km bis Barhöft und die Hoffnung, dass wir noch vor dem angekündigten Regen da sind...

Von Stralsund bis hierher (Barhöft - Anmerkung von EP) sind es ca. 25km - auch ´ne schöne Gegend für einen Familienausflug, hier ists einfach nur flach, und auch gut ausgeschildert.

... Die geläuterten Knie lassen auch nicht mehr allzu viel Geschwindigkeit zu. Die Aussicht auf Sonnenfotos vom Turm stehen schlecht. Wann kommt denn dieses Klausdorf?... von da solls nicht mehr weit sein ... und so verquatschen wir uns, 10m über den Baumkronen, und verpassen fast unseren Cityexpress in Stralsund.

Ich übersetze mal die Kernbotschaft des letzten Reiseabschnitts für alle die noch nie mit Runterrauf unterwegs waren: treten, treten, treten .... gib einfach alles was die Biomechanik nach 9 Tagen Küstentour noch zulässt.

Für die finalen 15km haben wir bis zur Abfahrt des Zuges noch üppige 30min Zeit. Während ich nach Luft japsend hinter Runterrauf hinterher in Richtung Ziel rase gehen mir die folgenden Zeilen durch den Kopf:

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not,
In seinen Armen das Kind war tot.

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(aufgenommen in Uetrecht)

Warum dürfen Fahrkartenautomaten 1min vor Abfahrt des Zuges heutzutage eigentlich immer noch Geldscheine ablehnen? Ich fühl mich so Stralsund .... es ist einfach alles wie immer.

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http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gzgholtrvxxdqlmf
 
Ich schließe mich wieder an, vielen Dank. Klasse Bilder mit einer herrlich mitreißenden schriftlichen Untermalung.
Freue mich schon auf eure nächste Tour...
Bis dahin weiterhin gute Fahrt...
Horsedriver
 
... ja wirklich, sehr unterhaltsam und erstklassige Fotos. :daumen: Da habt ihr ja jeden Tag ganz schön viele Km abgespult, mannomann !!! :eek:

Ist das letzte Foto aus Uetrecht, das von EP, ein Ausschnitt, oder mit Tele fotografiert, aufbrausendes Meer, aber dort gibt's ja keins ??? Sieht ja aus wie Weltuntergang, haste gut hinbekommen !!! :daumen: Sieht auch aus wie Wolle. :confused:

LG, sprotte. :winken:
 
Vielleicht mal Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen, bevor der Thread in der Forumsgruft verschwindet :):

So eine Tour ist ja auch immer ein Stück weit Erkenntnisgewinn. Und so können wir festhalten: Ja, Westwind kann von überall herkommen, und ich hätte nie gedacht, dass mich das als Mountainbiker mal interessiert. :D Aber mit so´nem Nobby Nick kann man sich kräftig gegen die Briese stemmen.

Die Nordtiroler Tiefebene mal mit dem Bike zu besuchen ist eigentlich fast logisch , ich glaube, mit dem Auto würde ich da nie freiwillig hinfahren...

Die Tour hatte, klar, ein sehr flaches Niveau, aber war trotzdem absolut abwechslungsreich: angefangen von den Deichfahrten auf dem Pralinenrand - die Fährfahrten mit Stauncharakter für das Kind im Manne - bis hin zu den heiß erwarteten Küstentrails an der Ostsee.
Besonders interessant ist auch, wie sich die Menschen zwischen West und Ost unterscheiden. Der Holländer ist ein aufgewecktes Wesen, kiekt übern Deich, und fragt interessiert nach dem Woher und Wohin, währenddessen im Osten eher nach dem Warum gefragt wird...:)

Dafür ist die Ostseeküste fast ausnahmslos fürs Geländefahren zu empfehlen, könnte man aber auch gut mit dem Crosser machen... für diesen Teil könnt ich mir vorstellen, nochmal vorbeizuschauen, zumal am Strand bei Rerik irgendwo noch meine Uhr rumliegt... :((Cubi, falls du da demnächst vorbeikommst...)

Dafür, das es nicht Juli war, wars trotzdem ne "geile Zeit". Der Oktober ist eine sehr zu empfehlenswerte Reisesaison. Man braucht deutlich weniger Wasser und fürs Kurzfahren ists noch warm genug. Für Solarbiker ein nicht zu verachtender Umstand.
In 61 Stunden sind wir fast 1300 km gefahren. Wir hatten noch einen geplanten Track bis Ueckermünde und durch Brandenburg bis nach Berlin dabei, was 1600km in 9 Tagen bedeutet hätte. Im Prinzip haben uns noch zwei Tage gefehlt. Aber so hatte ich noch ein bisschen Zeit, den Bericht zu schreiben.

Das Gesamtpaket hat mal wieder Spaß gemacht.... :anbet:

:bier:
 
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Danke für den wunderbaren Bericht und falls die Idee von @sprotte (eine Ruhmeshalle der Berichtshistorie) im Forum einzurichten umgesetzt wird plädiere ich für die Aufnahme diverser Meisterwerke die hier leider im Forum am untergehen sind bzw. das Fototechnisch (leider!!!) schon längst getan haben.

Alleine für den Schlenker durch Holland hat sich die Tour gelohnt. Holland mit dem Rad macht einfach alleine wegen der lustigen und äußerst freundlichen Holländer Spaß. Nach Holland kehre ich gerne wieder zurück :daumen:

Für alle Interessierten gibt´s hier nochmal die volle Packung kompakt zusammengefasst: klick

EP :winken:
 
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