Erfahrungsbericht: AM 9.0 Bremse gegen XT getauscht

MikeZ

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Hi!

Mein Nerve AM 9.0 ist gerade mal ein paar Wochen und knapp 500km alt. Trotzdem hat es die Elixir 7 geschafft, mich mit Quitschen, Schleifen, Rubbeln und Druckpunkt-Wanderungen in den Wahnsinn zu treiben.
Bei Rose habe ich dann die XT M785-Bremse für sagenhafte 75,- € entdeckt und direkt zugeschlagen...
Meine Erfahrungen bisher:

Montage der Sättel:
Die Montage der XT war denkbar einfach! Ich musste nicht einmal die Laufräder ausbauen...
Da ich aus Kostengründen erstmal die originalen Bremsscheiben (200/180mm) behalten wollte, musste am Bike NICHTS getauscht werden.
An der Vorderachse sind Sattel und PM-Adapter separat verschraubt, daher passen hier die von Shimano mitgelieferten Schrauben. Damit wird der Bremssattel direkt und ohne die schrecklichen Avid-Kugel-Scheiben an den PM-Adapter geschraubt.
Hinten wird der Sattel durch den Adapter auf den Rahmen geschraubt, dafür sind die Shimano-Schrauben zu kurz, die Avid sind leider zu lang.
Wer auf die mitgelieferte Schrauben-Sicherung verzichten kann, darf jetzt aber zu den Avid-Schrauben von vorne greifen, die passen nämlich perfekt...!
Die Ausrichtung erfolgte dann per Augenmaß über den Spalt zwischen Scheibe und Bremsklotz, was hervorragend funktioniert hat. Absolut kein Vergleich zur Elixir, wo sich der Sattel durch die komischen Scheiben immer wieder versetzt hat.

Montage der Griffe:
Auch hier kein Problem...
Der linke Bremsgriff ist an die Matchmaker-Schelle der Reverb geschraubt, der Remote-Hebel lässt sich auch problemlos ohne Bremshebel montieren. Allerdings habe ich links jetzt drei Schellen am Lenker, mit einem neuen Oberteil lassen sich die XT-Schalthebel aber auch an den Bremsgriff montieren.

Leitung kürzen:
Das Kürzen der Leitungen ist leider notwendig, da Shimano sehr grosszügig lange Leitungen montiert hat.
Hier habe ich mich genau an die Shimano-Anleitung gehalten, die man hier findet:
http://techdocs.shimano.com/media/t...SI-8JA0A-003-00-ENG_v1_m56577569830750008.PDF

Ein Entlüften nach dem Kürzen ist leider notwendig, allerdings habe ich mir das Ganze einfach gemacht.
Die Leitung wird nur am Bremshebel gelöst, dabei läuft nur ein wenig Öl aus. Der Bremshebel muss vorher in die Horizontale gedreht und so festgeschraubt werden. Nach der Montage der gekürzten Leitungen dann die Öl-Einfüll-Schraube herausdrehen und hier Shimano-Öl einfüllen.
Jetzt GANZ LANGSAM den Bremshebel ziehen und SCHNELL loslassen. Dabei sinkt der Öl-Stand schon deutlich ab und es kommen Luftblasen hoch, also vorsichtig Öl auffüllen und den Vorgang wiederholen. Je weniger Luftblasen kommen, umso schneller kann man am Hebel ziehen. Nach kurzer Zeit wird der Druckpunkt immer deutlicher spürbar und härter. Nach erfolgtem Entlüften die Einfüll-Öffnung bis zum Überlaufen füllen und die Schraube eindrehen.
Achtung: Das dabei auslaufende Öl sofort wegwischen, weil es sich sonst an der Leitungs-Verschraubung sammelt. Ich habe eine Olive verschwendet, weil ich das übergelaufene Öl für einen undichten Leitungsanschluss gehalten habe...

Erste Fahrt/vorläufiges Fazit:
Die erste Fahrt war wirklich ein Erlebnis! Dank feinem Edding-Strich auf der Bremsscheibe konnte ich sehen, daß die Klötze perfekt auf den Scheiben laufen. Die Bremse quitscht nicht, schleift nicht und obwohl die Bremsklötze noch keine 100m gebremst haben, kann ich mich problemlos über den Lenker katapultieren, wenn ich den vorderen Anker ziehe! Hinten beisst die XT-Bremse ebenso karftvoll zu.
Bisher bin ich also Dank problemloser Montage und erstaunlicher Bremsleistung absolut überzeugt. Dazu kommt noch die Griffweiten-Verstellung, die ich bei Avid vermisse. Ich kann/möchte daher die XT M785 uneingeschränkt weiterempfehlen!

Gruß, Mike
 
Hey Mike,

will nicht sagen, dass deine Entscheidung falsch war aber meine Elixir 7 schleift nicht, quietscht nicht und macht auch sonst absolut keine Macken. Incl. Trickstuff-Beläge kann ich auch jederzeit mühelos Putzelbäume schlagen ;) (Ging aber glaub auch schon davor :D)
 
Hi Markdierk,

ich wollte auch nicht sagen, daß die Elixir 7 generell Schrott ist.
Nur meine wollte halt nicht so, wie es eigentlich sein sollte...
Und bevor ich hier noch mehr Experimente mit Klötzen, Scheiben, Anti-Quietsch-Spray oder was-auch-immer anstelle, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht.
Die durchweg positiven Meinungen zur XT-Bremse hier im Forum haben da ebenso wie der Preis den Ausschalg gegeben!
 
Die Avid Elixir 7 an meinem Nerve XC 8.0 treibt mich mit den gleichen Unarten in den Wahnsinn, nur die von Dir beschriebene Druckpunktwanderung kann ich nicht bestätigen.
Leider ist die XT-Bremse bei Rose momentan ausverkauft, bzw. in 13 Wochen erst wieder lieferbar.

Aber: die Elixir 7 hat doch eine Griffweiteneinstellung, zumindest meine......





Grüße
ANBOJA
 
Also "meine" Elixir 7 hatte nur so etwas wie eine Druckpunktverstellung...
Beim Dreh an dem Einstellrad ist der Abstand des Griffs in Ruhestellung immer gleich geblieben, nur der Leerweg bis zum Druckpunkt hat sich geändert.
Bei der XT kann ich den Griff mit besagtem Einstellrad wirklich an den Lenker herandrehen, das ist IMHO nicht wirklich das gleiche...

Gruß, Mike

Edit: Ich hab die silberne Xt genommen. Form follows function... ;)
 
Hallo

Ich habe auch vor 2 Wochen meine Formula gegen die XT getauscht und ich kann das hier geschriebene nur bestätigen.
Die XT ist nach Formula und Elixir 5 das beste, was ich bist jetzt hatte.

Für den Preis kann man die XT uneingeschränkt empfehlen.

Gruß
Hasi
 
Selbstverständlich hat die Elixier 7 eine Griffweiteneinstellung und grade wegen dem wandernden Druckpunkt bzw. bei gleichbleibendem Abstand der Bremsgriffe wenn du das Einstellrädchen drehst hättest du mal entlüften müssen !!!
 
Selbstverständlich hat die Elixier 7 eine Griffweiteneinstellung und grade wegen dem wandernden Druckpunkt bzw. bei gleichbleibendem Abstand der Bremsgriffe wenn du das Einstellrädchen drehst hättest du mal entlüften müssen !!!

Vorne und hinten an einem fabrikneuen Bike? :confused:
Davon abgesehen war ich auch wegen eines Entlüftungs-Kit bei Rose...
 
Also "meine" Elixir 7 hatte nur so etwas wie eine Druckpunktverstellung...
Darüber und einige deiner anderen Probleme hatte ich mich auch wundern müssen.
Tatsächlich wird die Bremse falsch eingestellt geliefert: die Griffweiteneinstellung ist soweit am Limit, dass nicht mehr der Hebel nach außen, sondern der Kolben nach innen geschoben wird.
Evtl. sogar so weit, dass der Kolben auch im komplett entspannten Zustand das Reservoir verschließt und die Bremse quasi ein geschlossenes System wird.

Wenn man die Griffweiteneinstellung (ja es ist tatsächlich eine) so einstellt, dass der Bremshebel sich wenigstens minimal zum Lenker bewegt funktioniert die Bremse um Längen besser.
Man spürt dann zuerst einen Abschnitt wo sich nur der Kolben im Hebel bewegt und nach dem Verschluss des "Taper-Bore" einen zweiten Abschnitt wo auch die Bremsbeläge mitgenommen werden.
Die Bremse funktioniert seit dem einwandfrei.
 
Tatsächlich wird die Bremse falsch eingestellt geliefert: die Griffweiteneinstellung ist soweit am Limit, dass nicht mehr der Hebel nach außen, sondern der Kolben nach innen geschoben wird.
Evtl. sogar so weit, dass der Kolben auch im komplett entspannten Zustand das Reservoir verschließt und die Bremse quasi ein geschlossenes System wird.

Gut zu wissen!
Ich werde mal ein wenig an den Einstellungen rumspielen, wenn ich die Bremse an meine alte 28"-Trecking-Hybrid-Fitness-Stadtschlampe montiert habe. Voraussgesetzt, ich kann die Gabel nach fast 8 Jahren Standzeit wiederbeleben...

Ansonsten kann ich nach ein paar 100km meinem Fazit zur XT-Bremse nur wenig hinzufügen. Sie bremst einfach wie der Teufel, ohne unkontrolliert daher zu kommen.
Einzige "Probleme":
Nach längeren und stärkeren Bremsmanövern schleift die Bremsscheibe ein wenig, da sich die Avid-Scheiben bei Hitze verziehen. Das gibt sich aber wieder, wenn die Temperatur raus geht, XT-Bremsscheiben sind aber auch schon fest eingeplant.
Und seit einiger Zeit habe ich beim jeweils ersten Bremsvorgang nach einer kurzen Brems-freien Fahrt ein metallisches Klicken, so als ob eine Leitung am Rahmen aufschlägt. Zuerst war es nur vorne, daher dachte ich an Steuersatz-Spiel oder ähnliches. Da ist aber alles in Ordnung.
Mittlerweile habe ich es auch von hinten gehört.
Ich vermute, daß die Bremsklötze ein wenig Spiel haben und mit dem Kühlkörper am Bremssattel anschlagen. Beim zweiten Bremsvorgang liegen sie dann schon an und nichts "klickt".
Irgendwann rappeln sich die Beläge dann wieder in eine andere Position, solange man nicht bremst und dann klickt es wieder einmal.
Kann das jemand nachvollziehen?
 
Bestens!
Und Danke für die Info!
Seit ich hier im Forum mitlese, bin ich bei Canyons ein bisschen sensibler bezüglich Klick-, Knarz- und Knirsch-Geräuschen :D
 
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