Herdenschutzhunde im Siebengebirge

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Der General-Anzeiger berichtet über eine neue Ziegenherde (hinter Paywall), die zur Landschaftspflege im "Siebengebirge" eingesetzt wird. Das Einsatzgebiet wird mit "zwischen Ennert und Eulenberg" beschrieben, ist also sehr weiträumig. Nachts werden die Tiere durch Zäune und eben Herdenschutzhunde (hoffentlich innerhalb des Zauns) bewacht. Trotzdem ist da Vorsicht angesagt.

Bei Gesprächen auf einer Tour in den französischen Alpen war der Tenor der Einheimischen eindeutig: Für den MTBler sind die (dort freilaufenden) Hunde gefährlicher, als das, wovor der Hund die Herde schützen soll.
 
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ist eine echt entspannte gruppe! sowohl hunde*, schafe, ziegen als auch der schäfer. Der Zaun ist auch ordentlich. Würd mir da keine Sorgen machen. Klar, Wheelie Nachts durch die Gruppe sollte man vermeiden.

*sind keine superaggressiven XXL kangals oder so, irgendwas "normales". waren zumindestens vorhin auch gegenüber einer größeren gruppe menschen eher desinteressiert
 
Bei Gesprächen auf einer Tour in den französischen Alpen war der Tenor der Einheimischen eindeutig: Für den MTBler sind die (dort freilaufenden) Hunde gefährlicher, als das, wovor der Hund die Herde schützen soll.
Das kann ich nur unterschreiben. Die Rassen, die sich als Herdenschutzhunde eignen, sind nicht ohne. Die treffen nämlich z.T. ihre eigenen Entscheidungen und wenn einer solcher Hund der Meinung ist, dass jemand der Schaf- oder Ziegenherde gefährlich werden könnte, kann man in große Schwierigkeiten geraten. Wer schon mal einen Kangal aus nächster Nähe gesehen hat, weiß was ich meine. Mache Rassen wie der Cane Corso werden sogar als sog. Listenhunde geführt.
Bei unserer Hündin steckt ein ein wenig Hütehund drinnen und deshalb hat sie manchmal einen ganz schönen Dickkopf. Aber bei ca. 23-24 kg ist das natürlich beherrschbar.
 
Eine begrüßenswerte Entwicklung für unser Ökosystem, Klasse.

Nachdem wir die Säbelzahntiger, die Pest und zwei Weltkriege überlebt haben schaffen es Karl-Günther und Dirk gewiss auch sich mit Herdenschutzhunden zu arrangieren ;)
 
Zur Klarstellung: HerdenschutzhundHütehund:
Herdenschutzhunde werden innerhalb einer Nutzviehherde geboren und wachsen dort auf. Die permanente Nähe zu Nutztieren und Artgenossen ist die Grundvoraussetzung für ihren späteren Einsatz als Herdenschutzhund. Viele Herdenschutzhunde verbringen viel Zeit allein mit der Herde. Sie sind von den Hirten weitgehend unabhängig und auch unbeobachtet. Das setzt einen selbstbewussten Hund voraus, der zu eigenständiger Arbeit fähig ist.
Wenn man bei und in der Gegend mal Schafe oder Ziegen sieht, dann in Begleitung von eher harmlosen Hütehunden.
 
Der General-Anzeiger hat es auch gemerkt, die Herde ist da (Paywal :(). Sie ist am Wochenende in Königswinter über die Fähre.

Den franösischen Patous bin ich auf der Tour nicht begegnet, sondern hatte nur eine Begegnung mit normalen Schäferhunden. Die haben den Schäfer samt Herde begleitet, sind auf mich zugelaufen aber haben auf Kommando sofort gewendet und sind zurück zur Herde.
 
Die Hunde bleiben weiter ein Thema. Es gibt eine Pressemitteilung des Kreises und darauf aufbauend einen Artikel des GA, der verstärkte Kontrollen des inzwischen um ein zweites Team verstärkten Ordnugnsaußendientes ankündigt.

PS: Der Schäfer darf mit seiner Herde und nicht angeleinten Schäferhunden durchs Naturschutzgebiet ziehen.
 
Jeder 2. Hund, dem ich im Wald begegne, ist nicht an der Leine. Da sollten die beiden "Ranger" sich mal drum kümmern. Die MTBler:Innen jagen keine Jungtiere oder zertrampeln das Gelege von Bodenbrütern.
 
Die alter Leier wieder:
"Ähnlich problematisch ist es mit Mountainbikern im Siebengebirge" ... "Das Befahren mit Mountainbikes würde Wurzeln freilegen, diese schädigen und Bodenerosion fördern." ... bla bla bla.
Ich kann diesen Schwachsinn, der längst wissenschaftlich widerlegt ist, einfach nicht mehr hören.
 
PS: Der Schäfer darf mit seiner Herde und nicht angeleinten Schäferhunden durchs Naturschutzgebiet ziehen.

Schäferei ist oftmals aktiver Naturschutz, da nur durch den Verbiss der Schafe bestimmte Flächen nicht zuwachsen sondern erhalten bleiben. Daher ist es sehr sinnvoll, das der Schäfter mit nicht angeleinten Hunden diese Flächen beweidet.
 
Jeder 2. Hund, dem ich im Wald begegne, ist nicht an der Leine. Da sollten die beiden "Ranger" sich mal drum kümmern. Die MTBler:Innen jagen keine Jungtiere oder zertrampeln das Gelege von Bodenbrütern.
Ich kann häufig nur zu den typischen Hunde-Runden zeiten fahren und würde mich freuen wenn jeder zweite angeleint wär. Seit den letzten 2-3 Jahren seh ich auch immer öfter extra große Rudel aus 1-2 Menschen und 4+ Hunden, natürlich nicht angeleint. Vorbeikommen artet da (edit: auf den breiten waldwegen, trails meide ich wenn nicht alle grad alle sterne richtig stehen) immer in einem chaotischem Riesenakt aus Rufen, Warten, Rufen, Warten und noch mehr Chaos aus 🤦🏽‍♀️
Das kann doch selbst als Hundebesitzer keinen Spaß machen, wenn man alle Nase lang 3-4 Minuten lang seine Hunde zusammensuchen muss?
 
Schäferei ist oftmals aktiver Naturschutz,
Landschaft, die durch welche Maßnahmen auch immer vom Bewuchs freigehalten wird, ist hierzulande bis auf wenige Ausnahmen keine natürliche Landschaft, sondern Kulturlandschaft. Artenreich und biologisch wertvoll, aber eben keine natürliche Landschaft. In dem Zusammenhang ist das Wort "Natur"-schutz für mich etwas problematisch. Ähnliches gilt auch für die hierzulande meist üblichen angepflanzten Wälder.
 
Landschaft, die durch welche Maßnahmen auch immer vom Bewuchs freigehalten wird, ist hierzulande bis auf wenige Ausnahmen keine natürliche Landschaft, sondern Kulturlandschaft. Artenreich und biologisch wertvoll, aber eben keine natürliche Landschaft. In dem Zusammenhang ist das Wort "Natur"-schutz für mich etwas problematisch. Ähnliches gilt auch für die hierzulande meist üblichen angepflanzten Wälder.
Mag sein, jedoch gibt es gerade im Siebengebirge einige seltene, dort heimische Baum- und Tierarten. Und die werden geschützt, nicht der 4711-Forst. ;-)
 
Mag sein, jedoch gibt es gerade im Siebengebirge einige seltene, dort heimische Baum- und Tierarten. Und die werden geschützt, nicht der 4711-Forst. ;-)
In den über 100 Jahren, die das Siebengebirge jetzt "Naturschutzgebiet" ist, ist man da nicht sehr weit gekommen. Die ersten Naturwaldzellen gab es zwar schon vor dem Borkenkäfer, aber erst jetzt wird der 0815-Wald (es gibt neben den 4711-Erben noch andere private Waldbesitzer ... ) zumindest auf den nicht-kommerziell genutzten Flächen in größerem Stil umgebaut. Und manche pflegende Maßnahme der Vergangenheit war eher kontraproduktiv, z.B. am Stenzelberg oder unter der Wolkenburg. Als noch geklettert werden durfte, war dort mehr Artenvielfalt. Aber man hat draus gelernt und es ist Besserung zu sehen (u.a. statt alles auf einmal radikal zu mähen kommen jetzt die Schaf- und Ziegenherden).
 
Landschaft, die durch welche Maßnahmen auch immer vom Bewuchs freigehalten wird, ist hierzulande bis auf wenige Ausnahmen keine natürliche Landschaft, sondern Kulturlandschaft. Artenreich und biologisch wertvoll, aber eben keine natürliche Landschaft. In dem Zusammenhang ist das Wort "Natur"-schutz für mich etwas problematisch. Ähnliches gilt auch für die hierzulande meist üblichen angepflanzten Wälder.
sehe ich ähnlich... daher verweise ich immer gerne auf den unterchied zwischen dem hohen venn und den holzwüsten ein paar hundert meter weiter auf der deuschen seite... :ka:

Aber naja... die pflege über schafe und ziegen ist immerhin besser, als alle paar monate ein radikal schnitt.
 
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