Fast gleiche Entfaltung und doch Unterschiede, 26"vs 29"

Immer wieder lustig, welche Entwicklungen Threads so nehmen können. Ich fand, der TE hat eine interessante, mir nicht ganz unbekannte Beobachtung bzgl. Laufradgröße und Fahrverhalten gemacht, für die sich verschiedene Erklärungen anbieten. Es gab viele gute Beiträge, und ich habe im Zuge der Diskussion mal wieder was gelernt. Teils durch Recherche, teils durch die Beiträge.

Aber jetzt sind wir beim Religionskireg Scheibe vs. Felge o_O

Apropos Religionskrieg: Wir alle finden doch wohl, dass es verdammt viele sinnvolle Varianten bei den Maßen und der Auslegung von Bikes gibt, oder nicht? Lenkerbreite, Vorbaulänge, Federweg, Rahmengeometrie, Kurbellänge, Flats und Clickies, etc, etc. Je nach Spaßfaktor und Einsatzzweck eben. Oder schraubt ihr 780er Lenker mit 40er Rise an eure Marathon-Rahmen? Oder halt 29er Räder ins BMX- oder Trial-Bike? Oder geht ihr mit einem Slalom-Ski und zugeknallten Rennstiefeln auf Skitour?

Nur bei der Laufradgröße und - wie ich gerade erfahren habe - offenbar bei der Bremsenart gibt's diese seltsame Lagerbildung. Mein kürzlich erworbenes 29er CC/Alltags-Bike rollt und rollt und rollt. Geil! Mein - ziemlich aktuelles - 26er Trail/Do-it-all-HT hüpft, geht auf's Hinterrad und fräst um's Eck, dass es es raucht. Auch geil!

Als ob 35er Vorbauten "besser" wären als 90er - oder umgekehrt :spinner:
 
Der Thread wurde erst zweckentfremdet nachdem die richtige Antwort gegeben wurde. Wir sind hier schließlich zivilisiert.
Aber ich kann's ja nochmal wiederholen: Mit unterschiedlichen Hinterreifen ist ein Vergleich sinnlos, und es liegt an der Geometrie.
 
Der Thread wurde erst zweckentfremdet nachdem die richtige Antwort gegeben wurde. Wir sind hier schließlich zivilisiert.
Aber ich kann's ja nochmal wiederholen: Mit unterschiedlichen Hinterreifen ist ein Vergleich sinnlos, und es liegt an der Geometrie.

Ohhh habe ich ja noch gar nicht mitbekommen????
Was ist denn die richtige Antwort?
Das ganze Gelaber von wegen "26er ist doch besser", darum geht es hier nicht Gut ich bin ja auch selbst dran schuld, hätte den Thread auch einen anderen Namen geben können). Und auch nicht ob ich mit einer Scheibenbremse oder einer Felgenbremse den Berg besser rauf oder runter komme.

Fakt ist ich habe heute die Möglichkeit genutzt und einen Rolltest mit einem Freund und den beiden Rädern gemacht. Das 29er rollt sowohl mit mir wie auch den Kumpel schneller. Das wundert mich jetzt auch nicht da der Nobby dem Mountainking immer überlegen ist außer im Pannenschutz und im Verschleiß. Daran liegt es jetzt schon mal nicht auch fahre ich in allen Bikes außer dem HT und dem Rennrad annähernd gleiche Drücke, da auch gleiche oder sehr ähnliche Reifenbreiten verbaut sind 2,35
Ich wollte das einfach für mich ausschließen hat aber nur bestätigt was ich eh schon wusste.

Ich werde in der kommenden Woche den Pulstest machen und zwar beide Bikes hintereinander mit entsprechender Ruhephase. Dann habe ich schon mal die Bestätigung ob es nur ein Gefühl ist oder es einen realen "Vorteil" gibt.
Dann kann man über weitere Erklärungen nachdenken, bis dahin ist es einfach müssig, das habe ich jetzt verstanden.
 
Ich werde in der kommenden Woche den Pulstest machen und zwar beide Bikes hintereinander mit entsprechender Ruhephase. Dann habe ich schon mal die Bestätigung ob es nur ein Gefühl ist oder es einen realen "Vorteil" gibt.
Ich befürchte, das kannst du dir schenken.
Ich habe das Phänomen zwischen meinem HT und Fully. Mit letzterem bekomme ich nach dem Umbau von Lenker und Vorbau "gefühlt" weniger Druck aufs Pedal.

An beiden Rädern habe ich einen Powermeter und lasse den Puls nebenbei mitlaufen. Habe einen 15min. Testberg an dem ich schon alles probiert habe. Also z.B. mit möglichst exakten 200 Watt den Berg hoch um dann die Zeiten zu vergleichen. Schon recht komplex. Die Kenngröße die du dabei kpl. vergessen kannst, ist der "träge" Puls. Schon mit den Wattmessern ist es relativ schwierig, da etwas Brauchbares zu generieren. Und sehr oft täuscht einen das Gefühl. Nicht alles was sich gut / schlecht anfühlt, ist es auch. 29er "fühlen" sich nun mal träger an, sind es aber weit weniger als man denkt.
 
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Ich befürchte, das kannst du dir schenken.
Ich habe das Phänomen zwischen meinem HT und Fully. Mit letzterem bekomme ich nach dem Umbau von Lenker und Vorbau "gefühlt" weniger Druck aufs Pedal.

An beiden Rädern habe ich einen Powermeter und lasse den Puls nebenbei mitlaufen. Habe einen 15min. Testberg an dem ich schon alles probiert habe. Also z.B. mit möglichst exakten 200 Watt den Berg hoch um dann die Zeiten zu vergleichen. Schon recht komplex. Die Kenngröße die du dabei kpl. vergessen kannst, ist der "träge" Puls. Schon mit den Wattmessern ist es relativ schwierig, da etwas Brauchbares zu generieren. Und sehr oft täuscht einen das Gefühl. Nicht alles was sich gut / schlecht anfühlt, ist es auch. 29er "fühlen" sich nun mal träger an, sind es aber weit weniger als man denkt.
Ich kann das nur bestätigen! Fahre im Winter öfter auf dem Ergometer mit Leistungs- und Pulsmessung. Was es dabei für Abweichungen gibt ist erstaunlich.
Zum Thema Profis und Raddurchmesser kann ich mich bei einigen Aussagen hierzu nur an die Murmel fassen. Welche Spitzenfahrer würde sich für Geld auf eine unterlegene Radgröße setzen um dann zu verlieren. Das glaubt doch kein Mensch. Soviel Geld wird kein Sponsor bezahlen.

Die größere Massenträgheit des 29" Rades führt zwar zu einer leicht höheren Trägheit beim Beschleunigen aber die investierte höhere Energie wird in der Rotationsenergie gespeichert und beim Reinlaufen in die Steigung als Antriebsenergie wieder zurück geliefert. Also daran liegt es schon mal nicht.
 
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(....)
Die größer Massenträgheit des 29" Rades führt zwar zu einer leicht höheren Trägheit beim Beschleunigen aber die investierte höhere Energie wird in der Rotationsenergie gespeichert und beim Reinlaufen in die Steigung als Antriebsenergie wieder zurück geliefert. (....)

Aber vermutlich gilt das nicht, wenn du in schwierigen oder grenzwertig steilen Uphills nicht mal gleichmäßig über eine halbe Kurbelumdrehung beschleunigen kannst. Und außerdem steckt die Antriebsenergie ja im Gesamtsystem, also Rotationsenergie plus translatorische Energie, und die Gesamtenergie kriegst du "zurück geliefert" (was so m.E. auch nicht ganz korrekt ist).

Wenn die Schwierigkeit des Uphills im Gerümpel liegt, das auf dem Boden liegt, dann sieht die Bilanz tendenziell sicher wieder günstiger für die großen Räder aus.

Die Antwort auf die Frage nach dem Universum, dem Sinn des Lebens und dem ganzen anderen Zeug ist sicher nicht "42" (oder "29" oder "26"), sondern ganz, ganz bestimmt: "Das kommt darauf an ... !" :D

Edit: Wenn du uneingeschränkt recht hättest, dann spräche alles für Fat-Bikes mit möglichst schweren Felgen.
 
Fakt ist ich habe heute die Möglichkeit genutzt und einen Rolltest mit einem Freund und den beiden Rädern gemacht. Das 29er rollt sowohl mit mir wie auch den Kumpel schneller. Das wundert mich jetzt auch nicht da der Nobby dem Mountainking immer überlegen ist außer im Pannenschutz und im Verschleiß. Daran liegt es jetzt schon mal nicht auch fahre ich in allen Bikes außer dem HT und dem Rennrad annähernd gleiche Drücke, da auch gleiche oder sehr ähnliche Reifenbreiten verbaut sind 2,35
Ich wollte das einfach für mich ausschließen hat aber nur bestätigt was ich eh schon wusste.
Ist das so? Wußte ich gar nicht..
 
Edit: Wenn du uneingeschränkt recht hättest, dann spräche alles für Fat-Bikes mit möglichst schweren Felgen.
Wie kann man meine Aussage nur so verdrehen?
Ich habe nicht uneingeschränkt jede Masse im Laufrad verteidigt!
Natürlich meine ich im Rahmen der hier stattfindenden Diskussion den Vergleich zweier Laufräder gleichen Typus aber mit unterschiedlichem Durchmesser und damit ähnlichem Rollwiderstand und ähnlicher Masse.
Abgesehen von den Änderungen die sich durch den Durchmesserunterschied ergeben.
Alles klar?
 
Ich habe da nichts verdreht.:ka: Denke ich jedenfalls. Ich bitte dich, das nochmals zu lesen.

Die Sache mit dem Fat-Bike war ein krasses Gedankenexperiment, um zu verdeutlichen, dass die Vorteile hoher Rotationsträgheit Grenzen haben.
Die Betonung lag auf "uneingeschränkt", womit ich dir doch mindestens teilweise Recht gegeben hatte
 
Liebe Radsportfreunde, hier Erlebnisse, Erfahrungen und Ansichten eines älteren Hobby-Radsportlers, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte:

1. Vorgeschichte
Mein erstes Rennrad habe ich im April 1979 gekauft, mein erstes MTB im Oktober 1986. Danach folgten etliche weitere Rennräder und MTBs, mit denen ich in der Summe wohl bald 400 000 km zurückgelegt habe. Allein oder mit Freunden fuhr ich zunächst nur Rennrad. Als wir dann MTBs hatten, sind wir bei Regen und Schnee MTB gefahren, ansonsten Rennrad. Jedoch hat in den letzten Jahren in meiner Gegend der Kraftfahrzeugverkehr derart zugenommen, dass das Rennrad inzwischen kaum noch zum Einsatz kommt. Was blieb, ist die Vorliebe für lange Distanzen, auch mit dem MTB, jedoch bevorzugt auf Radwegen sowie befestigten Feld- und Waldwegen.

2. Geringere Durchschnittsgeschwindigkeit
Auf solchen Strecken durch die Natur zu fahren macht einfach Freude. Allerdings musste ich auf den verschiedensten Strecken immer wieder feststellen, dass ich mit meinem neuesten 27,5“ MTB (auch wenn es mal gut läuft und/oder ich hart fahre) nicht die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit erreiche, wie mit dem 26“ Vorgängermodell. Woran liegt das? Am Gewicht? Das 27,5“ MTB wiegt bei nahezu gleicher Ausstattung 800 g mehr als das 26“ MTB. Allein das 27,5“ Vorderrad wiegt schon 300 g mehr. Da frage ich mich, worin liegt hier der Fortschritt?

3. Was nun?
Aus diesem Grund habe ich mir im Frühjahr dann ein Crossrad gekauft. Es ist deutlich leichter als meine MTBs, hat auch ohne Federgabel eine erstaunlich gute Dämpfung, fährt sich fast wie ein Rennrad und ich bin deutlich schneller unterwegs, als mit den MTBs.

4. Fazit
Für Strecken, wie ich sie bevorzuge, nämlich lange Distanzen vorwiegend auf Radwegen und befestigten Feld- und Waldwegen, ist ein Crossrad eine echte Alternative. Auf schlechtem Untergrund (z.B. bei Schotter, Geröll, Nässe, tiefem, weichem Boden, etc.) könnte ich dagegen mit dem MTB vermutlich schneller, jedenfalls aber sicherer fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor 15 Jahren war genauso "klar" daß man Rennen mit leichten 26er-Rädern gewinnt und der 29er-Trend bei den übergewichtigen Amerikanern genau richtig aufgehoben ist. Ich kann mich noch genau erinnern, daß ich damals mit Leuten argumentiert hab, die die rotierende Masse überbewertet haben. Heute wird rotierende Masse runtergespielt.

[...]
3. Was nun?
Aus diesem Grund habe ich mir im Frühjahr dann ein Crossrad gekauft. Es ist deutlich leichter als meine MTBs, hat auch ohne Federgabel eine erstaunlich gute Dämpfung, fährt sich fast wie ein Rennrad und ich bin deutlich schneller unterwegs, als mit den MTBs.
[...]
Wenn schmale Reifen erstaunlich komfortabel sind, ist man die breiten Reifen vorher wahrscheinlich mit zuviel Druck gefahren. Mangelnder Komfort der Federgabel liegt eher an zu viel als zu wenig Druckstufendämpfung. Oder Haftreibung irgendwo im System, inkl. ruckartigem Ansprechen.
 
auch mit dem MTB, jedoch bevorzugt auf Radwegen sowie befestigten Feld- und Waldwegen.
Also nicht mountainbiken. Wenigstens nicht so, wie es hier die meisten sehen würden. Bei dem Einsatzprofil wird ein Crossrad tatsächlich die bessere Altzernative gegenüber einem MTB sein.
2. Geringere Durchschnittsgeschwindigkeit
Auf solchen Strecken durch die Natur zu fahren macht einfach Freude. Allerdings musste ich auf den verschiedensten Strecken immer wieder feststellen, dass ich mit meinem neuesten 27,5“ MTB (auch wenn es mal gut läuft und/oder ich hart fahre) nicht die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit erreiche, wie mit dem 26“ Vorgängermodell. Woran liegt das? Am Gewicht? Das 27,5“ MTB wiegt bei nahezu gleicher Ausstattung 800 g mehr als das 26“ MTB. Allein das 27,5“ Vorderrad wiegt schon 300 g mehr.
Das ist zum 100.000sten Mal die Diskussion, wie viel die paar Gramm ausmachen. Wenn du nicht gerade 1.000 Höhenmeter am Stück hoch fährst und dann schaust, wie viele Sekunden Unterschied da raus kommen, sind die 800 g völlig irrelevant. Da spielen so viele Faktoren rein: Sitzposition, Reifen, Reifendruck, Profil, Federung, Pedale bzw. Pedalsystem + Schuhe, usw. . Für die Berechnung, wie viele Sekunden du bei entsprechendem Gewichtsunterschied sparst/länger brauchst bei Höhendifferenz X, findest sicher auch irgendwo im Netz.
Da frage ich mich, worin liegt hier der Fortschritt?
Siehe oben: So wie du den Einsatz der Bikes beschreibst, kannst du die Vorteile nicht bemerken, weil die erst bei anderen Untergründen so richtig zum tragen kommen. Mein erstes Fully hat gute 12 kg gehabt, das nächste dann etwas über 11 kg. Mein heutiges hat 13,5 kg. Das Gewicht schleppe ich aber liebend gerne mit, das sind solche Welten zu den alten Geräten ... das 3-fache an Federweg, der auch noch richtig gut geht, Reifen, die greifen, eine Schaltung, die unglaublich robust ist, Scheibenbremsen, die nicht nur stark bremsen, sondern auch feinfühlig zu dosieren sind, eine versenkbare Sattelstütze, eine Geometrie, die ein ganz anderes Fahren ermöglicht. Insgesamt ist da schon ein gewaltiger Fortschritt. Aber nur, wenn man die Bikes artgerecht bewegt.
 
Aber jetzt sind wir beim Religionskireg Scheibe vs. Felge o_O

Apropos Religionskrieg: Wir alle finden doch wohl, dass es verdammt viele sinnvolle Varianten bei den Maßen und der Auslegung von Bikes gibt, oder nicht? Lenkerbreite, Vorbaulänge, Federweg, Rahmengeometrie, Kurbellänge, Flats und Clickies, etc, etc. Je nach Spaßfaktor und Einsatzzweck eben. Oder schraubt ihr 780er Lenker mit 40er Rise an eure Marathon-Rahmen? Oder halt 29er Räder ins BMX- oder Trial-Bike? Oder geht ihr mit einem Slalom-Ski und zugeknallten Rennstiefeln auf Skitour?

Nur bei der Laufradgröße und - wie ich gerade erfahren habe - offenbar bei der Bremsenart gibt's diese seltsame Lagerbildung. Mein kürzlich erworbenes 29er CC/Alltags-Bike rollt und rollt und rollt. Geil! Mein - ziemlich aktuelles - 26er Trail/Do-it-all-HT hüpft, geht auf's Hinterrad und fräst um's Eck, dass es es raucht. Auch geil!

Als ob 35er Vorbauten "besser" wären als 90er - oder umgekehrt :spinner:

:confused: :ka:
 
Habe ich was übersehen, oder wurden hier noch nicht die Hinterbaukinematik und/oder Dämpfercharakteristik besprochen?
Vielleicht würden Bilder der beiden Geräte da weiterhelfen.

Ich habe übrigens zwei, bis auf die Laufradgröße, weitestgehend gleiche Räder für eine Gegenprobe zur Verfügung:
2010er 26" Nerve / 2017er 29" Neuron mit jeweils 2.35er Nic.
Für das sture geradaus Bergauffahren hat bei mir (gefühlt) das 29er die Nase vorn. Die längere Kettenstrebe ist ja dabei ein klarer Vorteil (besonders wenn es wirklich steil wird).
 
Hat sich mal jemand die Mühe gemacht und den verlinkten Artikel durchgelesen? Da dürfte das Weltbild der schmale Reifen Fraktion aber gehörig ins Wanken geraten. Ehrlich gesagt, hätte ich auch nicht erwartet, dass selbst sehr breite Reifen auf MTB-typischen Untergründen fast durchweg Vorteile haben. Auf Asphalt sieht die Welt dann allerdings anders aus, aber das überrascht ja auch nicht wirklich.
 
Der Themenersteller fährt am Stumpi ein 34er KB und am Tallboy ein 30er KB. Um auf eine halbwegs identische Entfaltung zu kommen, werden am Stumpi dafür größere Zahnräder verwendet, was zu einem größeren Umschlingungswinkel der Kette führt und damit weniger Verluste zur Folge hat. Der Nino Schurter benutzt ein 38er KB, aber nicht weil er die große Übersetzung für irgendwelche Drückerpassagen unbedingt benötigen würde, sondern einfach nur, weil es effizienter ist und er zufälligerweise genug Puder in den Beinen hat, um damit auch im kleinsten Gang steile Stücke problemlos zu bewältigen. Die Rennradfahrer wissen das ja schon länger und versuchen immer möglichst viel auf dem großen KB zu fahren und basteln sich jetzt auch alle so riesengroße Schaltröllchen ans Bike. An seinem Zeitfahrbike verwendet Tony Martin eine ultragroße Scheibe vorne und hat dafür die Kassette mit 11-32 entsprechend angepasst, damit er kein kleines Kettenblatt mehr benötigt.
Die Theorien, die hier mal wieder zu den 29ern diskutiert werden, finde ich irgendwie amüsant, denn ich frage mich ernsthaft, wie man nicht merken kann, dass große Räder in fast allen Situationen besser sind als kleine.

wenn das mit dem Kettenblatt und Umschlingungswinkel stimmen sollte, würde das ja bedeuten, das ich mit 34 und 10/50 am 29" ähnlich unterwegs sein sollte wie mit 34 11/46 am 26"
Anfang des Jahre konnte ich auf dem Capra 32 9/46 mit 170er Kurbel noch nicht dauerhaft treten (auf langen Tagestouren oder wenn wir mehrere Tage unterwegs waren habe ich da deutliche Ermüdungserscheinungen erfahren) da hatte ich aber leider aufgrund einer 2 monatigen Auszeit auch wirklich hart zu kämpfen damit ich überhaupt in Form gekommen bin für unsere Enduro-Touren.

Obwohl ich daraufhin eine GX Eagle verbaut habe, habe ich auch gleich das Kettenblatt auf ein 30er gewechselt was damit nicht geht, geht eh nicht mehr zu fahren....zumindest fehlt mir dann der Skill.

Gibt es denn dazu etwas Greifbares, ich habe das auch mal irgendwo als Randnotitz gelesen, das ein größeres Kettenblatt Vorteile haben sollte was die Effizienz angeht, doch macht sich das so doll bemerkbar und wie sieht es mit dem Anti Squat aus, der soll sich dadurch ja auch verändern?
Ich meine bei den hier angebrachten Beispielen der Profis geht es ja wirklich um Gramm und hunderstel Sekunden, die Frage ist merkt ein Hobby-Fahrer wie ich das überhaupt??? Ich meine den Unterschied mit dem Umschlingungswinkel.

Habe ich was übersehen, oder wurden hier noch nicht die Hinterbaukinematik und/oder Dämpfercharakteristik besprochen?
Vielleicht würden Bilder der beiden Geräte da weiterhelfen.

Ich habe übrigens zwei, bis auf die Laufradgröße, weitestgehend gleiche Räder für eine Gegenprobe zur Verfügung:
2010er 26" Nerve / 2017er 29" Neuron mit jeweils 2.35er Nic.
Für das sture geradaus Bergauffahren hat bei mir (gefühlt) das 29er die Nase vorn. Die längere Kettenstrebe ist ja dabei ein klarer Vorteil (besonders wenn es wirklich steil wird).

MMn ist die Kettenstrebe sicher ein wichtiger Punkt, jedoch auch die Arbeitsweise des Hinterbaus bei unterschiedlichen Kettenblättern. Der Stumpjumper (hatte selbst das 2005er 120mm) saugt sich in den Sag, zumindest am kleinen Kettenblatt. Am 34er ist er wohl antriebsneutraler. Für mich war das am 22er vorne furchtbar und das Trek Remedy danach war eine Offenbarung...

Das Tallboy VPP arbeitet beim Treten mit dem Kettenzug, es braucht ausserdem einen bestimmten Sag für die optimale Kraftübertragung. Ich hab das gleiche "zähere" Tretgefühl beim Hightower im Vergleich zum Trailfox mit dem gleichen Hinterrad und Reifen. Das kann schon etwas ausmachen. Übrigens komme ich manche (nicht alle) steilen Sachen dennoch am Hightower besser rauf...
 
Hat sich mal jemand die Mühe gemacht und den verlinkten Artikel durchgelesen? Da dürfte das Weltbild der schmale Reifen Fraktion aber gehörig ins Wanken geraten. Ehrlich gesagt, hätte ich auch nicht erwartet, dass selbst sehr breite Reifen auf MTB-typischen Untergründen fast durchweg Vorteile haben. Auf Asphalt sieht die Welt dann allerdings anders aus, aber das überrascht ja auch nicht wirklich.
interessant ist vorallem, das der rollwidestand im echten gelände bei den fetten reifen geringer ist, womit klar ist, dass die bike bravos und deren rw messungen auf der trommel völlig fürn ar... sind. da rollen fette reifen immer schlechter als die schmalen kollegen!
 
Dass breite Reifen im Gelände besser rollen als schmale ist doch ein alte Erkenntnis. Das haben schon die Zeitschriften x-mal gebracht, das steht auch hier:
https://www.schwalbe.com/de/rollwiderstand.html
Das ganze hängt natürlich noch vom Luftdruck ab.
"Breite Reifen rollen nur bei gleichem Luftdruck leichter. Schmale Reifen fährt man aber mit einem höheren Luftdruck. Dann sind sie natürlich weniger komfortabel."
 
Noch viel schlimmer, der passende niedrige Lufdruck reduziert den Rollwiderstand auch noch.
Ich erlebe immer wieder, dass Reifen in tiefem Gelände mit zuviel Lufdruck gefahren werden und damit Grip verloren geht und der Rollwiderstand höher wird.
 
interessant ist vorallem, das der rollwidestand im echten gelände bei den fetten reifen geringer ist, womit klar ist, dass die bike bravos und deren rw messungen auf der trommel völlig fürn ar... sind. da rollen fette reifen immer schlechter als die schmalen kollegen!
Gibt es jetzt auch Gelände-Simulatoren? Hab ich noch gar nicht gewusst. Die Asphalt-Simulatoren haben meiner Erfahrung nach immer ganz gut zur Realität gepasst. Aber welcher Asphalt-Schnelläufer zusätzlich für's Gelände taugt, musste man immer selbst rausfinden.
 
Naja, bei mir geht's um nicht vermeidbare Asphaltetappen. Dafür taugen die Messwerte als grobe Orientierung. Binsenweisheiten wie mehr Gummi=mehr Walkwiderstand oder offeneres Profil rollt schlechter taugen ebenfalls.
Mit Absicht und gezielt nur auf der Straße unterwegs zu sein ist eine andere Kategorie.
 
(....) Ehrlich gesagt, hätte ich auch nicht erwartet, dass selbst sehr breite Reifen auf MTB-typischen Untergründen fast durchweg Vorteile haben.(....)

Ich raffe tatsächlich nicht, dass die Walkverluste eine derartig untergeordente Rolle zu spielen scheinen :confused: Vor allem bei den modernen, sehr steifen und pannensicheren Karkassen. Oder gibt's irgendwo einen Denkfehler, und die Walkarbeit ändert sich gar nicht so sehr beim Übergang von wenig zu viel Gummi?
 
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