Feinjustage mechanische Shimano V-Brakes

Hno

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Hallo nach erfolgreichem Ersetzen der Bremszüge und Bremsbeläge meiner mechanischen V-Brakes am Vorder- und Hinterrad beschäftigen mich folgende Fragen zur Feinjustage der Bremsen:

  • Ist es normal, dass die Bremshülle am Bremsgriff Spiel hat (siehe Foto)? Wie lässt sich das Spiel evtl. beheben
  • Ist es normal, dass die Bremsgriffe Spiel haben (siehe Foto) bevor der eigentliche Bremsvorgang beginnt? Wie lässt sich das Spiel evtl. beheben
  • Gibt es definierte Druckpunkte bei mechanischen V-Brakes, wie sie bei hydraulischen Scheibenbremsen üblich sind? Wie lässt sich der Druckpunkt finden/ einstellen.

Ich danke euch für eure Antworten.

Sportliche Grüße hno
 

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V-Brakes sind kein Hexenwerk.
Es macht mich nachdenklich wenn hier mir solchen Fragen (und Bildern) aufgekreuzt wird und danach gefragt wird wie sich "das Spiel" beseitigen läßt.

Zumal wenn die Bilder zeigen daß eine Zugeinstellschraube zu einem Teil betätigt/genutzt wurde und das andere Foto auf eine eventuell betätigte/genutzte Griffweitenbegrenzungsschraube deuten könnte.

Die Bilder deuten außerdem auf ein relativ neues Fahrrad hin.
Wenn dem so sei, so laß das (wenn als Neuware vom Händler gekauft) von dem jenigen in Ordnung bringen der Dir das verkauft hat.
Also wenn ...
 
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Sind das Plastebremshebel? Wenn ja, dann fühlt sich der Druckpunkt wie vier Wochen alter Kaugummi an.
Sowas ist in der realen Welt nicht zu gebrauchen :ka:

Was hängt an dem Bremshebel denn für ein Fahrrad noch dran?
 
Nein es sind Alu/ Stahl Bremshebel der Marke Shimano Alivio. Wenn ich euch richtig verstehe gibt es zwecks Feinjustage nur die Zugeinstellschraube direkt am Bremshebel, die Griffweitenbegrenzungsschraube auch am Bremshebel und die Federspannungsschrauben an den Bremsarmen/ Bremsbelägen. Hier gilt es die optimale Einstellung zu finden. Weitere Schraubeinstellmöglichkeiten gibt es nicht?

Gruß hno
 
Was willste denn noch alles einstellen?
Der Druckpunkt ergibt sich aus den Bauteilen, Bremszughülle, Bremsgriffe, Bremsen und auch Rahmen und Gabel. Auch der Winkel der Bremsbeläge spielt mit rein.
Die Bremszugaussenhülle ist gewickelt => die gibt immer etwas nach. Hier gibt es aber auch spürbare Qualitätsunterschiede.

Eigentlich gehören die Beläge hinten 0,5mm weiter auseinander. Das ermöglichen diese konvex und konkaven Einstellscheibenpärchen, die am Belag dran sind.
Man kann sie aber der Einfachkeit halber auch parallel stellen, dann ist der Druckpunkt besser.
 
Aber ja nee, ich vermute mal am Fahrrad das fast neu ist wurde bei der Montage der Zug extrem stark ver-/gebogen. In der Hülle fällt das aber nicht auf ...
Am Bremsgriff gaukelt das dem geneigten User dann "Spiel" vor. Die kleine feder im Hebel schafft es einfach nicht ohne Verzögerung den Zug zurück zu ziehen ...
Beim Betätigen
... fühlt sich 1* auch dann der Druckpunkt wie vier Wochen alter Kaugummi an.
1*) ergänzt
 
Alles wichtige siehst Du zum Beispiel hier:

Das war das erstbeste Video zum Thema "V-Brake Bremszug wechseln."

Hier noch ein Artikel mit guten Fotos:
https://www.bike-magazin.de/service/schrauber_tipps/v-brake-bremsen-warten-+-einstellen/a569.html
Hinzuzufügen ist, daß man die Außenhülle und den Innenzug nur mit einer richtig scharfen Zange sauber trennen kann, ohne daß sich der Innenzug aufspleißt. Am besten nimmt man dafür eine Bowdenzugzange.

Bei der Außenhülle muß man unbedingt aufpassen, daß an der Schnittstelle nichts nach innen gequetscht ist, was den Innenzug behindern könnte. Da muß man meist nacharbeiten, damit der Innenzug unbehindert laufen kann.

Etwas, was ich in Anleitungen und Videos selten sehe: Wenn der Zug am Bremshebel und an der Bremse eingehängt ist, ist es zweckmäßig, das Ende mit einer Zange zu greifen und den Innenzug straff zu ziehen. Aber nicht brutal, sondern mit Gefühl. Gleichzeitig kann man ihn leicht festklemmen. Dann überprüft man, ob der Zug nun zu straff oder zu locker ist, und kann dann eventuell korrigieren.

Nach der Montage des Zuges und dem Einstellen der Bremsgummies läßt sich deren Abstand zur Felge über die Einstellschraube am Griff feinjustieren. Voraussetzung ist aber, daß man vorher die Einstellschraube ganz reingedreht hat (der Konterring, das ist jener mit dem größeren Durchmesser, muß an die Einstellschraube gebracht werden). Wenn die korrekte Einstellung gefunden ist, müßte die Einstellschraube zu höchstens einem Drittel im Griff stecken.

Und zum Schluß kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, daß ich nicht verstehe, was manche Leute immer meinen, wenn sie vom "Druckpunkt" bei einer Bremse sprechen. Eine Bremse ist kein Schalter oder Taster. Dort gibt es einen Druckpunkt. Das ist der Punkt, bei dem die aufgebrachte Kraft ausreicht, um den Mechanismus des Schalters oder Tasters auszulösen. Dann geht es ein/aus oder aus/ein.
Eine Bremse ist aber kein Schalter, ist kein Schalter, ist kein Schalter. Da gibt es kein 0 und 1, sondern zunächst schleift sie und wirkt schwach, dann wird die ausgeübte Kraft größer, und so weiter. Es wäre ja auch nicht gerade sinnvoll, wenn eine Bremse digital wirken würde...

Das, was bei einer Bremse maßgeblich ist, ist der Punkt, an dem man den Bowdenzug so weit gezogen hat, daß die Bremsgummis an der Felgenflanke anliegen, denn dann beginnt sie zu wirken. Ob es sich dann schwammig oder knackig anfühlt, würde ich nicht (im letzten Fall) als Druckpunkt bezeichnen, dann auch wenn die Bremse hart zugreift, kann man bei einer nicht-hydraulischen Bremse den Bremsgriff immer noch etwas weiterziehen. Denn es ist eben keine Bremsflüssigkeit im System, welche sich so gut wie nicht zusammendrücken läßt, sondern Metall im Innen- wie im Außenzug. Und dann kommen noch die Bremshebel hinzu, die Bremsgummis, und die gute oder schlechte Einstellung.
 
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Ist es normal, dass die Bremshülle am Bremsgriff Spiel hat (siehe Foto)? Wie lässt sich das Spiel evtl. beheben
Ich nehme an, Du meinst die Einstellschraube? - Etwas "Spiel" hat die - muß sie haben. Siehe mein Beitrag oben. So wie es ist, sieht es so lala aus, es könnte aber wahrscheinlich besser gehen.

Ist es normal, dass die Bremsgriffe Spiel haben (siehe Foto) bevor der eigentliche Bremsvorgang beginnt? Wie lässt sich das Spiel evtl. beheben
Die vorgenannte Schraube könnte eventuell noch etwas weiter raus. Wahrscheinlicher ist aber, daß der Innenzug noch nicht genug vorgespannt ist. Kann man aber nicht beurteilen, wenn man nicht sehen kann, wie die Bremsgummis in Bezug zur Felge stehen, denn die sollen ja nicht daran schleifen.

Kann auch an der Bremshebelweiteneinstellung liegen, wie von Heiko bereits angemerkt. Die Schraube, die dafür zuständig ist, ist die Madenschraube, welche man auf dem zweiten Foto auf der rechten Seite des Bremsgriffes sieht.
 
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Mit Druckpunkt ist gemeint wenn die belege die felge oder bremsschreibe gerühren alle eine klare bremskraft vorhanden ist steht so in jeden lehr und fachbuch du siehst der begriff hat mehrere bedeutungen als die betätigung einer taste z.b. tastatur. Ich dreh ich Einstellschraube z.b. etwas raus und zieh denn Bowdenzug so das die beläge schon fest an der Felge anliegen, danach schraube ich die Einstellschraube am Bremshebel rein so das nix schleift und es sich angenehm bremst.
 
Was auch einen definierteren "Druckpunkt" erzeugt, sind kompressionslose Hüllen. Ebenso können hochwertige Bremszüge die Reibung gut reduzieren. Beides kostet aber locker das zweifache der normalen Komponenten und ist bei einem Alivohebel u.U. overkill.

Zum Ablängen von Hüllen hebt man sich am besten einen alten Zug auf, packt den in die abzulängende Bowdenzughülle und dann kann man da auch weniger quetschen. Und laut Parktool nimmt man für normale Bremszughüllen (mit dem gewickelten Stahlband in der Hülle) am besten einen guten Seitenschneider, und für Schaltzughüllen und kompressionlose Bremszughüllen (beide mit Stahldrähten in der Hülle) einen Bowdenzugzange.
 
Nein es sind Alu/ Stahl Bremshebel der Marke Shimano Alivio. Wenn ich euch richtig verstehe gibt es zwecks Feinjustage nur die Zugeinstellschraube direkt am Bremshebel, die Griffweitenbegrenzungsschraube auch am Bremshebel und die Federspannungsschrauben an den Bremsarmen/ Bremsbelägen. Hier gilt es die optimale Einstellung zu finden. Weitere Schraubeinstellmöglichkeiten gibt es nicht?

Gruß hno
Es gibt auch eine anfängliche Grundeinstellung. Zuallererst müssen die Beläge korrekt auf die Felge ausgerichtet werden, so dass diese auf der Felgenflanke aufliegen, wenn man die Bremse gegen sie drückt, wobei sie vorn etwa einen halben Millimeter näher dran sein sollten, weil die Bremse sonst quietscht und rubbelt.
Die beiden Bremsarme sollten in etwa Vertikaler Position sein, wenn die Beläge auf die Felge treffen und die ganze Einstellung sollte mit neuen, unbenutzten Belägen durchgeführt werden.
Diese beiden Punkte einmal realisiert. Geht es dann an die Zugeinstellung. Die Einstellschraube am Hebel ganz reindrehen und dann den Zuge am Bremsarme, wo er festgeschraubt wird straff ziehen, so dass die Bremsen praktisch auf Anschlag an der Felge sind, allein durch die Zugvorspannung.
Dann die Zugklemmschraube am Bremsarme festziehen und sehen, ob noch Spiel vorhanden ist. Die Bremse sollte nun durch richtige Zugvorspannung so eingestellt werden, dass der Druckpunkt da ist, wo man ihn haben will, ohne(!) an der Zugeinstellschraube rumzufummeln. Die muss ganz reingedreht bleiben. Nur durch festziehen des Zuges am Bremsarm in der Position, dass der Druckpunkt richtig ist.
So kann man dann, wenn sich die Bremsbeläge abnutzen, das dadurch entstehende Spiel der Bremse ausgleichen.
 
Es kommt auch drauf an was für Bremsbeläge man hat um genau zu sein wo der befestigungspunkt ist wenn er versetzt in Fahrtrichtung ist stellt man die Beläge parallel zur Felge. Wenn der Befestigungpunkt in der mitte ist wird der Bremsbelag so befestigt das das der vordereteil (in fahrtrichtung) näher an der Felge liegt um ne gleichmäßigere abnutzung der Beläge zu ermöglichen.
 
Fahrt ihr alle mit angezogner bremse rum oder wie ?
Nein. Warum? Wenn die Beläge aber Spiel in Richtung der Laufradbewegung haben und die Befestigung in der Mitte des Belagschuhs erfolgt und der Belag parallel zur Felge ausgerichtet ist, wird sich der Belag leicht verdrehen und durch diese Bewegung hinten fester angedrückt, was zu rubbeln und quitschen führt.
Das ist auch der Grund, warum auch Magura bei seinen HS Bremsen beschreibt, dass der Belag leicht schräg ausgerichtet werden muss, so dass er zuerst vorn an die Felge kommt, ca. 1/2 mm Differenz.
 
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