Wenn Du die Info hier noch nicht gefunden hast, wird Dir warten nicht viel bringen. Kauf einfach mal
eins.
Ich kanns mal eine Zusammenfassung versuchen, aber nicht schlagen, wenns nicht stimmt. Ich bin müde und habe schon einige Stunden damit verbracht, vielleicht nicht die Lösung, aber einen richtigen Weg zu finden. Der Weg muss dazu noch meine 90 kg bei gerne unter 0,4 bar aushalten. Ob das, je nach
Reifen, sinnvoll ist, spielt jetzt mal keine Rolle.
Die
Felgen:
da unterscheiden wir ganz klar zwischen normalen MTB- und Fatbikefelgen. Das ist egal? Nein, ist es nicht. Im Regelfall sind MTB
Felgen Hohlkammmerfelgen. Das sieht dann praktisch so aus, dass das Tape nur die relativ kleinen Löcher für die Speichennippel abdecken muss, sonst nix.
Natürlich gibt es auch
Felgen mit aussenliegenden Nippeln. Die haben dann keine Löcher, brauchen aber auch kein Band, ätsch.
Fatbike
Felgen erfreuen sich seit je her an grossen gewichtsoptimierten Aussparungen im Felgenbett (zur Zeit sind Carbonfelgen kaum betroffen, es soll auch noch andere Aussnahmen geben). Mal abgesehen davon, dass sie natürlich viel breiter sind, muss das Tape riesige Löcher abdecken. Das macht schon der Rim Strip, das Tape muss das nicht? Na, das werden wir später noch sehen. Dazu kommt dann, dass die Speichennippel hervorstehen. Die Felgenmitte ist damit alles andere als eben. Gerade die RD ist dazu noch unheimlich stark vertieft.
Das Band ist bei so einer Fatbike-Felge also völlig anderen Vorraussetzungen ausgesetzt, als bei einer MTB Felge.
Dann haben wir hier ja noch das Problem mit den rauhen (Pulver oder eloxiert) und den glatten
Felgen festgestellt.
Zu guter letzt deckt das Rim Strip (der Rim Strip? egal) den größten Teil der Klebefläche ab, so dass nur wenig als Haftfläche übrig bleibt. Zumindets im Verhältnis von der Breite des Bandes zu seiner Klebefläche.
Das optimale Tape sollte demnach:
- so breit sein, dass es von Reifensitz zu Reifensitz oder auch direkt im Reifensitz verklebt werden kann
- so flexibel, dass es die Speichennippel schön umklebt und die Form der Felge übersteht
- so reisstfest, dass es sich unter Druck in die Felgenlöcher ausdehnen kann ohne zu reissen
- so stabil, dass die Nippel das Band nicht einschneiden und der Reifensitz das Band nicht beschädigt, wenn er sich bewegt
- und es muss so stark kleben, dass es auch an rauhen
Felgen, am besten über Jahre, zwischen -15 und + 80 Grad haften bleibt
Man findet übrigens Angaben zur Klebekraft, Reissfestigkeit und Dehnbarkeit in Form von technischen Daten. Vertraut nicht dem blabla.
Stans (angeblich baugleich mit son nem Ableger von Tesa): ursprünglich konzipiert für die hauseigenen
NoTubes Felgen, passt das Zeug natürlich auch in andere
Felgen. Neben der geringen Breite, ist das Band ist zwar reissfest, aber leider null dehnfähig, sprich so flexibel wie Zeitungspapier. Dann es ist recht schnittempfindlich, ein Grat am am Nippel bringt es zum reissen und zwar in (wie heisst es dann?) Längsrichtung. Die Klebekraft reicht nur für glatte Oberflächen. Bei der RD ist das Band zumindest raus. Allein aus dem Grund, dass es einfach wieder abfällt.
Gaffa (Gaffer sind die auf der Autobahn. Übrigens hat man Narben auf der Haut und Naben im Laufrad. Solls auch andersrum geben, sieht aber doch recht unnatürlich aus). Gaffa fällt aus, weil es nicht für eine dauerhafte Verbindung gemacht ist. Es soll sich wieder lösen lassen. Zudem wird das allseits bekannt Grauband oder Schwarzband (gerne als Gaffa bezeichnet ist es aber nicht) aus den üblichen Baumärkten mit der Zeit hart, so dass die Klebeschicht einfach wie Pulver abbröckelt. Das Band ist für jedwede Art des Kleben völlig ungeeignet.
Siloklebeband. Schon besser. Ok, die Klebewirkung wird als stark haftend beschrieben, liegt aber tatsächlich nur bei 1,8 N / cm. Das ist recht wenig. Dieses Band haftet recht schwach auf rauhen Oberflächen, ist aber sehr breit, sehr flexibel, reissfest und dehnfähig. Zudem unglaublich leicht, eine "Umdrehung" wiegt nur 19 Gramm, wenn ich mich recht erinnere. Jetzt kommt wieder das große ABER: mit 0,2 mm ist es sehr dünn und unter Druck sehr leicht zu beschädigen. Schon eine kleine Gumminaht an dem Reifensitz hat bei der Montage ein Loch hineingerissen. Und man darf es auf keinen Fall spannen, denn es will in seine Form zurück und löst sich dann wieder. Durch die Rollenbreite von 100mm und der damit bestenden Klebefläche lässt es sich schwer abrollen und erzeugt den Eindruck hoher Klebekraft, die es nicht hat. Noch erwähnen sollte man den Zuschnitt, denn 100mm ist meistens zu breit. Das Band in der Felge zuzuschneiden ist schlicht und ergreifend Pfusch. Werde ich nie wieder machen. Punkt.
Tesa Power Extreme Outdoor: wenn mal ein Riss im Zelt ist, dann nehmt genau das. Aber klebt bitte etwas anderes darüber, damit es hält. Das Band ist Faserverstärkt, klebt noch unter dem Niveau eines Silobandes und ist ähnlich unflexibel, wie das Stans. Auch wenn es drauf steht, bei Feuchtigkeit klebt es nicht mal an sich selbst. Fehlversuch.
Viele schrobten es schon, egal wie es genannt wird: Panzerband, Bundeswehrband, Gorillatape ...ich denke Reparaturband ist ein guter allegemeiner Begriff. Soll dauerhaft so kleben wie Sekundenkleber zwischen Daumen und Zeigefinger, zumindest das HPX tut dies auch. Umgerechnet mit 3,44 N / cm knapp doppelt so stark wie das Siloband. Die anderen kenne ich nicht, was man so hört soll es ähnlich sein. Die Dehnfähigkeit geht gegen Null, so isses auch gedacht. Es ist mittelmässig flexibel, die konkave Form der RD macht es noch mit, die Speichenippel nicht mehr. Bisher die beste Wahl, mit zwei kleinen Problemchen: die Breite ist meist um 50 mm, so dass mindestens zwei Lagen gelegt werden müssen. Und vorsicht, es klebt nicht so stark auf sich selbst wie auf fremden Oberflächen. Wenn es sich nun beim Druckbeluften in die Löcher der
Felgen ausdehnt, veschiebt sich die Klebeschicht, da das Band kaum nachgibt.
So, dass war es, was ich zu
Felgen und Bändern hier gelesen und auch ausprobiert habe. Ich hole mir jetzt einen Schnaps...