...... so hallöle zusammen,
nach einiger Zeit Abwesenheit gibts mal wieder was neues zum Thema.
Ich habs tatsächlich geschafft und hab eine original Magurka Bremsscheibe
werkstoffmäßig untersucht!
Ich weis jetzt nicht ob ichs einfach so ausplaudern soll, oder vielleicht vorher
noch Wetten abschließen sollte.
.............was solls, hier sind die Fakten!!
Werkstoff:
1.4034 = X46Cr13 ( wer hätte das gedacht!)
Härte /Festigkeit:
- Nabenbereich: 425 HV30 (43 HRC) =1360 N/mm^2
-Stegbereich : 440 HV30 (44,5 HRC) =1420 N/mm^2
-Laufffläche : 430 HV30 (43,6 HRC) = 1385 N/mm^2
(Die Ermittlung der Härtewerte erfolgte nach Vickers und wurde nach DIN
in HRC bzw. N/mm^2 umgewertet)
Gefüge:
-gehärtet und angelassener Zustand (vergütet), bestehend aus einer matensitischen Matrix und eingelagerten Karbiden.
Das Gefüge ist werkstofftypisch und unauffällig.
Das heißt, die original Magurka-Bremsscheibe wurde aus dem Werkstoff 1.4034 gefertigt, der zur Gruppe der Nichtrostenden martensitischen Stähle gehört. Für die vorliegende Festigkeit muß der Werkstoff, je nach Härtetemperatur, zwischen ca. 570°-620°C angelassen worden sein.
Den Werkstoff gibt es normalerweise nur in geglühter Ausführung, dh. die Platinen werden sehr wahrscheinlich im Laufe des Fertigungsprozesses vergütet.
Ich hoffe ich hab ein Bisschen (mehr) Licht in das "Mysterium Scheibenbremse"
bringen können und alle Selbstbastelfreaks werden etwas mehr abgeschreckt
(Wärmebehandlung im Backofen usw.)!
